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Viloras

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    Viloras reacted to Sonnenstreif in Die Legende der Ciaferous   
    Kapitel 9: Von Wölfen und Eiseskälte
     
    Kurze Zeit später ... auf einem Berg nahe der Avianersiedlung ...
     
    Zwei Augen verfolgten ein verliebtes Avianerpaar, das turtelnd durch die Siedlung zog. Eine Zunge schleckte sich über die Schnauze, an der das graue Fell weggebrannt kurz war. Leise Schritte kamen näher.
    "Der große mächtige Eisenzahn. Besiegt von einem Silberflügel."
    Eine lichtgelbfarbene Wölfin gesellte sich gemächlich zum grauen Wolf und grinste ihn frech an. Ihre Augen waren geschlossen, als würde sie schlafen und doch wusste sie genau, wo sie ihre Pfoten hinzusetzen hatte. Ein verächtliches Schnauben kam vom Wolf, der wohl Eisenzahn hieß.
    "Sei still", sagte er mürrisch zu ihr ohne den Blick von den Avianern abzuwenden.
    "Es war sehr dumm von dir, dich in deiner Kernform vor ihr zu verstecken. Hätte sie dich gefunden--"
    "Hat sie aber nicht", unterbrach Eisenzahn sie und fletschte wütend die Zähne. "Dein Plan wäre aufgegangen, hätte Sommerglut das Feuer nicht so tölpelhaft gelegt. Es war kontrollierbar und hat niemanden erwischt. Ganz abgesehen davon...", fuhr er fort und schaute sie an. "... dass du dich viel zu früh gefreut hast. Halte dein Triumphgefühl nächstes Mal gefälligst zurück!"
    "Hihi. Es wird kein nächstes Mal geben", kicherte die Wölfin, unbeeindruckt von seinen harschen Worten.
    "Wie?", fragte der verärgert und verwirrt.
    "Wir werden schon bald bekommen, was wir wollen, glaub mir. Sie wird uns buchstäblich in die Pfoten laufen."
    Mit diesen mysteriösen Worten drehte die Wölfin um und ließ Eisenzahn unwissend und ihr fragend hinterherschauend auf dem Berg zurück.
     

    Wochen mussten vergangen sein, in denen Minka und Tatzaru von Planet zu Planet reisten, die Gegenden auskundschafteten und Tatzaru sogar noch einige Bücher aus einer leerstehenden, halb verfallenen Hylotlvilla mitgehen ließ. Minka hatte ihr zwischendurch von den Tiergeistern erzählt und dass sie hoffte, mehr über diese in Erfahrung zu bringen. Tatzaru schien davon mehr begeistert als verängstigt und es stellte sich heraus, dass Zoologie (aka Tierkunde) ihr Hobby war. Das war auch einer der Gründe wieso sie kein Fleisch essen wollte, sondern lieber an den Früchten der Planeten Vorlieb nahm.
    In erster Linie suchten die beiden nach Dörfern oder Städte, wo die Einheimischen eventuell etwas wissen konnten.
    Nach einer Ewigkeit des Erkundens auf einem Savannenplaneten fanden sie einen Canyon, auf dessen Grund sich ein mysteriöser Höhleneingang öffnete. Besonders nah heran kamen sie allerdings nicht, weil eine Horde hungriger wilder Floraner, die darin hausten, sie als ihr Mittagessen ansahen. Als Minka sich und Tatzaru in einer schnellen Flucht zurück aufs Schiff teleportiert hatte, äußerte Tatzaru eine Idee.
    "Ich finde... wir sollten es einmal bei anderen Planetenarten probieren. Wie wäre es mit Schneeplaneten?"
    "Schnee?"
    Minka hatte schon von solchen Planeten gehört. Dort herrschte bittere Kälte und sollte man unvorbereitet dort hingehen, würde man innerhalb von Minuten oder gar Sekunden erfroren sein.
    "Wir sind doch niemals gut genug ausgerüstet dafür."
    "Oh und wie wir das sind! Aufgepasst!", sagte Tatzaru fröhlich und eilte zu ihrem großen Rucksack.
    Minka schaute neugierig zu, wie sie einige dicke Kleidungsstücke herausholte.
    "Tada!", rief sie schlussendlich und hielt eine dicke gepolsterte Jacke hoch. Lederbraun mit flauschigen weißen Polstern am unteren und oberen Ende und an den Ärmelenden.
    "Die ist gefüllt mit superweichen Federn! Und dazuuu... habe ich hier noch die passende Hose. Für eine Floranerin wie Euch ist es wichtig, sich vor der Kälte zu schützen. Ich brauche es nicht wirklich. Mein Gefieder hält mich warm genug plus meine leichte Kleidung."
    Nach kurzem Überlegen und die Kleidung prüfend anstarrend willigte Minka ein.
    "Gut, wir probieren es. Sollte uns die Kälte aber doch zu schaffen machen, sind wir sofort wieder weg."
    Sie ging ans Steuer und suchte einen kalten Stern heraus. Trotz des mulmigen Gefühls freute sich Minka, denn sie würde endlich eine neue Planetenart kennenlernen.
    Das Raumschiff verließ gerade den Hyperraum als Minka mit dem Umziehen fertig war.
    "Sieh mal! Was ist das?!", hörte sie Tatzarus erstaunten Ausruf.
    Die Avianerin stand am Fenster und schaute ehrfürchtig auf den Planeten herab, den das Raumschiff gerade ansteuerte. Minka ging zu ihr und traute ihren Augen kaum, als sie hinausschaute. Auf dem eigentlich durch Schnee und Eis weißen und eisblauen Planeten erstreckte sich ein monströser dunkelblauer Berg über fast die Hälfte des Planeten.
    "Ist sowas normal?", fragte Minka, da sie sich mit kalten Sternen nicht auskannte.
    "Gewiss nicht!"
    "Na dann haben wir direkt was zu erkunden. Ich flieg uns über den Bergkamm."
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    Viloras reacted to Sonnenstreif in Die Legende der Ciaferous   
    Kapitel 10: Ein kleiner Irrtum
     
    Beide standen nun auf dem mysteriösen Berg und schauten sich um. Ein leichter eiskalter Wind herrschte hier oben, aber durch die Kleidung, die Minka von Tatzaru bekommen hatte, machte ihr das kaum etwas aus. So weit das Auge sehen konnte war hier nur dunkelblaues, fast schwarzes Gestein. Es erstreckte sich über mehrere hunderte Meter wie eine dunkle Wüste.
    Keine Vegetation, keine Felsformatierungen, nichts.
    "Uh... ob das ein riesiger Meteorit ist?!", fragte Tatzaru plötzlich. Sie hatte sich hingehockt um das Gestein genauer zu untersuchen.
    Minka verschränkte nachdenklich die Arme. "Bei dieser Größe würde es mich dann aber wundern, dass der Planet noch existiert. Außerdem wäre die Form viel zu... perfekt. Meteore sind eigentlich immer unförmig und nicht so glatt."
    "Stimmt auffallend..."
    Minka sah sich wieder um. In dieser Gegend schien es wirklich nichts Besonders zu geben. Wahrscheinlich müssten sie einen Weg ins Innere dieses Giganten finden. Aber Moment, was war das? Minka hätte schwören können gerade etwas Großes in der Luft aufflimmern gesehen zu haben, als sie aber erneut hinschaute, war dort nichts.
    "Heee, Minka!", rief Tatzaru von weit weg.
    Minka ignorierte ihre Geistersichtung und ging zu Tatzaru, bei der der Berg sehr weit nach unten abfiel.
    Unten am Fuß des Berges begann die weite Schneelandschaft, die merkwürdig flach aussah und ebenso ohne jegliche Vegetation war.
    "Schau mal!", sagte Tatzaru und zeigte in die Ferne.
    Schon fast am Horizont erst konnte Minka die einzelnen kargen Bäume und Hügellandschaft ausmachen.
    "Das sieht aus als hätte hier etwas die ganze Gegend um den Berg plattgewalzt...", grübelte sie.
    "Jep und das reicht tatsächlich biiiiis an diesen Berg heran", sagte Tatzaru, wobei sie sich etwas zu weit über den Abhang beugte, um es zu verdeutlichen. Sie verlor das Gleichgewicht, ruderte kurz panisch mit den Armen und griff mit einem kurzen Aufschrei instinktiv nach Halt, was in dem Falle Minka war. Diese versuchte sich und ihre Begleitung zu halten, schaffte es aber nur für einen Moment, dann fielen beide und rutschten regelrecht den kompletten Berg hinunter, bis sie schlussendlich unten im tiefen Schnee versanken.
    Minka befreite sich zuerst aus den Schneemassen.
    "TATZU!!", rief sie erzürnt.
    Tatzaru brach mit Kopf und Armen aus der Schneedecke.
    "Das... war doch ganz witzig! Außer dass... unsere Kleidung jetzt wohl etwas ramponiert ist...", schmunzelte sie peinlich berührt.
    Minka murrte und versuchte sich weiter aus dem Schnee zu befreien, da pikste sie etwas am Bein. Sie tastete vorsichtig danach und griff etwas wie einen Stock. Verwirrt zog sie ihn aus dem Schnee und war erstaunt: Es war kein Stock, sondern ein Bogen in lila und gold mit silbern leuchtender Sehne.
    Ein Bogen? Hier einfach unter dem Schnee? Was könnte...
    Ihr Gedanke wurde von einem lauten Schrei von Tatzaru unterbrochen.
    "Was ist?!", fragte Minka erschrocken, obwohl sie nichts Gefährliches in der Nähe sah.
    Tatzaru zeigte nur verstört auf einen halb im Schnee begrabenen Schädel vor sich, der aussah wie von einem Menschen.
    Ein plötzliches starkes Erdbeben setzte ein und mit einem Mal wurde alles pechschwarz.
    "Oh Gott, ich bin blind! Ich bin blind!!!", rief Tatzaru.
    "Jetzt beruhige dich mal! Ich kann auch nichts mehr sehen..."
    Das Erdbeben hörte genauso schnell auf wie es begonnen hatte und die Dunkelheit verzog sich ebenso.
    "Siehst du? Alles bestens", meinte Minka. "Wir sind immer noch im Schnee, der Berg ist da und... ähm..."
    Als sie zu Tatzaru schaute, stand diese wie erstarrt und zitternd da, Arme und Hände ängstlich an den Oberkörper gepresst und starrte an Minka vorbei den Berg entlang. Mit dem gleichen mulmigen Gefühl, das Minka schon auf dem Hinweg zum Planeten hatte, drehte sie den Kopf in die Richtung und bekam einen Riesenschreck. Ein gigantisches rotes Auge schaute vom dunkelblauen Berg, der wohl doch kein Berg war, mit schwarzer Schlitzpupille den beiden entgegen und Minka sah vor ihrem geistige Auge kurz eine Rückblende von Ruin.
    "Können wir bitte SOFORT gehen?", fragte Tatzaru mit gesenkter Stimme.
    Wie auf Signal fing das Beben wieder an und der Kopf des Giganten erhob sich langsam in die Höhe. Er schien erwacht zu sein.
    "Sofort sofort sofort sofooort!!!"
    Das wurde auch Minka zu gefährlich und sie teleportierte sich und Tatzaru aufs Raumschiff.
    "Uff... was war das?!", rief Tatzaru immer noch entsetzt und flitzte zum Fenster.
    Minka stellte den Bogen vorerst an die Wand. "Wenn ich das wüsste... aber es hat mich an ein anderes schreckliches Monster erinnert", sagte sie mit einem Bild von Ruin im Gedächtnis. "Und das Ding würde den Menschenschädel erklären. Ich wette, das war nicht der einzige dort unten."
    Sie grübelte. Seit Ruin besiegt war, hatte sie von keiner ähnlichen neuen Gefahr gehört. Wäre dieser Gigant wohl eine neue Bedrohung für das ganze Universum?
    "Minka... Minka! Es kommt!! ES KOMMT!!!"
    Tatzarus Rufe rissen Minka aus den Gedanken und sie rannte zum Fenster nur um zu sehen, dass sich der Gigant erhoben hatte und langsam Richtung Raumschiff drehte. Sofort sprintete sie ans Steuer und nahm eine Route durch den Hyperraum zu einem anderen Sternensystem. Dieser Riese könnte mit einem Schlag ihr Raumschiff zermalmen und das wollte sie keinesfalls riskieren.
    Tatzaru ließ sich zu Boden sinken und atmete tief aus, als sie in den Hyperraum eintraten.
    "Vergiss Schnee... ich mag Grün viel lieber..."
    "Ich denke, wir sollten erstmal schlafen und Energie tanken. Was auch immer das war, wird uns so schnell nicht folgen können", meinte Minka mit prüfendem Rundblick nach draußen.
    "Klingt nach einer guten Idee", seufzte Tatzaru und kämpfte sich hoch um sich zu den Schiffsbetten zu begeben.
    Das Schiff verließ den Hyperraum, Minka stellte auf Autopilot und folgte Tatzaru.
    Doch das mulmige Gefühl wollte nicht vergehen.
    Ob sie überhaupt Schlaf finden würde?
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    Viloras reacted to Sir Kunz in Elsa von Spielburg   
    Der Abend brach an. Elsa hatte den ganzen Tag mit ihrem Vater gefeiert. Ihr Magen war voll und und ihr Kopf drehte sich leicht vom Bier. Die Sonne setzte sich langsam am Horizont nieder während Elsa mit ihrem Vater, gefolgt von sämtlichen Gästen die Gärten durchstreifte. Schließlich sollte heute Abend hier noch ein Feuerwerk stattfinden. Mit ihren 17 Jahren war Elsa nun auch endlich Erwachsen laut den Gesetzen von Spielburg. Sie konnte nun theoretisch tun und lassen was sie wollte. Während des Spaziergangs dachte sie auch viel darüber nach was sie nun tun wollte.
     
    Ihr erster Gedanke war ein Besuch in Ätheria. Sie müsste einfach nur nach oben fliegen und sich das wunderschäne Königreich im Himmel ansehen. Ein weiterer Gedanke war es zu heiraten. Zwar hatte sie keinen direkten Verehrer in Spielburg, jedoch hatte sie wie jedes Mädchen den ein oder anderen Schwarm in der Jugend gehabt. Im Anschluss viel ihr ein, dass sie eines Tages Königin sein könnte. Wie würde sie regieren? Verträumt schaute Elsa in richtung Sonnenuntergang, welcher sich auf dem Wasser eines Brunnens spiegelte.
     
    Plötzlich hörten alle im Garten gewaltiges Flügelschlagen. Alle schauten nach oben und sahen unzählige geflügelte Geschöpfe in den Gärten landen. Es waren Engel aus Ätheria. Die Meisten von ihnen trugen dicke Rüstungen aus Gold, verziert mit einem roten Wappenrock. Sie waren bewaffnet mit gigantischen Breitschwertern und Schilden so groß wie eine Tür. Ein einziger Engel stach aus der Masse heraus. Sie trug ein weißes Gewand, eine weiße Krone und hatte vier Flügel, welche gleichmäßig und sanft ihren Körper in der Luft hielten. Langsam schwebte sie in Richtung Boden, ohne zu Landen. Ihre Haare waren lang, weiß und reichten bis zu ihrer Hüfte. Ihre Iris war ebenfalls nahezu komplett weiß. Ihr Gesicht strahlte einen perfekten neutralen Ausdruck aus. Als Elsa sich weiter umschaute bemerkte sie, dass alle aus Spielburg außer ihrem Vater und ihr sich verneigten.
     
    Schließlich fing sie an zu sprechen, wobei ihre Stimme in drei verschiedenen Stimmenlagen hallten.
     
    Es ist eine Ewigkeit her Kortas. Ich sehe du hast unsere Tochter zu einem echten Menschen aufgezogen. Welch weltliche Kleidung sie doch trägt.
    Es freut mich auch dich wieder zu sehen Erana. Doch welcher Anlass lässt dich in diese sterbliche Welt hinabgleiten?
    Ich bin gekommen um meine Tochter zu holen. Sie ist nun schließlich 17 und gehört sowohl zum Adel Ätherias als auch zu ihren Schwestern.
    Vater? Ich habe Schwestern?
    Ich sehe dein Vater hat dir kaum etwas über deine Abstammung erzählt mein Kind? Ich bin Königin Erana aus Ätheria, ich bin deine Mutter. Und du Elsa.. du warst von Geburt an zu höherem bestimmt. Sowohl dein Vater als auch deine Mutter haben heillige Fähigkeiten. Ebenso sind deine Schwestern gesegnet. Nun sollst auch du diese Vollkommenheit erfahren. Streck deine Flügel und erhebe dich mit uns in den Himmel.
     
    Inzwischen war die Sonne untergegangen. Bis auf ein paar Fackeln war es dunkel im Garten. Nur Erana selber strahlte in einem hellen Licht, welches sie wie eine Aura umgab.
     
    Aber was ist mit meinem Vater? Meinen Sachen?
    Dein Vater entschied sich vor 17 Jahren dazu den Himmel zu verlassen. Und deine Sachen nicht nichts wert im Vergleich zu den Dingen wie der Himmel für dich bereit hält.
    Elsa... geh mit ihr. Es wäre unfair dich hier zu behalten. Du bist ein Engel und sollst wissen woher du kommst.
    Dann ist es alles war?
    Ja. Solltest du mich vermissen brauchst du nur wieder runterfliegen... ich sorge dafür, dass deine Lieblingssachen dir nachgeschickt werden. Nun flieg mein Kind. Erfahre alles was der Himmel für dich bereit hält.
     
    Erana streckte Elsa mit einem leichten Lächeln eine Hand aus. Elsa selber umarmte ihren Vater noch einmal, blickte zurück auf Spielburg und nahm dann die Hand ihrer Mutter. Sie streckte ihre Flügel und flog mit Erana an der Hand und sämtlichen Wachen als Eskorte richtung Ätheria. Bereits wenige Meter über den Wolken umgab sie ein Gefühl der Ruhe. Unter ihr erkannte sie nur weiße Wolken. Um sie herum sah die einen klaren Sternenhimmel sowie die drei Monde, welche den Planeten umgaben. Niemand sagte ein Wort auf dem Flug nach oben. Elsa löste sich selber von Eranas Hand und flog frei durch den Himmel. Sie drehte ein paar Loopings, schnellte nach unten und dann wieder nach oben. Dann glitt sie friedlich mit ausgestreckten Flügeln sanft richtung Wolkenboden. Erana selber beobachte Elsa dabei und ein zartes Lächeln setzte sich ihr auf. Sie hatte selber vergessen wie schön es doch war fliegen zu können, frei zu sein, die Luft zu genießen...
     
    Nach gut zwei Stunden wurden dann Punkte im Himmel größer und größer. Dann waren Lichter und Gebäude auf den Inseln zu erkennen. Dann konnte Elsa auch Wasserfälle, Pflanzen und Vögel erkennen. Im weißen Licht der Monde erkannte sie Ätheria
     
     
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    Viloras reacted to Sir Kunz in Elsa von Spielburg   
    17 Jahre vergingen und Elsa von Spielburg, wie ihr Titel nun lauten sollte war inzwischen zu einer wunderschönen Engelsdame herangewachsen. Neben ihren zwei reinweißen Flügeln verrieten nur noch ihre goldenen Augen ihre Abstammung. Über die Jahre hatte sie viel Privatunterricht bei ihrem Mentor Arnhold erhalten. Dieser Historiker, Künstler, Philosoph und Physiker hatte Elsa neben den Grundlagen einiger Wissenschaften auch Schwertkampf sowie das Fliegen beigebracht. Da Elsas Vater flugunfähig war und es sonst keine Engel in Spielburg gab kreierte Arnhold zu ihrem 16. Geburtstag eine Flugrampe am Rande der Stadt. Damit Elsa nichts passieren konnte wurden die nächsten zehn Meter hinter der Rampe mit Heuballen gesichert.
     
    An diesem Tag erklärte er Elsa wie Vögel sich in der Luft halten. Das Wichtigste wär immer die Flügel weit auszustrecken und den Körper waagerecht wie möglich zu halten. Als Elsa dann ihre Flügel, mit einer Spannweite von gut sechs Metern ausstreckte und so schnell sie konnte die Rampe hochrannte schaffte sie es bereits langsam und elegant zurück zum Boden zugleiten.
     
    Bis heute ist es eine ihrer freudigsten Erinnerungen die sie und ihren Mentor eng miteinander verband.
     
    Heute jedoch an ihrem 17. Geburtstag sollte Elsa ein noch ungewöhnlicheres Geschenk als das Fliegen erhalten. Ihre Kammerzofe Serah kamm an diesem morgen erfreut in Elsas Zimmer. Sie selber lag noch im Bett und schlief.
     
    Fräulein Elsa!!! Fräulein Elsa!!! Aufstehen! Es ist euer 17. Geburtstag. Alle haben sich bereits im Thronsaal versammelt um euch zu gratulieren! Ein haufen Geschenke ist eingetroffen! Außerdem hat euer Vater euch das hier besorgt!
     
    Sie hielt ein elegantes azurblaues Kleid in den Händen. Es war weich wie Seide und hatte ein tiefschwarzes Korsett eingenäht. Dazu kamen kleine Blumenmuster, passende Schuhe, ein goldener Kamm und ein eleganter Pelzumhang.
     
    Serah... nicht so laut... ich steh ja schon auf...
     
    Serah öffnete alle Vorhänge und Fenster in Elsas Zimmer. Es war sowohl geräumig als auch gemütlich. Ein kleines Feuer prasselte verspielt im Kamin. An den Wänden hingen ein paar Felle und Gemälde von Elsa oder ihrem Vater. An der Kommode, welche direkt neben Elsas Bett stand lehnte sich ihr Holzschwert an welches ihr Vater ihr zu ihrem 4. Geburtstag schenkte. Es war abgenutzt und verstaubt. Dennoch wollte sich Elsa nie davon trennen.
     
    Schließlich stand Elsa auf und legte sich in die kleine Holzwanne für ein Bad, welches Serah schon vorbereitet hatte. Danach zog Serah Elsa in ihrem neuen prachtvollen Kleid an und steckte eine kleine Mohnblume in Elsas Haare. Elsa betrachtete sich selber im Spiegel und versuchte ihre Flügel anzulegen.
     
    Wunderbar. Das wär dann alles Serah.
    Fräulein Elsa. Ich wollte euch noch das hier schenken.
     
    Serah reichte Elsa eine Halskette mit einem Amulett aus Ebenholz und einer Goldverzieherung.
     
    Es ist wunderschön. Hab vielen dank Serah.
     
    Mit diesen Worten ließ sich Elsa von Serah die Kette anlegen.
     
    Die Beziehung der beiden Frauen war sehr eng. Serah war 30, unverheiratet und aus gutem Hause. Relativ früh kam sie in das Haus des Königs als Dienstmädchen. Als Elsa damals nach Spielburg kam wurde Serah erst ihr Kindermädchen und dann ihre Kammerzofe. Da Elsa selber kaum Kontakt zu anderen Mädchen hatte übernahm Serah ein Stück weit ihre Mutter- und Freundesrolle. Sie war die beste Freundin für Elsa mit der sie Kleider oder Männer bewundern konnte. Dennoch wagte es Serah nie Elsa wie eine unadlige Freundin anzusprechen. Diese Distanz sollte stehts aufrecht erhalten werden.
     
    Nachdem Serah gegangen war atmete Elsa noch einmal tief durch. Dann öffnete sie die Tür und ging die Treppe aus ihrem Turm hinunter. Die Holzdielen knarten unter Elsas Schritten. Die Korridore waren genau so gemütlich wie Elsas Zimmer. Überall roch es nach Holz und Bier. Schließlich ging Elsa durch die Bibliothek ihres Vaters, eine weitere Treppe hinunter und ließ sich dann von zwei Wachen die große Tür zum Thronsaal öffnen.
     
    Nun war es soweit und Elsa präsentierte sich im Thronsaal. Alle außer ihrem Vater verbeugten sich so, dass ein Gang von Elsa bis hin zum Thron und ihrem Vater enstand. Elegant aber dennoch fröhlich ging sie langsam, und dann immer schneller auf ihren Vater Kortas zu, welcher sie in die Arme nahm und ihre gratulierte.
     
    Hier ist mein Geschenk für dich Elsa. Ich hoffe es gefällt dir!
     
    Kortas zeigte auf einen Rüstungständer welcher eine Eisenrüstung trug. Die Rüstung selber bestand zum großteil aus Leder oder Stoff. Es war ein einfaches dunkelblaues Stoffhemd mit einem Lederharnisch drauf, dazu Leder Arm- und Beinschützer, Lederstiefel, eine Stoffhose und verzierte Metalschulterplatten sowie kleine Metalplatten auf der Lederrüstung. Auf einem Podest neben der Rüstung lag ein rotes Kissen mit einer Eisenkrone drauf. Die Krone selber ähnelte dem Kopfschmuck einer Walküre mit Goldverzieherungen.
     
    Es ist eine Spezialanfertigung für dich allein. Die Rüstung ist sehr leicht, damit du mit ihr auch fliegen kannst. Dennoch wirst du merken, dass du sehr gut gepanzert bist. Als Krönung des ganzen brauchst du natürlich noch eine Waffe! Hier meine Tochter!  Diese Schwert sollte sich dir würdig erweisen!
     
    Kortas reichte Elsa ein großes Breitschwert. Die Klinge selber war aus purem Eisen. Der Knauf war elegant aus Leder eingearbeitet. Und als Höhepunkt des ganzen schmückte ein großer Smaragd das Schwert an der goldenen Parierstange. 
     
    Pass aber auf Elsa. Es ist kein gewöhnliches Schwert. Es ist ein magisches Schwert aus Ätheria. Du bist nun 17 Jahre alt und es wird Zeit, dass du deiner heilligen Abstammung Ehre zuwendest. Mit diesem Geschenk wirst du die Großgenerälin von Spielburg!
     
    Oh Vater! Es ist ein wundervolles Geschenk. Nie habe ich ein schöneres Schwert gesehen. Bist du jedoch sicher, dass ich es als Großgenerälin schaffe? Ich habe noch nie in einer Schlacht gekämpft. Ich weiß nichts über Strategien oder wie man Soldaten befehligt.
     
    Das wird du alles lernen wenn du willst. Mach dir darum keine Sorgen. Heute sollst du von uns gefeiert werden!!! Lasst uns alle auf meine Tochter anstoßen!
     
    Im ganzen Saal wurde unter den vielen Gästen Bier ausgeteilt. Alle zusammen hebten sie ihre Becher und riefen "Dreimal Hoch auf Elsa! Hoch! Hoch! Hoch!"
     
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    Viloras reacted to Sir Kunz in Elsa von Spielburg   
    Viele Jahre vor der Zerstörung der Erde existierten, wenige Sterne von der Erde entfernt zwei Welten.
     
    Die obere hieß Ätheria. Eine Welt aus perfekten geflügelten Geschöpfen, gesegnet mit unendlichem Leben, ewiger Jugend und teils magischen Kräften. Letzteres war jedoch eher die Ausnahme und wurde als Privileg unter den Engeln angesehen. So waren es König Kortas und Königin Erana welche als Stärkste ihrer Rasse gekrönt wurden. Der König selber war ein ehrenvoller gerechter Anführer, welche sich in Zeiten der Krieges mit seiner mächtigen Rüstung in den Kampf stürzte und mit einem heilligen verzauberten Diamanthammer sein Reich beschützte. Königin Erana war ebenfalls eine starke Kämpferin und stand mit ihrem Mann oft Rücken an Rücken im Gefecht. Mit ihrem verzauberten Diamantschwert enthauptete sie Unwürdige und gab ihnen gleichzeitig einen barmherzigen schnellen Tod.
    Jedoch waren selbst Kortas und Erana nicht so perfekt wie sie schienen. Kortas selber hat nicht einmal richtige Flügel sondern nur zwei Federschweife, welche auch das Wappen Ätherias schmückte. Zudem hatte er unzählige Maitressen, auch außerhalb Ätherias. Erana hingegen hielt an ihrem Mann fest und war ihm nie untreu. Dafür erschien sie generell kalt und gefühlslos. Sie strebte nach einem perfekten Reich ohne Sünde, ohne Leid. Sie verabscheute Engel ohne magische Kräfte und lied diese gezielt nicht zu Festen ein oder sprach extra von "heilligen Engeln" in ihren Reden und Ansprachen.
     
    Die Welt unter Ätheria, der eigentliche Planet war eine eher mittelalterliche Welt. Gigantische Burgen zwischen Bergen und Tälern, über Bäche und Flüsse, von Höhlen bis zur Küste erstreckten sich in dieser Welt. Alle waren harmonisch unter König Kortas vereint. Da dieser jedoch kaum den sterblichen Menschen dieser Welt einen Besuch abstattete war der Adel in Spielburg fast vergessen. Ein jeder trug in diesem Reich bei was er konnte. Zwischen Bauern, Schmieden, Jägern und Wachen konnte jeder seinen Platz finden, egal ob Mann oder Frau. Jedes mal wenn Kortas Spielburg besuchte wurde die große Stadt Spielburg in der Mitte des Reichs extra hergerichtet. Zwischen weißen Blumen, bunten Bannern und jubelnden Untertanen begrüßte man den König von den fliegenden Inseln. Er brachte den Leuten stehts das Geschenk der Hoffnung. In Spielburg würde man mit dem Tod erlöst und anschließend in Ätheria als Engel wiedergeboren werden. So baten viele den König nach Verstorbenen in Ätheria zu suchen und verschiedene Nachrichten zu überbringen. Kortas selber überbrachte auch hin und wieder die ein oder andere Nachricht. Damit die Menschen Hoffnung hätten. Schließlich wollte er auch, dass es ihnen gut geht.
     
    Erana hingegen sah dies anders. Für sie waren die Bewohner Spielburgs nur Bauern, Kanonenfutter, Sterbliche. Kortas selber stritt hin und wieder mit Erana über ihre Ansichten. Dennoch geschah es, dass Erana und Kortas bald adligen Nachwuchs bekommen würden, vier Kinder sagte eine Gesegnete von Ätheria vorraus.
     
    Während der Schwangerschaft stritten sich Erana und Kortas immer mehr. Schließlich schlossen sie eine Wette ab: Kortas würde eines der Kinder mit nach Spielburg nehmen und dort als Mensch aufziehen während Erana die anderen Kinder bei sich in Ätheria behält. In 100 Jahren würden sich alle Kinder dem Volk offen präsentieren und das Volk dürfte abstimmen wer als Kronprinz oder Kronprinzessin folgen sollte.
     
    Schließlich kam der Tag und die vier Kinder wurden geboren. Alles Mädchen. Erana fand schnell namen für ihre Kinder. Das kind mit blutrotem Haar nannte sie Aveline. Das Nächste mit rabenschwarzen Haaren Madeleine. Ihr drittes Kind mit Haaren weiß wie Sternenlicht Elizabeth.
     
    Kortas bekam die Tochter die überig blieb. Sie hatte hellblonde Haare, wie das Licht des Mondes im Konflikt mit Sonnenstrahlen. Er nannte seine Tochter Elsa und verließ Ätheria. In der Stadt Spielburg war bereits alles vorbereitet. Mit Freuden feierte man die Geburt von Elsa und die ewige Heimkehr ihres Königs.
     
    So hieß es bald im Reich König Kortas von Spielburg und Königin Erana von Ätheria.
     
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    Kapitel 8: Eine neue gefiederte Begleitung
     
    Die ersten Sonnenstrahlen schienen durch das Holzgeflecht der Fenster und blendeten Minka, die auf ihrem Bett saß und ihr Inventar überprüfte.
    ... gut. Alles beisammen.
    Sie stand auf, streckte sich und ging langsam zur Treppe. Ein letzter Blick auf Lilietta, die noch friedlich schlief.
    Tut mir leid, falls ich nicht zurückkomme..., entschuldigte sich Minka im Voraus und verließ so leise wie möglich das Haus. Draußen bekam sie den Schreck ihres Lebens, als sie plötzlich von hinten angesprochen wurde.
    "Äh... Verzeihung?"
    Eine recht junge Avianerin mit hellgelbem Gefieder stand hinter ihr. Auf dem Rücken trug sie einen riesigen Wanderrucksack.
    "Was zum... du hast mich fast zu Tode erschreckt! Was willst du?", wollte Minka wissen.
    "Oh das tut mir sehr leid, aber ich wollte unbedingt wissen, ob die Gerüchte stimmen, dass hier ein Silberflügel lebt und... wahrhaftig! Ihr seid ein Silberflügel! Besitzt Ihr auch den sagenumwobenen Spezialsinn?", fragte die Avianerin mit glänzenden Augen.
    "Ja... ja das tue ich." Die Situation war Minka etwas peinlich und sie hoffte, dass kein anderer Floraner das sah.
    "Wow... Wisst Ihr es ist unüblich, dass jemand von Eurer Spezies zum Silber- oder Flammenflügel wird."
    "Willst du nun noch meine unglaublichen Flügel berühren, wenn du schon extra hier bist?", fragte Minka leicht genervt, weil die Avianerin sich wohl länger unterhalten wollte.
    "Oh nein, keineswegs! Das ist eine heilige Gabe des Kluex und nichts für Niedere wie mich!", lehnte sie ab.
    "Gut. Sonst noch was?"
    "Nun, eigentlich..."
    "Jaaaa? Nur zu, ich fress dich schon nicht", ermutigte Minka.
    "Also... ich hätte da eine große Bitte...", zögerte die Avianerin.
    "Ich hörte, dass Ihr ein Raumschiff besitzt und auf Reisen geht und da wollte ich fragen... ob ich... eventuell mitkommen könnte?"
    "Wie gut kannst du kämpfen?", fragte Minka sofort und verschränkte die Arme.
    "Ich weiß mit einem Speer umzugehen!"
    "Aha und wie kommt das?"
    "I-Ich... war einmal Mitglied einer Garde..."
    "Eine Garde auf diesem Planeten?" Minka sah sie aus schmalen Augen an.
    "N-Nein, auf einem bewaldeten... Aber die gibt es nicht mehr, seit ein Geschöpf des Kluex uns angriff!"
    Sommerwind... "Dann warst du das damals! Ich wusste doch, dass mir diese Stimme und Federfarben bekannt vorkommen! Nur wegen dir hab ich jetzt diese blöden Flügel, weil du mich hast auffliegen lassen!", rief Minka verärgert, wobei sie versuchte, nicht zu laut zu werden.
    Die Avianerin war sichtlich zurückgeschreckt.
    "Aber...! Denkt doch an die Vorteile durch diese Gabe!"
    "Minka? Alles gut sssein?", fragte Ako, der plötzlich um die Ecke kam.
    "Ja, alles gut Ako. Geh wieder."
    Beim Gehen warf Ako der Avianerin einen warnenden Blick zu.
    "Also... darf ich nun mitkommen?", versuchte sie es vorsichtig erneut, wurde aber direkt von Minka angemurrt.
    "Vergiss es."
    Wütend wandte sich Minka ab und wollte sich aufs Schiff teleportieren, musste aber gleichzeitig an Chinzahs Motto denken.
    Widerwillig warf sie einen Seitenblick auf die Avianerin, die mit runden glänzenden Augen tieftraurig zu Boden schaute.
    Genervt rollte Minka mit den Augen und seufzte.
    "Gut, einverstanden. Fürs Erste darfst du mitkommen."
    "Wirklich?! Juhuuu!", jubelte die Gefiederte und tat einen Freudensprung.
    "Unter einer Bedingung. Ich heiße Minka und du wirst mich duzen, verstanden?"
    "Oh aber... das ist doch Eurer gar nicht angemessen...", begann die Avianerin, gab aber sofort durch Minkas bösen Blick nach.
    "Ich werde es versuchen. Mein Name ist übrigens Tatzaru", stellte sie sich erfreut vor.
    "Also dann, Tat... Tatta... ach, ich werde dich einfach Tatzu nennen", legte Minka fest. "Also dann Tatzu. Bereit?"
    "Und wie!"
    Ohne weitere Umschweife teleportierte Minka sich und Tatzaru aufs Schiff und begab sich ans Steuer.
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    Viloras reacted to Zwergengraf in GameUnity.TV Modpack   
    GameUnity.TV Modpack
     
    (English version below)
     
    Liebe Spieler,
    wir präsentieren euch heute die größte Neuerung seit Bestehen des Servers: Das GameUnity.TV Modpack! Unser Ziel war es immer, Starbound mit sinnvollen neuen Inhalten zu erweitern und zu verbessern - so wie z.B. durch Features wie den Planetenschutz oder Gilden. Mit einem Modpack ergeben sich viele neue Möglichkeiten für eigenen Content, und nach wie vor ist uns wichtig, das Spiel sinnvoll zu erweitern - für OP-Items und nervige Memes ist hier kein Platz (:
     
    Das Modpack enthält zwar auch "fremde" Mods, unser Ziel ist es jedoch, langfristig hauptsächlich eigenen Content ins Spiel zu integrieren. Möglichkeiten dazu gibt es viele, angefangen bei neuen Items und Objekten über neue Biome und Dungeons bis hin zu komplexeren Features, die das Spiel grundlegend erweitern. Wie gewohnt werden Spieler die Möglichkeit haben, eigene Vorschläge zu äußern oder direkt am Modpack mitzuarbeiten!
     
    Releases für das Modpack werden jeweils ein bestimmtes Thema haben. Die erste Version wird hauptsächlich neuen Content in Form von Dekorationen, Objekten, Möbeln etc. bieten! Außerdem werden unter anderem die Monster überarbeitet und verschiedene neue Werkbanken eingeführt.
     
    In diesem Thread können gerne Wünsche und Ideen geäußert werden - in welchen Bereichen von Starbound seht ihr Potential für neue Inhalte?
     
     
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    Dear players,
    we are excited to announce the biggest new feature: The GameUnity.TV Modpack! We always thrived to improve Starbound with reasonable new content - e.g. planet protection or guilds, and mods will give us many new possibilities. Only adding reasonable new content is very important to us, so don't worry: There won't be OP items or annoying memes (:
     
    While the Modpack will contain third party mods, our long-term focus is on creating our own content. There are many possibilities, for example new items, objects, biomes, dungeons or even more complex features to fundamentally expand the game. As usual, all players can voice their suggestions and ideas or directly work on the mod pack with us!
     
    All releases of our Modpack will have a certain theme. The first version is focused on adding more variety - new props, objects, furniture and more! In addition, monsters will be overhauled and new workbenches will be introduced.
     
    Feel free to share your ideas and wishes in this thread - where do you see potential to improve Starbound with our Modpack?
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    Viloras reacted to Sonnenstreif in Die Legende der Ciaferous   
    Kapitel 7: Wer sind die Tiergeister?
     
    "Das würde jedenfalls erklären, warum wir ihn nie gefunden haben", endete Lilietta ihre Ausführungen.
    "Hm. Tiergeister also. Und sie haben es auf dich abgesehen", grübelte Chinzah mit nachdenklichem Blick auf Minka. "Was hast du getan, um sie so zu erzürnen?"
    "Woher soll ich das wissen?! Ich kann mich nicht erinnern, je mit denen Kontakt gehabt zu haben!", rief Minka empört, weil sie Chinzahs Frage als Anschuldigung sah.
    "Ganz ruhig. Es hätte doch sein können, dass du auf deinen Reisen Ähnlichem begegnet bist."
    "Nein", antwortete Minka trotzig.
    "Was wir tun jetzt? Beute sssein gefährlich!", sorgte sich Raziza.
    "Vor allem da es schon zwei sind", überlegte Chinzah und wechselte einen mysteriösen und gleichzeitig vielsagenden Blick mit Lilietta.
    Minka bemerkte das und konnte sich nicht mehr zurückhalten.
    "Okay, Schluss damit. Was wisst ihr beide, was ich nicht weiß?"
    Durch ein Nicken gab der Greenfinger Lilietta das Wort.
    "Es ist so", begann sie zögerlich. "Ich bin dem metallenen Wolf schonmal begegnet, damals, auf einem anderen Planeten. Und nicht nur ihm", fuhr sie schnell fort als Minka schon erstaunt etwas sagen wollte. "Sondern auch mal einer Wölfin, die eine Gruppe Avianer bedrohte. Sie hat mit mir geredet und mich gewarnt..."
    "Wovor?", fragte Minka, scheinbar gefesselt von der Erzählung.
    "Dass wir uns nicht in ihre Angelegenheiten einmischen sollen und dass wir nicht auf deren Liste stehen..."
    "Na anscheinend ja doch", zweifelte Minka.
    Der Greenfinger schaute so, als wollte er etwas sagen. Stattdessen atmete er tief ein und aus.
    "Uns wird schon etwas einfallen, wie wir das Problem lösen. Notfalls opfern wir Minka einfach, dann lassen sie uns sicher in Ruhe."
    "Wie bitte?!", rief diese entsetzt und sprang von der Couch auf. Auch Raziza und Lilietta sahen Chinzah schockiert an.
    "War nur ein Scherz", versicherte er zwinkernd und stand auf. "Ich werde recherchieren gehen. Mit Glück kann ich mehr über die Tiergeister in Erfahrung bringen."
    So verließen die drei den Raum des Greenfingers und begaben sich nach draußen.
    "Puh... ich gedacht Greenfinger meinen Opferung ernssst!"
    "Er weiß echt, wie man eine Situation bestens entdramatisiert", scherzte Minka, immer noch leicht entsetzt.
    "Hey Raziza, ich geh mit Minka jagen. Wir sehen uns später, ja?", sagte Lilietta plötzlich.
    "Okee, bisss nachher!", verabschiedete sich Raziza und ging fröhlich davon.
    "Ich muss dir noch was erzählen", gestand Lilietta, als er außer Reichweite war. "Komm mit, bitte."
     
     
    Auf einem kleinen gemütlichen Spaziergang erklärte Lilietta, warum sie keinerlei Schmerzen in ihrem Arm gespürt hatte. Sie erzählte von ihrem damaligen Greenfinger, mit dem sie einen Ausflug unternommen hatte, wo dann durch den Angriff eines Monsters und die Nachhilfe des grauen Wolfes ihr linker Arm taub wurde.
    "Verstehe... Das ist echt mies", sagte Minka mitfühlend und ihr Blick schweifte in die Ferne.
    "Kaum zu fassen, dass es eine so starke und bösartige Macht gibt."
    "Ich will vor allem verstehen, warum sie das tun. Was es damit auf sich hat."
    "Stimmt schon. Aber er hat Sommerwind auf dem Gewissen und das ist unverzeihlich."
    Den Rückweg über schwiegen die beiden. Jeder schien in seiner eigenen Gedankenwelt versunken zu sein. Die halbe Nacht lag Minka noch wach und überlegte, wie sie nun am besten vorgehen könnte. Wie weit würden diese Kreaturen gehen? Würden es vielleicht sogar immer mehr werden, bis sie genug waren, um ein ganzes Dorf ohne Mühen auszulöschen?
     
     
    Am nächsten Tag ging Minka direkt zum Greenfinger und fragte, ob er schon etwas herausgefunden hätte. Er verneinte, woraufhin sie darauf bestand, mitsuchen zu dürfen. So verbrachten beide etliche Stunden in seiner Bibliothek.
    Die Sonne ging bereits unter als Minka eine Runde Frischluft brauchte. Sie setzte sich auf ihren Lieblingsplatz, dem strohigen Vorsprung weit oben in der Baumkrone, und sah dem Sonnenuntergang zu. Zusammen mit den Riesenvögeln, die sich durch die Lüfte schwangen, verlieh die Atmosphäre ihr ein hoffnungsvolles Gefühl. Sogar eine Sternschnuppe ließ sich blicken. Minka seufzte und musste an ihren besten Freund aus ihrer zerstörten Heimat denken. In Zeiten wie diesen hätte sie seine einfallsreichen und gut durchdachten Ideen gebraucht.
    Nach einer Weile des Nachdenkens fasste sie einen Entschluss: Sie musste erneut auf Reisen gehen und mehr über die Beweggründe dieser Tiergeister herausfinden. Luka, der Architekt, hatte von Blitzen und Eissplittern gesprochen und weder der metallene Wolf noch die "Meisterin der Illusionen" nutzte genannte Kräfte, demnach musste es noch mehr von ihnen geben.
    Und ich werde sie finden. Auch wenn ich damit ein großes Risiko eingehe...
    Noch am gleichen Abend erzählte sie dem Greenfinger von ihrem Vorhaben und da sie sich schon im frühen Morgen davonschleichen wollte, verabschiedete er sich mit "Viel Glück und sei vorsichtig".
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    Viloras reacted to Zwergengraf in Was spielst Du? - Gameserver-Vorschläge   
    Hallo zusammen,
    es ist langsam aber sicher an der Zeit, unser Angebot an Gameservern zu erweitern - und dazu wollen wir Deine Meinung hören!
     
    Insgesamt ist es uns wichtig, unsere Community über die Gameserver weiter zu vergrößern und zusammenzuhalten. Deshalb möchten wir in erster Linie Server anbieten, auf denen man als Spieler längerfristig spielt. Es ist uns sehr wichtig, dass unsere Gameserver über eigenen Content verfügen. Bei Starbound schafft jeder Spieler sozusagen selbst neuen Content, in dem er Planeten bebaut. Ein weiteres Beispiel dafür ist etwa Minecraft, da auch hier jeder Spieler einen Teil der Spielwelt selbst gestalten kann und deshalb (hoffentlich) längerfristig auf einem Server spielt. Bei den meisten Shootern verhält es sich genau anders - hier hat man als Spieler keine Möglichkeit, selbst Content zu erschaffen, weshalb Spiele wie Battlefield, Counter-Strike etc. für unsere Gameserver ausscheiden.
     
    Wichtige Kriterien für die Auswahl:
    - Es geht hier um eigene Gameserver. Wenn ein Spiel nicht die Möglichkeit bietet, eigene Server zu hosten, kommt es nicht in Frage.
    - Nur Spiele mit der Möglichkeit auf ~25+ gleichzeitige Spieler.
    - Persistente Spielwelt (keine Shooter etc., bei denen die Map nach jeder Runde zurückgesetzt wird)
    - Möglichkeit für eigenen Content (durch Mods / Plugins etc.)
     
     
    Vorschläge
     
    +++
    Minecraft  
    ?
    ARK Space Engineers Terraria Altis Life GTA 5 (Multiplayer Mod) Space Engineers  
    ---
    DayZ (keine eigenen Server, nur über lizenzierte Hoster, kein eigener Content) 7 Days to Die (zu wenige Slots) Unturned Garry's Mod Team Fortress 2 (Shooter, kein eigener Content) Foxhole (keine eigenen Server) Worlds Adrift (keine eigenen Server) The Hunter: Call of the Wild (keine eigenen Server) Darwin Project (keine eigenen Server) Witch It (keine eigenen Server, zu wenige Slots) Sea of Thieves (keine eigenen Server) Star Wars Battlefront II (keine eigenen Server)  
     
    Grüße,
    Zwergengraf
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    Viloras reacted to Sonnenstreif in Die Legende der Ciaferous   
    Kapitel 6: Das Rätsel um den Wolf
     
    Draußen war immer noch Nacht, Luka aber lief selbstsicher zum Dschungel. Er achtet nicht darauf, ob Minka ihm folgte. Seit der Aufklärung mit den Tiergeistern war er wie ausgewechselt.
    "Alles in Ordnung?", fragte Minka, nachdem sie ihn eingeholt hatte.
    "Bestens", meinte er kühl.
    "Hm... Sag mal", fuhr sie vorsichtig fort. "Welche Stellung hat Isa hier?"
    "Sie hat das Sagen. Und mit ihrem Sturkopf kann sie sich auch perfekt durchsetzen."
    "Sturkopf?"
    "Hast du es nicht bemerkt? Egal wie stark ihre Schmerzen sind, sie würde es nie zugeben, auch wenn du sie längst durchschaut hättest."
    Etwas an seiner Fürsorge war komisch. Es war nicht wie eine typische Fürsorge zwischen zwei besten Freunden, da war mehr.
    "Kann es sein... dass du in sie verliebt bist?"
    "Was?!" Luka blieb empört stehen, wurde aber deutlich rot im Gesicht.
    "Du bist verliebt!", stellte Minka schelmisch grinsend fest.
    "Halt dich da raus, okay?!", rief er aufgebracht und stakste angespannt weiter in die dunklen Wälder. Minka sah ihm nach.
    Haha, wie niedlich.
    Doch das wohlige Gefühl in ihr schlug schlagartig um. Ihr Silberflügelsinn meldete sich und ließ ihr Herz rasen. Irgendetwas Gefährliches lauerte im Dschungel.
    "Warte!", rief Minka ihm zu und holte ihn schnell ein, Luka jedoch lief verärgert weiter.
    "Nichts da! Ich bring dich nach Hause und dann..."
    Er brach ab als Minka ihn an der Kleidung zurückzog. Der graue Wolf flog nur eine Haaresbreite zuschnappend an Luka vorbei. Ganz langsam nahm Minka den Arm hoch und holte ihren Speer aus dem Inventar, den Blick dauerhaft auf ihren Feind gerichtet, der sie seltsamerweise nicht angriff.
    "Geh und hol Verstärkung", befahl sie Luka.
    Als er weder losrannte noch antwortete, warf sie einen Seitenblick auf ihn. Er zitterte am ganzen Körper, vor allem seine Hände, die griffbereit an seinen Revolvern am Gürtel lagen und sein entsetzter Blick sprach Bände. Schwere schnelle Schritte verkündeten, dass der Wolf zum Angriff überging. Allerdings nicht auf Minka. Zielgenau steuerte er Luka an, wohlwissend, dass er vor Angst wie gelähmt war. Er setzte zum Sprung an und genau in dem Moment, wo Minka ihren Speer zur Abwehr vor Luka schwang, geschah das Unglaubliche: Die Speerspitze erzeugte Feuer und hinterließ beim Schwung eine Flammenlinie in der Luft. Das gierige Maul des Wolfes bekam die Flammen zu spüren, bevor er nur noch mit einer schwachen Kopfnuss gegen Luka prallte und ihn etwas nach hinten warf. Der Wolf krümmte sich und schüttelte wild den Kopf, wobei er laut knurrte.
    "Bist du okay?!", fragte Minka Luka atemlos. Ein stummes Nicken war die Antwort.
    "Das wirst du mir büßen", drohte auf einmal eine tiefe Stimme.
    Für eine Sekunde realisierte Minka nicht, von wo sie kam, bis ihr klar wurde, dass das nur der Wolf gewesen sein konnte und als sie zu ihm sah, hatte sich sein Aussehen verändert. Sein Fell war nicht mehr glänzend metallisch, sondern mehr natürlich und struppiger und seine tiefschwarzen, floranerähnlichen Augen waren plötzlich grau mit richtigen Pupillen, die Minka rachsüchtig ansahen. Die Flammenlinie erlosch.
    "Wo ist er hin?!", fragte Luka und sah sich panisch um.
    Minka war verwirrt. "Er steht doch genau... hey!!"
    Als sie zum Wolf deuten wollte, war dieser gerade dabei die Flucht zu ergreifen.
    "Bleib stehen du Monster!!", rief sie wütend und rannte ihm hinterher.
    "Wo willst du hin?!", hallte Lukas verwirrter Ausruf ihr nach.
    Minka ignorierte ihn. Diesmal würde sie den Wolf nicht entkommen lassen. Dieser Terror musste beendet werden!

    Sie war ihm dicht auf den Fersen. Mal war er schneller, mal sie, es war eine Hetzjagd durch den nächtlichen Dschungel.
    Irgendwann wirst du müde, dachte sich Minka, die ihre Ausdauer gut einzuteilen wusste.
    Das Terrain änderte sich. Die beiden waren tatsächlich bis zum Sumpf gekommen und nun wurde der Wolf auch deutlich langsamer. Ob nun wegen Erschöpfung oder dem matschigen Boden war schwer zu sagen. Er merkte, dass Minka näher kam und wirbelte beim Rennen mit den Hinterläufen Matsch auf, der sie abbremsen sollte. Minka allerdings ließ sich kaum beirren und war schon so gut wie an ihm dran, da schlug er plötzlich einen Haken nach rechts. Weil sie so ein hohes Tempo draufhatte, konnte sie nur schwer abbremsen und rutschte noch einige Meter weiter. Mit noch schnellerem Tempo sauste sie wieder los, doch da bemerkte sie etwas. Der Wolf hatte nicht ohne Grund abgedreht. In der Ferne war ein kleines Licht und jemand rief ihren Namen. Als sie genauer hinschaute, erkannte sie zwei bekannte Gestalten und der Wolf steuerte direkt auf sie zu.
    "Lili, fang ihn ab!", rief sie Lilietta zu.
    "Minka! Da bist du!", rief diese erstaunt zurück, bevor sie verwirrt fragte: "Äh... wen soll ich abfangen?!"
    Zu spät. Der Wolf hatte sich in Liliettas linkem Arm verbissen, der stark zu bluten anfing.
    "Was ist dasss?!", fragte Raziza mit großen Augen als er das Blut rinnen sah und ließ beinahe die kleine Laterne fallen, die er trug. Lilietta jedoch spürte anscheinend keinen Schmerz und schaute ebenso fragwürdig auf ihren Arm.
    Warum sieht den keiner?!, wunderte sich Minka und holte mit ihrem Speer zum Angriff aus, als sie nah genug an Lilietta dran war. Der Wolf ließ noch rechtzeitig von dem Arm ab, sodass Minkas Speer nur in den sumpfigen Boden traf und flüchtete erneut. Langsam machte er Minka wirklich wütend. Sie zischelte aggressiv und nahm erneut die Verfolgung auf. Gerade hatte der Wolf über eine riesige umgestürzte Sumpfweide gesetzt und als Minka ebenso den Stamm erklommen hatte, musste sie enttäuscht feststellen, dass das Tier nirgends mehr zu sehen war. Vor Wut schlug sie ihren Speer in den toten Baum.
    Das kann doch nicht wahr sein!, fluchte sie im Stillen.
    "Heee! Warteee!", rief Raziza hinter ihr.
    Minka drehte sich um und sah ihn angerannt kommen, Lilietta folgte etwas langsamer.
    "Wieso habt ihr ihn nicht aufgehalten?"
    "Wen? Niemand dagewesssen..."
    "Es war der Wolf oder?", fragte Lilietta ernst, während sie sich den Arm hielt und die Bisswunden untersuchte. Dann sah sie hoch zu Minka.
    "Pass auf!", warnte sie.
    Im ersten Moment dachte Minka, der Wolf würde wieder angreifen, sah dann aber, dass der Baum direkt neben ihr Feuer gefangen hatte. In ihrer Wut hatte sie vergessen, dass ihr Speer eine permanent glühende Spitze besaß. Schnell zog sie ihn heraus, sprang herunter und nahm mit den anderen beiden etwas Abstand.
    "Tut das nicht weh?", fragte sie und sah zu Liliettas Arm.
    "Ist nicht so schlimm, wie es aussieht", versuchte sich diese herauszureden.
    "Hier, komm her."
    Nicht überzeugt holte Minka einen kleinen Glasbehälter mit leuchtendem Wasser aus ihrem Inventar und fing an, es vorsichtig über die Wunden zu gießen.
    "Uh, Heilewassser! Ich kennen dasss!", staunte Raziza mit glänzenden Augen.
    Minka jedoch fand es merkwürdig, dass Lilietta nicht einmal zuckte, als das Wasser ihre Wunden traf. Sie würde sie definitiv später darauf ansprechen.
    "Was habt ihr hier eigentlich gemacht?", fragte sie, nachdem die Blutung gestoppt war, sie den Behälter wieder eingepackt hatte und nun einen Verband anbrachte.
    "Dich gesucht."
    "Hmh! Alle Floraner gemerkt hatten wie besssorgt und unruhig du gewesssen! Und als du dann plötzlich weg, alle dich gesssucht!"
    "Achso. Und... ihr habt das Metallmonster echt nicht gesehen?"
    Sowohl Raziza als auch Lilietta schüttelten den Kopf.
    "Hätte ich den Beweis an meinem Arm nicht, hätte ich gesagt, dass du Geistern hinterherjagst."
    "Das ist mehr als kurios. Ich hab ihn doch eindeutig gesehen!"
    "Vielleicht... hat er eine besondere Fähigkeit?", rätselte Lilietta.
    "Wollen nicht insss Dorf und mit Greenfinger sprechen? Wäre bessser", schlug Raziza vor.
    Alle waren damit einverstanden und machten sich auf den Weg, wobei Minka noch einen Blick auf den brennenden toten Baum warf.
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    Viloras got a reaction from Samuel in Die Geschichte von Lilietta   
    Kapitel 18 
    Ein Traum? 
     
    Sie öffnete langsam ihre Augen und merkte, dass sie auf dem Boden lag. Sie lag auf einer Schicht von kalten Schnee. Lilietta drückte sich mit den Händen von dem Boden hoch und schaute sich um. Es war Nacht und alles wurde vom Mondschein leicht beleuchtet. Zudem schneite es leicht. 
    Schnee? Wo bin ich hier?, ging es ihr durch den Kopf.  
    Sie befand sich auf einer Art Feldweg, welcher immer weiter nach vorne führte. Links und rechts vom Feldweg befanden sich Zäune, auf wessen anderer Seite sich jeweils ein riesiges Feld erstreckte. Alles war mit Schnee bedeckt.  
    Sie stand schließlich langsam auf und schaute den Feldweg entlang. Plötzlich zog ein Windstoß an ihr vorbei. Sie fing an zu zittern und drehte sich zur Seite, um dem Wind so wenig Angriffsfläche wie möglich zu geben. 
    "Brrr… verdammt ist das kalt…", presste sie zwischen ihren klappernden Zähnen hervor und schlang ihre Arme um sich. Sie hatte nur ihre Stoffkleidung an und die Kälte breitete sich in ihr aus. 
    "Ich sollte mich bewegen und auch nach einem wärmeren Ort suchen…", flüsterte sie zu sich selbst. 
    Wo der Weg wohl hinführt…, überlegte sie neugierig und schaute wieder den Feldweg entlang. 
    Von der Neugier nun eingenommen fing sie an, dem Feldweg langsam zu folgen. 
     
    Sie war schon einige Zeit gelaufen, jedoch hatte sie immer noch nichts gefunden. Das einzige, was sich geändert hatte war, das ab und an mal ein kleiner Baum am Rand des Feldweges stand. 
    Was ist das für ein Ort? Irgendetwas scheint hier zu sein… ich spüre es. Aber was und wo??, ging es ihr durch den Kopf, während sie immer noch dem Weg folgte. Seit einiger Zeit hatte sie schon ein merkwürdiges Gefühl. Sie konnte es selber nur schwer beschreiben, aber das Gefühl sagte ihr, das sie weitergehen muss und, dass etwas sie erwartet. 
    Plötzlich mischte sich ein anderes Gefühl dazu. Sie blieb stehen und schaute sich um. 
    Es war als würde sie jemand mit seinem Blick durchbohren, aber sie konnte niemanden sehen. Sie drehte sich um und schaute den Weg zurück, welchem sie schon die ganze Zeit folgte. Aber dort war niemand. 
    Werde ich beobachtet? Und wenn ja, von wem? Hier ist niemand!, dachte sie. 
    Sie schaute noch einige Zeit den Weg genauer entlang, drehte sich dann jedoch schließlich wieder um, nachdem sie sich sicher war, dass dort wirklich niemand war. 
    "Was ist hier nur los…? Irgendetwas stimmt hier doch nicht.", murmelte sie vor sich hin beim Umdrehen. 
    Als sie wieder nach vorne blickte stockte ihr Atem. 
    Wenige Meter vor ihr saß nun ein Wolf. Es schien ein Weibchen zu sein.  
    Die Wölfin hatte ein Rehbraunes Fell und schaute sie mit ihren Laubgrünen Augen. Sie hatte auch eine Feuerrote Lilie hinter dem rechten Ohr. So wie sie dort saß wirkte sie anmutig und auch schön. Zudem strahlte sie eine gewissermaßen beruhigende Aura aus. 
    Woher…?! Und sie wirkt auch nicht wie eine gewöhnliche Wölfin… vor allem diese Lilie. Ist sie etwa auch eine dieser Wesen?, dachte sie etwas geschockt und blieb still stehen, darauf bedacht, keine falsche Bewegung zu machen. 
    Die Wölfin beobachtete sie noch einige Zeit lang, erhob sich dann, ging auf Lilietta zu und blieb nur wenige Zentimeter vor ihr stehen. 
    Will sie etwas von mir?, überlegte sie. Auf einmal streckte Lilietta ungewollt ihre rechte Hand langsam aus zu der Wölfin und hielt sie ihr offen hin. 
    Wieso tu ich das?!, fragte sie sich direkt und bekam Angst. 
    Die Wölfin schnüffelte kurz an der Hand und stupste sie anschließend sanft an mit ihrer Nasenspitze. 
    Dann drehte sich die Wölfin wieder um und ging am Rand des Feldweges langsam entlang in die Richtung, in welche Lilietta schon die ganze Zeit gegangen war.  
    Lilietta atmete erleichtert auf, blieb jedoch weiterhin still stehen, unsicher was sie tun sollte.  
    Nach ein paar Schritten blieb die Wölfin wieder stehen und drehte den Kopf zurück zu Lilietta und schaute sie erwartungsvoll an. 
    "Soll… ich dir folgen?", fragte Lilietta langsam, unsicher, ob die Wölfin sie überhaupt verstehen würde. 
    Die Wölfin nickte kurz und schaute sie weiterhin ruhig an. 
    Schließlich ging sie vorsichtig vorwärts, der Wölfin entgegen. 
    Was tu ich hier eigentlich? Was ist hier los??, schoss es Lilietta durch den Kopf, sie ging jedoch weiter auf die Wölfin zu. Irgendetwas sagte ihr, das sie der Wölfin vertrauen könnte und ihr folgen sollte. Zudem war sie nun selber neugierig, wohin die Wölfin sie bringen wollte. 
    Die Wölfin wandte sich nun wieder zurück zum Weg und ging ihn weiter entlang. Lilietta folgte ihr still. 
     
    Sie folgte der Wölfin nun schon etwas länger wobei ihr auffiel, dass immer mehr Bäume nun an den Seiten des Feldweges standen. Und bevor sie es bemerkte, stand sie vor einem dichten Wald durch welchen sich der Feldweg hindurchschlängelte. Gleichzeitig hörte der Zaun auf beiden Seiten auf. 
    Sie blieb stehen, überrascht von dem plötzlichen Wechsel vom freien Feld zum dichten Wald, schaute erstaunt an der Grenze von Feld zu Wald entlang und dann zurück zu der Wölfin. 
    Die Wölfin schien bemerkt zu haben, das Lilietta stehen geblieben war, drehte sich um und setzte sich hin während sie ihr ruhig entgegen schaute. 
    "Was möchtest du mir überhaupt zeigen…?", fragte sie vorsichtig. 
    Die Wölfin schaute ihr ruhig in die Augen. Dann erhob sie sich und ging auf Lilietta zu, rechts an ihr vorbei, stellte sich hinter sie und schubste sie schließlich sanft an von hinten. Dann erschien die Wölfin wieder auf ihrer linken Seite, blieb dort stehen und schaute zu ihr erwartungsvoll hoch. 
    Lilietta seufzte kurz, musste jedoch auch etwas lächeln.  
    "Ich geh ja schon weiter.", sagte sie anschließend und folgte dem Feldweg weiter ins Innere des Waldes. Die Wölfin ging ebenfalls weiter an ihrer Seite. 
    Der etwas größere Feldweg wurde schnell zu einem kleinen Trampelpfad, welcher unter dem Schnee zum Teil nur schwer erkennbar war. Sie musste die Wölfin oft vorausgehen lassen, damit sie nicht vom Weg abkam und sich im Wald verirrte. Die Wölfin schien nämlich genau zu wissen, wo der Weg entlangführte. 
     
    Nach einiger Zeit des Wanderns blieb die Wölfin plötzlich stehen und wartete auf Lilietta. Als Liletta zu der Wölfin schließlich aufgeschlossen hatte schaute sie sich um und bemerkte, dass der Trampelpfad vor einem Baum endete. Und dann bemerkte sie noch etwas. 
    "Was ist das?", murmelte sie vor sich hin, als sie sich nach vorne zu dem Baum beugte, an welchem der Pfad endete. Dann stockte ihr erneut der Atem. 
    An dem Baumstamm waren mehrere kleine rote Blutspritzer verteilt. 
    Auf einmal bemerkte sie in ihrem rechten Augenwinkel, wie sich etwas Lilanes bewegte im Wald. Sie drehte sich direkt in die Richtung, jedoch war dort nichts vorzufinden außer die kahlen Bäume. Sie merkte, wie langsam ein mulmiges Gefühl in ihr hochstieg. 
    "Wo führst du mich hier hin??" Was ist das für ein Ort??", fragte sie nun sehr leicht panisch werden die Wölfin, welche seelenruhig neben ihr saß. Die Wölfin strahlte nach wie vor diese beruhigende Aura aus, jedoch wirkte sie nun etwas ernster als zuvor. 
    Als Antwort stand sie auf, ging in eine bestimmte Richtung und blieb nach mehreren Metern stehen. Sie schaute zurück zu Lilietta, welche immer noch an dem Baumstamm wie angewurzelt stand. 
    "Ich soll dir wieder folgen?", fragte Lilietta nun. 
    Die Wölfin nickte nur kurz. Lilietta blieb noch ein paar Sekunden zögernd stehen, ging der Wölfin jedoch schließlich weiter hinterher. 
     
    Nach kurzer Zeit kamen beide an einem zugefrorenen Bach an. Am Rand des Baches waren mehrere Fußspuren zu erkennen von verschiedenen Personen. Sie folgten dem Bachverlauf und den Fußspuren. Auf dem Weg bemerkte Lilietta nun immer wieder neue Blutflecken an den Bäumen und auch manchmal im Schnee. 
    Was geht hier nur vor sich??, ging es ihr die ganze Zeit durch den Kopf. 
    Schließlich kamen beide an einer Klippe an, wo der Bach hinunterfiel. Die Wölfin ging bis an den Rand, blieb dort stehen und deutete Lilietta mit einem Nicken, ebenfalls an den Rand zu kommen. Sie ging zu der Wölfin hinüber und kniete sich neben sie. 
    Als sie den Rand hinunterschaute folgte sie zunächst dem Verlauf des Baches. Das gefrorene Wasser hatte Eiszapfen gebildet, welche nun an der Klippe hinunterhangen. Und nur wenige Meter weiter unten konnte man schon den Boden wieder sehen sowie den fortlaufenden Bach. Doch als ihr Blick vom Bach abschweifte hielt sie sich geschockt die Hand vor den Mund, um nicht laut erschrocken einzuatmen. Unter ihnen befand sich eine Gruppe von 12 vermummten Gestalten, welche lila und schwarz gefärbte Roben trugen und in einem Kreis um einen Baumstumpf standen.  
    Auf diesem Baumstumpf lag ein schwer verletzter Mensch. Überall waren Schnitt- und Stichwunden welche immer noch bluteten. 
    War das Blut überall auf dem Weg von ihm?!?, dachte sie geschockt. Lilietta schaute zu der Wölfin. 
    "Das wolltest du mir zeigen?", fragte sie leise flüsternd, um nicht entdeckt zu werden. 
    Die Wölfin nickte kurz. 
    "Was ist das? Wer sind diese Leute?", fragte sie, immer noch geschockt, hinterher. 
    Die Wölfin zeigte keine Reaktion. 
    "Ich mach dieser verrückten Versammlung dort unten ein Ende! Ich kann das nicht einfach mit ansehen!", presste sie aufgebracht zwischen ihren Zähnen hervor und erhob sich wieder vom Boden. Sie suchte die Klippe nach einem Weg oder Abstieg nach unten ab und fand einen Weg, welcher einige Meter nur entfernt war. 
    Die Wölfin setzte sich in Ruhe hin und beobachtete sie nur. 
    Sie machte sich auf den Weg dorthin, als ihr ein bekannter Geruch auffiel. Lilietta schaute sich um, und versuchte zu überlegen, woher sie den Geruch kannte. Beim Umschauen landete ihr Blick bei der Wölfin, welche immer noch am Rand der Klippe saß. 
    Die Wölfin schaute sich entsetzt um. Sie schien sich merkbar unwohl zu fühlen. 
    "Was...", fing sie an zu sich selber zu murmeln, brach dann jedoch direkt ab als ihr wieder einfiel, woher sie diesen Geruch kannte. 
    Der Metallwolf!!!!, schoss es ihr wie ein Blitz durch den Kopf. 
    Auf einmal schaute die Wölfin hinter Lilietta und sprang erschrocken auf. 
    Lilietta wirbelte umher um sich umzudrehen. Und da war er plötzlich. Genau zwischen ihr und den Weg nach unten zu der Gruppe von Gestalten und dem verletzten Menschen. Er schaute Lilietta knurrend an und versperrte ihr den Weg nach unten. 
    Verdammt! Was mach ich jetzt??, dachte sie aufgeregt nach. Sie schaute panisch zu der Wölfin. Diese jedoch stand nur reglos mit angelegten Ohren da und schaute zu. 
    Wo ist überhaupt mein Schwert?!, ging es ihr durch den Kopf und sie bemerkte, dass sie schon die ganze Zeit kein Schwert bei sich gehabt hatte. 
    Weiter konnte sie nicht denken, denn der Metallische Wolf ging bereits zähnefletschend langsam auf sie zu. Er schien auch keinerlei Interesse an der Wölfin zu haben oder an der Gruppe, sondern ausschließlich an ihr. Lilietta wich vorsichtig immer weiter zurück. 
    Verdammt... ich muss hier weg! Aber der Mensch!, ging es ihr durch den Kopf. Doch ihr war klar, dass sie ohne Waffe niemals gewinnen konnte. 
    Dann sprang der Metallwolf auf sie zu. Sie konnte ihm gerade noch ausweichen, rutschte dabei jedoch auf dem Schnee aus und fiel hin. Sie versuchte sich direkt wieder aufzurichten und hatte es gerade geschafft, als sie wieder auf den Boden gedrückt wurde von dem Metallwolf. Ihr Kopf schlug auf den Boden und vergrub sich in dem Schnee. Alles wurde schwarz. 
    "Hallo?? Du mich hören kannsssst?", hörte sie ein leises rufen. Alles was sie hörte war gedämpft. 
    Wer ist das?, überlegte sie. Auf einmal spürte sie, wie sich langsam Schmerzen in ihren Muskeln und Knochen ausbreiteten. 
    Wo bin ich eigentlich…?, fragte sie sich im stillen. 
    Langsam kamen ihre Erinnerungen an das Geschehene wieder zurück. Jedoch schien alles hinter einem Nebel zu liegen. 
    Ach ja… jetzt weiß ich wieder wo ich bin... 
    "Wassss passsiert ssein? Wach auf!", hörte sie die Stimme wieder. 
    Dann lichtete sich der Nebel weiter und sie erinnerte sich langsam an immer mehr, was passiert war. Die Rundführung, das Gespräch mit dem Greenfinger und… 
    …der Metallwolf!, schoss es ihr durch den Kopf. 
    Sie schlug die Augen direkt auf und fand sich durchnässt auf dem schlammigen Boden wieder. Über sich konnte sie das Blätterdach des Dschungels sehen und spürte den Regen, welcher von diesem hinunter tropfte. Sie atmete ruckartig und war leicht in Panik. Sie wollte sich aufrichten, zuckte jedoch durch die plötzlichen sehr viel stärker werdenden Schmerzen zusammen und fiel wieder zurück in den Schlamm. 
    Sie merkte, wie ihr ganzer Körper stark zitterte. Ob es nun von der Kälte und von ihren nass triefenden Stofftüchern war welche sie trug oder wegen dem Fakt, dass sie sich mal wieder übernommen hat mit ihrem Schwert wusste sie nicht. Vermutlich war beides dafür verantwortlich. 
    "Ah! Endlich du sssein wach!", hörte sie wieder die Stimme von vorher. 
    Sie drehte den Kopf dorthin, woher die Stimme kam und sah dort mehrere Floraner stehen und einen neben sich hocken. Alle hatten Jagdausrüstung an, trugen Speere bei sich und sahen sie mit einer Mischung aus Neugierde und Verwirrung an. 
    "Wasss du tun hier?", fragte der Floraner, welcher direkt neben ihr hockte. 
    Ist das eine Jägertruppe…?, dachte sie kurz verwirrt. 
    "Ic…", fing sie an, dann jedoch brach ihre Stimme ab und es endete mehr in einem krächzen. Sie musste stark husten. Sie krümmte sich zusammen aufgrund der Schmerzen, die durch den Husten entstanden. Ihr Hals war ausgetrocknet und tat bei jedem Ton weh, den sie von sich gab. 
    "Wir dich bringen insss Dorf. Dort du kannssst dich erholen.", sagte der neben ihr hockende Floraner schließlich, nachdem ihr Hustenanfall wieder abgeklungen war. 
    "Leute? Einer von euch helfen.", sagte er und wandte sich dabei zu den anderen Floranern, welche hinter ihm standen. 
    Daraufhin kam einer von den Floranern näher und hockte sich auf die andere Seite von Lilietta. Beide nickten sich zu und zogen sie hoch vom Boden. 
    Sie biss sich auf die Zunge, um nicht aufzustöhnen vor schmerzen und einen weiteren Hustenanfall damit zu riskieren. 
    Sie kam schließlich wankend zum stehen, links und rechts gestützt von jeweils einem der der Jäger. 
    Gemeinsam kehrten sie wieder zurück in das Dorf. 
    Doch trotz der Schmerzen lies sie eine Sache nicht in Ruhe und sie konnte nicht aufhören, weiter daran zu denken. 
    War das wirklich nur ein Traum…? Oder war das etwas komplett anderes…? 
     
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    Viloras got a reaction from DragonsForce in Die Geschichte von Lilietta   
    Kapitel 18 
    Ein Traum? 
     
    Sie öffnete langsam ihre Augen und merkte, dass sie auf dem Boden lag. Sie lag auf einer Schicht von kalten Schnee. Lilietta drückte sich mit den Händen von dem Boden hoch und schaute sich um. Es war Nacht und alles wurde vom Mondschein leicht beleuchtet. Zudem schneite es leicht. 
    Schnee? Wo bin ich hier?, ging es ihr durch den Kopf.  
    Sie befand sich auf einer Art Feldweg, welcher immer weiter nach vorne führte. Links und rechts vom Feldweg befanden sich Zäune, auf wessen anderer Seite sich jeweils ein riesiges Feld erstreckte. Alles war mit Schnee bedeckt.  
    Sie stand schließlich langsam auf und schaute den Feldweg entlang. Plötzlich zog ein Windstoß an ihr vorbei. Sie fing an zu zittern und drehte sich zur Seite, um dem Wind so wenig Angriffsfläche wie möglich zu geben. 
    "Brrr… verdammt ist das kalt…", presste sie zwischen ihren klappernden Zähnen hervor und schlang ihre Arme um sich. Sie hatte nur ihre Stoffkleidung an und die Kälte breitete sich in ihr aus. 
    "Ich sollte mich bewegen und auch nach einem wärmeren Ort suchen…", flüsterte sie zu sich selbst. 
    Wo der Weg wohl hinführt…, überlegte sie neugierig und schaute wieder den Feldweg entlang. 
    Von der Neugier nun eingenommen fing sie an, dem Feldweg langsam zu folgen. 
     
    Sie war schon einige Zeit gelaufen, jedoch hatte sie immer noch nichts gefunden. Das einzige, was sich geändert hatte war, das ab und an mal ein kleiner Baum am Rand des Feldweges stand. 
    Was ist das für ein Ort? Irgendetwas scheint hier zu sein… ich spüre es. Aber was und wo??, ging es ihr durch den Kopf, während sie immer noch dem Weg folgte. Seit einiger Zeit hatte sie schon ein merkwürdiges Gefühl. Sie konnte es selber nur schwer beschreiben, aber das Gefühl sagte ihr, das sie weitergehen muss und, dass etwas sie erwartet. 
    Plötzlich mischte sich ein anderes Gefühl dazu. Sie blieb stehen und schaute sich um. 
    Es war als würde sie jemand mit seinem Blick durchbohren, aber sie konnte niemanden sehen. Sie drehte sich um und schaute den Weg zurück, welchem sie schon die ganze Zeit folgte. Aber dort war niemand. 
    Werde ich beobachtet? Und wenn ja, von wem? Hier ist niemand!, dachte sie. 
    Sie schaute noch einige Zeit den Weg genauer entlang, drehte sich dann jedoch schließlich wieder um, nachdem sie sich sicher war, dass dort wirklich niemand war. 
    "Was ist hier nur los…? Irgendetwas stimmt hier doch nicht.", murmelte sie vor sich hin beim Umdrehen. 
    Als sie wieder nach vorne blickte stockte ihr Atem. 
    Wenige Meter vor ihr saß nun ein Wolf. Es schien ein Weibchen zu sein.  
    Die Wölfin hatte ein Rehbraunes Fell und schaute sie mit ihren Laubgrünen Augen. Sie hatte auch eine Feuerrote Lilie hinter dem rechten Ohr. So wie sie dort saß wirkte sie anmutig und auch schön. Zudem strahlte sie eine gewissermaßen beruhigende Aura aus. 
    Woher…?! Und sie wirkt auch nicht wie eine gewöhnliche Wölfin… vor allem diese Lilie. Ist sie etwa auch eine dieser Wesen?, dachte sie etwas geschockt und blieb still stehen, darauf bedacht, keine falsche Bewegung zu machen. 
    Die Wölfin beobachtete sie noch einige Zeit lang, erhob sich dann, ging auf Lilietta zu und blieb nur wenige Zentimeter vor ihr stehen. 
    Will sie etwas von mir?, überlegte sie. Auf einmal streckte Lilietta ungewollt ihre rechte Hand langsam aus zu der Wölfin und hielt sie ihr offen hin. 
    Wieso tu ich das?!, fragte sie sich direkt und bekam Angst. 
    Die Wölfin schnüffelte kurz an der Hand und stupste sie anschließend sanft an mit ihrer Nasenspitze. 
    Dann drehte sich die Wölfin wieder um und ging am Rand des Feldweges langsam entlang in die Richtung, in welche Lilietta schon die ganze Zeit gegangen war.  
    Lilietta atmete erleichtert auf, blieb jedoch weiterhin still stehen, unsicher was sie tun sollte.  
    Nach ein paar Schritten blieb die Wölfin wieder stehen und drehte den Kopf zurück zu Lilietta und schaute sie erwartungsvoll an. 
    "Soll… ich dir folgen?", fragte Lilietta langsam, unsicher, ob die Wölfin sie überhaupt verstehen würde. 
    Die Wölfin nickte kurz und schaute sie weiterhin ruhig an. 
    Schließlich ging sie vorsichtig vorwärts, der Wölfin entgegen. 
    Was tu ich hier eigentlich? Was ist hier los??, schoss es Lilietta durch den Kopf, sie ging jedoch weiter auf die Wölfin zu. Irgendetwas sagte ihr, das sie der Wölfin vertrauen könnte und ihr folgen sollte. Zudem war sie nun selber neugierig, wohin die Wölfin sie bringen wollte. 
    Die Wölfin wandte sich nun wieder zurück zum Weg und ging ihn weiter entlang. Lilietta folgte ihr still. 
     
    Sie folgte der Wölfin nun schon etwas länger wobei ihr auffiel, dass immer mehr Bäume nun an den Seiten des Feldweges standen. Und bevor sie es bemerkte, stand sie vor einem dichten Wald durch welchen sich der Feldweg hindurchschlängelte. Gleichzeitig hörte der Zaun auf beiden Seiten auf. 
    Sie blieb stehen, überrascht von dem plötzlichen Wechsel vom freien Feld zum dichten Wald, schaute erstaunt an der Grenze von Feld zu Wald entlang und dann zurück zu der Wölfin. 
    Die Wölfin schien bemerkt zu haben, das Lilietta stehen geblieben war, drehte sich um und setzte sich hin während sie ihr ruhig entgegen schaute. 
    "Was möchtest du mir überhaupt zeigen…?", fragte sie vorsichtig. 
    Die Wölfin schaute ihr ruhig in die Augen. Dann erhob sie sich und ging auf Lilietta zu, rechts an ihr vorbei, stellte sich hinter sie und schubste sie schließlich sanft an von hinten. Dann erschien die Wölfin wieder auf ihrer linken Seite, blieb dort stehen und schaute zu ihr erwartungsvoll hoch. 
    Lilietta seufzte kurz, musste jedoch auch etwas lächeln.  
    "Ich geh ja schon weiter.", sagte sie anschließend und folgte dem Feldweg weiter ins Innere des Waldes. Die Wölfin ging ebenfalls weiter an ihrer Seite. 
    Der etwas größere Feldweg wurde schnell zu einem kleinen Trampelpfad, welcher unter dem Schnee zum Teil nur schwer erkennbar war. Sie musste die Wölfin oft vorausgehen lassen, damit sie nicht vom Weg abkam und sich im Wald verirrte. Die Wölfin schien nämlich genau zu wissen, wo der Weg entlangführte. 
     
    Nach einiger Zeit des Wanderns blieb die Wölfin plötzlich stehen und wartete auf Lilietta. Als Liletta zu der Wölfin schließlich aufgeschlossen hatte schaute sie sich um und bemerkte, dass der Trampelpfad vor einem Baum endete. Und dann bemerkte sie noch etwas. 
    "Was ist das?", murmelte sie vor sich hin, als sie sich nach vorne zu dem Baum beugte, an welchem der Pfad endete. Dann stockte ihr erneut der Atem. 
    An dem Baumstamm waren mehrere kleine rote Blutspritzer verteilt. 
    Auf einmal bemerkte sie in ihrem rechten Augenwinkel, wie sich etwas Lilanes bewegte im Wald. Sie drehte sich direkt in die Richtung, jedoch war dort nichts vorzufinden außer die kahlen Bäume. Sie merkte, wie langsam ein mulmiges Gefühl in ihr hochstieg. 
    "Wo führst du mich hier hin??" Was ist das für ein Ort??", fragte sie nun sehr leicht panisch werden die Wölfin, welche seelenruhig neben ihr saß. Die Wölfin strahlte nach wie vor diese beruhigende Aura aus, jedoch wirkte sie nun etwas ernster als zuvor. 
    Als Antwort stand sie auf, ging in eine bestimmte Richtung und blieb nach mehreren Metern stehen. Sie schaute zurück zu Lilietta, welche immer noch an dem Baumstamm wie angewurzelt stand. 
    "Ich soll dir wieder folgen?", fragte Lilietta nun. 
    Die Wölfin nickte nur kurz. Lilietta blieb noch ein paar Sekunden zögernd stehen, ging der Wölfin jedoch schließlich weiter hinterher. 
     
    Nach kurzer Zeit kamen beide an einem zugefrorenen Bach an. Am Rand des Baches waren mehrere Fußspuren zu erkennen von verschiedenen Personen. Sie folgten dem Bachverlauf und den Fußspuren. Auf dem Weg bemerkte Lilietta nun immer wieder neue Blutflecken an den Bäumen und auch manchmal im Schnee. 
    Was geht hier nur vor sich??, ging es ihr die ganze Zeit durch den Kopf. 
    Schließlich kamen beide an einer Klippe an, wo der Bach hinunterfiel. Die Wölfin ging bis an den Rand, blieb dort stehen und deutete Lilietta mit einem Nicken, ebenfalls an den Rand zu kommen. Sie ging zu der Wölfin hinüber und kniete sich neben sie. 
    Als sie den Rand hinunterschaute folgte sie zunächst dem Verlauf des Baches. Das gefrorene Wasser hatte Eiszapfen gebildet, welche nun an der Klippe hinunterhangen. Und nur wenige Meter weiter unten konnte man schon den Boden wieder sehen sowie den fortlaufenden Bach. Doch als ihr Blick vom Bach abschweifte hielt sie sich geschockt die Hand vor den Mund, um nicht laut erschrocken einzuatmen. Unter ihnen befand sich eine Gruppe von 12 vermummten Gestalten, welche lila und schwarz gefärbte Roben trugen und in einem Kreis um einen Baumstumpf standen.  
    Auf diesem Baumstumpf lag ein schwer verletzter Mensch. Überall waren Schnitt- und Stichwunden welche immer noch bluteten. 
    War das Blut überall auf dem Weg von ihm?!?, dachte sie geschockt. Lilietta schaute zu der Wölfin. 
    "Das wolltest du mir zeigen?", fragte sie leise flüsternd, um nicht entdeckt zu werden. 
    Die Wölfin nickte kurz. 
    "Was ist das? Wer sind diese Leute?", fragte sie, immer noch geschockt, hinterher. 
    Die Wölfin zeigte keine Reaktion. 
    "Ich mach dieser verrückten Versammlung dort unten ein Ende! Ich kann das nicht einfach mit ansehen!", presste sie aufgebracht zwischen ihren Zähnen hervor und erhob sich wieder vom Boden. Sie suchte die Klippe nach einem Weg oder Abstieg nach unten ab und fand einen Weg, welcher einige Meter nur entfernt war. 
    Die Wölfin setzte sich in Ruhe hin und beobachtete sie nur. 
    Sie machte sich auf den Weg dorthin, als ihr ein bekannter Geruch auffiel. Lilietta schaute sich um, und versuchte zu überlegen, woher sie den Geruch kannte. Beim Umschauen landete ihr Blick bei der Wölfin, welche immer noch am Rand der Klippe saß. 
    Die Wölfin schaute sich entsetzt um. Sie schien sich merkbar unwohl zu fühlen. 
    "Was...", fing sie an zu sich selber zu murmeln, brach dann jedoch direkt ab als ihr wieder einfiel, woher sie diesen Geruch kannte. 
    Der Metallwolf!!!!, schoss es ihr wie ein Blitz durch den Kopf. 
    Auf einmal schaute die Wölfin hinter Lilietta und sprang erschrocken auf. 
    Lilietta wirbelte umher um sich umzudrehen. Und da war er plötzlich. Genau zwischen ihr und den Weg nach unten zu der Gruppe von Gestalten und dem verletzten Menschen. Er schaute Lilietta knurrend an und versperrte ihr den Weg nach unten. 
    Verdammt! Was mach ich jetzt??, dachte sie aufgeregt nach. Sie schaute panisch zu der Wölfin. Diese jedoch stand nur reglos mit angelegten Ohren da und schaute zu. 
    Wo ist überhaupt mein Schwert?!, ging es ihr durch den Kopf und sie bemerkte, dass sie schon die ganze Zeit kein Schwert bei sich gehabt hatte. 
    Weiter konnte sie nicht denken, denn der Metallische Wolf ging bereits zähnefletschend langsam auf sie zu. Er schien auch keinerlei Interesse an der Wölfin zu haben oder an der Gruppe, sondern ausschließlich an ihr. Lilietta wich vorsichtig immer weiter zurück. 
    Verdammt... ich muss hier weg! Aber der Mensch!, ging es ihr durch den Kopf. Doch ihr war klar, dass sie ohne Waffe niemals gewinnen konnte. 
    Dann sprang der Metallwolf auf sie zu. Sie konnte ihm gerade noch ausweichen, rutschte dabei jedoch auf dem Schnee aus und fiel hin. Sie versuchte sich direkt wieder aufzurichten und hatte es gerade geschafft, als sie wieder auf den Boden gedrückt wurde von dem Metallwolf. Ihr Kopf schlug auf den Boden und vergrub sich in dem Schnee. Alles wurde schwarz. 
    "Hallo?? Du mich hören kannsssst?", hörte sie ein leises rufen. Alles was sie hörte war gedämpft. 
    Wer ist das?, überlegte sie. Auf einmal spürte sie, wie sich langsam Schmerzen in ihren Muskeln und Knochen ausbreiteten. 
    Wo bin ich eigentlich…?, fragte sie sich im stillen. 
    Langsam kamen ihre Erinnerungen an das Geschehene wieder zurück. Jedoch schien alles hinter einem Nebel zu liegen. 
    Ach ja… jetzt weiß ich wieder wo ich bin... 
    "Wassss passsiert ssein? Wach auf!", hörte sie die Stimme wieder. 
    Dann lichtete sich der Nebel weiter und sie erinnerte sich langsam an immer mehr, was passiert war. Die Rundführung, das Gespräch mit dem Greenfinger und… 
    …der Metallwolf!, schoss es ihr durch den Kopf. 
    Sie schlug die Augen direkt auf und fand sich durchnässt auf dem schlammigen Boden wieder. Über sich konnte sie das Blätterdach des Dschungels sehen und spürte den Regen, welcher von diesem hinunter tropfte. Sie atmete ruckartig und war leicht in Panik. Sie wollte sich aufrichten, zuckte jedoch durch die plötzlichen sehr viel stärker werdenden Schmerzen zusammen und fiel wieder zurück in den Schlamm. 
    Sie merkte, wie ihr ganzer Körper stark zitterte. Ob es nun von der Kälte und von ihren nass triefenden Stofftüchern war welche sie trug oder wegen dem Fakt, dass sie sich mal wieder übernommen hat mit ihrem Schwert wusste sie nicht. Vermutlich war beides dafür verantwortlich. 
    "Ah! Endlich du sssein wach!", hörte sie wieder die Stimme von vorher. 
    Sie drehte den Kopf dorthin, woher die Stimme kam und sah dort mehrere Floraner stehen und einen neben sich hocken. Alle hatten Jagdausrüstung an, trugen Speere bei sich und sahen sie mit einer Mischung aus Neugierde und Verwirrung an. 
    "Wasss du tun hier?", fragte der Floraner, welcher direkt neben ihr hockte. 
    Ist das eine Jägertruppe…?, dachte sie kurz verwirrt. 
    "Ic…", fing sie an, dann jedoch brach ihre Stimme ab und es endete mehr in einem krächzen. Sie musste stark husten. Sie krümmte sich zusammen aufgrund der Schmerzen, die durch den Husten entstanden. Ihr Hals war ausgetrocknet und tat bei jedem Ton weh, den sie von sich gab. 
    "Wir dich bringen insss Dorf. Dort du kannssst dich erholen.", sagte der neben ihr hockende Floraner schließlich, nachdem ihr Hustenanfall wieder abgeklungen war. 
    "Leute? Einer von euch helfen.", sagte er und wandte sich dabei zu den anderen Floranern, welche hinter ihm standen. 
    Daraufhin kam einer von den Floranern näher und hockte sich auf die andere Seite von Lilietta. Beide nickten sich zu und zogen sie hoch vom Boden. 
    Sie biss sich auf die Zunge, um nicht aufzustöhnen vor schmerzen und einen weiteren Hustenanfall damit zu riskieren. 
    Sie kam schließlich wankend zum stehen, links und rechts gestützt von jeweils einem der der Jäger. 
    Gemeinsam kehrten sie wieder zurück in das Dorf. 
    Doch trotz der Schmerzen lies sie eine Sache nicht in Ruhe und sie konnte nicht aufhören, weiter daran zu denken. 
    War das wirklich nur ein Traum…? Oder war das etwas komplett anderes…? 
     
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    Viloras got a reaction from Samuel in Die Geschichte von Lilietta   
    Vorwort
    Joa… hi erstmal! Wie soll ich’s sagen? Dieses Kapitel hat eine extreme Überlänge wie man vielleicht schon sieht. Das kommt daher, weil heute eine ganz besondere Person in meiner Welt Geburtstag hat.
    Happy B-Day Min! x3
    Und gleichzeitig auch danke Min! :3
    Ohne dich hätte ich es nicht geschafft dieses Kapitel und so manch anderes zu schreiben! :3
    So… und jetzt: Viel Spaß beim Lesen!
     
    Kapitel 17
    In letzter Sekunde
     
    Die Reise dauerte mittlerweile schon über 5 Monate.
    Sie hatten einige Zwischenstopps und Erkundungstouren gemacht, um auch mal aus dem Raumschiffen rauskommen zu können, da sie zum Teil mehrere Tage bis Wochen am Stück nur in diesen weitergeflogen sind. Sie hatte dabei herausgefunden, dass das Schiff von Kev und Dario ein Modul hatte, womit man sich auf einen Planeten hinunter und wieder hinaufteleportieren kann und sein Schiff im Orbit kreisen lassen kann. Lilietta hatte so etwas zuvor noch nie gesehen in echt. Sie hatte nur einmal in einem Buch davon gelesen gehabt. 
    Doch trotz der Zwischenstopps war die Reise zum Teil sehr einseitig und langweilig gewesen. Über die Zeit hatte sie es geschafft sich mit Dario und Kev besser zu verstehen. Kev war zwar immer noch zum Teil misstrauisch aber es war weniger geworden. 
     
    Sie waren gerade wieder seit mehreren Wochen am Stück unterwegs mit dem Schiff und Lilietta war gerade wieder dabei, etwas auf ihrer Gitarre zu spielen, als S.A.I.L.'s Stimme sie unterbrach. 
    "Ein Anruf von Kev und Darios Schiff kommt rein. Soll die Sprachverbindung zugelassen werden und der Anruf gestartet?", fragte das S.A.I.L. Lilietta. Diese schaute kurz verwirrt. 
    Ob wir wohl wieder einen Zwischenstopp machen werden? So langsam würd ich echt gern hier mal wieder raus… ich hoffe wir kommen bald an., fragte sie sich und legte die Gitarre weg. 
    "Ja, stell den Anruf bitte durch.", antwortete sie ruhig. 
    "Sprachverbindung wird aufgebaut...", sagte S.A.I.L., während sie sich von ihrem Bett zu der Front bewegte, wo der Pilotensitz stand. 
    "Hallo? Lilietta, kannst du uns hören?", hörte sie nach einer kurzen Zeit dann Darios Stimme. 
    "Ja, kann ich. Was ist los? Machen wir einen weiteren Zwischenstopp? Ich könnte jedenfalls einen mal wieder brauchen. Zumal mir so langsam die Vorräte ausgehen...", sagte sie und setzte sich in den Pilotenstuhl. 
    "Wir machen nicht nur einen Zwischenstopp. Wir sind in ein paar Minuten an den Koordinaten, welche uns gegeben wurden. Der Planet direkt vor uns muss der Ort sein. Heißt, unsere Reise hat endlich ein Ende!", verkündete Dario fröhlich. 
    Wir sind bald auf dem Planeten angekommen??, dachte sie aufgeregt. Sie stand direkt auf und lief zur Glasfront. Vor ihr sah sie dann den Planet, welchen Dario erwähnte. Sie sah auch direkt eine Menge an Raumschiffen, welche in der Umgebung des Planeten umherschwebten. 
    Das ist also der Planet, worauf das Floranerdorf sein soll?, ging es ihr durch den Kopf. 
    "Endlich trifft es gut. Wurd echt Zeit, das wir ankommen! Wir werden vermutlich mit die letzten sein, die eintreffen.", hörte sie Kev leicht genervt sagen. 
    "Wir werden mit unserem Schiff hier oben, wie immer, im Orbit bleiben und uns runterteleportieren. Du kannst dann ja runterfliegen und zu deinem Floranerdorf gehen. Achte nur darauf, dass du nicht zu nah an der Kolonie landest. Das könnte ansonsten vielleicht ein paar Probleme machen.", erklärte Dario ihr. 
    "Okay! Ich werde mich dann jetzt verabschieden und hinunterfliegen zu dem Planeten. Wirklich… vielen Dank euch beiden!", sagte sie überglücklich und ging schnell wieder zurück zum Pilotensitz und machte alles bereit für den Landeanflug. 
    "Gut. Dann viel Glück mit dem Floranerdorf. Vielleicht sieht man sich ja sogar noch auf dem Planeten mal. Auf Wiedersehen.", verabschiedete sich Dario. Kev hörte man im Hintergrund leise grummeln. 
    Dann wurde es wieder still. 
    "Sprachverbindung wurde geschlossen…", hörte sie S.A.I.L. schließlich sagen. 
    Na dann mal los…, dachte sie und steuerte den Planeten an. 
     
    Auf dem Planeten war es noch relativ früh und die Sonne ging gerade erst auf. Jedoch war der Himmel leicht bedeckt mit einigen Wolken. Der Planet war fast vollkommen von einem Dschungel bedeckt. Es gab jedoch auch einen relativ großes Sumpfgebiet, wie sie bemerkte.
    Sie hatte nach kurzer Zeit das Floranerdorf entdeckt gehabt, sich jedoch dafür entschieden, das Raumschiff in einiger Entfernung zu landen, um nicht zu viel Aufsehen zu erregen.
    Beim Suchen nach einem Landeplatz entdeckte sie ebenfalls die Kolonie und ein weiteres Dorf, bei welchem es sich vermutlich um das Avianerdorf handeln muss.
    Sie hatte ihr Schiff schließlich westlich von dem Dorf auf einer kleinen Lichtung, welche ungefähr zwischen der Kolonie, dem Avianerdorf und dem Floranerdorf lag, gelandet. 
    Als sie gelandet war stand sie auf und begab sich zu ihrem Bett, um sich anzuziehen. Sie schaute kurz hinüber zu ihrer Rüstung. 
    Ach… die Rüstung wird ich glaub ich nicht brauchen…, dachte sie und zog sich wieder ihre Stoffkleidung an. 
    Sie war gerade auf den Weg nach draußen, als sie plötzlich stehen blieb und sich nochmal umdrehte. 
    Aber mein Schwert sollte ich für den Fall mitnehmen. Vielleicht gibt es hier Monster auf diesem Planeten…, überlegte sie und schnappte sich ihr Schwert. 
    Anschließend machte sie sich direkt auf den Weg zum Dorf. 
     
    Nach einiger Zeit des Wandern kam sie schließlich beim Dorf an. Sie hatte schon aus dem Dschungel heraus ein paar kleine Hütten gesehen. Als sie schließlich aus dem Dschungel hinaustrat sah sie das ganze Dorf. Die Sonne war mittlerweile weiter aufgegangen und sie atmete die frische Morgenluft ein um kurz zu verschnaufen.
    Im Dorf standen ein paar riesige Wohnbäume umgeben von einigen kleineren Hütten. Sie schaute sich weiter um. Hier und da liefen ein paar Floraner herum, aber niemand schien sie wirklich zu bemerken, wie sie dort am Rand des Dschungels stand.
    Plötzlich hörte sie laute, schnelle Schritte näher kommen. Als sie sich zu der Stelle drehte, woher die Schritte gekommen waren fand sie plötzlich ein Floraner direkt vor ihr stehen. 
    Er hatte eine etwas bräunliche Haut und dazu Blätter, welche Himmelsblau gefärbt waren. An sich trug er nur ein gelbes Fell über seine Brust und ein großes Blatt war um seine Hüfte gebunden. 
    "Hallo!!", sagte dieser plötzlich freundlich, jedoch auch laut. 
    Lilietta erschrak sich und sprang direkt zurück, um Distanz zwischen dem Floraner und ihr zu bringen. Gleichzeitig stärkte sie ihren Griff um das Schwert reflexartig. 
    "Wer ssein du? Von wo kommen du? Sssein friedlicher Besucher?", fragte er sie ohne zu warten schaute sie mit großen neugierigen Augen an 
    Lilietta schaute ihm verwirrt entgegen. Sie war immer noch leicht erschrocken von seinem plötzlichen Auftritt.  
    "Ich... ähhh... Ich bin Lilietta. Ich komm von einem anderen Planeten... und ja. Ich bin friedlich. Ich habe nicht vor euch Probleme zu bereiten.", sagte sie schließlich nachdem sie sich wieder gesammelt hatte und ließ nun das Schwert auch wieder etwas lockerer in ihrer Hand. 
    Der fremde Floraner schnappte erstaunt und beeindruckt nach Luft.  
    "Ich sssein Raziza! Ich dich führen inss Dorf, du kommen mit!", sagte er anschließend, drehte sich zum Dorf und stakste los, achtete jedoch darauf, ob sie ihm folgte. 
    Lilietta schaute ihm erst fragend hinterher, beeilte sich dann jedoch, wieder zu ihm aufzuschließen. 
    Vielleicht bringt er mich ja auch zum Greenfinger., dachte sie sich, während sie ihm folgte. 
    Sie folgte Raziza die ganze Zeit, während er sie durch das Dorf führte und ihr die ganzen verschiedenen Orte im Dorf zeigte. Sie überlegte, ihn zu fragen, ob er sie nicht direkt zum Greenfinger bringen könnte, jedoch ließ sie es und hörte ihm stattdessen aufmerksam zu wie er über die verschiedenen Orte Sachen erzählte.
     
    Nach einiger Zeit blieben sie schließlich vor einem der großen Bäume stehen.  
    "Hier wohnen Greenfinger. Bessser du dich vorstellen gehen, er sonssst kann sein böse! Raziza kennt gut...", sagte er nun, während er mit den Händen hinterm Rücken mit einem Fuß auf dem Boden scharrte und verlegen zur Seite schaute. 
    Lilietta lächelte ihn mitfühlend an, wissend, wie er es vermutlich meint. 
    "Vielen Dank für die Rundtour! War wirklich nett von dir.", sagte sie schließlich und schaute ihn fröhlich an. "Ich werd mich dann auch vorstellen. Ich wollte sowieso mit eurem Greenfinger reden wegen einer Bitte...", fuhr sie fort und schaute nun etwas nachdenklich zum Baum. 
    Hoffentlich darf ich hier bleiben... ich hab echt genug vom Herumreisen fürs erste., dachte sie und sie wurde etwas unsicher darüber, wie das Gespräch wohl laufen wird. 
    "Ssssuper! Raziza dich treffen später!", sagte Raziza anschließend fröhlich und ging glücklich davon. 
    Sie schaute ihm nochmal hinterher, wandte sich dann aber wieder dem Baum zu. Er war sehr groß und besaß drei große Äste. Als sie eintrat fand sie sich in einer Art Treppenhaus vor, welches bis zur Baumkrone führte. Sie ging die Treppe hoch und kam schließlich an einer Tür an, welche wohl in den untersten Ast zu führen schien. Sie klopfte an der Tür. 
    Hier scheint keiner zu sein…, dachte sie, nachdem sie noch einige Zeit gewartet hat. Sie beschloss weiter der Treppe hoch zu folgen. Sie kam an einer zweiten Tür an, an welche sie ebenfalls klopfte. Jedoch machte auch dort ihr niemand auf.  
    Letztendlich kam sie an der dritten Tür an.  
    Das wird dann wohl die richtige sein., dachte sie hoffend, atmete einmal tief durch und klopfte dann an der Tür. 
    Es vergingen einige Sekunden, doch dann hörte sie Schritte näher kommen von der anderen Seite der Tür.
    Dann ging die Tür langsam auf und vor ihr stand ein Floraner mit einem großen Geweih auf dem Kopf. Er hatte eine rötliche Haut und dunkelgrüne Blätter auf dem Kopf. Er trug des Weiteren ein gräuliches und braunes Oberteil sowie einen langen Rock, welcher bis zu den Füßen reichte in der selben Farbkombination. 
    Das wird wohl der Greenfinger sein., dachte sie staunend. 
    "Nanu? Wen haben wir denn hier? Du bist aber nicht im Dorfverzeichnis registriert, wenn ich mich recht erinnere...", sagte er nun zu ihr und schaute sie prüfend, jedoch trotzdem sehr freundlich an. 
    Lilietta wurde sofort nervös aufgrund seines prüfenden Blickes. Sie fing an hin und her zu wippen vor Nervosität, schaute ihn jedoch weiter in die Augen. 
    "Ich... bin Lilietta! Ich bin auch nicht von hier! Ich... bin hier heute erst angekommen mit meinem Schiff...", brachte sie schließlich hervor. 
    "Mit einem Raumschiff?", sagte er nun plötzlich sehr ernst. Die Freundlichkeit verschwand sofort und er schaute sie aus zusammengekniffen Augen an. 
    Lilietta zuckte zusammen wegen dem unerwartet ernsten Ton in seiner Stimme. Sie wurde immer nervöser und fühlte sich etwas unsicher. 
    "Ja... ich... bin hierhergekommen mit einem Raumschiff... ich hab es von meinem damaligen Greenfinger geschenkt bekommen...", fing sie langsam an sich zu erklären während die Erinnerungen an ihre alte Heimat ihr wieder schmerzlich ins Gedächtnis kamen.  
    "Interessant! Komm doch erst einmal herein und setz dich.", sagte er nun wieder plötzlich freundlich und auch sein Blick wurde wieder freundlicher.
    Dann ging er zurück in den Raum, welche sich hinter der Tür befand und deutete ihr mit einer Handgeste, ihm zu folgen und sich auf eines der beiden im Raum stehenden Sofas zu setzten, welche man von außerhalb schon sehen konnte. Lilietta schaute ihm kurz, immer noch verunsichert, hinterher, folgte ihm dann jedoch hinein.
    Drinnen angekommen setzte sie sich daraufhin auf eines der beiden während sie sich etwas umsah. Sie war erstaunt von der ganzen Ansammlung an Jagdtrophäen, welche neben den vielen anderen Karten und Bildern die Wände schmückten. Es standen auch ein paar Regale im Raum, welche gefüllt waren mit etlichen von Büchern. Außerdem stand in der Mitte des Raumes ein riesiger Globus.
    Sie konnte jedoch nicht erkennen, welchen Planeten der Globus abbildete. 
    Der Greenfinger setzte sich auf das andere Sofa, was gegenüber von dem anderem stand und machte es sich dort bequem. 
    "Mein Name ist Chinzah. Ich bin der Greenfinger dieses bescheidenen Dorfes, welches schon seit vielen Jahrzehnten existiert.", fing er an sich vorzustellen. Er machte eine kurze Pause und musterte Lilietta. "Ich will dir nicht zu nahe treten, aber würde es dir etwas ausmachen, mir mehr von dir zu erzählen? Ich finde es nämlich erstaunlich und zugleich mysteriös, dass du nicht die übliche Sprache der anderen Floraner beherrschst, sondern die von uns Greenfingern, obwohl du sichtlich keiner bist.", fragte er nun. 
    "Ach wegen dem zischeln...? Dazu kann ich ihnen leider keine Antwort geben... ich weiß es selber nicht. Ich wurde das auch schon öfters gefragt, seit ich mein Dorf verlassen musste... nur bis jetzt habe ich dafür keine Antwort gefunden.", fing sie an zu erzählen. Sie fühlte sich leicht unwohl, diese Frage immer noch nicht beantworten zu können. "Ich bin mittlerweile seit mehr als ein halbes Jahr immer nur unterwegs mit dem Raumschiff seit ich mein Dorf verlassen habe und besuche verschiedene Planeten um sie zu erkunden und um neues zu lernen...", erzählte sie weiter. Dann senkte sie den Kopf. 
    Wie das wohl klingen muss für ihn…, ging ihr durch den Kopf. 
    "Es klingt vermutlich merkwürdig... ich weiß. Eine normale Floranerin reist mit einem Schiff umher um Sachen zu lernen... und zudem zischelt sie nicht einmal.", sagte sie leicht traurig zu sich selbst lachend. Daraufhin murmelte Chinzah zustimmend.
    "Wie kam es denn, dass du deine Heimat verlassen musstest? Auch durch einen Angriff der Hylotlflotten?", fragte er sie nun. 
    "Nein... ich musste fliehen... vor meinem eigenen Stamm...", sagt sie nun leiser und schaute traurig zu Boden. Die Erinnerungen kamen nach und nach in ihr hoch und die Traurigkeit wurde immer größer. 
    "Bist du etwa gefährlich? Hast du dort jemanden ermordet?", sagte Chinzah und schaute sie nun prüfend und auch misstrauisch an.
    Dann merkte sie, wie sein Blick zu ihrem Schwert wanderte und in ihr stieg die Angst hoch, das er einen falschen Eindruck von ihr bekommen könnte. 
    "Nein! Nein...", fing sie leicht panisch an zu sagen und stand vor Schreck auf. Dabei fiel ihr Schwert klirrend auf dem Boden. Dann bemerkte sie, wie sie sich grad verhielt, setzte sich schnell wieder hin und hob das Schwert langsam wieder auf. "Dieses Schwert habe ich erst bei einer meiner Erkundungen gefunden... es ist etwas... besonderes. Aber das ist eine andere Geschichte...", sagte sie jetzt wieder ruhiger und schaute beschämt über ihre panische Reaktion zu Boden. 
    Chinzah atmete, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, erleichtert ein und lehnte sich zurück. 
    "Ähm... tut mir leid...", entschuldigte sie sich langsam. "Ich musste fliehen... weil ich in den Augen der Dorfältesten und vieler anderer Floraner nur Unglück brächte... Ich wurde zweimal kurz hintereinander von zwei verschiedenen Monstern angegriffen... es entbrach ein Streit zwischen dem Greenfinger und den Dorfältesten wegen mir, weil ich des Stammes verwiesen werden sollte, da sie meinten, wenn ich noch länger bleibe werde ich noch mehr Monster anziehen... und eines Tages griff eines der Monster das Dorf an... deswegen musste ich fliehen... weil selbst der Greenfinger hätte mich danach nicht mehr vor dem Dorf retten können...", sprach Lilietta weiter und fühlte sich mit jedem Wort schlechter. "Er und ein paar andere Floraner sowie einige der Wachen hatten mich bis zum Schluss immer verteidigt gegen die Argumente der Dorfältesten und der anderen... nur danach hätten sie auch nichts mehr tun können..."
    Sie schaute zu Boden und hielt sich den Kopf mit beiden Händen. Es tat ihr innerlich weh, weiter zu reden. Sie fühlte sich, als müsse sie sich gleich übergeben und ihr Kopf tat ihr weh, während sich die Erinnerungen schmerzhaft durch ihre Gedanken flogen. 
    "Ich wollte das alles nicht... ich wollte meine Heimat nie für immer verlassen...", sagte sie schluchzend vor sich hin und fing an zu weinen. "Wäre dieser Wolf nur nie gewesen...", war das letzte, was sie noch sehr leise hervorbrachte bevor sie sich nicht mehr in der Lage fühlte, weiter darüber zu reden.
    ... dann wäre nie ein so großes Misstrauen mir gegenüber entstanden..., dachte sie den Satz zu Ende.
    Sie hörte nur ein paar leise Geräusche. Plötzlich bemerkte sie eine Bewegung am Rand ihres verschwommenem Sichtfeldes. Dann spürte sie eine sanfte Berührung um ihre Hüfte. 
    "Tut mir leid, das zu hören. Auch wenn das für mich nach alberner Naivität klingt... hier wird dir so etwas jedenfalls nicht passieren. Und wer weiß? Vielleicht siehst du deine Freunde eines Tages wieder. Du weißt nie, was dich noch erwartet.", hörte sie nun Chinzah sagen. 
    Sie wischte sich mit einer Hand sich die Tränen aus dem Gesicht und schaute in die Richtung der Bewegung und woher seine Stimme kam. Er lächelte sie sanft an. Sie nickte nur kurz und versuchte sich wieder zu beruhigen. 
    "Vielleicht... aber ist es denn wirklich in Ordnung, wenn ich hier bleibe? Ich... suche schon seit langer Zeit nach einer neuen Heimat... jedoch ohne Erfolg. Ich bin des Reisen überdrüssig geworden... jedenfalls vorerst... Das ist der Grund, wieso ich hierhergekommen bin... Ich... hätte gerne wieder einen Ort, den ich Heimat nennen darf und kann.", sagte sie langsam, nachdem sie sich etwas beruhigt hatte.  
    "Dann wird es dich freuen zu hören, dass du dieses Dorf ab sofort deine neue Heimat nennen kannst.", verkündete er plötzlich erfreut. 
    Lilietta schaute ihn erst verwirrt und ungläubig an. Dann realisierte sie, was das für sie bedeutet. 
    Sie fühlte sich auf einmal so erleichtert. Dann merkte sie, wie ihr erneut tränen an den Wangen hinunter flossen. Doch diesmal waren es Freudentränen.
     "Ich... hab endlich eine neue Heimat. Vielen... vielen Dank Greenfinger Chinzah!" sagte sie nun immer noch überwältigt und versuchte die Freudentränen wenigstens ein bisschen zurückzuhalten um nicht noch verweinter auszusehen als so schon. 
    "Nichts zu danken. Ich freue mich über jeden Floraner, der mit uns leben möchte und werde es heute noch allen verkünden.", sagte er nun und stand auf von dem Sofa. "Wie steht es um eine Dorfführung?", bot er ihr im Anschluss direkt an.
    Lilietta blieb noch kurz sitzen und schaute zu ihm hoch, bis sie schließlich selber auch aufstand. 
    "Ich... ähm wurde schon von jemandem im Dorf rumgeführt. Sein name war Raziza. Also... ja...", antwortete sie und schaute leicht verlegen auf den Boden, weil sie Chinzah's Angebot nicht wirklich annehmen konnte. "Er war es auch, welcher mich zu euch brachte" 
    Plötzlich lachte Chinzah auf. "Raziza! Nun, wenn jemand einen Fremden sofort bemerkt, dann er... Gar kein Problem. Das erleichtert uns das ganze sogar.", sagte er, überlegte kurz und schaute rüber zu einem Regal mit vielen Schriftrollen. "Magst du dir nicht etwas die Beine vertreten? Du könntest dich schonmal mit anderen vertraut machen. Ich werde derweil schauen, wo genau du einziehen wirst." 
    "Okay, dann werd ich das machen! Ich werden dann nachher auch noch Sachen von meinem Schiff holen und sie schonmal an den Rand des Dorfes bringen.", sagte sie lauter Vorfreude und lächelte ihn an. Chinzah nickte ihr daraufhin zu und entließ sie damit. 
    "Nochmal... vielen Dank Greenfinger Chinzah!", sagte sie nochmals und ging damit hinaus aus dem Baum. 
    Sie ging überglücklich wieder aus dem Dorf und machte sich, nach kurzer Überlegung, direkt auf den Weg, ein paar Sachen aus dem Raumschiff zu holen. Mittlerweile bedeckten die Wolken den kompletten Himmel. Es würde bald wohl anfangen zu regnen, weshalb sie sich etwas beeilte. 
    Ich kann es echt nicht glauben… ich habe endlich eine neue Heimat!!, dachte sie glücklich. So ging sie Gedankenversunken durch den Dschungel und träumte vor sich hin.
     
    Sie war noch nicht lange unterwegs, als ein schriller Schrei sie aus den Gedanken riss. Der Schrei ließ ihr einen Schauer über den Rücken laufen.
    Lilietta war sofort hellwach und in Alarmbereitschaft und schaute sich hektisch um. Der Schrei wurde jedoch abrupt abgewürgt und es wurde wieder totenstill. Im nächsten Moment hörte sie eine weibliche Stimme. 
    "Nein!", hörte sie die Stimme laut rufen. 
    Das ist nicht weit weg! Irgendwas muss passiert sein!, schoss es ihr durch den Kopf. Sie lief direkt los in die Richtung, aus welcher der Schrei und der Ruf kam.
    Verdammt! Hoffentlich komm ich nicht zu spät!, dachte sie die ganze Zeit während sie so schnell sie konnte durch den Dschungel rannte. Währenddessen achtete sie auf die kleinsten Bewegungen und Geräusche um sie herum, auf der Suche nach der Person, die gerufen hat. 
    Dann bemerkte sie etwas links von ihr Bewegungen zwischen den Bäumen. 
    Da!, dachte sie und ließ ihr Schwert augenblicklich entzünden und holte aus während sie nun direkt auf die zu der Stelle rannte, woher die Geräusche kamen. 
    Sie sah in einigen Meter Entfernung eine Floranerin welche von einem grauen Wesen zu Boden gedrückt wurde. Die Floranerin hatte eine kleeblattgrüne Haut und rosa Blätter. Eines der rosa Blätter auf ihrem Kopf war nach oben geschwungen und war am Ansatz mit hellblauen Blüten umringt. Jedoch gab es eine Sache an der Floranerin welche Lilietta stark verwirrte. 
    Die Floranerin hatte schwarze Flügel auf ihrem Rücken. Jedoch hörte sie schnell wieder auf, sich darüber weiter Gedanken zu machen. 
    Das kann warten! Ich muss ihr helfen!, dachte sie und konzentrierte sich wieder vollkommen auf das Geschehen. 
    Dann visierte sie das Wesen an, welches die verletzte und blutende Floranerin zu Boden drückte und nach ihrer Kehle schnappte. Dabei bemerkte sie etwas, was ihr den Atem stocken ließ. Gleichzeitig wurden die Flammen um ihr Schwert größer. 
    Der Angreifer, welcher sich über der Floranerin befand, sie zu Boden drückte und versuchte, ihre Kehle zu erwischen, war der Metallische Wolf. Daran bestand kein Zweifel. 
    Was?!? Wie? Wie kann es sein, dass er hier ist?! Ist er mir etwa gefolgt?? 
    Sie schlug mit ihrem Schwert Horizontal durch die Luft und zog eine Feuerwelle hinterher, welche sie geradezu auf den Wolf schickte. Sie zielte etwas höher, um nicht aus Versehen die Floranerin zu treffen.
    Die Feuerwelle, welche sehr viel größer und stärker war als eigentlich geplant, fegte über beide hinüber. Dabei spürte sie sehr stark, wie Ihr die Energie dafür drastisch entzogen wurde. Ihr wurde für einen Augenblick kurz schwarz vor Augen und sie stolperte mehr nach vorne als zu rennen. Sie schaffte es, ihr Gleichgewicht schnell wiederzufinden und rannte weiter. 
    "Verschwinde du Biest!", rief sie und sah, wie der Wolf tatsächlich abließ und etwas Abstand nahm von der Floranerin.
    Lilietta stürmte nun zu ihr hin, kam durch die plötzliche Erschöpfung leicht stolpernd neben ihr zu stehen, stellte sich Kampfbereit hin und ließ den Metallischen Wolf nicht aus dem Auge während sie versuchte, sich ihre Erschöpfung nicht anmerken zu lassen. Dabei bemerkte sie, wie hinter ihm ein großer brauner Vogel auf dem Boden lag. Sein Gefieder war mit Blut bedeckt und auf dem Boden war eine Schleifspur aus Blut zu sehen. 
    Ist das ihre Beute gewesen und er will nur ihre Beute haben??, dachte sie hektisch nach und erinnerte sich daran, was der weiße Wolf zu ihr gesagt hatte. 
    Währenddessen war die Floranierin wieder aufgestanden. Ihr einer Flügel war vollkommen Blutüberströmt und es lief immer noch weiteres aus der Wunde. Plötzlich macht die Floranerin einen Pfeifton als ob sie jemanden rufen wollen würde. Lilietta sah sie verwirrt an. Dann schaute die Fremde Floranerin sie an nachdem nichts passierte. 
    "Du! Er hat Angst vor deinem Schwert, kannst du nicht…", fing sie an. Dann fing es an zu regnen. 
    Mist…!! Die Flamme während des Regens aufrecht zu erhalten wird zu viel Energie kosten… ich bin sowieso schon so erschöpf. Noch mehr und das wars mit mir…, dachte sie und ließ gezwungenermaßen die Flamme erlöschen. 
    Lilietta schüttelte den Kopf. 
    Verdammt… wir müssen hier schnellstmöglich weg. Vor allem muss ich sie in Sicherheit bringen! Vielleicht lässt er uns in Ruhe, wenn wir einfach weglaufen und ihre Beute dafür opfern., beschloss sie. 
    "Lass uns lieber gehen, dieses Ding da ist nicht normal und außerdem bist du verletzt!", sagte sie ihr. 
    "Aber…", fing sie an und schaute traurig zu dem am Boden liegenden Vogel. 
    Dann bemerkte Lilietta eine winzige Bewegung aus In ihrem Augenwinkel. Dann kam der Wolf auch schon vorgeschossen mit gefletschten Zähnen.  
    Lilietta packte die Floranerin gerade noch rechtzeitig an ihrem schwarzem Shirt und zog sie weg von dem Wolf. 
    "Komm schon!", sagte sie dringlich und zog sie hinter sich her, während sie in die Richtung des Floranerdorfs rannte. 
    Diese stolperte hinter ihr her. Das nächste Mal als sie sich umdrehte merkte sie, dass der Wolf ihnen nicht weiter gefolgt ist.  
    Als sie das Dorf schließlich sah entspannte sich Lilietta langsam wieder. Dann riss sich die Fremde plötzlich von ihr los und ging steif, ohne ein weiteres Wort zu sagen, allein Richtung Dorf. Lilietta schaute ihr nur hinterher.  
    "Und was ist mit deiner Verletzung…?", sagte Lilietta ihr leise hinterher und machte sich Sorgen. Doch die Floranerin schien es nicht gehört zu haben. 
    Plötzlich fühlte sie sich etwas unwohl und hatte das Gefühl, irgendeinen Fehler gemacht zu haben. Sie sah noch, wie ein anderer Floraner auf die verletzte Floranerin zulief, dieser jedoch komplett ignoriert wurde. Dann schaute der Floraner ihr entgegen und ging auf sie zu. 
    "Wasss passiert sein?", fragte der Floraner sie verwirrt und alarmiert. Im Hintergrund hörte man ein lautes Donnern während der Regen auf den Boden schlug. 
    "Ähm... sie wurde von einem Wolf angegriffen. Sie hatte vermutlich grade so einen großen Vogel erlegt gehabt, als der Wolf sie angriff... Ich bin so schnell ich konnte zu ihr gerannt, als ich ihren Ruf hörte und hab den Wolf mit meinem Schwert zurückgedrängt... nur war sie leider schon so schwer verletzt... daraufhin hab ich sie hierhergebracht. Glücklicherweise blieb der Wolf bei ihrer Beute...", sagte sie immer noch sehr erschöpft während sie versuchte, alles selber noch zu verarbeiten, was geschehen war. 
    Der Floraner sah sie entgeistert an. 
    "Du meinen einen unsserer Wächter?!", fragte er nun und zeigte auf die Baumkrone des Hauptbaumes.  
    "Wächter...?", sagte sie und schaut dorthin, wo er zeigte. Als sie dorthin schaute sah sie einige große Vogel herumfliegen und auch einige Zuflucht suchen vor dem Gewitter. 
    "Es... war so ein Vogel... ja... ", fing sie stockend an, stand dann jedoch geschockt da und schaute ihn nur noch ungläubig an während sie anfing zu realisieren, was das bedeutet. Sie hielt sich die Hände geschockt vor den Mund. 
    "Bitte nicht... dass... wusste ich nicht", brachte sie noch hervor und verstand nun auch, wieso die Floranerin diesen Pfeifton von sich gegeben hatte. Sie fühlte sich augenblicklich schlechter und Traurigkeit breitete sich in ihr aus. 
    Ich bringe wirklich nur Unglück zu denen, mit den ich Kontakt habe., flog ihr durch den Kopf, während das Regenwasser an ihr hinunter strömte. 
    "Und er gehabt braune Federn und runder Kopf?", fragte er noch, vermutlich um sicher zu gehen. 
    Lilietta nickte nur kurz, unfähig noch ein weiteres Wort zu sagen. Dann Donnerte es noch einmal und es wurde kurz alles erhellt. 
    "Sssein schlecht. Das gewesssen ihr Wächter. Er ssie wohl beschützen wollte...", sagte er nun und bestätigte ihre Befürchtungen. Dann schaute er ernst und nachdenklich in eine andere Richtung. "Am besten du sie nicht mehr anreden heute. Ich berichten Greenfinger davon.", riet er ihr nur. 
    "Okay...", brachte sie noch leise hinter ihren Händen hervor und nickte dabei nochmal kurz. 
    Daraufhin ging der Floraner weg in Richtung des Hauptbaumes und ließ sie allein im Regen stehen. 
     
    Lilietta lief anschließend gedankenverloren mit gesenktem Kopf im Kreis und macht sich vorwürfe wegen dem Wächter der Floranerin. Sie fühlte sich elendig. 
    Plötzlich spürte sie eine leichte Berührung an ihrer Schulter von hinten. Sie zuckte  zusammen und atmete stoßartig ein vor Schreck. Sie schaute ruckartig hoch vom Boden und wirbelte einmal herum, wobei sie das Gleichgewicht verlor und ein paar Schritte rückwärts stolperte. Sie schaffte es grade noch zu vermeiden hinzufallen. Vor sich fand sie einen Mensch, eine Frau, wieder. Vermutlich kam sie von der Kolonie. 
    Sie hatte langes, dunkelbraunes Haare und trug eine Art von Rüstung, welche Lilietta bisher noch nie gesehen hatte. Sie bestand einerseits aus blauem Metall, welches jedoch andererseits mit einem schwarzen flexiblen Stoff verbunden war. Zudem war die ganze Rüstung mit goldenen Verzierungen versehen. 
    Dann verschränkte die Frau ihre Arme. 
    "Da will man einmal eine gute Bekannte besuchen und entdeckt eine Floranerin, die Kreise im Dorf zieht. Hast du irgendwas verloren?", fragte sie Lilietta. 
    Lilietta schaut sie nur kurz verwirrt an und realisierte, wie sie wohl auf andere die ganze Zeit gewirkt haben muss.  
    Ich muss wohl echt merkwürdig ausgesehen haben…, dachte sie sich. 
    "Ähm... ich... nein... ich war grad wo anders mit meinen Gedanken... Ich glaube ich hab mal wieder nur Unglück gebracht...", antwortete sie traurig und verunsichert, nachdem sie sich wieder von dem Schock erholt hatte 
    "Kreise ziehen, nicht zischeln und Unglück bringen. Hast wohl von Minka gelernt.", sagte sie und nahm eine etwas lockerere Haltung ein. "Jetzt aber mal ehrlich: Was ist hier los? Die negative Atmosphäre spürt man schon von Weitem.", fragte sie nun genauer nach. 
    "Ich bin erst seit heute hier in dem Dorf angekommen... und nun darf ich hier leben. Als ich auf dem Weg war, einige meiner Sachen aus meinem Raumschiff zu holen hörte ich jedoch einen entsetzlichen Schrei und danach jemanden rufen... also bin ich losgerannt und hab diese Floranerin mit solchen schwarzen Flügeln gesehen, die von... diesem Monster angegriffen wurd... überall lief Blut an ihrem Flügel hinunter... und in weniger Entfernung am Boden in einer Blutlache einen großen braunen Vogel... welcher, wie ich später erfahren hab, ihr Wächter war... Ich konnte das Monster mit meinem Schwert zurückdrängen... und hab sie dann zum Dorf gebracht... während das Monster bei dem Vogel blieb. Ich wusste doch nicht, dass der Vogel ihr Wächter war...! Ich... wusste es einfach nicht...", erklärte sie langsam, schaute zu Boden und hielt sich den Kopf verzweifelt. 
    "Du willst mir doch nicht etwa sagen, dass du den großen flauschigen Vogel hast sterben lassen? Und das vor Minkas Augen? Das ist ganz übel.", sagte sie nun und schaute sich kurz um. "Wo ist sie jetzt?" 
    "Ich... hab sie als wir im Dorf angekommen waren nur noch in ein Haus gehen sehen... Ich vermute es war ihr eigenes... es tut mir so leid...", sagte sie langsam und war den Tränen nahe. Sie traute sich nichtmal hochzuschauen 
    "Hm. Ich regel das.", hörte sie die Frau nur ungerührt sagen und merkte, wie sie sich danach direkt zu dem besagtem Haus aufmachte.  
    Lilietta blieb stehen und entschloss sich so lange zu warten, bis die Floranerin, welche wohl Minka heißt, wenn sie es richtig verstanden hat, wieder rauskommt, um sich zu entschuldigen. 
     
    Es dauerte noch eine Weile, doch dann öffnete sich die Tür der Hütte und die Frau kam zusammen mit Minka wieder hinaus. Mittlerweile hatte sich Lilietta wieder gefasst, war aber komplett durchnässt und zitterte leicht wegen ihrer nassen und kalten Kleidung. Zudem war ihr schon länger leicht schwindelig vor Erschöpfung, was die Kälte und Nässe auch nicht grade verbesserte 
    Der Flügel von Minka war verarztet worden, weswegen sie kurz erleichtert aufatmete. Sie trug aber immer noch dasselbe schwarze Shirt von vorher und die lila Hose. 
    Lilietta eilte sofort zu ihr hinüber. Als sie bei ihr ankam bemerkte sie einen Minzgeruch, welcher von Minka ausging. Sie schien ihn in dem Wald vor lauter Stress nicht bemerkt zu haben, aber er kam unmissverständlich von Minka. 
    "Es geht dir gut, was ein Glück! Ich hatte in dem Chaos keine Chance mich vorzustellen… ich heiße Lilietta.", sagte sie und wurde leicht nervös.  
    Sie wusste nicht, wie sie anfangen sollte. Sie fühlte sich schlecht, seit sie von der Sache mit den Vögeln gehört hat. 
    "Tut mir leid wegen dem Vorfall. Ich hab von anderen hier gehört, dass ihr große Vögel als Begleiter und Helfer nutzt… Das wusste ich nicht! Ich dachte, du hättest ihn erlegt und der Wolf würde…", fing sie an sich zu entschuldigen. Doch dann hob Minka ihre Hand und Lilietta hörte auf weiterzureden. 
    "Schon gut. Immerhin hast du mich gerettet. Entschuldige mich jetzt, ich habe zu tun.", kappte sie sie ab. Anschließend ging sie an Lilietta vorbei und die Frau neben ihr folgte. Sie blieb noch einige Zeit still in dem Nieselregen stehen und schaute den beiden hinterher, während sie sich immer weiter entfernten.  
    Ich… sollte mich vielleicht daran machen, die Sachen zu holen…, dachte sie und wollte sich auf den Weg machen zu ihrem Raumschiff. Sie wollte sich auch etwas ablenken von den Geschehnissen. Sie fühlte sich immer noch elendig wegen dem Vorfall und sie spürte, wie sich die Erschöpfung immer stärker ausbreitete. 
     
    Doch sie kam nicht wirklich weit. Sie war grade am Rand des Dorfes angekommen als sie auf einmal über ihren eigenen Fuß stolperte und das Gleichgewicht verlor. Sie schlug unsanft auf dem Boden auf. 
    "Mist…", zischte sie zwischen zusammengepressten Lippen hervor. Sie versuchte aufstehen, hatte jedoch keine Kraft mehr in ihren Gliedern und rutschte bei einem Versuch auf dem, durch den Regen matschigen, Untergrund mit den Händen aus und fiel wieder zu Boden Zudem fühlte es sich plötzlich so angenehm an, einfach nur zu liegen. 
    "Vielleicht nur…", fing sie an, zu sich selbst zu murmeln und entspannte sich etwas. Sie spürte wie der Regen auf ihre Haut leicht prasselte. 
    …eine kleine Pause…, beendete sie ihren Satz in Gedanken und schloss die Augen. 
    Dann schlief sie ein. 
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    Viloras got a reaction from Samuel in Die Geschichte von Lilietta   
    Kapitel 16
    Eine neue Heimat?
     
    Sie schaute sich zuerst einmal um nachdem sie draußen angekommen war. Hinter ihrem Schiff befand sich das kleineres Gebäude mit dem großem Schild. Links von ihr befand sich ein riesiger, sehr alt aussehender Torbogen worauf einige Zeichen eingraviert waren.  
    Ich frag mich was das ist und wofür das war… scheint wohl zu einer größeren Ruine zu gehören oder gehört zu haben., dachte sie und schaute sich weiter um. 
    Sie sah nur zwei andere Gestalten, die etwas außerhalb standen und sich zu unterhalten schienen, jedoch konnte sie nicht verstehen was sie sagten, weil sie zu leise sprachen. Ansonsten konnte sie keine anderen Personen sehen, nun da sie auf der Oberfläche angekommen war. Rechts von ihr befand sich das große Gebäude, welches ihr schon vorher ins Auge gefallen ist.  
    Das wird wohl das Zentrum des Außenpostens sein., dachte sie und machte sich auf den Weg zu dem großen Eingang des Gebäudes, da ihr auch langsam kalt wurde.
    Es war zwar kein Wind, jedoch war es sehr kalt und ihr Atem formte kleine Nebelwolken. Zudem war es auch relativ dunkel in der Umgebung. Die einzigen Lichtquellen waren die kleinen Geschäfte, sowie das große Gebäude und ein paar kleine Leuchten, welche verteilt auf dem Gelände standen. 
    Es war eine große Schleuse auf welche sie sich zubewegte, welche sich automatisch öffnete und auch wieder schloss. 
    Als sie eintrat wurde es schlagartig wärmer. 
    Ein Glück… hier scheint es eine Art Klimaanlage zu geben wie auf meinem Schiff., dachte sie sich und fühlte sich direkt wohler in der wärmeren Umgebung. 
    Es war nun auch etwas lauter und auch belebter als zuvor noch draußen. Sie sah mehrere Gestalten durch die Halle gehen, in welcher sie sich nun befand, und miteinander reden. Es gab auch einen kleinen Laden, welcher aber geschlossen war. 
    Hier ist schon etwas mehr los… vielleicht habe ich ja Glück und finde jemanden der mir weiterhelfen kann., dachte sie und schaute sich in der Halle um. 
    … aber wo und wie fang ich an?, ging ihr nun durch den Kopf und fühlte sich plötzlich etwas unsicher. 
    Sie hatte gehofft vielleicht einen anderen Floraner anzutreffen, welchen sie fragen könnte, jedoch sah sie keinen einzigen. 
    Okay… muss ich eben bei anderen Rassen nachfragen. Na dann mal los…, beschloss sie und machte sich daran  jeden zu fragen, der ihr über den Weg lief. 
     
    Sie hatte schon einige Zeit damit verbracht, sich von Person zu Person zu fragen, doch bis jetzt konnte ihr niemand weiterhelfen. Sie wurde auch oft ignoriert oder von den Leuten misstrauisch angeschaut. Sie hatte sich schließlich niedergeschlagen auf eine Bank gesetzt, welche sich etwas außerhalb stand, um eine Pause zu machen und zu überlegen, wie sie weitermachen sollte. 
    Ich glaube einfach weiter rumfragen wird nicht mehr viel bringen… Vielleicht sollte ich zurück zum Schiff gehen, mich etwas ausruhen und es dann später nochmal versuchen mit einer neuen Taktik., überlegte sie und schaute gedankenversunken durch die Halle. 
    Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als sich jemand neben sie auf die Bank setzte. Sie schaute die fremde Person an und musterte sie. 
    Dann fing die Person an in einer etwas dunkleren Stimme zu reden. 
    "Ich hab gehört eine merkwürdige Floranerin würde herumfragen, ob jemand den Standort eines Floranerdorfes kenne. Bist du diese Floranerin?", fragte er sie. 
    "Ähm… ja. Ich suche nach einem.", antwortete sie vorsichtig. 
    "Und wieso suchst du nach einem, wenn ich fragen darf.", fragte er ruhig. 
    "Ich suche nach einer neuen Heimat, das ist der Grund.", sagte sie langsam und schaute die Person neben ihr genauer an. 
    Es war ein Avianer. Er schien schon etwas älter zu sein und hatte einen Mantel um. Er schaute sie jedoch nicht an sonder schaute nur nach vorne. 
    "Eine neue Heimat suchst du… so ist das also. Das ist durchaus amüsant.", gab er leise murmelnd von sich. 
    Lilietta wollte grade fragen, was daran so amüsant wäre, als er wieder begann zu reden. 
    "Du bist nicht die einzige, die sich hier nach einer neuen Heimat erkundigt. Zwei Leute fragen hier auch schon seit mehreren Tagen herum nach einem Planeten, auf welchem sie zusammen mit ihrer Kolonie leben können.", erzählte er ruhig. 
    Ich bin nicht die einzige? Und sie haben sogar eine Kolonie? Vielleicht sogar eine Floranerkolonie?, schoss es ihr durch den Kopf. 
    "Wirklich? Eine Kolonie? Vielleicht… könnt ich mich ja bei ihnen erkundigen nach einer neuen Heimat oder vielleicht kann ich sogar ihrer Kolonie beitreten!", sagte sie freudig und lächelte zu dem älteren Avianer hinüber. 
    Dieser drehte sich nun schließlich zu ihr um und schaute sie erstaunt an, während sie ihn glücklich entgegen lächelte. 
    "Hm… man sollte wirklich nie ein Buch nach seinem Umschlag beurteilen.", sagte er und schmunzelte. 
    Lilietta schaute ihn fragend an. Sie wusste nicht ganz, was er meinte.  
    "Jedenfalls… ich habe grade eben noch einen der beiden rausgehen sehen. Vielleicht findest du sie dort.", fuhr er wieder fort.  
    "Okay, vielen Dank für deine Hilfe!", sagte sie glücklich, sprang von der Bank auf und machte sich schnell auf den Weg raus aus dem Gebäude. Sie drehte sich noch einmal kurz um und schaute zu der Bank, wo sie vorhin noch saß mit dem Avianer, und sah, das dieser bereits wieder verschwunden war. 
    Er war wirklich nett. Ich schulde ihm was, falls ich ihn je Wiedersehen sollte. Aber jetzt erstmal zu den beiden Personen…, dachte sie, während sie das Gebäude durch die Schleuse wieder verließ. 
     
    Draußen angekommen schaute sie sich direkt um. Nach kurzer Zeit hatte sie eine Gestalt in wenig Entfernung vor sich entdeckt, welcher sich von dem großem Gebäude wegbewegte und in Richtung des Schildes ging.  
    Das muss eine von den beiden Personen sein, die er erwähnt hatte., dachte sie sich. 
    An dem Schild sah sie eine weitere Person stehen, welche vermutlich die andere erwähnte Person sein muss, so dachte sie. Es war ein Mensch, welcher an dem Schild stand. Sie erkannte es, da er leicht angeleuchtet wurde von einer der herumstehenden Leuchten. 
    Ein Mensch? Hm… dann wird es vielleicht zwar keine reine Floranerkolonie sein, jedoch gibt es da vielleicht trotzdem welche… versuchen kann ich es ja wenigstens., dachte sie sich und machte sich auf den Weg, ebenfalls zum Schild zu gehen. 
    Als die eine Person an dem Schild angekommen war fing diese direkt an zu reden. Dabei wurde sie vom Licht angeschienen, wodurch Lilietta erkannte, das es sich bei der Person ebenfalls um einen Menschen handelte.
    "Hey! Ich hab grad die Nachricht bekommen, das wir einen Planeten gefunden haben!", hörte sie ihn freudig reden. 
    "Echt?? Dann können wir ja endlich aufhören hier weiter rumzufragen! Wir haben sowieso schon zu viel Aufmerksamkeit auf uns gezogen…", hörte sie den anderen reden. Beide schienen sie noch nicht bemerkt zu haben und da sie nicht einfach in deren Gespräch reinplatzen wollte wartete sie in ein paar Metern Abstand. 
    "Ich hab auch direkt die Koordinaten bekommen. Das einzige war nur, das wir vorsichtig sein sollen wo wir landen mit dem Schiff. Es sollen wohl noch andere Dörfer bereits auf dem Planeten stehen.", fuhr der eine Mensch fort. 
    "Andere Dörfer? Von welchen Rassen? Auch von Menschen?", fragte der andere schnell hinterher. 
    "Es soll ein Avianerdorf und ein Floranerdorf auf dem Planeten sein…", antwortete er. 
    Ein Floranerdorf?! Hat er grad gesagt, das dort ein Floranerdorf sein soll?, dachte sie aufgeregt und konnte es fast nicht fassen. Sie zitterte beinahe vor Aufregung über diese Info und konnte nicht mehr still stehen. 
    "Hm… na gut, wenn die Führung sagt, das es dort sicher ist… auch wenn ich nicht ganz weiß, was ich von dem Floranerdorf halten soll. Hoffentlich machen die keinen…", begann der andere wieder zu reden. Doch dann schaute er in Liliettas Richtung und hörte auf zu reden und er machte ein genervtes Gesicht. Sein Freund drehte sich ebenfalls nun zu ihr um. 
    "Hey du! Kümmer dich um deinen eigenen Kram und hör auf uns zu bespitzeln.", blaffte er sie an. 
    "Ich… äh… tut mir leid… ich wollte eigentlich…", brachte sie stammelnd hervor, wurde jedoch direkt wieder abgewürgt beim Reden. 
    "Was wolltest du? Uns belauschen? Es geht dich nichts an, was wir hier besprechen.", schnitt er sie ab. 
    Sie ging eingeschüchtert ein paar Schritte zurück und schaute beschämt und sich schlecht fühlend zu Boden. 
    "Hey, Kev. Jetzt übertreib nicht direkt. Bring sie nicht noch zum Weinen, sonst erregen wir noch mehr Aufmerksamkeit… zudem ist es auch nicht nötig.", beschwichtigte der andere den wütenden.  
    Dieser schaute ihn nur kurz an und seufzte genervt, sagte jedoch nichts weiter. 
    "So… und was willst du nun? Es ist schon etwas verdächtig, das du uns hier belauscht.", fing der etwas Ruhigere an, schaute sie jedoch nicht weniger misstrauisch an als der andere. 
    "Ich hatte gehofft, ihr könntet mir weiterhelfen bei meiner Suche…", fing Lilietta an. 
    "Auf der Suche nach was?", fragte er nach. 
    "… nach einer neuen Heimat.", beendete sie ihren Satz. 
    Es herrschte ein paar Sekunden Stille. Die beiden Menschen schauten sich gegenseitig an und dann wieder sie. 
    "Und… wieso kommst du damit zu uns?", fragte der ruhige vorsichtig.  
    "Ich hatte gehört, ihr würdet ebenfalls nach einem Planeten für eine Kolonie suchen. Und da dachte ich, ihr könntet mir weiterhelfen.", erklärte sie und schaute wieder zu den beiden hoch. 
    "Also in unsere Kolonie werden wir dich nicht aufnehmen, wenn du das meinst. Die ist ausschließlich für Menschen.", sagte der andere, etwas Wütendere wieder. Der ruhigere nickte zustimmend. 
    "Zudem… wir kennen dich nicht und du bist auch noch eine Floranerin. Euch Floranern kann man eh nicht trauen. Ihr seid doch allesamt wilde Bestien.", ergänzte er noch dazu. 
    Sie schaute die beide an geschockt und verletzt an. 
    Was…? Wieso… ich bin eine Bestie? Ich hab Ihnen doch nichts getan…, dachte sie traurig und verletzt. 
    "Jetzt übertreib nicht gleich.", meldete sich der Ruhige zu Wort. 
    "Und…", fing sie vorsichtig and und überlegte noch kurz. "Was ist mit dem Floranerdorf? Wäre es nicht möglich, das ich euch einfach nur hinterherfliege zu dem Planeten? Ich werde euch und eure Kolonie weiter nicht stören… ich würde nur gerne zu diesem Floranerdorf.", fragte sie schließlich. 
    "Also hast du uns wirklich belauscht!", fuhr sie der wütende wieder an. Der ruhigere schaute diesen kurz an, worauf der wütende nur grummelte, aber wieder still wurde. 
    Wenigstens kann ich mit einem von beiden halbwegs normal reden…, dachte sie sich. 
     "Das ist schon eher möglich… nur ich bin mir immer noch nicht sicher...", sagte der Ruhigere langsam. 
    "Bitte... ich will nur wieder eine Heimat haben... ich werde euch auch nicht weiter belästigen, ich versprechs!", sagte sie und schaute ihn flehend an. 
    "Warte mal grade hier...", sagte er nun und nahm seinen Freund an der Schulter und zog ihn etwas weg von ihr. Dann begangen sie zueinander zu flüstern, sodass Lilietta nichts mehr hören konnte. 
    Plötzlich sagte Kev, der Wütende von beiden: "Verdammt! Mach doch was du willst. Ich übernehme dafür aber nicht die Verantwortung, wenn etwas passiert! Ich trau diesen Floranern keinen Schritt weit.", und zeigte dabei auf Lilietta. Danach ging er weg zu einem der Schiffe. 
    Dann kam der Ruhige von beiden zu ihr wieder hinüber. 
    "Gut... du darfst uns hinterherfliegen. Aber wehe dir, du baust irgendeinen Mist... Verschwende nicht das Vertrauen, was ich dir schenke.", sagte er schließlich. 
    Sie schaute ihn erst ungläubig an, dann machte sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht breit. 
    "Vielen Dank! Wirklich! Ich werde es nicht verschwenden, ich versprechs.", sagte sie aufgeregt und über allem glücklich. 
    Ich habe endlich ein mögliches Zuhause gefunden!! Ein Floranerdorf! Ich... ich kann es nicht erwarten aufzubrechen!, überschlugen sich ihre Gedanken. Sie konnte nicht einmal mehr still stehen vor Aufregung. 
    "Wir hatten vor, so früh wie möglich aufzubrechen. Wie sieht es mit dir aus? Könntest du dich direkt startklar machen?", fragte er sie nun. 
    "Ja, kann ich!", Antwortete sie direkt. 
    "Gut. Dann mach dich startklar. Wir werden sobald du fertig bist direkt losfliegen. Wir haben einen langen Weg vor uns. Den Koordinaten nach zu urteilen werden wir wohl mehrere Monate fliegen müssen. Also wäre es auch nicht schlecht, wenn du deinen Treibstofftank hier nochmal voll auftankst. Treibstoff kannst du dir hier in diesem Gebäude kaufen, falls du es noch nicht weißt.", rat er ihr und zeigte auf das kleine Gebäude, was direkt neben ihnen stand. 
    "Mehrere Monate?", fragte sie ungläubig. 
    "Ja, die Koordinaten sind sehr weit weg von uns und wir haben keinen FTL-Antrieb für unser Schiff, also müssen wird den ganzen Weg fliegen. Und ich vermute mal, du hast auch keinen, so wie dein Raumschiff aussieht.", erklärte er ihr. 
    "Nein... sowas habe ich nicht. Dann werde ich wohl meinen Tank auffüllen gehen schnell. Sobald ich das gemacht habe, sag ich Bescheid!", sagte sie und machte sich auch direkt auf den Weg in das Gebäude.  
    Drinnen angekommen sah sie eine vermummte Gestalt, welche hinter einem Tresen stand. Von dieser kaufte sie sich Treibstoff und musste direkt fast ihr ganzes Geld, welches sie von Lambert bekommen hatte, dafür ausgeben.
     
    Danach gab sie Kev und Dario, als welcher sich der etwas Ruhigere schließlich vorgestellt hatte, bescheid. 
    Anschließend hoben beide Schiffe ab und machten sich auf die lange Reise. 
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    Kapitel 15
    Der Außenposten
     
    „Ich hoffe es dauert nicht mehr allzu lange…“, seufzte Lilietta leise vor sich hin während sie auf ihrer Gitarre vor sich hin spielte auf ihrem Bett. 
    Es waren schon einige Stunden vergangen, seit sie sich auf den Weg zum Außenposten gemacht hat. Sie hatte sich in der Zwischenzeit viele Gedanken dazu gemacht, wie der Außenposten wohl aussehen würde und ob sie dort wirklich fündig werden würde mit ihrer Suche. 
    Ich sollte mich glaube ich schlafen legen und mich ausruhen. Laut Sail dauert der Flug sowieso noch mehrere Tage., dachte sie sich und legte die Gitarre schließlich weg, nachdem sie bereits ein paar Stunden einfach nur vor sich hin gespielt hatte. 
    Sie seufzte ein weiteres Mal und legte sich schließlich hin und schloss ihre Augen. Sie war aufgeregt und gespannt darauf, endlich anzukommen. 
    Sie konnte es kaum erwarten. 
     
    Lambert und Lilietta waren ohne weitere Vorkommnisse zu ihren Schiffen gegangen. Dort hatte Lambert ihr anschließen die Koordinaten für den Ort namens Außenposten gegeben sowie die Bezahlung für den Auftrag. Als Bezahlung hat er ihr einen Beutel voller kleiner Würfel gegeben, welche er als Pixel bezeichnete. Sie hatte noch nie von Pixeln gehört und auf ihre Nachfrage hin, was das sei, erklärte er ihr, dass dies eine weit verbreitete Währung im Universum ist. Er hatte ihr ungefähr beschrieben, wie es am Außenposten aussieht, wo sie was finden kann und worauf sie achten sollte, da es dort angeblich auch unangenehme Zeitgenossen geben solle. Danach hatte sie sich direkt auf den Weg dorthin gemacht um keine Zeit zu verlieren. 
     
    "In wenigen Minuten sollte der Außenposten in Sicht kommen. Ich bereite die Systeme auf die Landung vor", hörte sie S.A.I.L. sagen, als sie gerade dabei war schmutziges Geschirr vom Essen, welches sie kurz zuvor gegessen hat, sauber zu machen und wieder wegzuräumen. Es waren bereits einige Tage vergangen, seit sie sich von Lambert verabschiedet hatte. 
    "Was? Wirklich?", sagte sie freudig überrascht und huschte schnell zum vorderen Teil des Schiffes um aus der Glasfront hinauszuschauen. 
    Vor dem Schiff befanden sich momentan noch einige mittelgroße Asteroiden, welche im Universum umherschwebten. Nachdem ein etwas größerer vor ihrem Schiff vorbeigeflogen war, welcher ihr zuvor die Sicht versperrt hatte, sah sie schließlich ihr Ziel. 
    "Das ist also der Außenposten!", sagte sie freudig, als sich vor ihr ein riesiger Asteroid mit flacher Oberfläche aufzeigte auf welchem sie Lichter scheinen sah. Als sie dem Asteroiden näher kam konnte sie langsam die Umrisse von einzelnen Konstrukten erkennen. 
    Auf diesem Asteroiden befand sich ein großes Gebäude und darum herum waren ein paar kleinere Stände und Geschäfte aufgebaut. Sie sah auch direkt vor einem kleineren Gebäude eine etwas größere freie Fläche, wo schon zwei andere Raumschiffe standen. Es war aber noch genug Platz für ihr Raumschiff auf der Fläche neben den anderen beiden Raumschiffen. 
    Ich hätte aber irgendwie gedacht, dass er größer wäre..., dachte sie im Stillen. Dafür, dass das hier angeblich der bekannteste Treffpunkt unter Reisenden sein soll, wie Lambert meinte. 
    "Sail? Bitte lande vor diesem etwas kleinerem Gebäude mit dem großen Schild und wo auch schon die anderen Raumschiffe stehen.", beauftragte sie das S.A.I.L.. 
    Das Schiff steuerte langsam hinüber zu dem Gebäude und stoppte einige Meter davor ab und setzte an zum Landen. Die ganze Zeit über schaute sie aus der Glasfront hinaus und konnte auch schon einige andere Gestalten umherlaufen auf der Oberfläche.
    Sie erkannte darunter ein paar wenige Glitch und Avianer jedoch größtenteils sah sie Gestalten von der Rasse Mensch, welche sie bisher nur von den Büchern aus Nekras Baum kannte und aus denen, welche er ihr mitgegeben hatte.
    Und sie sah noch eine Rasse... 
    … Hylotl., dachte sie während sie seufzte. Naja, solange sie mich nicht angreifen oder mich beleidigen hab ich ja eigentlich nichts gegen diese Fischmenschen. 
    Als das Schiff auf der Oberfläche schließlich aufkam gab es einen dumpfen Ton und es wackelte kurz. Dann  war es wieder ruhig. 
    Sie ging wieder von der Fensterscheibe weg und bewegte sich zu ihrem Bett hinüber. 
    Ich sollte mir irgendetwas anziehen…, dachte sie während sie sich umschaute. Ihr Blick schweifte zu ihrer Rüstung. Dann schüttelte sie den Kopf.
    Nee… Ich will mich ja nur umhören. Ich glaube eine Rüstung würde einen falschen Eindruck erwecken., überlegte sie, kniete sich auf ihr Bett und suchte nun nach etwas anderem zum anziehen. 
    „Wo sind denn…?“, stieß sie genervt hervor, nachdem sie schon mehrere Minuten auf ihrem Bett zwischen verschiedenen Sachen, die sich über die Zeit dort angesammelt hatten, nach ihren Anziehsachen wühlte. 
    "Ah, na endlich!!", rief sie erfreut hervor, und riss dabei einen Arm in die Luft, in welchem sie ihr Stoffkleidung festhielt, welche sie noch von ihrer alten Heimat mitgenommen hatte. Sie war ein bisschen größer und bedeckte ein bisschen mehr Haut, als ihre alte, welche sie sonst früher immer anhatte. Diese hatte sie jedoch schon sehr lange gehabt, weshalb sie sich kurz vor ihrer Flucht noch neue geholt hatte. 
    Lilietta zog sich schnell die Stoffteile über ihre Brust und über ihre Hüfte und machte sich bereit um nach draußen zu gehen. Sie ließ ihr Schwert neben ihrer Rüstung liegen, jedoch hängte sie ein Messer in ihr Hüfttuch ein für den Notfall. 
    Ich hab zwar nicht vor einen Kampf zu starten, aber sicher ist sicher..., dachte sie sich, während sie es sich an die Hüfte hängte mithilfe des Stofftuches. Danach drehte sie sich zur Luke hin. 
    "Sail? Öffne bitte die Luke.", sagte sie, während sie hinüber zur Luke ging, welche sich daraufhin langsam öffnete. 
    Dann setzte sie ihren ersten Schritt nach draußen... 
     
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    Kapitel 14
    Eine gefährliche Überraschung
     
    Sie schaute die Gestalt verwirrt an. Sie trug einen braunen Mantel aus Leder und eine kurze Stoffhose. Doch was sie so verwirrte war etwas anderes.  
    Der Kopf und alles, was sie noch vom Körper sah bestand aus Metall und dort, wo die Augen wären war ein länglicher Bildschirm, worauf zwei Punkte abgebildet waren. Überall waren Nieten zu sehen, welche die Metallstücke, aus welchen der Körper bestand, zusammenhielt. An der Stelle, wo eigentlich der Mund wäre waren nur Löcher mit einem Gitter dahinter. Dafür jedoch, dass sein Körper aus Metall bestand, waren seine Bewegungen relativ fließend. 
    Sie hatte schonmal in einem Buch gelesen, dass es solch Metallgestalten gäbe, jedoch fand sie die Vorstellung dazu immer zu abstrakt, um ihr Glauben zu können.
    In dem Buch wurden sie immer als Glitch bezeichnet.  
    Ist das wirklich einer dieser Glitch? 
     
    "Schön, endlich persönlich mit Ihnen reden zu können.", sagte er schließlich. "Ich bin Lambert. Dürfte ich auch ihren Namen erfahren?", stellte er sich vor und zog sie mit der Frage wieder aus ihren Gedanken. 
    "Ähm, ja. Ich bin Lilietta Flora.", antwortete sie. 
    "Schön sie kennenlernen zu können Frau Flora. Wie ich sehe sind sie eine Floranerin, jedoch zischeln sie nicht. Kann ich annehmen, dass sie zu den Greenfingern unter den Floranern zählen?", fragte er sie. 
    "Nein, ein Greenfingern bin ich nicht.", sagte Lilietta ihn. 
    "Verstehe. Es hatte mich nur verwundert, dass sie nicht zischeln. Daher kam ich auf den Gedanken. Nun denn, sollen wir uns auf den Weg machen?", sagte er und deutete in eine Richtung, in welche er wohl gehen wollte.
    Sie nickte und daraufhin machten sie sich auf den Weg.
     
    Sie wanderten schon seit einiger Zeit ohne sich zu unterhalten. Sie merkte, wie die Anzahl der verbrannten Stellen immer größer wurde. Sie musste oft hinschauen, wohin sie trat, um nicht über die verkohlten Bäume zu stolpern, welche umgefallen waren. 
    Sie überlegte schon länger, ob sie ihn einfach nach Hilfe bei ihrer Suche fragen sollte. Schließlich entschied sie sich, es einfach zu tun. 
    "Lambert? Ich hätte eine Frage. Ich bin momentan auf der Suche nach einer neuen Heimat. Ein Floranerdorf. Wissen sie vielleicht von einem, welches ich aufsuchen könnte? Oder wissen Sie vielleicht von jemanden, der mir weiterhelfen könnte?", fragte Lilietta vorsichtig. 
    "Ich kenne durchaus ein Floranerdorf. Zu ebendiesem sind wir momentan unterwegs. Ich weiß nur noch nicht, ob es Ihnen weiterhelfen wird bei ihrer Suche. Also erwarten sie bitte nicht zu viel.", sagte er. 
    Was? Hier soll ein Floranerdorf sein?, fragte sie sich. Sie konnte es sich nur schwer vorstellen, hier eines zu finden. 
    Und was meint er damit, dass er nicht weiß, ob ich es mir weiterhilft…? 
    Sie überlegte die ganze Zeit weiter im Stillen, während sie weitergingen. 
     
    Sie war gerade über einen etwas größeren Baum geklettert, nachdem sie Lambert hinübergeholfen hatte, als sie etwas sah, was ihren Atem stocken ließ. 
    "Wir sind da. Und wie ich sehe bewahrheiten sich die Gerüchte, die ich gehört hatte…", sagte Lambert. 
    Vor ihnen befanden sich die verbrannten Überreste eines Dorfes. Es war allem Anschein nach einmal ein Floranerdorf gewesen. Vermutlich das, von welchem Lambert geredet hatte. Ein paar große Bäume, welche als Wohnungen genutzt worden waren, lagen quer verteilt über den Überresten der Hütten. Alles war verkohlt und eingestürzt.
    "Was ist hier passiert??", fragte sie geschockt aber auch gewissermaßen traurig von dem Anblick.
    "Dies ist dem Angriff der Hylotl zu verschulden. Jedenfalls, wenn die Gerüchte stimmen.", sagte er. 
    "Daran sind Hylotl schuld? Und was für Gerüchte?", fragte sie ihn verwirrt. 
    "Ich verfolge den Weg der Verwüstung einer Hylotl-Flotte schon etwas länger, da ich den Kampf zwischen den Floranern und den Hylotl schon länger studiere. Als ich dann neulich, seit längerem mal wieder, Gerüchte gehört hatte, dass hier ebenfalls ein Dorf ausgelöscht worden sein sollte. Ich hatte es am Außenposten aufgeschnappt. Jedoch wollte ich mich selber davon überzeugen.", fuhr er fort. "Es tut mir leid, dass du dies jetzt ansehen musst. Es muss für dich bestimmt unangenehm sein."
    "Passt schon…", sagte Lilietta langsam, während sie sich weiter umsah. Sie war immer noch leicht geschockt von dem Anblick und den Gedanken, was hier passiert war.
    "Leider kann ich dir dann auch nicht weiterhelfen mit deiner Bitte. Jedoch…", fing Lambert an. 
    Lilietta schaute ihn fragend an.  
    "… vielleicht kann dir jemand am Außenposten weiterhelfen. Vielleicht könntest du dort fündig werden."
    "Außenposten…? Was ist das?", fragte sie ihn. 
    "Du weißt nicht, was der Außenposten ist? Er ist ein Treffpunkt unter Reisenden. Wenn du möchtest, kann ich dir die Koordinaten geben, die du brauchst um dorthin zu gelangen.", bot er ihr an. 
    "Ja… gerne! Ich wäre dir sehr dankbar dafür.", sagte sie nach kurzen überlegen.
    "Gut. Dann werde ich dir die Koordinaten geben, sobald wir wieder bei den Schiffen sind. Begleiten dorthin werde ich dich aber vermutlich nicht können.", erklärte er ihr. 
    "Ich werd mich schon zurechtfinden. Vielen Dank.", sagte Lilietta freudig, fröhlich darüber einen möglichen Schritt weitergekommen zu sein bei ihrer Suche. 
    "Gut gut… Dann werde ich mich beeilen um ein paar Sachen zu überprüfen und zu Dokumentieren. Wenn du dich hier unwohl fühlst, kannst du am Dorfrand auch warten. Ich glaube nicht, dass es hier wirklich gefährlich ist.", sagte Lambert und ging langsam weiter in das Dorf hinein 
    "Alles gut. Ich werde dich begleiten.", erwiderte sie und folgte ihm. 
    Gerade als sie losgingen spürte sie ein merkwürdiges Gefühl, so als würde jemand sie beobachten.  Dann gab es ein leises knacken, als ob jemand auf einen Trockenen Ast getreten war. Sie blieb stehen und drehte sich um. Hinter ihr befand sich nur der große Baum, über den sie vorhin geklettert war. Sonst war nichts zu sehen. 
    Sie blieb so noch ein paar Sekunden stehen und beobachtete ihre Umgebung. Dann drehte sie sich schulterzuckend um und folgte Lambert wieder. 
    Selbst wenn uns jemand beobachtet, er wird uns jetzt vermutlich noch nicht angreifen. Wenn dann erst im Wald, wo man uns besser auflauern kann und wenn es dunkler ist. Außerdem hab ich ja mein Schwert., dachte sie sich, während sie sich beeilte die Strecke, die Lambert bereits zurückgelegt hatte, aufzuholen. 
     
    Es verging noch einige Zeit, bevor sie sich auf den Rückweg machten zu den Schiffen. Lambert hatte sich noch einige Zeit umgeschaut in dem Dorf und sich auf einem Zettel Notizen gemacht. Die ganze Zeit über schien jemand sie zu beobachten, jedoch tat Lilietta so, als ob sie es nicht bemerken würde. Einerseits um Lambert nicht zu verunsichern und andererseits, um dem Beobachter in Sicherheit zu wiegen. 
     
    Sie waren schon einige Zeit wieder auf dem Weg zurück zu ihren Schiffen und es war schon etwas dunkel geworden, als es passierte. 
    Von der Seite aus bemerkte sie eine schnelle Bewegung. Kurz darauf flog ihr ein Messer entgegen. 
    Verdammt!!, schoss es ihr durch den Kopf, als das Messer sich in ihrem linkem Arm versenkte. 
    Sie schaute sich die Stelle an, wo das Messer steckte und zog es schnell heraus. 
    Das war das erste Mal, dass sie froh darüber war, nichts mehr spüren zu können in ihrem linken Arm seit dem Vorfall mit dem Metallischem Wolf. 
    Sie zog Lambert hinter sich und suchte den Wald um sich herum ab. Dann sah sie eine Gestalt von vorne auf sie zustürmen. Sie hielt jeweils ein Messer in beiden Händen. 
    "Na dann wolln wir mal etwas Spaß haben!", rief die Gestalt ihr entgegen. 
    Sie ließ ihr Schwert sofort aufglühen, wodurch die Umgebung erhellt wurde. Nun konnte sie die Gestalt sehen. 
    Das ist ein Hylotl!
    Als der Hylotl das glühende Schwert sah blieb er ruckartig stehen und hielt Abstand. 
    "Woah!? Hey hey hey! Das Grünzeug scheint ja nen nettes Spielzeug zu haben.", gab er von sich, als er sich wieder in Angriffsstellung brachte. 
    Dann bemerkte sie eine weitere Bewegung von rechts am Rand ihres Blickfeldes. 
    "Hey, du solltest dich besser umschauen kleines Pflänzchen! Jetzt komme ich!", kam eine neue Stimme aus der Richtung der Bewegung. 
    Im nächstem Augenblick sprang ein weiterer Hylotl auf sie zu. Dieser jedoch war mit einem langen, dünnen Schwert bewaffnet. 
    Es sind zwei??
    "Nein! Pass auf!", rief der Hylotl, welcher sie vor ihr befand, plötzlich dem heranspringenden zu.
    Sie holte aus mit ihrem Schwert in der rechten Hand und schlug in die Richtung des herranspringenden Hylotl. Er versuchte den Schlag mit seinem Schwert abzuwehren, jedoch schmolz dieses an der Stelle, wo Ihres Seins berührte und sie traf ihn an seinem Arm durch welchen das Schwert mit Leichtigkeit schnitt. Es zischte und rauchte, als das Schwert auf das Fleisch traf. 
    Sie drehte sich zur Seite weg und der Hylotl flog an ihr vorbei, fiel zu Boden und rollte noch ein paar Meter durch den Schwung des Sprunges. Er blieb liegen, während er Schmerzensgeräusche von sich gab und sich die Stelle hielt, wo vorher sich noch sein Arm befand. 
    Einer weniger… Das hätte auch schiefgehen können… Ich muss mehr aufpassen, dachte sie sich und wandte sich wieder dem anderen Hylotl zu. Dieser schaute geschockt zu seinem Freund.
    Sie merkte bereits, wie ihre Energie immer weniger wurde. 
    Ich muss vorsichtig sein… Ich darf nicht zu viel Energie verbrauchen…
    "Dieser Idiot! Scheiße…!", hörte sie ihn fluchen. Dann stürmte er auf sie los. 
    "Lambert, bitte nimm etwas Abstand.", sagte sie und stieß ihn schräg nach hinten weg. 
    Sie holte erneut aus mit dem Schwert. Diesmal entflammte sie es und zog eine kleine Feuerwelle hinter dem Schwert her. 
    Als die Feuerwelle dem Hylotl entgegenkam, sprang dieser über sie hinweg.  
    Was?!?, schoss ihr durch den Kopf. Kurz darauf merkte sie, wie sie immer Erschöpfter wurde. 
    Das ist nicht gut... wenn ich noch mehr Energie verliere wird das ganz schnell ein schlechtes Ende nehmen..., dachte sie sich und zwang sich, die Energiezufuhr zum Schwert zu unterbrechen. Das Schwert hörte auf zu brennen und zu glühen. Es wurde schlagartig dunkler.  
    Gleichzeitig versuchte sie das Schwert hochzureißen, um den anstürmenden Hylotl abzuwehren.  
    Sie schaffte es gerade noch ein Messer zu parieren und versuchte dem anderem mit einem Seitwärtsschritt auszuweichen. Er erwischte sie trotzdem mit dem einem Messer an der Hüfte. Sie stöhnte kurz auf wegen dem Schmerz.  
    Der Hylotl stolperte seinerseits durch das unerwartete Ausweichmanöver von Lilietta und fiel auf den Boden. Er hatte wohl damit gerechnet, dass sie wie bei seinem Freund ebenfalls angreift, anstatt auszuweichen. Er richtete sich schnell wieder auf und stellte sich schützend vor den verletzten Hylotl. Lilietta stellte sich Kampfbereit hin, hielt sich jedoch mit der linken Hand die Wunde an ihrer Hüfte.
    "Du verdammte Pflanze…!", fing er wütend an zu sagen. 
    "Bevor du redest, überleg, wer zuerst angegriffen hat!", schnitt sie seine Worte harsch ab. Sie versuchte es sich nicht ansehen zu lassen, dass sie erschöpft war. 
    "Pff… Ihr seid selber schuld, wenn ihr auf diesem Planeten landet. Floraner haben hier nichts zu suchen. Das hier ist Floranerfreies Gebiet. Dafür hatten wir hart gekämpft.", sagte er trotzig. 
    "Also habt ihr das Floranerdorf zerstört?", fragte sie ihn. 
    "Ja klar. Vor knapp 4 Jahren schon mit unserer Flotte. Wir haben alle getötet…", sagte er mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Sie schaute ihn geschockt an.
    Ihr flogen die Bilder vom zerstörtem Dorf noch einmal durch den Kopf.
    "Bis auf eine… Ich erinnre mich noch gut daran, wie zwei feige Pflanzen zu einem Schiff geflohen waren. Einen von ihnen haben wir noch bekommen. Er hat sich, ach so tapfer, geopfert. Es war witzig mit anzusehen, wie er versuchte sich zu wehren. Hat sogar ein paar von meinen Kumpeln umlegen können dieser Mistkerl… die andere konnte deshalb jedoch leider abhauen.", fuhr er fort mit einem genervten Blick. Sie schaute ihn angewidert an und spürte leicht, wie irgendetwas ihr weiter Energie raubte, jedoch war es ihr egal. Sie war wütend. 
    "Was? Bist du jetzt sauer? Ich hab dir doch nur geantwortet kleines Pflänzchen.", sagte er hochnäsig und grinste sie dabei an. 
    Ihr Schwert fing wieder an zu glühen und Grinsen in seinem Gesicht verschwand wieder.
    Dann spürte sie etwas auf ihrer rechten Schulter. 
    "Lasst euch nicht unnötig aufregen Frau Flora.", hörte sie Lamberts Stimme hinter sich. "Wenn Sie jetzt etwas Unüberlegtes tun, wird es nur noch schlimmer…"
    Es vergingen ein paar Sekunden. 
    Dann seufzte sie einmal laut, merklich genervt und das Glühen verschwand. Sie wusste, dass er recht hat.
    "Tse... du hast echt Glück. Ich möchte nicht unnötig weiterkämpfen. Wir werden jetzt einfach gehen. Also hilf deinem Freund, und bete, dass wir uns nie wiedersehen. Wenn du uns folgst passiert dir was noch Schlimmeres als ihm.", drohte sie ihm, immer noch gereizt und wütend. Jedoch wusste sie, dass sie einen weiteren Kampf vermutlich nicht gewinnen würde.
    "Du hast eher Glück, dass mein Kumpel so bescheuert war... aber gut. Belassen wir es dabei...", erwiderte er genervt, ging zu seinem Freund und hockte sich neben ihn hin um die Wunden zu betrachten, schaute jedoch immer wieder misstrauisch zu ihr hinüber.
    "Los… Wir gehen.", sagte sie schließlich und drehte sich zu Lambert. 
    Dann machten sich beide wieder auf den Weg zurück zu ihren Schiffen und ließen die beiden Hylotl hinter sich.
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    Kapitel 13
    Die erste Mission

    Sie war kurz vor Anbruch der Dunkelheit an ihrem Schiff angekommen und war auch direkt abgehoben. 
    Nachdem sie einige Zeit noch nachgedacht hatte legte sie sich schlafen. Es war ein langer
    Tag gewesen und sie war immer noch leicht erschöpft vom Vortag.
    Diesmal war es ein traumloser Schlaf.
     
    Als sie aufwachte machte sie sich zuerst etwas zu essen. Sie hatte große Hunger dadurch, dass sie seit sie den Planeten betreten hatte nichts mehr gegessen hatte.
    Als ihr Hunger schließlich gestillt war stand sie auf, nahm die Gitarre in die Hand und ging zum Pilotensitz.
    Sie erstellte sich einen Route von Planet zu Planet mit Hilfe vom S.A.I.L., welchem sie immer sagte, wo es auf der Sternenkarte hinsteuern sollte, welche Planeten es genauer anzeigen soll und welche es schlussendlich auch zu der Route hinzufügen sollte. Sie wählte immer nur Planeten aus, welche bewohnbar seien könnten. Die ganze Zeit über spielte sie verschiedene Melodien auf der Gitarre, während sie die Anzeigen betrachtete und S.A.I.L. sagte, was es tun sollte. Und so vergingen die Stunden.
    Nachdem sie ein paar Planeten sich ausgesucht hatte hörte sie auf. Die Planeten waren allesamt immer einige Tagereisen voneinander entfernt.
    Und so fing sie ihre Reise an. Auf der Suche nach einer Heimat, jedoch auch nach Antworten auf ihre Fragen. 
     
    Es vergingen ein paar Wochen seit sie ihre Reise begonnen hat. Sie hatte jedoch kein Glück gehabt mit ihrer Suche bis jetzt. Sie fand keine weiteren Dörfer oder ähnliches. Beim Erkunden der Planeten hat sie einige Pflanzen und Tiere gesehen, welche zum Teil so abstrakt aussahen, dass sie es nicht geglaubt hätte, dass sie existieren könnten, wenn sie sie nicht selbst gesehen hätte. Manchmal fand sie auch Ortschaften, welche wunderschön waren, sodass sie zum Teil einfach nur dastand und sie staunend betrachtete. 
    Immer mal wieder, wenn mal etwas Zeit war und sie nichts zu tun hatte, übte sie etwas mit ihrem Schwert. Sie versuchte zu verstehen, wie man die Kraft des Schwertes kontrollieren kann.
    Beim ersten Mal als sie diese Kraft benutze hatte sie ihre komplette Energie dabei aufgebraucht. 
    Sie konnte die Kraft des Schwertes meist kaum bis überhaupt nicht kontrollieren und fiel anschließend immer erschöpft in ihr Bett. Einmal, als sie in ihrem Raumschiff geübt hat, hat sie fast alles in Flammen gesetzt. Sie konnte im letztem Moment die Kraft noch stoppen indem sie das Schwert weggeworfen hat und damit die Energiezufuhr unterbrach. Seitdem hat sie beschlossen, nie wieder im Schiff zu üben.
    Sie übte immer wieder, jedoch schien sie fast keine Fortschritte zu machen. 
     
    Sie kam gerade wieder von einer Erkundungstour zurück zu ihrem Schiff. Sie war auf einem dicht bewachsenen Planeten gelandet und hatte nach Dörfern gesucht. Sie hatte diesmal darauf verzichtet, mit dem Schwert zu üben, da sie sich nicht wieder komplett verausgaben wollte. Es war auch mittlerweile spät und dunkel geworden.
    Hm... irgendwie hab ich echt kein Glück was meine Suche angeht... Naja, jetzt erstmal etwas essen und dann mal schauen, welcher Planet als nächstes dran ist., dachte sie zu sich, als sie auf ihr Schiff zuging.
    Als sie das Schiff betrat bemerkte sie einen leisen Piepton und ein Blinken auf der Anzeige vom S.A.I.L.. Sie blieb erst verwirrt stehen, bewegte sich dann jedoch langsam zur Anzeige nachdem sie die Luke hinter sich geschlossen hatte.
    Was ist das denn?, dachte sie verwirrt, als sie auf die Anzeige schaute, wo ein Ausrufezeichen abgebildet war.
    Sie tippte einmal auf den Bildschirm. Daraufhin verschwand das Ausrufezeichen und die Stimme vom S.A.I.L. ertönte.
    "Ein neuer Auftrag steht zur Verfügung. Er kam vor wenigen Minuten rein. Es handelt sich um eine Anfrage für einen Begleitschutz.", sagte das S.A.I.L., während sich ein kleiner Text auf der Anzeige langsam aufbaute. Darin stand, wie das S.A.I.L. schon sagte, dass es sich um eine Begleitmission handelt. Sie solle jemanden beschützen, welcher sich auf einem Planeten umschauen möchte. Darunter waren Koordinaten angegeben, welche vermutlich die des besagten Planeten sind.
    "Möchtest du den Auftrag annehmen?", fragte das S.A.I.L. nach einiger Zeit.
    Sie überlegte. Das wäre mein erster Auftrag... vielleicht mal eine gute Abwechslung von meiner Suche. Zudem... vielleicht kennt ja derjenige, den ich begleiten soll, ein Floranerdorf.
    "Ich nehme ihn an", sagte sie schließlich. Damit verschwand der Text vom Bildschirm und es wurde wieder der grüne Kopf angezeigt, wie sonst auch.
    "Auftrag wurde angenommen. Soll ich das Schiff direkt zu den angegebenen Koordinaten fliegen lassen?", fragte das S.A.I.L. sie nun.
    "Ja, dass wäre nicht schlecht. Bitte tu das Sail.", antwortete sie. Danach ging sie zum hinterem Teil des Schiffes. Sie merkte, wie sich das Schiff bewegte, während es von dem Planeten abhob. Mittlerweile hatte sie sich jedoch an das Wackeln gewöhnt und konnte sich mühelos auf den Beinen halten. Während das Schiff sich auf den Weg zu den Koordinaten machte, machte sie sich etwas zu essen.
    Sie dachte die ganze Zeit an den Auftrag, und wie es wohl ablaufen wird. Sie war gewissermaßen gespannt auf den anstehenden Auftrag. Sie hoffte, dass alles reibungslos ablaufen wird.
    Nachdem sie gegessen hatte legte sie sich schließlich schlafen. Bis zur Ankunft dauerte es noch einige Zeit, da der Ort, wo sie hinmusste, ziemlich weit weg war.
     
    Sie war schon einige Zeit lang wach, saß auf ihrem Bett und spielte auf der Gitarre zum Zeitvertreib als das S.A.I.L. anfing zu reden.
    "Das Schiff ist nun im Sonnensystem angekommen und steuert den Planeten an, welcher in dem Auftrag angegeben wurde.", sagte es. Sie hörte auf zu spielen, stand auf und legte die Gitarre auf ihr Bett. Dann ging sie in den vorderen Teil des Schiffes und schaute aus der großen Glasfront hinaus. Nach kurzer Zeit erblickte sie ein anderes Schiff in der Entfernung. 
    Das muss wohl das Schiff desjenigen sein, den ich begleitet soll., überlegte sie.
    "Ein Anruf von dem anderem Schiff kommt rein. Soll ich die Sprachverbindung zulassen und den Anruf durchstellen?", fragte das S.A.I.L. sie wenige Momente später.
    Sie schaute erst verwirrt. Dann erinnerte sie sich wieder, dass Nekra ihr mal etwas von diesem Anrufen erzählt hatte. Sie erinnerte sich auch, etwas darüber in einem Buch über das Schiff gelesen zu haben.
    "Ähm… Ja, bitte tu das.", sagte sie schließlich leicht zögerlich. Sie hatte zwar davon gehört, jedoch fühlte sie sich trotzdem leicht unsicher.
    "Sprachverbindung wird aufgebaut…", ertönte die Stimme vom S.A.I.L. zuerst.
    Dann war ein lautes Knistern zu hören, welches jedoch mit der Zeit wieder leider wurde. Das nächste was sie hörte, nachdem das Knistern verschwand war eine unbekannte Stimme. Sie hörte sich sehr merkwürdig an.
    "Hallo? Können Sie mich hören?", sagte die Stimme. Man konnte sie klar hören, als ob sie direkt neben einem wäre.
    "Äh, ja. Ich kann sie hören.", antwortete sie.
    "Ah, das ist sehr erfreulich! Kann ich annehmen, dass sie diejenige sind, welche den Auftrag angenommen hat?", fragte die Stimme sie.
    "Ja, äh… Das können sie. Ich bin hier wegen des Auftrages.", sagte sie, etwas verwirrt von der merkwürdigen Ausdrucksweise der Stimme in Verbindung mit wie sich die Stimme anhört.
    "Vorzüglich! Dann lasset uns auf den Planeten treffen. Ich glaube, das dies unsere Kommunikation verbessern wird.", sagte die Stimme.
    "Ähm, ja. Fliegen sie vor und ich folge ihnen dann.", sagte sie daraufhin.
    "Gut gut, dann werde ich dies tuen. Wir führen unser Gespräch dann dort fort. Ich erwarte sie dann.", erwiderte die Stimme anschließend. Danach wurde es still.
    "Sprachverbindung wurde geschlossen.", sagte S.A.I.L. nun.
    "Sail? Folg bitte dem Schiff und lande dann anschließend in dessen Nähe.", sagte sie woraufhin sich das Schiff in Bewegung setzte.
    Was er wohl für eine Person ist… Also freundlich wirkte er jedenfalls. Nur die Stimme…, ging es ihr durch den Kopf, während das Schiff anfing zu wackeln, weil es in die Umlaufbahn des Planeten eintrat. 

    Sie flogen einige Zeit über die Oberfläche des Planeten. Es war ein bewaldeter Planet, aber er besaß auch vielen große grüne Wiesen. Jedoch fiel ihr auf, dass einige Stellen abgebrannt waren und nur Asche übrig geblieben war auf den schwarzen Flecken. Sie fragte sich, was hier wohl passiert sein könnte.
    Nach einiger Zeit landeten sie auf einer dieser kahlen schwarzen stellen.
    Als sie landeten wirbelten Unmengen an Asche auf, sodass die Sicht stark beschränkt war für einen Moment.
    Sie zog sich in der Zeit, in welcher sie wartete bis die Aschewolke sich wieder legte, ihre Rüstung an und machte sich bereit.
    Als sich die Sicht wieder aufgeklärt hat öffnete sie die Luke und ging langsam hinaus. Draußen angekommen wartete sie nun auf die Person, welche sie beschützen soll. Während sie auf ihn wartete betrachtete sie sein Schiff. Es erinnerte sie an eine Sache aus den Büchern, welche sie von Nekra bekommen hatte.
    Es dauerte noch ein paar Momente, bis sich die Luke des Schiffes schließlich öffnete. Und dann kam eine Gestalt heraus.
    Was ist das?!, schoss es ihr durch den Kopf und sie schaute zugleich verwirrt, aber auch leicht geschockt der Gestalt entgegen.
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    Kapitel 12
    Und die Reise beginnt
     
    Als sie die Augen öffnete strahlte ihr das Sonnenlicht ins Gesicht. Sie musste erst ein paar Mal blinzeln, bis sich ihre Augen an das Licht gewöhnt hatten. Dann schaute sie sich um. Sie befand sich nach wie vor auf der Lichtung.
    Das Lagerfeuer war aus. Auf der anderen Seite lag der Avianer Flux schlafend auf dem Boden. Er lag zusammengerollt auf dem Boden und schlief friedlich vor sich her. Sie musste bei dem Anblick schmunzeln. Der Speer lag umgefallen auf dem Boden.
    Er muss wohl einfach eingeschlafen sein., dachte sie sich. Als nächstes schaute sie nach ihrem Schwert. Das Schwert lag ebenfalls noch dort auf dem Boden, wo es letzte Nacht auch schon lag. Dann schaute sie einmal entlang des Randes der Lichtung. Es war nichts zu sehen außer dem Wald.
    Ein Wunder, dass keine Monster über uns hergefallen sind…, überlegte sie und stand langsam auf. Sie ging um das Lagerfeuer herum zu Flux. Sie seufzte.
    "Wenn du dir schon vornimmst vorsichtig zu sein und mein Schwert mir abnimmst, dann bewach es wenigstens ordentlich...", murmelte sie leise vor sich hin, beugte sich nach vorne und hob das Schwert vorsichtig hoch. 
    Sie ging dann an ihm vorbei, bewegte sich ruhig zu einem schattigen Ort bei der Steinwand und lehnte sich an sie. Dann ließ sie sich langsam auf den Boden gleiten. Von da aus behielt sie den Rand der Lichtung im Auge.
    … Ich kann ihn ja schlecht hier einfach liegen lassen…
     
    Und so verging die Zeit während sie Wache hielt und nachdachte. Sie versuchte immer noch zu verstehen, was mit dem Schwert passiert war. Es schien so eine Art von Schwert zu sein, wie das, was Nekra besaß. Jedenfalls hatte es ebenfalls irgendeine besondere Macht in sich.
    Aber das es einem Energie entzieht… Und das so viel…?, ging ihr durch den Kopf und dachte daran, wie viel Energie es Nekra wohl entzogen haben muss, als er die Eiskalte Windwelle über sie hinweggeworfen hat. Das er danach einfach so weitermachen konnte. Er muss wirklich gut mit dem Schwert umgehen können oder er ist sehr viel stärker als sie es dachte. 
    Bei den Gedanken mit der Eiskalten Luft und dem Frost kam ihr auch wieder der weiße Wolf in den Kopf mit der weiblichen Stimme. 
    Sie schien ebenfalls besondere Kräfte zu besitzen welche vielleicht vergleichbar sind mit denen der Schwerter. Nur das die Kraft dieser Wesen um ein Vielfaches stärker wirken. Und was sie wohl meinte mit der Liste…
    Sie dachte einige Zeit darüber nach und was es für Wesen sein könnten, dass sie so mächtige Kräfte haben und sogar reden können. Sie dachte auch über diese Liste nach, die der Wolf erwähnte.
    Die Sonne wanderte in der Zwischenzeit weiter ihren Weg am Himmel entlang
     
    Irgendwann bemerkte sie, wie Flux sich anfing zu bewegen. Sie beobachtete ihn einfach nur, wie er sich langsam aufsetzte. Er saß mit dem Rücken zu ihr. Dann schaute er zu der Stelle, wo sie geschlafen hatte. Das nächste was er tat war, dass er zu der Stelle griff, wo vorher das Schwert gelegen hatte. Sie schaute sich das Schauspiel, was sich vor ihr abspielte, still an. Er drehte den Kopf hektisch von rechts nach links und wieder zurück.
    "Wo ist sie hin??", hörte sie ihn aufgeschreckt sagen.
    Sie fing an zu grinsen.
    "Hey du! Ich bin hier! Und wenn du das nächste Mal von jemanden seinen Besitz in Gewahrsam nimmst, dann pass darauf auch wenigstens ordentlich auf!", rief sie ihm entgegen. Er stand auf und drehte sich gleichzeitig blitzartig zu ihr um. Beim Aufstehen trat er unglücklich auf seinen Speer und viel nach hinten um in den Haufen Asche, welcher vom Lagerfeuer übrig geblieben ist. Der Speer rollte von ihm weg in ihre Richtung.
    "Autsch... verdammt...", hörte sie ihn leise vor sich hin fluchen.
    Sie stand langsam auf und ging auf ihn zu mit dem Schwert in der Hand. Er schaute sie erst an und schaute sich dann schnell nach dem Speer um, dieser lag jedoch zu weit weggerollt, um ihn zu erreichen.
    "Du hast mein Schwert einfach unbewacht auf dem Boden liegen lassen...", sagte sie ruhig und schaute ihn direkt an.
    "Ich, äh… Ich wollte dich damit nicht wütend machen…!", sagte er offensichtlich etwas erschrocken aber auch leicht ängstlich.
    Sie ging langsam an dem Speer vorbei, weiter auf ihn zu. Als sie vor ihm angekommen war blieb sie stehen und hockte sich vor ihm hin.
    "Manche würden dir die Kehle dafür aufreißen, dass du überhaupt ihre Waffen angefasst hast.", sagte sie ruhig, ging mit ihrem Gesicht näher an seines heran und grinste ihn an wobei sie ihre scharfen Zähne präsentierte. Er sah sie geschockt an.
    "I…ich…" fing er an zu sagen, doch er stoppte, als sie ihren Kopf zurückzog und die Zähne wieder versteckte hinter ihren Lippen.
    "Du hast Glück, das ich nich zu diesen Leuten gehöre…", sagte sie anschließend und streckte ihm eine Hand entgegen, um ihn wieder auf die Beine zu bringen.
    Flux’s Blick zeigte erst Verwirrung und anschließend Erleichterung. Dann ergriff er ihre Hand und sie zog ihn wieder auf die Beine. Als er wieder fest auf dem Boden stand drehte sie sich um, um den Speer zu holen. Als sie beim Speer angekommen war blieb sie stehen und drehte den Kopf über die Schulter um ihn anzusehen.
    "Trotzdem… ich nimms dir übel, dass du einfach eingeschlafen bist, obwohl du fürs Wache halten zuständig warst. Wir haben Glück, dass wir überhaupt noch leben. Deswegen bleibt mein Schwert jetzt auch bei mir. Allein schon, weil du zu schlampig warst darauf aufzupassen.", sagte Lilietta nun mit einem leicht genervten Ton. Dann hob sie den Speer auf, drehte sich wieder zu Flux und warf ihm den Speer zum Fangen entgegen. Er fing ihn aus der Luft auf, wirkte jedoch beschämt wegen seinem Fehler.
    "Ich… war plötzlich so müde gewesen. Es tut mir leid.", entschuldigte er sich dann. Sie schaute ihn verwirrt an, überrascht von der plötzlichen Entschuldigung.
    Er ist also vermutlich noch genau so jung, wie er aussieht… Und dementsprechend verhält er sich auch. Am Ende ist er eben doch noch ein Jüngling., dachte sie sich.
    "Da das jetzt geklärt wär… Könntest du mir endlich helfen, zurück zu meinem Schiff zu kommen?", fragte sie ihn schließlich.
    "Ähm… ja. Das kann ich. Es gibt nur eins, was ich vorher noch erledigen muss…", antwortete er langsam. Er schaute sich auf der Lichtung um.
     
    Sie wanderten schon länger durch den Wald. Sie ging Flux die ganze Zeit hinterher. Er schien sich wirklich gut auszukennen. Sie hatte ihm die ungefähre Stelle zeigen können, wo sie die Lichtung betreten hatte und wie der Ort aussah, von welchem sie losgelaufen war. Zuvor hatten sie zusammen noch einige Löcher gegraben. Insgesamt 4. Sie waren alle als Gräber gedacht.
    Flux wollte seine toten Freunde begraben. Er meinte zwar, dass normalerweise alle Avianer seines Dorfes auf einem Friedhof neben dem Dorf begraben werden, jedoch wäre der Transport von hier aus zu aufwändig und gefährlich. Deshalb wollte er sie wenigstens auf der Lichtung begraben. Er meinte, dass sein Dorf eine halbe Tagesreise von der Lichtung entfernt zwischen Klippen lag. Man gelinge nur über schmale Bergpfade dorthin, weshalb der Transport auch zu gefährlich gewesen wäre. Seid sie die Lichtung verlassen hatten war es sehr still gewesen.
     
    Schließlich kamen sie an dem Ort an, von wo aus sie losgelaufen war.
    "Das ist also der Ort?", fragte er, während er das Konstrukt betrachtete.
    "Ja, das ist er. Geh besser nicht hinein. Eine Falle habe ich bereits aus Versehen ausgelöst und ich weiß nicht, ob es noch andere gibt", erwiderte sie, als sie Flux interessiert auf den Eingang schauen sah. Er schaute daraufhin sie mit einem leicht enttäuschten Gesicht an.
    "Von hier aus weiß ich den Weg zurück zu meinem Schiff. Danke für deine Hilfe.", sagte sie mit einem freundlichen Lächeln nach kurzem warten.
    "Nichts zu danken... immerhin hast du mir und ein paar meiner Freunde das Leben gerettet.", meinte er daraufhin. "Danke dafür... Ich muss mich jetzt auf den Weg machen, bevor es zu dunkel wird."
    "Ja... nichts zu danken. Ich sollte mich auch auf den Weg zum Schiff machen. Nur eine Frage... du weißt nicht zufällig von anderen Floranerstämmen auf benachbarten Planeten, oder?", fragte sie ihn. Sie wollte versuchen rauszufinden, wieso sie nicht zischelt. Zudem wollte sie versuchen, wieder eine Heimat zu finden. Einen Ort, an den sie vielleicht zurückkehren kann nach einer Reise. Dieser Gedanke kam ihr, als Flux über sein eigenes Dorf geredet hat und hat sie daran erinnert, dass sie auch gerne eine Heimat wieder hätte, nachdem sie ihre alte verloren hat.
    "Hm... nein. Leider weiß ich von nichts dergleichen. Tut mir leid. Wir werden nur selten von Reisenden besucht und selber haben wir kein Raumschiff im Dorf.", sagte Flux.
    "Na gut... dann würd ich mal lebe wohl sagen. Vielleicht komm ich irgendwann mal dazu, diesen Planeten nochmal zu besuchen.", sagte sie.
    "Ja. Dann vielleicht bis irgendwann!", sagte Flux schließlich und machte sich auf den Weg zurück durch den Wald.
    Lilietta machte sich, nachdem Flux schließlich nicht mehr zu sehen war, ebenfalls auf, um vor der Dunkelheit am Schiff anzukommen.
    Sie ging mit neuem Ziel den Weg zurück zu ihrem Schiff. Sie wusste nun, was sie tun wollte.
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    Kapitel 11
    Die Nacht der Fragen
     
    Sie stand mitten in einem Wald. Sie schaute sich um. In einiger Entfernung lag ihr Schwert auf dem Boden. Sie ging los um es aufzuheben.  
    Plötzlich fing das Schwert an zu brennen.
    Das Feuer griff auf den Wald über und innerhalb von wenigen Sekunden war überall um sie herum der Wald am brennen. Sie blickte sich panisch um und sah aus dem Augenwinkel etwas aus den Flammen auf sie zustürmen. Dann wurde sie umgeworfen und über sich fand sie den grauen Wolf mit der metallischen Haut und den schwarzen Augen wieder. Sie war komplett verängstigt.
    Sie wollte sich wehren, jedoch wollte ihr Körper sich nicht bewegen. Dann schoss der Kopf des Wolfes an ihrem vorbei. Als sie den Kopf zur Seite drehte, sah sie wie der Wolf sich in ihre Schulter festgebissen hat. Sie spürte jedoch keinen Schmerz... nur ein ungewöhnliches Gefühl, welches sie selber nicht beschreiben konnte.
    Dann bemerkte sie, dass überall um sie herum die Floraner aus ihrem Dorf standen. Sie flüsterten alle zueinander, während sie misstrauisch und wütend zu ihr schauten, wie sie am Boden lag und der Wolf weiterhin sie in ihre Schulter biss. Anstatt in dem Wald befand sie sich nun im Dorf, welches jedoch ebenso am brennen war. Dann hallte eine ruhige Stimme in ihrem Kopf laut.  
    "Du hättest einfach flüchten sollen." Es war die Stimme des weißen Wolfes. 
    Dann wehte eine weiße Welle über sie hinüber. Das Gemurmel der Dorfbewohner verschwand. Der graue Wolf war ebenfalls verschwunden.
    Sie merkte, dass sie ihren Körper wieder bewegen kann. Sie schaute zu ihrer Schulter, jedoch war nichts mehr davon zu sehen, dass der Wolf sie angegriffen hat. 
    Sie richtete sich langsam auf und sah den weißen Wolf in einiger Entfernung Sie beobachten. Sie wollte ihm entgegengehen und ihn fragen, wieso das alles passiere.
    "Haltet euch einfach fern von uns.", sagte die Stimme jedoch direkt. Dann merkte sie wie um sie herum einige Tote Avianer lagen. 
    "Sonst werdet ihr es mit eurem Leben büßen."
    Dann löste sich der Boden unter ihr auf und sie fiel hinunter. Um sie herum war nur Dunkelheit. Sie fiel immer tiefer und tiefer. 
    Hilfe…. 
     
    Dann riss sie ihre Augen auf. Sie lag auf dem Rücken und schaute in den Himmel. Es war Nacht und sie konnte die einzelnen Sterne sehen. Sie blieb so einfach liegen für den Moment. Sie versuchte zu verarbeiten, was passiert war.  
    Es… war nur ein Traum… 
    Sie richtete sich langsam auf. Sie merkte, dass um sie herum der Boden mit einem warmen, flackerndem Licht beleuchtet war. 
    Sie befand sich immer noch auf der Lichtung. Dann erblickte sie ein Lagerfeuer. Es war nur eine Armlänge von ihr entfernt am brennen. Sie spürte die Wärme. Es war eine angenehme Wärme, wie die, welche von dem Schwert ausgegangen war. Auf der anderen Seite des Lagerfeuers saß jemand. 
    "Ah, du bist endlich wach. Hast du irgendwo schmerzen?", sagte er. Es war ein Avianer. 
    Diese Stimme… ist es der von der Gruppe?, überlegte sie. Sie schaute ihn genauer an. Dann tastete sie ihren Körper ab, fühlte jedoch nirgendwo schmerzen. Sie bemerkte dabei, dass sie auch noch ihre Rüstung trug.
    "Äh… nein. Alles gut. Flux… das war dein Name, oder?", fragte sie langsam und schaute ihn wieder an. Er hatte ein größtenteils hellblaues Gefieder, nur sein Bauch und der Bereich um seinen Schnabel war weiß. Er trug eine Rüstung Metall. Sie war größtenteils einfach nur metallisch grau. Nur auf der Brust war eine Metallplatte, welche Rötlich war und auf dem Helm, auf welchem eine Rote Feder stand, war ein Edelstein aufgesetzt, welcher im Schein des Feuers glänzte. 
    "Ja, das ist mein Name. Und wie heißt du?", fragte er zurück und ließ sie dabei nicht aus dem Auge. Dann merkte sie den Speer in seiner Hand. Er wirkte leicht angespannt. 
    Er ist vorsichtig. Er traut mir nicht… vermutlich eine gute Entscheidung. Immerhin kennt er mich nicht., dachte sie zu sich und überlegte, dass sie sich vermutlich nicht anders verhalten würde.  
    Dann schaute sie sich einmal kurz um, um herauszufinden, wo ihr Schwert lag. Aber sie fand es nicht. 
    Verdammt... wo ist es hin?? Hat er es etwa? 
    "Ich heiße Lilietta...", sagte sie langsam und drehte ihren Kopf wieder zu Flux. "Weißt du... vielleicht wo mein Schwert ist?", fragte sie anschließend vorsichtig. 
    "Ja. Ich habe es hier bei mir. Und ich würde es auch noch gerne bei mir behalten... nimm es mir nicht übel... aber ich bin einfach nur vorsichtig gegenüber Fremden.", sagte er und zeigte neben sich auf den Boden. Dort lag ihr Schwert im Gras, außerhalb ihrer Reichweite.  
    "Zudem... Ich würde dich auch gern was fragen.", fuhr er fort, und sie schaute wieder zu ihm 
    "Und was?", fragte sie kurz. 
    "Wieso zischelst du überhaupt nicht? Ich kenne zwar Floraner... jedoch habe ich noch nie von einem gehört, der nicht zischelte.", fragte Flux sie. 
    Sie war erst leicht überrascht über die Frage und überlegte kurz. 
    Wieso ich nicht zischle... eigentlich eine gute Frage..., dachte sie.
    Sie wusste es selber nicht. Sie hatte sich bis jetzt auch nie groß Gedanken darüber gemacht. Sie hatte noch nie gezischelt gehabt. Für sie war es normal, nicht zu zischeln. Sie hatte sich auch daran gewöhnt gehabt, dass jeder andere aus dem Dorf zischelte, außer dem Greenfinger und später Tiana. 
    Er wird sich vermutlich mit einem einfachen "Ich weiß es nicht" nicht zufrieden geben... verdammt... Sie überlegte weiter, bis ihr ein möglicher Grund einfiel.
    "Ich... ich bin mir nicht sicher... Ich war oft mit der Assistentin unseres Greenfingers unterwegs und später auch viel mit dem Greenfinger selber. Die beiden zischeln ebenfalls nicht. Das kommt daher, weil sie sozusagen unsere Gelehrten sind aus dem Dorf. Mehr darüber, warum sie nicht zischeln weiß ich nicht. Aber vielleicht habe ich es mir deshalb früh abgewöhnt zu zischeln... sicher bin ich mir jedoch nicht.", sagte sie ihm.  
    Sie war sich im Klaren, dass das nur ein Grund wäre, wenn sie erst später aufgehört hätte zu zischeln, jedoch viel ihr kein besserer mehr ein.
    Vielleicht... sollte ich mir darüber auch mal Gedanken machen. Vielleicht kann ich ja etwas auf meiner Reise rausfinden..., überlegte sie sich.
    "Hm... Greenfinger... na gut. Aber was machst du überhaupt hier?", fragte er daraufhin direkt seine nächste Frage.
    "Ich bin hier vorbeigekommen auf einer Reise. Ich wollte diesen Planeten erkunden, und dabei habe ich euch getroffen... was das angeht... ich bin auch auf der Suche nach meinem Raumschiff. Leider habe ich die Orientierung verloren in dem dichten Nebel. Könntest du mir vielleicht helfen, mich wieder zurechtzufinden? Ich weiß den Weg noch von dem Punkt aus, wo der Nebel plötzlich aufgetaucht war.", fragte sie ihn.
    Er schaute sie erst etwas verwirrt an, vermutlich von der plötzlichen Frage ihrerseits.
    "Ich... äh... ja. Das könnte ich bestimmt machen. Ich kenn mich hier im Wald relativ gut aus. Aber möchtest du dich nicht vorher noch etwas ausruhen? Du siehst immer noch ziemlich erschöpft aus. Zudem ist es dunkel und ich würde nur ungern in die Tiefen des Waldes gehen mitten in der Nacht.", sagte er und schaute sich einmal um.
    "Du hast vermutlich recht... ich werde mich dann noch etwas ausruhen. Wache schieben kann ich ja eh nicht ohne Waffe...", sagte sie ärgerlich und schaute auf das Schwert, welches Flux neben sich liegen hatte. Dann schaute sie mit einem genervten Gesicht zu Flux.
    "Ich bin nur vorsichtig. Sobald wir uns wieder trennen kannst du es ruhig wiederhaben.", erwiderte Flux daraufhin.
    Dann legte sie sich mit einem Seufzer wieder auf den Boden, drehte sich vom Lagerfeuer weg und schloss die Augen, blieb jedoch noch wach.
     
    Es verging einige Zeit, in welcher sie darüber nachdachte, was passiert war und wie sie von dem Planeten wieder wegkommen könnte. Ob sie Flux vertrauen kann. Die ganze Zeit über knisterte das Lagerfeuer vor sich hin. Sie spürte, wie der Blick von Flux immer mal wieder zu ihr huschte, er jedoch schnell wieder anfing, die Umgebung zu beobachten.
    Ich glaube ich kann ihm vertrauen. Er hat eigentlich keinen Grund, mir etwas Böses zu wollen und feindselig wirkt er auch nicht wirklich. Im Notfall kann ich immer noch versuchen ihn zu überrumpeln oder wegzulaufen. Ich muss aber irgendwie wieder zum Schiff kommen. Sonst sitz ich hier fest... 

    Je länger sie nachdachte, desto müder wurde sie mit der Zeit. 
    Ich glaub… ich kann ruhig noch etwas schlafen… 
    Sie war nach wie vor erschöpft und ihr Körper fühlte sich an, als ob sie den ganzen Tag tonnenschwere Objekte herumgeschleppt hätte. 
    Ich hoffe er kann mich wieder zum Schiff bringen… 
    Und dann glitt sie wieder in die Welt der Träume. 
     
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    Kapitel 10
    Eine gefährliche Macht

    Sie wachte auf. Sie blieb erstmal noch liegen und drehte nur ihren Kopf, um sich umzuschauen. Es war ruhig. Sie fragte sich wo sie war.
    Ach ja… stimmt…, dachte sie sich, als sie sich wieder langsam daran erinnerte, was am vorherigen Tag passiert war.
    Sie richtete sich langsam auf im Bett und stand auf. Sie schaute sich etwas genauer im Schiff um und schaute in die verschiedenen Schränke während sie durch das Raumschiff wanderte.
    Ich hab Hunger…, dachte sie nach einiger Zeit. Sie hatte am Vortag nicht wirklich viel gegessen gehabt.
    Sie ging in den hinteren Teil des Schiffes und begann, sich etwas zu essen zu machen.
    Nachdem sie gegessen hat ging sie in zum vorderen Teil.
    „Sail? Wie groß sind die Treibstoffreserven? Zudem... zeig bitte die Sternenkarte auf dem großen Monitor an mit den darin enthaltenen Sonnensystemen. Auch mit Anzeigen, um welche Art von Sonnensystemen es sich handelt.", sagte sie schließlich und setzte sich auf den Pilotenstuhl.
    "Treibstofftank ist zu 88,57% gefüllt. Werde nun die Sternenkarte anzeigen lassen.", sagte das S.A.I.L als Antwort. Dann wurde auf den Anzeigen von der Schalttafel vor ihr, die Sternenkarte abgebildet mit den vorhandenen Informationen zu den darauf abgebildeten Sonnensystemen.

    Sie schaute sie sich lange an und überlegte, wo sie hinfliegen sollte. Sie war zu dem Schluss gekommen, dass es ihr nichts bringt nichts tuend im Raumschiff zu verweilen. Dafür hat sie nicht die letzten Monate mit Nekra zusammen trainiert. Sie wollte Reisen. Und das würde sie jetzt auch tuen.
    Dann fiel ihr Blick auf ein Sonnensystem, welches am Rand der Sternenkarte angezeigt wurde. Es sah relativ klein aus, jedoch besaß es viele kleine Planeten, wovon der Großteil als "Bewohnbar" gekennzeichnet war.
    Hm... das sieht interessant aus. Zudem sind die Planeten auch nicht so groß... vielleicht ein guter Start für diese Reise, dachte sie. "Sail? Bitte steuere das Schiff zu diesem Sonnensystem und lande anschließend auf diesem Planeten.", sagte sie schließlich und tippte mit einem Finger auf einen kleinen Planeten innerhalb des Sonnensystems.
    "Okay. Richte Schiff in Richtung des ausgewählten Sonnensystems aus.", sagte das S.A.I.L., woraufhin sich das Schiff langsam anfing zu drehen. Als es wieder stoppte ertönte die Stimme des S.A.I.L.'s erneut. "Schiff wurde ausgerichtet. Starte nun die Rückdüsen. Die errechnete Reisezeit beträgt eine Stunde."
    Okay... eine Stunde. Ich sollte schonmal Vorbereitungen treffen fürs Erkunden, überlegte sie und machte sich daran, einige Sachen in einen Rucksack zu packen während das Schiff immer mehr beschleunigte.
    Sie hatte gerade ein paar Fackeln in den Rucksack gesteckt und wollte ihn zumachen, als das Schiff langsamer wurde.
    "Schiff ist im Sonnensystem angekommen. Beginne nun, in die Umlaufbahn des genannten Planeten zu gelangen und in dessen Atmosphäre einzudringen. Schalte die Rückdüsen nun vollkommen aus." 
    Als das S.A.I.L. dies sagte, beginn das Raumschiff zu wackeln. Sie war nicht darauf vorbereitet und fiel rückwärts auf den Boden.
    "Aua... verdammt Sail! Hättest du mich nicht etwas früher warnen können?", zischelte sie etwas genervt. 
    Sie richtete sie wieder auf, nachdem das Wackeln nach ein paar Minuten wieder aufgehört hatte.
    "Aktiviere die Schwebedüsen. Schiff ist nun innerhalb der Atmosphäre des Planeten. Autopilot wird ausgeschaltet. Zeige geeignete Landepunkte auf der Gebietskarte an."
    Sie ging zum Pilotenstuhl und setzte sich hin. Die Oberfläche des Planeten war mit grünem Gras und einigen kleinen Wäldern bedeckt. Dann sah sie etwas, was ihre Interesse weckte. Es war ein Bauwerk aus Stein. Sie hatte sowas noch nie gesehen. Es war von Moos bewachsen.
    Was ist das? Ein Gebäude?
    Sie wählte einen Landepunkt welcher halbwegs in der Nähe des Konstruktes und landete das Schiff. Die Landung war etwas unsanft, jedoch dachte sie, für ihre erste war sie gar nicht so schlecht. 
    Nachdem sie ihre Rüstung angezogen schulterte sie den Rucksack und nahm ihr Schwert in die Hand.
    "Sail, öffne die Luke.", sagte sie dann. Nachdem sich die Luke geöffnet hat ging sie hinaus und drückte draußen auf einen Knopf um sie wieder zu schließen. Dann machte sie sich auf den Weg.
     
    Nach einiger Zeit erreichte sie schließlich das Konstrukt. Es hatte ein großes Loch in der Mitte, wodurch man ins Innere gelangen konnte. Sie ging langsam auf den Eingang zu um hineinzusehen. Sie konnte nicht weit hineinschauen, da das Licht von der Sonne nicht ausreichte um das Innere auszuleuchten. 
    Lilietta überlegte kurz, ob sie lieber draußen bleiben sollte. Jedoch nahm sie nach kurzer Zeit eine Fackel aus ihrem Rucksack und zündete sie an. Dann ging sie auch schon hinein. Sie wollte herausfinden wieso so ein Ding mitten im Wald steht und was möglicherweise darin sein könnte. 
    Innerhalb erstreckte sich das Konstrukt zu einem langem Gang, welcher ziemlich weit ins Innere führte. Der Boden war zum Teil dicht mit Gras bewachsen. In einiger Entfernung erkannte sie einen Altar, auf welchem sich eine Halterung für etwas befand. Diese war jedoch leer.
    Sie beschloss sich den Altar näher anzuschauen und ging tiefer hinein. Dabei hielt sie ihr Schwert kampfbereit in der rechten Hand.
    Als sie ein paar Meter gegangen war trat sie plötzlich auf einen Punkt am Boden, welcher sich absenkte als sie auftrat. Dann klickte es. Lilietta blieb stehen und traute sich nicht, sich von der Stelle zu bewegen.
    Was war das?? Eine Falle?!, schoss es ihr durch den Kopf. Bevor sie noch einen weiteren Gedanken fassen konnte hörte sie den Klang von aneinander reibenden Steinen. Sie schaute sich schnell um, um herauszufinden, woher der Klang kam. Und dann sah sie es auch schon. Der Boden fing an in sich zusammen zu fallen nur wenige Zentimeter hinter ihren Füße.
    Sie hatte nicht viel Zeit zum Reagieren. Sie sprang, soweit sie konnte aus dem Stand, nach vorne.
    Sie sah wie der Boden unter ihr immer mehr in sich zusammenfiel, jedoch nur bis zu einem Punkt  ca. 3 Meter vor ihr. Sie ließ ihr Schwert fallen und steckte ihre Hand soweit es ging nach vorne. Sie landete mit ihrem Oberkörper auf dem harten Boden, merkte jedoch wie sie langsam nach hinten in das Loch rutschte. Sie griff in eine Rille vor ihr und zog sich langsam auf den festen Boden hoch. Sie blieb einen Moment lang liegen und drehte sich auf den Rücken. 
    Ich lebe noch…!, ging es ihr durch den Kopf. Dann richtete sie sich langsam auf.
    Dort wo sie vorhin noch stand war nun ein riesiges Loch in der Mitte des Ganges. Als sie das Loch hinunterschaute sah sie nicht mal den Boden. Es schien unendlich nach unten zu gehen.
    Aber warum? Wieso ist hier eine Falle?, dachte sie sich verwirrt.
    Sie drehte sich schließlich wieder zum Altar um. Als sie am Altar dann angekommen war musterte sie die Halterung. Es schien so, als ob sie für ein Schwert gewesen wäre. 
    Aber wo ist das Schwert davon?, dachte sie sich.
    Als sie grade den Altar umrunden wollte merkte sie, wie sie auf etwas drauftrat. Als sie runterblickte sah sie etwas Metallisches auf den Boden liegen eingehüllt in Gras. Sie beugte sich nach vorne und hob es auf. Es war ein Schwert, vermutlich das, aus der Halterung. 
    Aber warum ist in diesem Gebäude nur dieses Schwert? Zusammen mit dieser Falle... was hat es damit auf sich?, dachte sie und schaute sich das Schwert genauer an. Es war etwas länger als das Schwert, was Nekra ihr geschenkt hatte. Es fühlte sich jedoch sehr viel leichter an. Der Griff war komplett weiß mit einem rotem Edelstein darauf und die Klinge war glänzend schwarz. 
    Ich werde es einfach mitnehmen… Ich brauche sowieso eine neue Waffe, dachte sie sich und drehte sich um um wieder hinauszugehen.
    Doch als sie sich umdrehte fand sie vor sich eine Nebelwand. Und es war schlagartig kälter geworden.
    Ähm... was ist denn jetzt los?
    Sie ging vorsichtig in die Richtung, aus welcher sie kam. Sie hatte gerade das Loch umrundet als sie einen Schrei hörte. Sie blieb kurz zögernd stehen, fing dann jedoch Richtung Ausgang zu laufen.
    Was ist hier los??, schoss ihr durch den Kopf, während sie weiterlief. Draußen angekommen hörte sie noch einen weiteren Schrei. Sie blieb stehen und überlegte.
    Soll ich nach der Quelle suchen oder zurück zum Schiff…, dachte sie.
    "Aaaah! Verdammt!", rief sie plötzlich laut hinaus. Dann fing sie an in Richtung der Schreie zu rennen.
    Egal wer da schreit er braucht wahrscheinlich Hilfe. Zudem… Ich würde sowieso in diesem Nebel nie den Weg zurück zum Schiff finden.

    Als sie durch den Wald lief wurde der Nebel immer dichter und kälter. Zudem fielen Eisbrocken vom Himmel.
    Was passiert hier? Ist das etwa normal hier?!, dachte sie, während sie ab und an den Eisbrocken auswich.
    Und dann sah sie die Quelle der Schreie. Sie blieb wie angewurzelt stehen. Sie war am Rand einer etwas größeren Lichtung angekommen welche sich an einer Riesigen Steinwand befand.
    An der Steinwand konnte sie 5 Gestalten erkennen.. Sie waren nicht weit entfernt, jedoch machte der Nebel es etwas schwer zu erkennen. Das sind diese Riesenvögel!, fiel ihr auf, nachdem sie etwas genauer hinschaute. Sie ging etwas näher heran, um besser erkennen zu können, was sie machten. Doch dann stieß ihr Fuß an etwas.
    Als sie nach unten sah weiteten sich ihre Augen.
    Vor ihr lag ein Avianer. Er war mit Frost überzogen. Um ihn herum war Blut, was gefroren schien und er hatte eine große Bisswunde am Bauch, welche auch vollkommen vereist war. Als sie sich genauer umsah, erkannte sie noch ein paar weitere Avianer, welche auf dem Boden lagen. Und sie sah auch einige Waffen auf dem Boden verteilt.
    Was…??
    Als sie sich genauer umschaute erkannte sie eine Gestalt, welche ebenfalls am Rand der Lichtung stand. Jedoch etwas entfernt von ihr. Sie sah aus wie ein Wolf.
    Hat dieser Wolf sie etwas alle getötet? Wie...? Und vor allem warum?, kam ihr in den Kopf. Es sah weniger danach aus, als ob der Wolf zum Essen jagte. Dann hätte er sich mit einem oder zwei zufrieden gegeben. Aber sie zählte insgesamt 7 tote Körper am Boden.
    Das ist einfach nur grausam...
    Dann flog ein Objekt von hinter dem Wolf auf die Avianer zu. Sie hörte einen dumpfen Ton und einer der Avianer wurde an die Felswand geworfen und fiel dann zu Boden. Er blieb reglos am Boden liegen.
    Hör auf…
    Sie fühlte sich erinnert an den Wolf von damals. Dann die toten Avianer. Alles spielte sich wieder vor ihrem inneren Auge ab. Wie sie angegriffen wurde. Die Schmerzen. Die Scham und das Misstrauen.
    Dann sah sie schon das nächste Projektil aus dem Nichts angeflogen.
    "HÖR AUF!!!", fing sie plötzlich an zu schreien.

    Sie handelte ohne wirklich nachzudenken. Irgendetwas in ihr sagte ihr genau, was sie zu tun hatte. Sie nahm ihr neues Schwert in beide Hände und holte über ihren Kopf für einen Schlag aus. Sie spürte plötzlich eine unheimliche Wärme um sich herum.Dann schlug sie so stark sie konnte einmal senkrecht durch die Luft.
    Das was daraufhin passierte, hätte sie niemals für möglich gehalten. Sie hätte denjenigen ausgelacht, der ihr dies erzählt hätte, wenn sie es nicht jetzt mit eigenen Augen gesehen hätte. 
    Vor ihr hatte sich eine riesige Feuerlinie gebildet, welche sich so verhielt, als wäre es eine Verlängerung ihres Schwertes, und sich einmal quer über die Lichtung gelegt. Die Klinge des Schwertes selbst war von Flammen umhüllt, jedoch konnte sie nach wie vor problemlos das Schwert halten. Der Griff fühlte sich für sie nur angenehm warm an.
    Das Projektil, welches eben noch durch die Luft flog verdampfte, als es auf das Feuer traf.
    Nach kurzer Zeit verschwanden dann die Flammen wieder. Zurückgeblieben war nur eine Linie aus verbranntem Gras und die rotglühende Klinge des Schwertes. Die Gestalten schauten zu ihr hinüber. Auch der Wolf schaute zu ihr. Dabei bemerkte sie die Cyanfarbenden Augen, welche sie durchbohrten.
    Sie fühlte sich plötzlich ausgelaugt. Als ob etwas ihre ganze Energie ausgesaugt hätte.
    Was…? Wie?, fing sie an zu denken, während sie verwirrt stehen blieb. Was ist gerade passiert?
    Sie schüttelte sich einmal und beschloss, das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist, um über das nachzudenken.
    Sie lief zwischen die Avianer und den Wolf. "Ihr da! Los, haut ab!", rief sie zu den übrigen 4 Avianern. Sie schauten sie erst nur verwirrt an.
    Dann trat einer von ihnen nach vorne. "Ich werde nicht weglaufen! Dieses Monster hat meine Freunde getötet! Ich… ich werde dir helfen!", rief er daraufhin zurück. Er drehte sich nun zu den anderen 3 Avianern. "Ihr solltet aber gehen. Ihr seid verletzt. Ich schaff das hier schon!", sagte er mutig vor den anderen Avianern
    "Und du bist dir sicher, dass sie es ebenfalls schaffen? Sie sind verletzt und brauchen jemanden, der sie beschützt!", sagte Lilietta daraufhin ernst. Als er dies hörte drehte er sich zu den 3 anderen Avianern. Alle 3 Avianer sahen mitgenommen aus und wären wohl nicht in der Lage sich selber verteidigen zu können. Der einzige, der noch fit genug aussah, war der, der vorgetreten war. "Du solltest mit ihnen mitgehen und sie beschützen, anstatt dich hier aufzuhalten!"
    "Verdammt...", hörte sie ihn leise sagen. "Okay. Gut, ich werde sie hier wegbringen. Ich werde jedoch zurückkommen, sobald sie in Sicherheit sind! Ich heiße Flux! Wir werden uns wiedersehen!", sagte er und machte sich daraufhin so schnell es ging mit den anderen verletzen Avianern in eine Richtung auf.
    Hoffentlich... denn allein werde ich vermutlich mein Schiff nie wiederfinden..., dachte sie im stillem zu sich selbst. Sie hatte beim suchen der Quelle der Schreie nicht darauf geachtet, wo sie hingelaufen war. Sie hatte vollkommen die Orientierung verloren.
    Sie drehte sich nun wieder dem Wolfwesen zu. Es hatte ein weißes Fell, weshalb es nur schwer zu erkennen war. Jedoch merkte sie, wie es versuchte sie zu umrunden, um an die Avianer zu kommen. Diese waren mittlerweile schon im Nebel verschwunden.
    Lilietta versuchte ihm den weg abzuschneiden.
    "Lass sie in Ruhe!", rief sie ihm entgegen und sprang in die Richtung des Wolfes. "Was bist du überhaupt? Bist du sowas wie dieser Wolf mit dieser Metallischen Haut?? Was seid ihr für Wesen?", schrie sie nun laut heraus, eher zu sich selbst.
    "Du solltest dich nicht in Angelegenheiten von anderen einmischen, Floranerin.", kam ihr eine Stimme aus dem Nebel entgegen. Es war eine ruhige weiblich klingende Stimme.
    Es kann reden?! Was ist das für ein Wesen??, ging ihr durch den Kopf. Sie blieb wie angewurzelt stehen, während sie versuchte sich wieder zu sammeln. Sie hatte nicht mit einer Antwort gerechnet.
    "Wieso? Wegen Wesen wie euch bin ich doch überhaupt jetzt hier! Weil ich auf diesem Metallischen Wolf getroffen war musste ich meinen Planeten verlassen und kann nie wieder zurück!", rief sie zurück in den Nebel, nachdem sie sich wieder gefasst hatte.
    "Selber schuld, wenn du so närrisch bist und ihn angreifst.", antwortete die Stimme langsam.
    "Angegriffen?? Ich habe ihn nicht angegriffen! Er hat mich angefallen!", rief sie daraufhin empört.
    "Du hättest einfach flüchten sollen. Ihr Floraner steht schließlich nicht auf unserer Liste.", erwiderte die Stimme immer noch ruhig.
    "Ich hatte nicht mal eine Chance zu flüchten, bevor er mich Angriff. Wäre ein Freund damals nicht bei mir gewesen wäre ich jetzt tot! Und was für eine Liste??“, rief sie wieder zurück. Sie war verwirrt.
    "Haltet euch einfach fern von uns. Sonst werdet ihr es mit eurem Leben büßen.", sagte die Stimme und wurde mit jedem Wort leiser. Der Nebel lichtete sich auch langsam wieder.
     
    Sie blieb noch für einige Minuten so stehen, mit dem immer noch glühendem Schwert in der Hand. Dann fiel sie auf die Knie. Ihr war schwindelig. Sie fühlte sich komplett erschöpft. Das Schwert fiel zu Boden und sie hörte ein Zischen. Als sie es nachschaute war die Klinge jedoch plötzlich ganz normal. Dabei hatte sie vor wenigen Sekunden in ihrer Hand noch Rot geglüht.
    Was ist hier nur los...?
    Ihre Sicht wurde immer dunkler. Sie schaute noch einmal in die Richtung, in welche der Wolf verschwand.
    Dann kippte ihre Sicht zur Seite und alles wurde schwarz.
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    Kapitel 9
    Eine traurige Melodie

    Lilietta war grade dabei, sich etwas zu essen zu machen. Dann öffnete sich die Tür und Nekra kam rein. Ihre Tür hatte noch kein Schloss, weshalb sie immer offenstand. Tiana folgte ihm und lehnte die Tür wieder an. Lilietta schaute beide verwirrt an. 
    "Lilietta? Ich habe Gerüchte gehört, dass du das Dorf verlassen möchtest und vorbereitungen dazu getroffen hast. Stimmt das?", sagte Nekra während er durch die Tür kam. 
    Sie schaute wieder zu ihrem Essen, welches sie grade machte.
    Deswegen sind sie also hier, dachte sie im Stillem. 
    "Ja.", antwortete sie kurz. 
    "Aber warum jetzt schon? Bist du dir wirklich sicher damit? Du hattest doch noch vor, dich mit einigen Sachen noch mehr auseinander zu setzen.", sagte Tiana verwirrt. 
    Das stimmte. Sie hatte sich vorgenommen noch über die verschiedenen Rassen sich zu informieren und über die verschiedenen Planetenarten die es gab. Sie hatte bis jetzt nur Grundlegende Sachen dazu herausfinden können in den ganzen Büchern von Nekra, welcher ihr diese lieh. 
    "Das stimmt… Ich hatte jedoch nicht vor, euch so viele Schwierigkeiten zu bereiten mit den Dorfbewohnern… Ich möchte euch nicht weiter Probleme bereiten. Zudem halte ich’s einfach nicht mehr aus… dieses Geflüster immer, wenn ich das Dorf betrete… diese Blicke…", sagte sie langsam. Sie schaute nach wie vor auf das Essen, jedoch konzentrierte sich nicht mehr wirklich darauf weiter zu kochen. "Deswegen…ich halte es nicht mehr aus. Ich möchte lieber heute als morgen hier weg... Ich fühle mich auch nicht mehr sicher hier. Manche Floraner kommen teilweise nachts zu meinem Haus und sagen mir ich solle endlich verschwinden. Wenn ich bleibe würde ich nur noch mehr Unglück bringen.", sagte sie weiter und wurde immer leiser. Als sie zu den beiden schaute, versuchte sie zu lächeln, aber bekam kein wirkliches Lächeln zustande. Stattdessen wirkte es eher schmerzverzerrt. Sie konnte es selber nicht glauben, dass sie sowas je sagen würde. Und es verletzte sie, als sie dies realisierte. Beide standen wie angewurzelt da.  
    "Ich werde vermutlich auch nicht zurückkehren. Ich würde sowieso nicht willkommen geheißen werden.", sagte sie zu den beiden. 
    Nekra sagte als erster wieder etwas. „Und du bist dir wirklich sicher?“, sagte er ruhig. 
    „Ja. Das bin ich.“, antwortete sie leise.  
    „Dann ist es...", fing Nekra an zu sagen. Plötzlich hörte man ein rufen.
    Alle drehten sich zur Tür, als diese plötzlich aufgeschlagen wurde. Dort stand nun eine Wache aus dem Dorf. "Greenfinger! Das Monster, es wurde in der Nähe des Dorfes gesichtet! Und es war auf dem Weg Richtung Dorf!", sagte die Wache völlig außer Atem.  
    "Bitte was?!", sagte Nekra vollkommen aus der Fassung. Dann drehte er sich zu Tiana und Lilietta um, welche wie angewurzelt dastanden. "Ihr beide! Kommt mit!", sagte er schnell und ging daraufhin hinaus durch die Tür. 
     
    Auf dem Weg zur Dorfmitte sahen sie überall Floraner, welche sich Kampfbereit machten.  
    "Lilietta... bitte verlass das Dorf so schnell es geht.", sagte Nekra nun mit einer ernsten Stimme. "Nach heute werde ich dich nicht mehr in Schutz nehmen können. Also flieh, solange überall Verwirrtheit herrscht. Ich hatte dir schon einige Sachen ebenfalls ins Raumschiff bringen lassen, darunter Bücher, Essen und sonstige Sachen. Zusammen mit deinen Vorbereitungen solltest du eigentlich sofort Startklar sein.", sagte er und schaute zu ihr mit einem ernsten Gesicht. 
    Sie schaute ihn an. Sie war überfordert von der ganzen Situation. "Ich...", fing sie an, jedoch wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Letztendlich nickte sie nur, während sie weiter Richtung Dorfmitte unterwegs waren. 
    "Tiana? Versammle bitte alle Dorfältesten in meinem Baum.", sagte er nun, und wandte sich an Tiana. Tiana schaute ihn an. Dann sah sie mit einem traurigem lächeln zu Lilietta. "Ich werde dich vermissen.", sagte sie schließlich und lief nun in eine andere Richtung weiter. 
    "Ich dich auch...", sagte Lilietta leise vor sich hin. 
     
    Dann waren sie in der Dorfmitte angekommen. Das Schiff stand noch dort, wie an dem Tag, wo sie es hier landeten. Sie blieben vor der offenen Lucke stehen. "Na los, rein mit dir. Wir haben nicht viel Zeit bis es auffällt, dass du dich aus dem Staub machen willst.", sagte er schnell zu ihr. Dann stieg zur Luke hinauf. Auf halben Weg blieb sie jedoch stehen und drehte sich zu Nekra um. 
    "Vielen Dank Nekra... für alles.", sagte sie zu ihm. 
    "Du brauchst mir für nichts zu danken. Ich hatte selber genug Spaß, mein Wissen weitergeben zu können an jemanden. Es ist Dank genug, wenn ich weiß, dass du dieses Wissen richtig anwendest.", sagte er ruhig zu ihr. "Und jetzt ab mit dir, los!" 
    Daraufhin drehte sich Lilietta um, ging ins Raumschiff und schloss die Luke. Sie schaute sich kurz um, um nochmal zu überprüfen, ob alles Notwendige im Raumschiff war.  
    "Sail? Bitte das Schiff soweit wie möglich startklar machen!", sagte sie laut. 
    "Schiff wird startklar gemacht. Initialisiere die Startdüsen. Öffne Gebiets- und Sternenkarte auf dem vorderen Monitor. Schiff ist bereit zum Starten." 
    Dann setzte sie sich in den Stuhl im vorderen Teil des Schiffes, welcher vor den Schalttafeln stand wo die Karten angezeigt wurden. Dann schob sie einen Hebel nach vorne und das Schiff bewegte sich. Sie hörte die lauten Startdüsen des Schiffes und merkte leicht, wie sie nach unten in den Sitz gedrückt wurde. Sie schaute nach vorne durch die große Frontscheibe uns sah, wie das Schiff langsam nach oben Flog.
    Jetzt heißt es Abschied nehmen..., dachte sie im Stillem und fühlte, wie sich Traurigkeit in ihr ausbreitete. Nach einiger Zeit drückte sie auf einen Knopf, und sie wurde nach hinten in den Sitz gedrückt, während das Schiff immer weiter beschleunigte, um den Planeten zu verlassen. Nur wenige Momente später wurde es ganz ruhig und das Schiff hörte auf zu wackeln. Sie schaute erneut aus dem Frontfenster und sah, dass um sie herum nur das Schwarz des Weltalls war, und immer mal wieder darin farbige Punkte, was wohl Planeten sein müssten. 

    "Schiff ist außerhalb der Laufbahn des Planeten angekommen, Düsen werden in den Standby-Modus umgestellt. Geben sie eine Route ein, um das Schiff zu einer neuen Position zu fliegen.", sagte das S.A.I.L. nach einiger Zeit der Stille.
    Doch Lilietta war nicht danach, sich jetzt schon Gedanken darüber zu machen, wo sie hinwollte. Sie stand auf, ging in den mittleren Teil des Schiffes, wo die Betten in die Wand eingearbeitet waren und setzte sich auf das untere, nachdem sie es ein bisschen weiter aus der Wand gezogen hatte. Sie schaute sich etwas um. Und dann sah sie etwas. Eine Gitarre. Sie stand im hinteren Bereich des Schiffes. 
    Lilietta hatte in der Zeit. nach dem Zwischenfall mit dem Wolf, zum Teil auch gelernt, mit der Gitarre zu spielen. Nekra meinte, es wäre eine gute Beschäftigung für lange Reisen im Weltall. Zumal es ziemlich ruhig und eintönig werden kann bei solchen. Deshalb hat er ihr auch beigebracht, wie man Gitarre spielt. 
     
    Sie ging zu der Gitarre, nahm sie auf, und setzte sich wieder zurück auf das Bett.  
    Das ist Nekras Gitarre..., bemerkte sie. Sie selber hatte nie eine eigene gehabt. Sie konnte immer nur mit seiner spielen. 
    Und dann fing sie an die Saiten willkürlich zu zupfen. Sie machte so lange weiter, bis es eine Melodie ergab. Sie feilte immer weiter an der Melodie bis sie ihr gefiel. Ihr fielen immer weitere neue Erweiterungen für ihre Melodie ein. Es war eine ruhige und fast schon traurige Melodie. Doch genau jetzt war Lilietta danach, eine solche zu hören.
    Und so vergingen die Stunden, während sie ohne wirkliches Ziel im Weltraum vor sich hin schwebte mit ihrem Schiff. 
     
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    Kapitel 8
    Wunden der Zeit
     
    Sie stolperte und fiel hin. Die Schmerzen waren überwältigend. Sie war außer Atem. Sie krümmte sich auf dem Boden und hielt sich ihre linke Schulter. Ihre Gedanken überschlugen sich. 
    Es tut weh… Was war das??? Woher kam es??? Es tut so weh… Wieso war das Ding so schwer?? Was sollen wir jetzt tun?? Scheiße… meine Schulter… 
    Sie biss die Zähne zusammen um sich selber daran zu hindern vor Schmerzen aufzuschreien. Sie versuchte still zu halten, aber bei jedem Atemzug krümmte sie sich vor Schmerzen. 
    Jede Sekunde schien zu einer Stunde zu werden.
     
    Dann hörte sie eine Stimme. Sie kam ihr bekannt vor. Gedanken rasten durch ihren Kopf. 
    Nekra...
    "Lilietta?? Hey, bleib bei Bewusstsein!"
    Alles wirkte gedämpft, ihre Gedanken waren vernebelt vom Schmerz. Langsam schien sich der Nebel in ihrem Kopf zu lichten, jedoch schien der Schmerz immer stärker zu werden mit jedem Atemzug. Sie versuchte ihre Atmung wieder zu beruhigen. 
    "Lilietta? Hörst du mich??“, hörte sie Nekra sagen, welcher, wie sie bemerkte, neben ihr kniete. 
    Sie brachte zwischen den zusammengebissenen nur ein stöhnen hervor und versuchte zu nicken. Offenbar schien Nekra dies zu verstehen. 
    "Ich werde dir deine Rüstung abnehmen und mir deine Schulter nun anschauen und gucken was ich gegen die Schmerzen machen kann."
    Sie nickte erneut. Bitte… tu was du möchtest, aber bitte mach irgendwas…, dachte sie verzweifelt. Die Schmerzen waren unerträglich. 
    Er nahm ihr vorsichtig Stück für Stück die Rüstung ab, welche zum Teil komplett verbeult war. Als er die ganzen Rüstungsteile abgelegt hatte spürte sie wie er vorsichtig ihre Schulter berührte. Sie sah, wie er sein Gesicht verzog.
    "Es tut mir leid, aber ich werde jetzt etwas machen müssen was vermutlich sehr schmerzhaft sein wird. Danach wird es jedoch wieder besser werden, ich verspreche es.", sagte er. 
    Bitte tu es, solange es hilft..., dachte sie. Er streckte ihr etwas zum Mund hin. "Hier. Beiß darauf.", sagte er. Sie öffnete ihren Mund und er steckte das Stück Stoff zwischen ihre Zähne. Dann stand er auf und ging hinaus aus ihrem Sichtfeld. Dann spürte sie, wie sie etwas am Rücken berührte und dann an der Schulter. 
    "Okay, ich fang jetzt an.", sagte er ruhig.
    Und dann drückte etwas mit sehr viel Kraft gegen ihre Schulter von hinten. Überall blitzen Farben auf und ihr Sichtfeld verschwamm. Sie biss so fest sie konnte in den Stoff. Trotzdem drang ein Schmerzensschrei hindurch bis sie keine Luft mehr hatte. Ihre Schulter wurde immer weiter nach vorne gedrückt und plötzlich gab es einen kleinen Ruck.
    Der Schmerz, den sie beim Atmen hatte, war nun plötzlich nicht mehr so stark wie vorher. Sie schnappte nach Luft, nun, da sie wieder relativ normal atmen konnte. Ihre Schulter tat jedoch immer noch bei der kleinsten Bewegung höllisch weh, als ob sie jeden Moment einfach abreißen würde. Nekra drückte weiterhin an verschiedenen Stellen an ihrer Schulter und tastete sie ab. Die Schmerzen ließen den Moment wie eine Ewigkeit wirken. 
     
    Sie wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, seit sie wieder in das Raumschiff gelangen konnten. Nekra hatte es hinbekommen, ihre Schulter soweit wieder zu richten, dass sie nicht mehr beim geringsten bewegen direkt wieder in der Welt der Schmerzen versank. Zudem hatte er die Schulter soweit und so gut es ging fixiert, sodass sie diese nicht mehr wirklich bewegen konnte, um nicht unnötig Schmerzen hervorzurufen. 
    "Ich hoffe, das wird fürs erste reichen. Mehr kann ich leider momentan nicht gegen deine Schmerzen tun. Tut mir leid.", sagte er als er fertig war. Als Lilietta sich fertig aufgerichtet hatte, lächelte sie ihn nur mit einem Schmerzverzerrtem Gesicht an. Sie konnte nicht richtig reden, da sie sich zwischenzeitlich aus Versehen auf die Zunge gebissen hatte, als der Stoff einmal aus ihrem Mund gerutscht war. Seitdem vermied sie es unnötig zu reden, um die Bissstelle nicht wieder aufreißen zu lassen. 
    "Ich werde das Schiff zum Dorf fliegen. Das ist am sicherstem. Ich werde auch einige Umwege fliegen, um den Wolf abzuschütteln, für den Fall, dass er uns wirklich verfolgen sollte.", damit ging Nekra zum vorderen Teil des Schiffes und setzte sich in den Stuhl. Die Vermutung kam nicht aus dem nichts. Er hatte zu ihr gemeint öfters ein Knallen an die Luke gehört zu haben. Sie hatte von dem ganzen nichts mitbekommen gehabt. Jedoch waren einige Beulen dort, wo die Luke ist, zu sehen. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn der Wolf in das Schiff gelangt wäre. 
    Lilietta derweil langsam in Richtung Bett. Sie war erschöpft und schlief direkt ein. 
     
    Sie wachte auf, als sie eine Stimme hörte. 
    "Lilietta. Wach auf, wir sind zurück im Dorf.", sagte sie. Als sie die Augen öffnete stand Nekra vor ihr. 
    Sie stand vorsichtig auf. Sie hatte immer noch Schmerzen überall, vor allem jedoch in ihrer Schulter. Gemeinsam gingen sie zur Luke, welche Nekra mit einem Knopfdruck öffnete. Sie gingen beide hinaus. Draußen angekommen standen sehr viele Floraner aus dem Dorf um sie herum. Sie schaute sich um und bemerkte, dass sie direkt in der Mitte des Dorfes gelandet waren und es bereits nachts war. Die meisten Floraner standen mit Waffen um sie herum. Als sie jedoch sahen, wer aus dem Raumschiff kam, senkten sie diese sofort. 
    "Lili?!", hörte sie irgendwo aus der Menge klingen. Es war Tianas Stimme. 
    Und dann sah sie sie auch schon, wie sie sich durch die Menge drückte um zu ihnen zu kommen. 
    Lilietta schaute Tiana mit einem Schmerzverzehrtem Gesicht an. Tiana schaute entsetzt von Lilietta zu Nekra. "Was ist passiert??" 
    "Lass uns das woanders besprechen... wir haben schon genug Aufmerksamkeit erregt.", sagte Nekra ruhig aber ernst zu Tiana im Flüsterton. "Geh zu den Dorfältesten und zu dem obersten Wächter und sag ihnen sie sollen zu meinem Baum kommen. Sofort. Und sag ihnen, sie sollen einzeln kommen. Ich möchte nicht für noch mehr Aufruhr sorgen als so schon." Tiana schaute ihn verwirrt an, lief dann jedoch los, um alle zu holen. Nekra ging nun voraus und schob Lilietta neben sich mit. Sie hörte das Gemurmel von den Dorfbewohnern... 
    "Sie war doch letztens schon so verletzt...", "Ich frag mich, was sie dieses Mal angerichtet hat.", "Sie hat sich bestimmt wieder beim Jagen verletzt, sie war schon immer ein Tollpatsch. Aber dann den Greenfinger auch noch mit reinziehen??", "Irgendetwas scheint passiert zu sein... vermutlich war es ihre Schuld, so wie sie aussieht.", "Ich hoffe das wird keine Auswirkungen auf uns haben..." 
    Sie schaute beschämt nach unten. Sie fühlte sich nicht wohl... und das nicht nur wegen den Schmerzen. Sie wollte von diesem Platz weg... 
    Nekra beschleunigte seinen Schritt und versuchte sie sanft weiter nach vorne zu drücken. 
     
    Es war schon einige Zeit vergangen, seit sie im Baum des Greenfingers eingetroffen waren, als die ersten Dorfältesten ankamen.  
    Nekra hatte sich weiter um ihre Schulter gekümmert, meinte jedoch, dass nur noch Zeit helfen kann und er nichts weiter tun könnte. Ihre Schulter tat mittlerweile auch nicht mehr so weh. Zwar schmerzte es noch von Zeit zu Zeit, aber es war erträglich. Sie hatte versucht ihren linken Arm zu bewegen, was auch funktionierte, jedoch konnte sie ihn nicht mehr wirklich belasten. Zudem konnte sie nichts mehr fühlen mit ihm. Er war komplett taub von Beginn der Schulter an. 
    Als alle 4 Dorfältesten und der oberste Wächter eingetroffen waren begaben sich alle nach oben in Nekras Arbeits- und Schlafzimmer und begannen die Diskussion darüber, was passiert war und wie es weitergehen soll. Lilietta blieb unten mit Tiana, welche zusammen mit dem obersten Wächter angekommen war als die letzten. Also fing sie an Tiana zu erzählen, was passiert war. 
     
    Als sie fertig war zu erzählen schaute Tiana sie entsetzt an. Dann umarmte sie Lilietta. "Ich bin froh das du noch am Leben bist." 
    "Ich auch…", sagte Lilietta leise.  
     
    Sie warteten noch einige Zeit im stillem ohne etwas Weiteres zu sagen. Von oben hörte man die aufgeregte Diskussion. Es ging zum Teil auch um Lilietta. Ob man sie vielleicht aus dem Dorf werfen sollte, weil sie angeblich nur Unglück über das Dorf bringen würde. Erst mit dem riesigen Monster und jetzt mit dem Wolf. Die Dorfältesten hatten Angst, dass sie nun eines Tages von diesen Wesen angegriffen werden, weil Lilietta sie aufgescheucht hätte. Nur der oberste Wächter und Nekra waren dagegen. Jedoch hatte der oberste Wächter nur wenig Sagen im Dorf. Der einzige, der sie noch schützen konnte war also Nekra. Da Nekra der Greenfinger war, hatte er einiges zu Sagen, jedoch würde auch er Schwierigkeiten haben, die Dorfältesten in Zaum zu halten. Allein der Fakt, dass sich der Greenfinger und die Dorfältesten sich stritten, war Grund genug zur Sorge.  
    Der Greenfinger konnte nicht lange ohne den Schutz der Dorfältesten überleben im Dorf, da viele ihn als Schwächling sahen, da er mehr seinen Kopf nutze als seine Muskeln. Jedoch konnten die Dorfältesten das Dorf nicht lange weiter am Leben halten ohne den Greenfinger, welcher die Heiler, die Schmiede und allerlei anderen Leuten im Dorf unterstütze mit seinem Wissen und den Materialien, welche er mit sich bringt. 
    Nach mehreren Stunden des Diskutierens wurde die Sitzung fürs erste beendet und auf einen anderen Termin verlegt. Der oberste Wächter sah sie entschuldigend an als er den Baum verließ, vermutlich dafür, dass er sie nicht schützen konnte in der Diskussion. Die Dorfältesten schauten sie beim Verlassen des Baumes allesamt misstrauisch an. Als letzte ging Tiana, welche sie nochmal umarmte und ihr versicherte, dass sich das bestimmt alles klären lassen wird. 
    Als alle gegangen waren ging Nekra zu Lilietta. "Ich werde nicht zulassen, dass du einfach des Dorfes verwiesen wirst. Ich werde mein Bestes geben, dich zu verteidigen. Denn es ist zum Teil auch meine Schuld, dass dies nun alles passiert. Immerhin habe ich dich zu meinem Raumschiff eingeladen.", sagte er ruhig zu ihr. "Jedoch... ich werde dir einiges beibringen. Sagen wir, als Entschuldigung. Und auch für den schlimmsten Fall, falls ich es nicht schaffe, dich verteidigen zu können vor den Ältesten." 
    "Danke.... Nekra", sagte sie leise und versuchte zu lächeln. Er lächelte ihr als Antwort auch entgegen. 
     
    Es vergingen einige Monate seit dem Vorfall. Lilietta hatte seitdem mit Nekra viel gelernt. Sie hat viele verschiedene Sprachen kennengelernt und auch Heilmethoden. Jedoch hat sie auch einiges über das Schiff lernen könne und über verschiedene Planeten. Vor allem jedoch, hatte sie gelernt, wie man richtig mit einem Schwert kämpft. Jedoch gestaltete sich einiges schwieriger als erwartet. Ihre Schulter tat zwar nicht mehr weh, jedoch hatte sich nichts an dem Zustand geändert, dass sie mit dem linkem Arm nichts fühlen konnte und ihn immer noch nicht wirklich belasten konnte. Außerdem hatte Nekra nach wie vor Schwierigkeiten die Dorfältesten zurückzuhalten. Es haben sich auch Gerüchte darüber und über Lilietta rumgesprochen, weshalb sie immer, wenn sie im Dorf umherging, scharfe Blicke von den Floranern bekam, denen sie über den Weg lief. Deshalb mied sie es mittlerweile unnötigerweise sich im Dorf zu bewegen und nahm lieber Umwege in Kauf. Sie lebte auch seit längerem deshalb etwas außerhalb des Dorfes. 
     
    Eines Tages kam Nekra plötzlich in ihr Haus, gefolgt von Tiana.
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    Kapitel 7
    Der Unruhestifter

    Sie wachte auf durch ein lautes knallen zusammen mit ein paar anderen merkwürdig klingenden Geräuschen. 
    Sie richtete sich direkt auf und stieß sich den Kopf an der Decke. 
    Ihr Bett, in welchem sie geschlafen hatte, war komplett in die Wand eingearbeitet und hatten nicht genug Platz nach oben, damit darüber Platz für das zweite Bett war, in welchem Nekra schlief. 
    Sie hielt sich mit ihrer Hand auf die Stelle am Kopf, wo sie sich gestoßen hatte. 
    "Autsch... verdammt!", sagte sie zischelnd. 
    Aber wenigstens bin ich jetzt hellwach., dachte sie sich, schwang sich aus dem Bett und suchte nach der Quelle des Geräusches. Jedoch konnte sie die Quelle des Geräusches nicht ausmachen. 
    Dann knallte es nochmal. Dabei ruckelte das Raumschiff etwas. 
    Sie suchte schnell ihre Rüstung zusammen, welche sie ausgezogen hatte vor dem schlafen gehen, und streifte sie sich schnell über. Dann griff sie zu ihrem Schwert. 
    Nekra war mittlerweile auch auf die Beine gekommen. Lilietta und Nekra wechselten kurz einen Blick mit einander aus, und Nekra fing daraufhin auch an, seine Rüstung anzuziehen. 
    Lilietta ging derweil schon langsam Richtung Luke. 
    "S.A.I.L.? Öffne bitte die Tür", sagte sie nun. Sie hielt sich bereit, für den Fall, direkt in einen Kampf zu geraten. Sie richtete ihr Schwert zur Luke hin. Dann ging die Luke langsam auf. 
    Als sie komplett geöffnet war sprang Lilietta mit einem Sprung hinaus und schaute sich um.
     
    Sie sah um sich herum einiges an Blut, fand aber nicht den Ursprung des Blutes. Jedoch sah sie dann den möglichen Unruhestifter am Rand der Lichtung. Als er sie sah rannte er direkt auf sie zu. 
    Es war eines von den Monstern, welche oft am Rand des Dorfes umherwanderten. Die Wachen waren oft damit beschäftigt, diese abzuwehren, wenn sie mal wieder dem Dorf zu nahekamen. Es waren Monster, die ungefähr so groß waren wie Lilietta selbst, sie hatten braunes Fell und einen braunen schweif mit weißer Spitze und sie liefen auf 2 Beinen. Das Gesicht war sehr flach und schien eher wie eine Maske mit zwei löchern für ihre glühenden Augen. 
    Normalerweise war es eine Leichtigkeit, sie zu erlegen oder zu verscheuchen. Man lernte im Dorf sowas schon sehr früh, damit man sich selber verteidigen kann.
    Jedoch gab es ein großes Problem damit im hier und jetzt. Ihnen wurde im Dorf nur beigebracht mit Speeren zu kämpfen. 
    Sie ging in die Stellung, welche ihr beigebracht wurde im Dorf, jedoch als sie ihre Waffe auf das Monster richten wollte fiel ihr auf, dass sie keinen Speer, sondern ein Schwert in der Hand hatte. 
    Sie konnte im letztem Moment noch aus dem Weg springen, nachdem sie ihren Fehler bemerkt hatte, kam jedoch beim Landen ins Stolpern und fiel auf den Boden. 
    Sie schaute sich schnell um, um herauszufinden, wo das Monster war. Dann entdeckte sie es, wie es bereits wieder auf sie zustürmte. Sie rollte sich schnell beiseite und richtete sich wieder auf. Als das Monster an ihr vorbeilief, nahm sie ihr Kurzschwert in beide Hände, sprang dem Monster hinterher und rammte ihm dieses in den Rücken. Dann sprang sie wieder schnell zurück mit ihrem Schwert und begab sich wieder in Angriffsstellung. 
    Das Monster schlug um sich. Als es sich zu Lilietta drehte, bemerkte sie, dass seine Augen Rot geworden waren. Dann lief es auch schon wieder auf sie zu. Diesmal jedoch sehr viel schneller als vorher. Lilietta versuchte auszuweichen, wurde jedoch an der Schulter von dem Monster erfasst. Sie Taumelte zur Seite und das Monster lief mit voller Wucht gegen das Raumschiff. Sie stand zwar einige Meter entfernt von dem Monster, konnte sich jedoch kaum bewegen. Sie konnte nur zusehen, wie das Monster langsam sich zu ihr drehte und Anlauf nahm. Dann rannte es los. Sie hielt ihr Schwert mit beiden Händen Richtung Monster, konnte jedoch nicht wirklich zielen da ihre Sicht vor Schmerzen leicht verschwommen war . Sie hatte wenig Hoffnung den nächsten Treffer vom Monster noch einstecken zu können. 

    Dann hörte sie einen dumpfen Aufschlag. Als sich ihre Sicht wieder normalisiert hatte sah sie Nekra vor sich. Er drehte seinen Kopf zu ihr. 
    "Na da bin ich ja grade noch rechtzeitig dem Kampf beigetreten.", sagte er mit einem Lächeln. Dann drehte er sich weg vom Raumschiff. In dem Moment konnte sie das Monster sehen, wie es auf seinem Schwert aufgespießt war. Nekra muss im genau Richtigem Moment aus dem Schiff gekommen sein, und das Monster bei seinem Sprint aufgespießt haben mit seinem Schwert. Jedoch war etwas seltsam. Es schien bläulich angelaufen zu sein im Gesicht, sein Fell war mit Frost überzogen und weiße Dampfwolken stiegen von ihm auf. Dann machte er einen Schritt zurück und zog sein Schwert zurück und das Monster fiel zu Boden mit einem dumpfen Geräusch. Sie schaute verwirrt vom Monster zu Nekra und wieder zurück zum Monster. "Was... ist mit dem da passiert?" 
    "Er wurde eingefroren. Mein Schwert hat die Eigenschaft schlagartig alles in einem bestimmten Bereich um die Klinge gezielt einfrieren zu lassen. Es heißt nicht umsonst Glacies, oder, übersetzt in unsere Sprache, "Eis".", sagte er zu ihr mit einem Lächeln. 
    Lilietta war verwirrt. Das Ding kann Sachen schockfrosten?? 
    "Ich habe noch nie von einem Schwert gehört, welches Sachen einfriert.", sagte sie immer noch erstaunt von dem Schwert während sie sich ihre Schulter hielt.
    "Es ist auch eher etwas Besonderes. Manche Schwerter haben ebenfalls Eigenschaften, jedoch sind solche Schwerter eher selten.", erklärte Nekra ihr. "Aber zurück zum Thema... woher kommt das ganze Blut??", sagte er nun ernst. Beide schauten sich um. 
    Dann entdeckte Lilietta die Quelle des Blutes. Einige Meter außerhalb der Lichtung, im Wald, lagen 3 Körper. Als sie genauer hinsah kam ein verwirrter Blick auf ihr Gesicht. 
    Riesenvögel? Sowas habe ich ja noch nie gesehen, dachte sie überrascht von dem Fund. Nekra hatte sie ebenfalls gesichtet. 
    "Avianer? Was machen Avianer so nah an unserem Dorf?? Und vor allem warum sind sie tot?!?", sagte Nekra. Er schien gewissermaßen aus der Fassung zu sein. Er ging mit schnellem schritt und mit seinem Schwert in der Hand zu den leblosen Körpern. 
    "Was sind Avia....", fing Lilietta an, wurde jedoch plötzlich von einem lauten Knurren unterbrochen.

    Sie schaute sich sofort um nach dem Ort, von wo aus das Knurren kam und machte sich Kampfbereit. Als sie dies tat, durchfuhr sie ein stechender Schmerz in der Schulter, jedoch biss sie die Zähne zusammen. Auch Nekra stellte sich kampfbereit hin und beobachtete die Umgebung. 
    Dann sah Lilietta etwas tiefer im Wald eine Bewegung. Als sie genauer hinsah erkannte sie ein graues Fell. Dann kam es auch schon ihr entgegen geschossen und sprang auf sie zu. Sie hatte kaum Zeit zum Reagieren. Sie holte mit ihrem Schwert aus und schlug mit aller Kraft die sie hatte zu. 

    Als die Klinge das Wesen traf gab es ein Geräusch, als würde Metall auf Metall treffen. Das Schwert fiel ihr durch den harten Aufprall aus der Hand.
    Sie konnte sich mit letzter Kraft noch aus der Bahn des Wesens retten und landete auf dem Boden. Dabei durchfuhr sie ein stechender Schmerz. Sie war auf der Schulter gelandet, welche vorher vom anderem Monster getroffen wurde. 
    Sie schaute sie um und sah nun das Wesen richtig. Es war ein Wolf mit grauem Fell und tiefschwarzen Augen.
    Im nächstem Moment sprang er schon wieder auf sie zu. Sie hatte keine Chance auszuweichen. Und er war sehr viel schwerer als es aussah. Sie nahm beide Hände und versuchte ihn wegzudrücken, während er versuchte mit seinen scharfen Zähnen nach ihrem Gesicht zu schnappen, jedoch kam sein Gesicht dem ihren immer näher. Ihre Schulter schien zu explodieren. 
    Plötzlich sprang er von ihr runter und es fegte ein Eiskalter Wind über sie hinweg. Als sie sich umsah sah sie Nekra auf sie zugehen mit seinem Schwert in der Hand. Als sie genauer hinsah bemerkte sie, dass der Boden um ihn herum anfing zu gefrieren. Er ging weiter auf sie zu. Der Wolf, welcher noch neben ihr gestanden hatte, wich weiter zurück, vermutlich überrascht von der plötzlichen Kälte die ihm entgegenkam. 
    Nekra beeilte sich, zu ihr zu kommen. „Los, ab ins Schiff!“, sagte er zu Lilietta ernst, ließ den Wolf jedoch nicht aus den Augen. Er zog sie schnell vom Boden hoch, drückte sie in das Schiff, während sie sich ihre Schulter noch hielt.  

    Als beide innerhalb des Schiffes waren drückte er einen Knopf und die Luke schloss sich. 
     
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    Viloras got a reaction from Samuel in Die Geschichte von Lilietta   
    Kapitel 6
    Eine neue Welt

    Sie stand ein paar Minuten einfach nur rum und schaute Nekra mit einem verwirrten Blick an. 
    Dann fing sie sich wieder etwas. "Aber... ich... wieso? Ich meine, es gehört dir. Wenn jemand damit umherfliegen sollte, dann du. Zudem, warum ausgerechnet ich? Wieso nicht.... Tiana zum Beispiel?" 
    "Ich bin schon zu alt zum Reisen. Es würde mich zwar trotzdem reizen, jedoch habe ich hier meine Pflichten als Greenfinger. Ich kann unser Dorf nicht allein lassen. Und Tiana brauche ich auch an meiner Seite. Sonst komm ich doch gar nicht gegen die ganzen anderen Sturrköpfe im Dorf an.", sagte er ruhig. 
    „Ähm... Also wenn ich das wirklich darf... dann... ja klar. Ich würde liebend gern reisen!“, sagte sie, immer noch überwältigt von dem Angebot. 
    Nekra schaute sie lächelnd an. „Dann würde ich anfangen dir zu erklären wie man so ein Ding fliegt.“

    Er fing an mit den simplen Sachen, zum Beispiel wie man den Treibstoff nachfüllt und was für einen Treibstoff dieses Schiff braucht. Er schien zu versuche nicht zu stark in die Details zu gehen, jedoch hatte sie so schon Probleme hinterherzukommen bei den ganzen Informationen. Lilietta war die ganze Zeit aufmerksam, da sie es liebte, ihr Wissen zu erweitern. Trotzdem fiel es ihr schwer alles zu behalten.

    Im Dorf hatte sie nur selten Zeit gehabt Sachen zu lernen, deshalb war sie es nicht gewohnt so viel Informationen auf einmal zu bekommen. Die meisten aus dem Dorf interessierten sich nicht wirklich dafür, neue Sachen zu lernen. Das heißt jedoch nicht, dass sie dumm sind. Sie sind sehr scharfsinnig sogar, jedoch im Bereich des Kämpfen und des Jagen. Da Lilietta jedoch schon immer Schwierigkeiten beim Kämpfen und Jagen, hatte sie immer versucht stattdessen ihr Wissen auf anderen Bereichen zu erweitern. Deshalb war sie, was das betrifft, schon immer ein Sonderling im Dorf gewesen.

    Als er fertig war mit dem erklären, wofür die ganzen Geräte im vorderen Teil waren, drehte er sich zu ihr. 
    "Und jetzt zeige ich dir das eigentliche Herzstück dieses Schiffes.", sagte er und ging anschließend zu einer großen Tafel mit einem schwarzen Bereich der sich über die Tafel erstreckte. 
    "Das hier ist ein S.A.I.L.", sagte er, während er darauf zeigte. "Das ist sozusagen dein Assistent, welcher dir bei allen möglichen Sachen beiseite steht. Außerdem kann es sein, dass er dir von Zeit zu Zeit auch Aufträge zur Verfügung stellt, die du erfüllen kannst. Falls du ebendiese erfüllst kannst du Belohnungen dafür erhalten von den Auftragstellern."
    Lilietta schaute ungläubig von Nekra zu dieser Tafel und wieder zurück. 
    Wie soll mir eine Tafel helfen können oder mir Aufträge anbieten?, dachte sie. Sie konnte es sich einfach nicht vorstellen. 
    Nekra schien dies zu bemerken und lächelte. "Unglaublich, oder nicht? Aber ich glaube es lässt sich besser erklären, wenn ich es dir zeige." Und damit tippte auf einen Knopf am Rand der Tafel. 
    Plötzlich veränderte der schwarze Bereich seine Farbe. Die Fläche schien irgendwie anzufangen zu flackern und irgendwelche Zeichen bewegten sich von oben nach unten. Sie sprang vor Schreck einen Meter nach hinten und schaute misstrauisch zu der Tafel. 
    Nekra schaute verblüfft von der schnellen Reaktion Liliettas zu ihr, fing aber nach ein paar Sekunden an zu lachen. Sie schaute verwirrt zu ihm. 
    "Du kannst ruhig deine Hand vom Schwert wegnehmen. Alles ist gut. Das ist völlig normal."
    Erst jetzt merkte sie, dass sie mit ihrer einen Hand direkt zu ihrem Schwert gegriffen hat, welches noch auf ihrem Rücken war.  
    "Dafür, dass du das Schwert erst seit kurzer Zeit hast und es nie benutzt hast, scheinen sich deine Reflexe schon daran gewöhnt zu haben. Nicht schlecht.", sagte Nekra, immer noch leicht am Lachen. 
    Sie war selber überrascht, dass sie automatisch zum Schwert gegriffen hat. 
    "Ich…ähm… ok", sagte sie und nahm die Hand schnell vom Schwert wieder weg und entspannte sich wieder.
    "Aber was ist das für eine magische Tafel? Wie soll sie mir helfen können? Ich meine, selbst wenn ich das lesen könnte was dieses Ding da zeigt grade, es verschwindet eh zu schnell wieder und wird durch irgendwas Neues ersetzt."
    "Das wird gleich aufhören. Es muss sich erst wieder neu starten.", sagte er ruhig. 
    Neu starten?, dachte Lilietta und schaute Nekra verwirrt an. 
    Gerade als sie fragen wollte wurde die Tafel wieder Dunkel. Dann erschien auf einmal etwas darauf, was wie ein Kopf aussah. Nur, das der Kopf Grün war.  
    Was ist d… 
    Dann ertönte auf einmal eine Stimme aus der Richtung von der Tafel. 
    "Neustart abgeschlossen. Alle Systeme Ordnungsgemäß hochgefahren. Versuche Datenbank zu laden."
    Auf gewisser Art und Weise war die Stimme verstörend. Sie konnte sie zwar verstehen, jedoch wirkte jedes Wort so unnatürlich. Sie schaute die Tafel mit einem gewissermaßen angeekelten Gesicht an. Sie mochte diese Stimme nicht.  
    Als sie zu Nekra schaute sah er ihr Gesicht und grinste. "Ja, ich mag diese Stimme auch nicht. Sobald es die Datenbank jedoch hat, sollte sie um einiges angenehmer klingen."
    Sie schaute daraufhin Nekra daraufhin mit einem schiefen Lächeln an, was so viel wie "Na hoffentlich" aussagen sollte, und schaute wieder zurück zur Tafel. 
    Nach einiger Zeit ertönte die Stimme nochmal. 
    "Fehler beim Laden der Datenbank. Registrierung erforderlich zum Laden der Rassenspezifischen Daten."
    "Ach ja, da war ja was.", sagte Nekra. "Du musst dich erst registrieren."
    Registrieren? Was ist das?, dachte sie verwirrt und schaute Nekra mit einem fragendem BlIck an. 
    "Das S.A.I.L. wird dir schon sagen, was du tun musst.", sagte er und nickte in Richtung der Tafel. 
    Daraufhin ging sie zur Tafel und stellte sich vor ihr hin. 
    Dann ertönte die Stimme wieder. 
    "Bitte geben sie ihren vollen Namen an."
    "Lilietta Flora"
    "Lilietta Flora. Eingabe bestätigt."
    Sie zuckte zusammen und verzog das Gesicht, als die Stimme ihren Namen aussprach. 
    "Beginne nun mit dem Scan.", sagte die Stimme daraufhin. Dann kamen plötzlich Lichtstrahlen aus der Tafel, welche sich einmal über ihren ganzen Körper bewegten. Sie blieb stehen und ließ es einfach über sich ergehen. 
    "Scan abgeschlossen.", ertönte von der Tafel und die Strahlen verschwanden. "Rasse: Floraner. Blätterfarbe: Grün. Blütenfarbe: Lila. Geschlecht: Weiblich. Name: Lilietta Flora. Registrierung abgeschlossen. Versuche Datenbank zu laden. Laden erfolgreich. Führe schnellen Neustart durch." Daraufhin wurde die Tafel wieder dunkel.
    Lilietta trat wieder zurück von der Tafel. Dann, nachdem sie ein paar Sekunden des stillen Wartens, piepte die Tafel kurz. Danach ertönte eine Stimme wieder. Diesmal war sie nicht so ekelhaft unnatürlich. Sie war zwar immer noch leicht ruckartig, jedoch sehr viel angenehmer zum Zuhören. 
    "Das S.A.I.L. wurde fertig eingerichtet. Hallo ich bin ihr Ship-based Artificial Intelligence Lattice, auch kurz S.A.I.L. genannt. Ich werde ihnen bei verschiedenen Sachen Hilfe leisten, und ihnen auch Aufträge anbieten, wenn solche vorhanden sind. Ich hoffe ich werde ihnen gute Dienste leisten."
    Lilietta schaute zu Nekra, immer noch verblüfft vom S.A.I.L. 
    "Ich glaube, ich habe für heute genug erklärt. Wir sollten uns langsam fürs Übernachten vorbereiten und uns was zu essen machen."
    Lilietta schaute erst verwirrt zu Nekra. Übernachten? Wie spät ist es denn schon?? 
    Bei den ganzen Informationen, die sie versucht hat in sich reinzustopfen, hatte sie komplett ihr Zeitgefühl verloren. Sie ging deshalb langsam zur Luke, von welcher aus sie in das Schiff gegangen sind, und schaute hinaus. 
    Es war bereits relativ dunkel geworden. Lilietta war verwundert, dass es schon so spät war, wenn man bedenkt, dass sie ins Schiff gegangen sind, als die Sonne gerade erst aufgegangen war. 
    "Morgen werde wir erstmal wieder zurück zum Dorf gehen. Selbst wenn du auf Reisen gehst, musst du zuerst allerlei Sachen zusammenpacken. Da wird dein Beutelinhalt nicht reichen", sagte Nekra scherzend, als Lilietta sich wieder zum inneren des Raumschiffes wendete. 
    "Ach ja, übrigens: Das S.A.I.L. kann für dich auch die Lichter an und ausmachen, sowie die Wärme regulieren im Raumschiff und noch einige andere Sachen. Du musst es nur ansprechen, und es sagen, was es machen soll.", sagte Nekra mit einem Lächeln im Gesicht. Sie schaute ihn verwirrt an.
    Was kann man denn noch alles hier machen??  Sie war einfach überwältigt von den ganzen Funktionen, die ihr zur Verfügung standen.
    Sie hatte heute so viel Neues gelernt. Sie war überglücklich. Auch Nekra schien es zu genießen, ihr die einzelnen Funktionen des Schiffes zu erklären. Er wirkte ziemlich glücklich und lächelte den Großteil der Zeit. 
    "Ich... ok. Dann versuch ich es mal. Ähm.... Sail? Mach bitte die Lichter an im Schiff.", sagte sie vorsichtig. Kurz darauf gingen die Lichter, eins nach dem anderen, an im Raumschiff. Sie war im ersten Moment geblendet und merkte auch erst jetzt, wie dunkel es die ganze Zeit schon gewesen sein musste.
    "Ach... und mach bitte die Tür wieder zu.", fügte Lilietta danach noch hinzu, woraufhin die Luke sich langsam wieder schloss. 
    "So, und um den Rest kümmere ich mich. Du kannst dich ja schonmal ausruhen oder dich weiter umschauen, während ich das Essen vorbereite.", sagte er, und verschwand im hinteren Teil des Raumschiffes, wo er einen Tisch mit Bänken, Schränke und noch weitere Geräte, welche sie noch nie zuvor gesehen hatte, einfach aus der Wand herauszog. Sie war fasziniert von dem Anblick, wie alles einfach in den Wänden versteckt war, um Platz zu sparen. 
    Sie schaute sich weiter um im Raumschiff, schaute sich nochmal die Geräte im vorderen Teil des Schiffes an, über welche sie am Mittag geredet hatten und legte sich dann ins Bett, während sie wartete. Ihr flog noch so vieles durch den Kopf. 
    Passiert das wirklich grade alles? 

    Nach einiger Zeit rief Nekra sie, weil das Essen bereit war. Er hatte aus dem Restfleisch, welches übrig geblieben ist bis jetzt, und ein paar anderen Sachen die er in seinem Rucksack dabei hatte, einen Fleischeintopf gemacht. Allein vom Geruch bekam sie schon Hunger. Im Anschluss legte sich beide auch schon schlafen. Lilietta war erschöpft, durch die ganzen Informationen, welche sie immer noch versucht zu verarbeiten, und Nekra schien auch erschöpft zu sein.  
    Sie machte die Augen zu und dachte noch einige Zeit über das nach, was heute passiert war.
     
    Das ist also meine neue Welt...
    Und dann war sie auch schon eingeschlafen.
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    Kapitel 5: ...bringt die Offenbarung
     
    "Isa!", hauchte Minka, die immer noch festgehalten wurde.
    "A-Admiralin! Sie sind wach!!?", stotterte der Soldat, der Minka erschießen wollte.
    Statt ihrer blauen Uniform trug sie lockere weiße Kleidung, die wohl für kranke und verletzte Menschen üblich war.
    "Her damit", sagte Isa streng, entzog ihm die Pistole und sicherte sie. "Freigeben", befahl sie dann mit einem Blick auf die anderen.
     Augenblicklich ließen die Soldaten Minka los und stellten sich kerzengerade hin. Hatten sie Angst vor ihr?
    "Und mach doch mal jemand den Alarm aus!" Sie fasste sich gequält an die Stirn.
    Einer der Soldaten rannte davon und kurz darauf verstummte die Sirene.
    "So. Und nun verratet mir doch bitte, wer 'Codename Vogelfrei' angeordnet hat."
    Ihre Stimme war ruhig und leicht unheimlich.
    "Da-Das war Crowfield, Ma'am", meldete einer.
    "Mhm." Isa schnippte mit den Fingern und zeigte auf den Gang, woraufhin sich der Mann im Raum sofort zu seinen Kollegen gesellte. Plötzlich packte sie Minka am Shirt, zog sie unsanft zu sich in den Raum und knallte die Tür zu. Minka traute sich nicht etwas zu sagen, vor allem als sie bemerkte, wie anstrengend Laufen für Isa war, obwohl sie es zu verbergen versuchte. Schuldbewusst schaute sie zu Boden und wartete, bis sich Isa gesetzt hatte.
    "Danke...", fing Minka unsicher an.
    "Ich hasse dich", kam die prompte Antwort.
    Die Aussage traf Minka wie ein Schlag.
    "Das alles tut mir so leid", stammelte sie.
    "Ich hoffe, du hast eine angemessene Erklärung für deine Sinneswandel, sonst überleg ich mir, ob ich die nicht doch nutze", drohte Isa, während sie die Pistole vorführend hin- und herwandte. Obwohl ihre Stimme so gelassen wie immer war, spürte Minka, dass sie es ernst meinte. Also fing sie an die ganze Szene noch einmal genau zu beschreiben. Doch mit jedem Satz wurde ihre Stimme immer leiser und abgehakter. Da unterbrach ein lautes Wortgefecht vor der Tür ihre Erklärung.
    "Du kannst da jetzt nicht rein!"
    "Lasst mich gefälligst durch!", widersprach eine bekannte Stimme und schon öffnete sich die Tür und der Architekt trat ein.
    "Isa! Du bist wach!", rief er überrascht, schloss schnell die Tür und ging näher zu ihr. "Wie geht es dir?"
    "Ich hab das Licht gesehen", antwortete sie mit leicht spaßigem Unterton.
    "Darüber macht man keine Witze..." Er schaute kurz zur Tür und senkte die Stimme. "Hier wäre das Chaos ausgebrochen, wenn du gestorben wärst."
    "Chaos...?", fragte Minka leise eher zu sich selbst, wurde aber vom Architekten bemerkt.
    "Ach und du!", fuhr er sie wieder an und kam ihr gefährlich nahe. "Wir beide haben noch eine Rechnung offen! Du hast--"
    "Luka", unterbrach Isa ihn und legte die Pistole auf den kleinen Schrank neben sich.
    "Uh... jawohl?"
    "Lass sie in Ruhe, wir haben größere Probleme."
    "So?"
    Sie sah ihn mit einem Blick an, der ihn zusammenzucken ließ. "Es sind bereits zwei von ihnen auf dem Planeten."
    "Kann nicht sein! Wenn dem so wäre, hätten sie doch längst angegriffen."
    "Die haben es nicht auf uns abgesehen. Sondern auf sie", erklärte Isa und schaute Minka an, die keine Ahnung hatte, worum es überhaupt ging und auch dementsprechend dreinschaute. Der Architekt guckte fragwürdig in die Runde, sagte aber nichts.
    "Minka. Pass gut auf. Wir haben es hier mit einer höheren Gewalt zu tun. Die Stimme, die du gehört hattest und der metallene Wolf stecken unter einer Decke. Wir nennen sie "Tiergeister". Keine Ahnung, was sie genau sind, woher sie kommen oder was ihre Absichten sind, aber eines steht fest: Sie sind nicht freundlich gesinnt."
    "Die Kolonie war mal größer...", murmelte Luka, der geistesabwesend aus dem Fenster in die Dunkelheit starrte.
    Isa nickte. "Unser lieber Luka hier entkam ihnen nur knapp, musste aber das ganze Massaker mitansehen."
    "Kann man sie denn nicht irgendwie bekämpfen?"
    "Keine Chance. Jegliche Schüsse und Klingen gehen entweder durch sie durch oder prallen ab. So wie du es von dem Wolf kennst."
    "Falls du überhaupt zum Angriff kommst. Deren Attacken sind zielgenau und tödlich. Du wirst von Blitzen getroffen... oder von Eissplittern durchbohrt..."
    Die schrecklichen Szenen spielten sich erneut vor seinem geistigen Auge ab.
    "Luka", versuchte Isa ihn zu stoppen.
    "Oder es... zerreißt dich einfach..."
    "Luka!" Sie stand auf, legte beide Hände auf seine Schultern und rüttelte ihn energisch. "Zurück zur Gegenwart bitte!"
    "...entschuldige", flüsterte er und nahm zaghaft ihre Hände runter. "Du solltest dich nicht so viel bewegen."
    "Und du solltest nicht so viel an diesen Tag denken", konterte Isa. Eine schweigende Stille entstand.
    Tiergeister... mit so starken Kräften... und sie haben es auf mich abgesehen. Aber warum gerade ich?, fragte sich Minka und überflog alles, was sie bisher erlebt und wen sie getroffen hatte. In keinsterweise hatte sie sich mit irgendwelchen Tieren angelegt, höchstens mit Scharfzahn, der aber von Grund auf ein blutrünstiges Monster gewesen war. Und sie konnte sich auch nur schwer vorstellen, dass es etwas mit ihrem Silberflügel-Dasein zu tun haben könnte.
    Ein plötzliches Fingerschnipsen riss sie aus ihren Gedanken.
    "Geht doch. Dachte schon, du wärst mit offenen Augen eingeschlafen", äußerte sich Isa, die direkt vor Minka stand.
    "Ich werde mir etwas einfallen lassen, wie wir die Plage loswerden. Luka? Bring Minka bitte in ihr Dorf zurück", gab sie ihm die Anweisung und schritt langsam zur Tür, um die beiden rauszulassen. Doch bevor sie diese öffnen konnte, musste Minka noch etwas in Erfahrung bringen.
    "Isa...?"
    Isa drehte sich zu ihr um und begegnete ihrem mitleidig fragenden Blick, dem sie eine Weile standhielt, bis sie schließlich antwortete: "Es war ein Versehen, die Viecher haben dich reingelegt. Wenn ich jemanden hasse, dann die und nicht dich."
    Ihr verzeihendes Lächeln ließ einen riesigen Stein von Minkas Herz fallen. Als die Tür geöffnet wurde, fielen die Soldaten davor wie Dominosteine in den Raum. Sie mussten die ganze Zeit an der Tür gehangen und gelauscht haben. In einem kurzen kleinen Wirrwarr sortierten sie sich, stellten sich gerade hin und salutierten. Isa verschränkte die Arme und Minka musste ein Lachen unterdrücken als sie sah, wie peinlich den Soldaten ihre Situation war. Luka gab Minka mit einer Handgeste zu verstehen ihm zu folgen und verließ den Raum, ohne die anderen auch nur eines Blickes zu würdigen. Glücklich lächelnd und wie die braveste Floranerin des Universums ging Minka hinterher.
    "'Codename Vogelfrei' wird mit sofortiger Wirkung widerrufen", verkündete Isa und schloss die Tür.
    "Ihr habt sie gehört, zurück auf eure Posten", sagte Luka trocken zu den anderen, die keine Anstalten machten, sich zu bewegen.
    "Du hast uns gar nichts zu sagen", brummelte einer von ihnen machte sich mit den anderen gemütlich davon.
    Minka hörte, wie sich auch Luka entfernte und schloss sich ihm schnell an.
    Von den Soldaten wollte sie in nächster Zeit erstmal nichts mehr wissen.
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