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Sonnenstreif

Starbound-Gamemaster
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    Sonnenstreif got a reaction from DragonsForce in Die Legende der Ciaferous   
    Kapitel 10: Ein kleiner Irrtum
     
    Beide standen nun auf dem mysteriösen Berg und schauten sich um. Ein leichter eiskalter Wind herrschte hier oben, aber durch die Kleidung, die Minka von Tatzaru bekommen hatte, machte ihr das kaum etwas aus. So weit das Auge sehen konnte war hier nur dunkelblaues, fast schwarzes Gestein. Es erstreckte sich über mehrere hunderte Meter wie eine dunkle Wüste.
    Keine Vegetation, keine Felsformatierungen, nichts.
    "Uh... ob das ein riesiger Meteorit ist?!", fragte Tatzaru plötzlich. Sie hatte sich hingehockt um das Gestein genauer zu untersuchen.
    Minka verschränkte nachdenklich die Arme. "Bei dieser Größe würde es mich dann aber wundern, dass der Planet noch existiert. Außerdem wäre die Form viel zu... perfekt. Meteore sind eigentlich immer unförmig und nicht so glatt."
    "Stimmt auffallend..."
    Minka sah sich wieder um. In dieser Gegend schien es wirklich nichts Besonders zu geben. Wahrscheinlich müssten sie einen Weg ins Innere dieses Giganten finden. Aber Moment, was war das? Minka hätte schwören können gerade etwas Großes in der Luft aufflimmern gesehen zu haben, als sie aber erneut hinschaute, war dort nichts.
    "Heee, Minka!", rief Tatzaru von weit weg.
    Minka ignorierte ihre Geistersichtung und ging zu Tatzaru, bei der der Berg sehr weit nach unten abfiel.
    Unten am Fuß des Berges begann die weite Schneelandschaft, die merkwürdig flach aussah und ebenso ohne jegliche Vegetation war.
    "Schau mal!", sagte Tatzaru und zeigte in die Ferne.
    Schon fast am Horizont erst konnte Minka die einzelnen kargen Bäume und Hügellandschaft ausmachen.
    "Das sieht aus als hätte hier etwas die ganze Gegend um den Berg plattgewalzt...", grübelte sie.
    "Jep und das reicht tatsächlich biiiiis an diesen Berg heran", sagte Tatzaru, wobei sie sich etwas zu weit über den Abhang beugte, um es zu verdeutlichen. Sie verlor das Gleichgewicht, ruderte kurz panisch mit den Armen und griff mit einem kurzen Aufschrei instinktiv nach Halt, was in dem Falle Minka war. Diese versuchte sich und ihre Begleitung zu halten, schaffte es aber nur für einen Moment, dann fielen beide und rutschten regelrecht den kompletten Berg hinunter, bis sie schlussendlich unten im tiefen Schnee versanken.
    Minka befreite sich zuerst aus den Schneemassen.
    "TATZU!!", rief sie erzürnt.
    Tatzaru brach mit Kopf und Armen aus der Schneedecke.
    "Das... war doch ganz witzig! Außer dass... unsere Kleidung jetzt wohl etwas ramponiert ist...", schmunzelte sie peinlich berührt.
    Minka murrte und versuchte sich weiter aus dem Schnee zu befreien, da pikste sie etwas am Bein. Sie tastete vorsichtig danach und griff etwas wie einen Stock. Verwirrt zog sie ihn aus dem Schnee und war erstaunt: Es war kein Stock, sondern ein Bogen in lila und gold mit silbern leuchtender Sehne.
    Ein Bogen? Hier einfach unter dem Schnee? Was könnte...
    Ihr Gedanke wurde von einem lauten Schrei von Tatzaru unterbrochen.
    "Was ist?!", fragte Minka erschrocken, obwohl sie nichts Gefährliches in der Nähe sah.
    Tatzaru zeigte nur verstört auf einen halb im Schnee begrabenen Schädel vor sich, der aussah wie von einem Menschen.
    Ein plötzliches starkes Erdbeben setzte ein und mit einem Mal wurde alles pechschwarz.
    "Oh Gott, ich bin blind! Ich bin blind!!!", rief Tatzaru.
    "Jetzt beruhige dich mal! Ich kann auch nichts mehr sehen..."
    Das Erdbeben hörte genauso schnell auf wie es begonnen hatte und die Dunkelheit verzog sich ebenso.
    "Siehst du? Alles bestens", meinte Minka. "Wir sind immer noch im Schnee, der Berg ist da und... ähm..."
    Als sie zu Tatzaru schaute, stand diese wie erstarrt und zitternd da, Arme und Hände ängstlich an den Oberkörper gepresst und starrte an Minka vorbei den Berg entlang. Mit dem gleichen mulmigen Gefühl, das Minka schon auf dem Hinweg zum Planeten hatte, drehte sie den Kopf in die Richtung und bekam einen Riesenschreck. Ein gigantisches rotes Auge schaute vom dunkelblauen Berg, der wohl doch kein Berg war, mit schwarzer Schlitzpupille den beiden entgegen und Minka sah vor ihrem geistige Auge kurz eine Rückblende von Ruin.
    "Können wir bitte SOFORT gehen?", fragte Tatzaru mit gesenkter Stimme.
    Wie auf Signal fing das Beben wieder an und der Kopf des Giganten erhob sich langsam in die Höhe. Er schien erwacht zu sein.
    "Sofort sofort sofort sofooort!!!"
    Das wurde auch Minka zu gefährlich und sie teleportierte sich und Tatzaru aufs Raumschiff.
    "Uff... was war das?!", rief Tatzaru immer noch entsetzt und flitzte zum Fenster.
    Minka stellte den Bogen vorerst an die Wand. "Wenn ich das wüsste... aber es hat mich an ein anderes schreckliches Monster erinnert", sagte sie mit einem Bild von Ruin im Gedächtnis. "Und das Ding würde den Menschenschädel erklären. Ich wette, das war nicht der einzige dort unten."
    Sie grübelte. Seit Ruin besiegt war, hatte sie von keiner ähnlichen neuen Gefahr gehört. Wäre dieser Gigant wohl eine neue Bedrohung für das ganze Universum?
    "Minka... Minka! Es kommt!! ES KOMMT!!!"
    Tatzarus Rufe rissen Minka aus den Gedanken und sie rannte zum Fenster nur um zu sehen, dass sich der Gigant erhoben hatte und langsam Richtung Raumschiff drehte. Sofort sprintete sie ans Steuer und nahm eine Route durch den Hyperraum zu einem anderen Sternensystem. Dieser Riese könnte mit einem Schlag ihr Raumschiff zermalmen und das wollte sie keinesfalls riskieren.
    Tatzaru ließ sich zu Boden sinken und atmete tief aus, als sie in den Hyperraum eintraten.
    "Vergiss Schnee... ich mag Grün viel lieber..."
    "Ich denke, wir sollten erstmal schlafen und Energie tanken. Was auch immer das war, wird uns so schnell nicht folgen können", meinte Minka mit prüfendem Rundblick nach draußen.
    "Klingt nach einer guten Idee", seufzte Tatzaru und kämpfte sich hoch um sich zu den Schiffsbetten zu begeben.
    Das Schiff verließ den Hyperraum, Minka stellte auf Autopilot und folgte Tatzaru.
    Doch das mulmige Gefühl wollte nicht vergehen.
    Ob sie überhaupt Schlaf finden würde?
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    Sonnenstreif got a reaction from Sir Kunz in Die Legende der Ciaferous   
    Kapitel 9: Von Wölfen und Eiseskälte
     
    Kurze Zeit später ... auf einem Berg nahe der Avianersiedlung ...
     
    Zwei Augen verfolgten ein verliebtes Avianerpaar, das turtelnd durch die Siedlung zog. Eine Zunge schleckte sich über die Schnauze, an der das graue Fell weggebrannt kurz war. Leise Schritte kamen näher.
    "Der große mächtige Eisenzahn. Besiegt von einem Silberflügel."
    Eine lichtgelbfarbene Wölfin gesellte sich gemächlich zum grauen Wolf und grinste ihn frech an. Ihre Augen waren geschlossen, als würde sie schlafen und doch wusste sie genau, wo sie ihre Pfoten hinzusetzen hatte. Ein verächtliches Schnauben kam vom Wolf, der wohl Eisenzahn hieß.
    "Sei still", sagte er mürrisch zu ihr ohne den Blick von den Avianern abzuwenden.
    "Es war sehr dumm von dir, dich in deiner Kernform vor ihr zu verstecken. Hätte sie dich gefunden--"
    "Hat sie aber nicht", unterbrach Eisenzahn sie und fletschte wütend die Zähne. "Dein Plan wäre aufgegangen, hätte Sommerglut das Feuer nicht so tölpelhaft gelegt. Es war kontrollierbar und hat niemanden erwischt. Ganz abgesehen davon...", fuhr er fort und schaute sie an. "... dass du dich viel zu früh gefreut hast. Halte dein Triumphgefühl nächstes Mal gefälligst zurück!"
    "Hihi. Es wird kein nächstes Mal geben", kicherte die Wölfin, unbeeindruckt von seinen harschen Worten.
    "Wie?", fragte der verärgert und verwirrt.
    "Wir werden schon bald bekommen, was wir wollen, glaub mir. Sie wird uns buchstäblich in die Pfoten laufen."
    Mit diesen mysteriösen Worten drehte die Wölfin um und ließ Eisenzahn unwissend und ihr fragend hinterherschauend auf dem Berg zurück.
     

    Wochen mussten vergangen sein, in denen Minka und Tatzaru von Planet zu Planet reisten, die Gegenden auskundschafteten und Tatzaru sogar noch einige Bücher aus einer leerstehenden, halb verfallenen Hylotlvilla mitgehen ließ. Minka hatte ihr zwischendurch von den Tiergeistern erzählt und dass sie hoffte, mehr über diese in Erfahrung zu bringen. Tatzaru schien davon mehr begeistert als verängstigt und es stellte sich heraus, dass Zoologie (aka Tierkunde) ihr Hobby war. Das war auch einer der Gründe wieso sie kein Fleisch essen wollte, sondern lieber an den Früchten der Planeten Vorlieb nahm.
    In erster Linie suchten die beiden nach Dörfern oder Städte, wo die Einheimischen eventuell etwas wissen konnten.
    Nach einer Ewigkeit des Erkundens auf einem Savannenplaneten fanden sie einen Canyon, auf dessen Grund sich ein mysteriöser Höhleneingang öffnete. Besonders nah heran kamen sie allerdings nicht, weil eine Horde hungriger wilder Floraner, die darin hausten, sie als ihr Mittagessen ansahen. Als Minka sich und Tatzaru in einer schnellen Flucht zurück aufs Schiff teleportiert hatte, äußerte Tatzaru eine Idee.
    "Ich finde... wir sollten es einmal bei anderen Planetenarten probieren. Wie wäre es mit Schneeplaneten?"
    "Schnee?"
    Minka hatte schon von solchen Planeten gehört. Dort herrschte bittere Kälte und sollte man unvorbereitet dort hingehen, würde man innerhalb von Minuten oder gar Sekunden erfroren sein.
    "Wir sind doch niemals gut genug ausgerüstet dafür."
    "Oh und wie wir das sind! Aufgepasst!", sagte Tatzaru fröhlich und eilte zu ihrem großen Rucksack.
    Minka schaute neugierig zu, wie sie einige dicke Kleidungsstücke herausholte.
    "Tada!", rief sie schlussendlich und hielt eine dicke gepolsterte Jacke hoch. Lederbraun mit flauschigen weißen Polstern am unteren und oberen Ende und an den Ärmelenden.
    "Die ist gefüllt mit superweichen Federn! Und dazuuu... habe ich hier noch die passende Hose. Für eine Floranerin wie Euch ist es wichtig, sich vor der Kälte zu schützen. Ich brauche es nicht wirklich. Mein Gefieder hält mich warm genug plus meine leichte Kleidung."
    Nach kurzem Überlegen und die Kleidung prüfend anstarrend willigte Minka ein.
    "Gut, wir probieren es. Sollte uns die Kälte aber doch zu schaffen machen, sind wir sofort wieder weg."
    Sie ging ans Steuer und suchte einen kalten Stern heraus. Trotz des mulmigen Gefühls freute sich Minka, denn sie würde endlich eine neue Planetenart kennenlernen.
    Das Raumschiff verließ gerade den Hyperraum als Minka mit dem Umziehen fertig war.
    "Sieh mal! Was ist das?!", hörte sie Tatzarus erstaunten Ausruf.
    Die Avianerin stand am Fenster und schaute ehrfürchtig auf den Planeten herab, den das Raumschiff gerade ansteuerte. Minka ging zu ihr und traute ihren Augen kaum, als sie hinausschaute. Auf dem eigentlich durch Schnee und Eis weißen und eisblauen Planeten erstreckte sich ein monströser dunkelblauer Berg über fast die Hälfte des Planeten.
    "Ist sowas normal?", fragte Minka, da sie sich mit kalten Sternen nicht auskannte.
    "Gewiss nicht!"
    "Na dann haben wir direkt was zu erkunden. Ich flieg uns über den Bergkamm."
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    Sonnenstreif got a reaction from Viloras in Die Legende der Ciaferous   
    Kapitel 9: Von Wölfen und Eiseskälte
     
    Kurze Zeit später ... auf einem Berg nahe der Avianersiedlung ...
     
    Zwei Augen verfolgten ein verliebtes Avianerpaar, das turtelnd durch die Siedlung zog. Eine Zunge schleckte sich über die Schnauze, an der das graue Fell weggebrannt kurz war. Leise Schritte kamen näher.
    "Der große mächtige Eisenzahn. Besiegt von einem Silberflügel."
    Eine lichtgelbfarbene Wölfin gesellte sich gemächlich zum grauen Wolf und grinste ihn frech an. Ihre Augen waren geschlossen, als würde sie schlafen und doch wusste sie genau, wo sie ihre Pfoten hinzusetzen hatte. Ein verächtliches Schnauben kam vom Wolf, der wohl Eisenzahn hieß.
    "Sei still", sagte er mürrisch zu ihr ohne den Blick von den Avianern abzuwenden.
    "Es war sehr dumm von dir, dich in deiner Kernform vor ihr zu verstecken. Hätte sie dich gefunden--"
    "Hat sie aber nicht", unterbrach Eisenzahn sie und fletschte wütend die Zähne. "Dein Plan wäre aufgegangen, hätte Sommerglut das Feuer nicht so tölpelhaft gelegt. Es war kontrollierbar und hat niemanden erwischt. Ganz abgesehen davon...", fuhr er fort und schaute sie an. "... dass du dich viel zu früh gefreut hast. Halte dein Triumphgefühl nächstes Mal gefälligst zurück!"
    "Hihi. Es wird kein nächstes Mal geben", kicherte die Wölfin, unbeeindruckt von seinen harschen Worten.
    "Wie?", fragte der verärgert und verwirrt.
    "Wir werden schon bald bekommen, was wir wollen, glaub mir. Sie wird uns buchstäblich in die Pfoten laufen."
    Mit diesen mysteriösen Worten drehte die Wölfin um und ließ Eisenzahn unwissend und ihr fragend hinterherschauend auf dem Berg zurück.
     

    Wochen mussten vergangen sein, in denen Minka und Tatzaru von Planet zu Planet reisten, die Gegenden auskundschafteten und Tatzaru sogar noch einige Bücher aus einer leerstehenden, halb verfallenen Hylotlvilla mitgehen ließ. Minka hatte ihr zwischendurch von den Tiergeistern erzählt und dass sie hoffte, mehr über diese in Erfahrung zu bringen. Tatzaru schien davon mehr begeistert als verängstigt und es stellte sich heraus, dass Zoologie (aka Tierkunde) ihr Hobby war. Das war auch einer der Gründe wieso sie kein Fleisch essen wollte, sondern lieber an den Früchten der Planeten Vorlieb nahm.
    In erster Linie suchten die beiden nach Dörfern oder Städte, wo die Einheimischen eventuell etwas wissen konnten.
    Nach einer Ewigkeit des Erkundens auf einem Savannenplaneten fanden sie einen Canyon, auf dessen Grund sich ein mysteriöser Höhleneingang öffnete. Besonders nah heran kamen sie allerdings nicht, weil eine Horde hungriger wilder Floraner, die darin hausten, sie als ihr Mittagessen ansahen. Als Minka sich und Tatzaru in einer schnellen Flucht zurück aufs Schiff teleportiert hatte, äußerte Tatzaru eine Idee.
    "Ich finde... wir sollten es einmal bei anderen Planetenarten probieren. Wie wäre es mit Schneeplaneten?"
    "Schnee?"
    Minka hatte schon von solchen Planeten gehört. Dort herrschte bittere Kälte und sollte man unvorbereitet dort hingehen, würde man innerhalb von Minuten oder gar Sekunden erfroren sein.
    "Wir sind doch niemals gut genug ausgerüstet dafür."
    "Oh und wie wir das sind! Aufgepasst!", sagte Tatzaru fröhlich und eilte zu ihrem großen Rucksack.
    Minka schaute neugierig zu, wie sie einige dicke Kleidungsstücke herausholte.
    "Tada!", rief sie schlussendlich und hielt eine dicke gepolsterte Jacke hoch. Lederbraun mit flauschigen weißen Polstern am unteren und oberen Ende und an den Ärmelenden.
    "Die ist gefüllt mit superweichen Federn! Und dazuuu... habe ich hier noch die passende Hose. Für eine Floranerin wie Euch ist es wichtig, sich vor der Kälte zu schützen. Ich brauche es nicht wirklich. Mein Gefieder hält mich warm genug plus meine leichte Kleidung."
    Nach kurzem Überlegen und die Kleidung prüfend anstarrend willigte Minka ein.
    "Gut, wir probieren es. Sollte uns die Kälte aber doch zu schaffen machen, sind wir sofort wieder weg."
    Sie ging ans Steuer und suchte einen kalten Stern heraus. Trotz des mulmigen Gefühls freute sich Minka, denn sie würde endlich eine neue Planetenart kennenlernen.
    Das Raumschiff verließ gerade den Hyperraum als Minka mit dem Umziehen fertig war.
    "Sieh mal! Was ist das?!", hörte sie Tatzarus erstaunten Ausruf.
    Die Avianerin stand am Fenster und schaute ehrfürchtig auf den Planeten herab, den das Raumschiff gerade ansteuerte. Minka ging zu ihr und traute ihren Augen kaum, als sie hinausschaute. Auf dem eigentlich durch Schnee und Eis weißen und eisblauen Planeten erstreckte sich ein monströser dunkelblauer Berg über fast die Hälfte des Planeten.
    "Ist sowas normal?", fragte Minka, da sie sich mit kalten Sternen nicht auskannte.
    "Gewiss nicht!"
    "Na dann haben wir direkt was zu erkunden. Ich flieg uns über den Bergkamm."
  4. Like
    Sonnenstreif got a reaction from Viloras in Die Legende der Ciaferous   
    Kapitel 10: Ein kleiner Irrtum
     
    Beide standen nun auf dem mysteriösen Berg und schauten sich um. Ein leichter eiskalter Wind herrschte hier oben, aber durch die Kleidung, die Minka von Tatzaru bekommen hatte, machte ihr das kaum etwas aus. So weit das Auge sehen konnte war hier nur dunkelblaues, fast schwarzes Gestein. Es erstreckte sich über mehrere hunderte Meter wie eine dunkle Wüste.
    Keine Vegetation, keine Felsformatierungen, nichts.
    "Uh... ob das ein riesiger Meteorit ist?!", fragte Tatzaru plötzlich. Sie hatte sich hingehockt um das Gestein genauer zu untersuchen.
    Minka verschränkte nachdenklich die Arme. "Bei dieser Größe würde es mich dann aber wundern, dass der Planet noch existiert. Außerdem wäre die Form viel zu... perfekt. Meteore sind eigentlich immer unförmig und nicht so glatt."
    "Stimmt auffallend..."
    Minka sah sich wieder um. In dieser Gegend schien es wirklich nichts Besonders zu geben. Wahrscheinlich müssten sie einen Weg ins Innere dieses Giganten finden. Aber Moment, was war das? Minka hätte schwören können gerade etwas Großes in der Luft aufflimmern gesehen zu haben, als sie aber erneut hinschaute, war dort nichts.
    "Heee, Minka!", rief Tatzaru von weit weg.
    Minka ignorierte ihre Geistersichtung und ging zu Tatzaru, bei der der Berg sehr weit nach unten abfiel.
    Unten am Fuß des Berges begann die weite Schneelandschaft, die merkwürdig flach aussah und ebenso ohne jegliche Vegetation war.
    "Schau mal!", sagte Tatzaru und zeigte in die Ferne.
    Schon fast am Horizont erst konnte Minka die einzelnen kargen Bäume und Hügellandschaft ausmachen.
    "Das sieht aus als hätte hier etwas die ganze Gegend um den Berg plattgewalzt...", grübelte sie.
    "Jep und das reicht tatsächlich biiiiis an diesen Berg heran", sagte Tatzaru, wobei sie sich etwas zu weit über den Abhang beugte, um es zu verdeutlichen. Sie verlor das Gleichgewicht, ruderte kurz panisch mit den Armen und griff mit einem kurzen Aufschrei instinktiv nach Halt, was in dem Falle Minka war. Diese versuchte sich und ihre Begleitung zu halten, schaffte es aber nur für einen Moment, dann fielen beide und rutschten regelrecht den kompletten Berg hinunter, bis sie schlussendlich unten im tiefen Schnee versanken.
    Minka befreite sich zuerst aus den Schneemassen.
    "TATZU!!", rief sie erzürnt.
    Tatzaru brach mit Kopf und Armen aus der Schneedecke.
    "Das... war doch ganz witzig! Außer dass... unsere Kleidung jetzt wohl etwas ramponiert ist...", schmunzelte sie peinlich berührt.
    Minka murrte und versuchte sich weiter aus dem Schnee zu befreien, da pikste sie etwas am Bein. Sie tastete vorsichtig danach und griff etwas wie einen Stock. Verwirrt zog sie ihn aus dem Schnee und war erstaunt: Es war kein Stock, sondern ein Bogen in lila und gold mit silbern leuchtender Sehne.
    Ein Bogen? Hier einfach unter dem Schnee? Was könnte...
    Ihr Gedanke wurde von einem lauten Schrei von Tatzaru unterbrochen.
    "Was ist?!", fragte Minka erschrocken, obwohl sie nichts Gefährliches in der Nähe sah.
    Tatzaru zeigte nur verstört auf einen halb im Schnee begrabenen Schädel vor sich, der aussah wie von einem Menschen.
    Ein plötzliches starkes Erdbeben setzte ein und mit einem Mal wurde alles pechschwarz.
    "Oh Gott, ich bin blind! Ich bin blind!!!", rief Tatzaru.
    "Jetzt beruhige dich mal! Ich kann auch nichts mehr sehen..."
    Das Erdbeben hörte genauso schnell auf wie es begonnen hatte und die Dunkelheit verzog sich ebenso.
    "Siehst du? Alles bestens", meinte Minka. "Wir sind immer noch im Schnee, der Berg ist da und... ähm..."
    Als sie zu Tatzaru schaute, stand diese wie erstarrt und zitternd da, Arme und Hände ängstlich an den Oberkörper gepresst und starrte an Minka vorbei den Berg entlang. Mit dem gleichen mulmigen Gefühl, das Minka schon auf dem Hinweg zum Planeten hatte, drehte sie den Kopf in die Richtung und bekam einen Riesenschreck. Ein gigantisches rotes Auge schaute vom dunkelblauen Berg, der wohl doch kein Berg war, mit schwarzer Schlitzpupille den beiden entgegen und Minka sah vor ihrem geistige Auge kurz eine Rückblende von Ruin.
    "Können wir bitte SOFORT gehen?", fragte Tatzaru mit gesenkter Stimme.
    Wie auf Signal fing das Beben wieder an und der Kopf des Giganten erhob sich langsam in die Höhe. Er schien erwacht zu sein.
    "Sofort sofort sofort sofooort!!!"
    Das wurde auch Minka zu gefährlich und sie teleportierte sich und Tatzaru aufs Raumschiff.
    "Uff... was war das?!", rief Tatzaru immer noch entsetzt und flitzte zum Fenster.
    Minka stellte den Bogen vorerst an die Wand. "Wenn ich das wüsste... aber es hat mich an ein anderes schreckliches Monster erinnert", sagte sie mit einem Bild von Ruin im Gedächtnis. "Und das Ding würde den Menschenschädel erklären. Ich wette, das war nicht der einzige dort unten."
    Sie grübelte. Seit Ruin besiegt war, hatte sie von keiner ähnlichen neuen Gefahr gehört. Wäre dieser Gigant wohl eine neue Bedrohung für das ganze Universum?
    "Minka... Minka! Es kommt!! ES KOMMT!!!"
    Tatzarus Rufe rissen Minka aus den Gedanken und sie rannte zum Fenster nur um zu sehen, dass sich der Gigant erhoben hatte und langsam Richtung Raumschiff drehte. Sofort sprintete sie ans Steuer und nahm eine Route durch den Hyperraum zu einem anderen Sternensystem. Dieser Riese könnte mit einem Schlag ihr Raumschiff zermalmen und das wollte sie keinesfalls riskieren.
    Tatzaru ließ sich zu Boden sinken und atmete tief aus, als sie in den Hyperraum eintraten.
    "Vergiss Schnee... ich mag Grün viel lieber..."
    "Ich denke, wir sollten erstmal schlafen und Energie tanken. Was auch immer das war, wird uns so schnell nicht folgen können", meinte Minka mit prüfendem Rundblick nach draußen.
    "Klingt nach einer guten Idee", seufzte Tatzaru und kämpfte sich hoch um sich zu den Schiffsbetten zu begeben.
    Das Schiff verließ den Hyperraum, Minka stellte auf Autopilot und folgte Tatzaru.
    Doch das mulmige Gefühl wollte nicht vergehen.
    Ob sie überhaupt Schlaf finden würde?
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    Sonnenstreif got a reaction from Olaxis in Die Legende der Ciaferous   
    Kapitel 10: Ein kleiner Irrtum
     
    Beide standen nun auf dem mysteriösen Berg und schauten sich um. Ein leichter eiskalter Wind herrschte hier oben, aber durch die Kleidung, die Minka von Tatzaru bekommen hatte, machte ihr das kaum etwas aus. So weit das Auge sehen konnte war hier nur dunkelblaues, fast schwarzes Gestein. Es erstreckte sich über mehrere hunderte Meter wie eine dunkle Wüste.
    Keine Vegetation, keine Felsformatierungen, nichts.
    "Uh... ob das ein riesiger Meteorit ist?!", fragte Tatzaru plötzlich. Sie hatte sich hingehockt um das Gestein genauer zu untersuchen.
    Minka verschränkte nachdenklich die Arme. "Bei dieser Größe würde es mich dann aber wundern, dass der Planet noch existiert. Außerdem wäre die Form viel zu... perfekt. Meteore sind eigentlich immer unförmig und nicht so glatt."
    "Stimmt auffallend..."
    Minka sah sich wieder um. In dieser Gegend schien es wirklich nichts Besonders zu geben. Wahrscheinlich müssten sie einen Weg ins Innere dieses Giganten finden. Aber Moment, was war das? Minka hätte schwören können gerade etwas Großes in der Luft aufflimmern gesehen zu haben, als sie aber erneut hinschaute, war dort nichts.
    "Heee, Minka!", rief Tatzaru von weit weg.
    Minka ignorierte ihre Geistersichtung und ging zu Tatzaru, bei der der Berg sehr weit nach unten abfiel.
    Unten am Fuß des Berges begann die weite Schneelandschaft, die merkwürdig flach aussah und ebenso ohne jegliche Vegetation war.
    "Schau mal!", sagte Tatzaru und zeigte in die Ferne.
    Schon fast am Horizont erst konnte Minka die einzelnen kargen Bäume und Hügellandschaft ausmachen.
    "Das sieht aus als hätte hier etwas die ganze Gegend um den Berg plattgewalzt...", grübelte sie.
    "Jep und das reicht tatsächlich biiiiis an diesen Berg heran", sagte Tatzaru, wobei sie sich etwas zu weit über den Abhang beugte, um es zu verdeutlichen. Sie verlor das Gleichgewicht, ruderte kurz panisch mit den Armen und griff mit einem kurzen Aufschrei instinktiv nach Halt, was in dem Falle Minka war. Diese versuchte sich und ihre Begleitung zu halten, schaffte es aber nur für einen Moment, dann fielen beide und rutschten regelrecht den kompletten Berg hinunter, bis sie schlussendlich unten im tiefen Schnee versanken.
    Minka befreite sich zuerst aus den Schneemassen.
    "TATZU!!", rief sie erzürnt.
    Tatzaru brach mit Kopf und Armen aus der Schneedecke.
    "Das... war doch ganz witzig! Außer dass... unsere Kleidung jetzt wohl etwas ramponiert ist...", schmunzelte sie peinlich berührt.
    Minka murrte und versuchte sich weiter aus dem Schnee zu befreien, da pikste sie etwas am Bein. Sie tastete vorsichtig danach und griff etwas wie einen Stock. Verwirrt zog sie ihn aus dem Schnee und war erstaunt: Es war kein Stock, sondern ein Bogen in lila und gold mit silbern leuchtender Sehne.
    Ein Bogen? Hier einfach unter dem Schnee? Was könnte...
    Ihr Gedanke wurde von einem lauten Schrei von Tatzaru unterbrochen.
    "Was ist?!", fragte Minka erschrocken, obwohl sie nichts Gefährliches in der Nähe sah.
    Tatzaru zeigte nur verstört auf einen halb im Schnee begrabenen Schädel vor sich, der aussah wie von einem Menschen.
    Ein plötzliches starkes Erdbeben setzte ein und mit einem Mal wurde alles pechschwarz.
    "Oh Gott, ich bin blind! Ich bin blind!!!", rief Tatzaru.
    "Jetzt beruhige dich mal! Ich kann auch nichts mehr sehen..."
    Das Erdbeben hörte genauso schnell auf wie es begonnen hatte und die Dunkelheit verzog sich ebenso.
    "Siehst du? Alles bestens", meinte Minka. "Wir sind immer noch im Schnee, der Berg ist da und... ähm..."
    Als sie zu Tatzaru schaute, stand diese wie erstarrt und zitternd da, Arme und Hände ängstlich an den Oberkörper gepresst und starrte an Minka vorbei den Berg entlang. Mit dem gleichen mulmigen Gefühl, das Minka schon auf dem Hinweg zum Planeten hatte, drehte sie den Kopf in die Richtung und bekam einen Riesenschreck. Ein gigantisches rotes Auge schaute vom dunkelblauen Berg, der wohl doch kein Berg war, mit schwarzer Schlitzpupille den beiden entgegen und Minka sah vor ihrem geistige Auge kurz eine Rückblende von Ruin.
    "Können wir bitte SOFORT gehen?", fragte Tatzaru mit gesenkter Stimme.
    Wie auf Signal fing das Beben wieder an und der Kopf des Giganten erhob sich langsam in die Höhe. Er schien erwacht zu sein.
    "Sofort sofort sofort sofooort!!!"
    Das wurde auch Minka zu gefährlich und sie teleportierte sich und Tatzaru aufs Raumschiff.
    "Uff... was war das?!", rief Tatzaru immer noch entsetzt und flitzte zum Fenster.
    Minka stellte den Bogen vorerst an die Wand. "Wenn ich das wüsste... aber es hat mich an ein anderes schreckliches Monster erinnert", sagte sie mit einem Bild von Ruin im Gedächtnis. "Und das Ding würde den Menschenschädel erklären. Ich wette, das war nicht der einzige dort unten."
    Sie grübelte. Seit Ruin besiegt war, hatte sie von keiner ähnlichen neuen Gefahr gehört. Wäre dieser Gigant wohl eine neue Bedrohung für das ganze Universum?
    "Minka... Minka! Es kommt!! ES KOMMT!!!"
    Tatzarus Rufe rissen Minka aus den Gedanken und sie rannte zum Fenster nur um zu sehen, dass sich der Gigant erhoben hatte und langsam Richtung Raumschiff drehte. Sofort sprintete sie ans Steuer und nahm eine Route durch den Hyperraum zu einem anderen Sternensystem. Dieser Riese könnte mit einem Schlag ihr Raumschiff zermalmen und das wollte sie keinesfalls riskieren.
    Tatzaru ließ sich zu Boden sinken und atmete tief aus, als sie in den Hyperraum eintraten.
    "Vergiss Schnee... ich mag Grün viel lieber..."
    "Ich denke, wir sollten erstmal schlafen und Energie tanken. Was auch immer das war, wird uns so schnell nicht folgen können", meinte Minka mit prüfendem Rundblick nach draußen.
    "Klingt nach einer guten Idee", seufzte Tatzaru und kämpfte sich hoch um sich zu den Schiffsbetten zu begeben.
    Das Schiff verließ den Hyperraum, Minka stellte auf Autopilot und folgte Tatzaru.
    Doch das mulmige Gefühl wollte nicht vergehen.
    Ob sie überhaupt Schlaf finden würde?
  6. Like
    Sonnenstreif got a reaction from Sir Kunz in Die Legende der Ciaferous   
    Kapitel 10: Ein kleiner Irrtum
     
    Beide standen nun auf dem mysteriösen Berg und schauten sich um. Ein leichter eiskalter Wind herrschte hier oben, aber durch die Kleidung, die Minka von Tatzaru bekommen hatte, machte ihr das kaum etwas aus. So weit das Auge sehen konnte war hier nur dunkelblaues, fast schwarzes Gestein. Es erstreckte sich über mehrere hunderte Meter wie eine dunkle Wüste.
    Keine Vegetation, keine Felsformatierungen, nichts.
    "Uh... ob das ein riesiger Meteorit ist?!", fragte Tatzaru plötzlich. Sie hatte sich hingehockt um das Gestein genauer zu untersuchen.
    Minka verschränkte nachdenklich die Arme. "Bei dieser Größe würde es mich dann aber wundern, dass der Planet noch existiert. Außerdem wäre die Form viel zu... perfekt. Meteore sind eigentlich immer unförmig und nicht so glatt."
    "Stimmt auffallend..."
    Minka sah sich wieder um. In dieser Gegend schien es wirklich nichts Besonders zu geben. Wahrscheinlich müssten sie einen Weg ins Innere dieses Giganten finden. Aber Moment, was war das? Minka hätte schwören können gerade etwas Großes in der Luft aufflimmern gesehen zu haben, als sie aber erneut hinschaute, war dort nichts.
    "Heee, Minka!", rief Tatzaru von weit weg.
    Minka ignorierte ihre Geistersichtung und ging zu Tatzaru, bei der der Berg sehr weit nach unten abfiel.
    Unten am Fuß des Berges begann die weite Schneelandschaft, die merkwürdig flach aussah und ebenso ohne jegliche Vegetation war.
    "Schau mal!", sagte Tatzaru und zeigte in die Ferne.
    Schon fast am Horizont erst konnte Minka die einzelnen kargen Bäume und Hügellandschaft ausmachen.
    "Das sieht aus als hätte hier etwas die ganze Gegend um den Berg plattgewalzt...", grübelte sie.
    "Jep und das reicht tatsächlich biiiiis an diesen Berg heran", sagte Tatzaru, wobei sie sich etwas zu weit über den Abhang beugte, um es zu verdeutlichen. Sie verlor das Gleichgewicht, ruderte kurz panisch mit den Armen und griff mit einem kurzen Aufschrei instinktiv nach Halt, was in dem Falle Minka war. Diese versuchte sich und ihre Begleitung zu halten, schaffte es aber nur für einen Moment, dann fielen beide und rutschten regelrecht den kompletten Berg hinunter, bis sie schlussendlich unten im tiefen Schnee versanken.
    Minka befreite sich zuerst aus den Schneemassen.
    "TATZU!!", rief sie erzürnt.
    Tatzaru brach mit Kopf und Armen aus der Schneedecke.
    "Das... war doch ganz witzig! Außer dass... unsere Kleidung jetzt wohl etwas ramponiert ist...", schmunzelte sie peinlich berührt.
    Minka murrte und versuchte sich weiter aus dem Schnee zu befreien, da pikste sie etwas am Bein. Sie tastete vorsichtig danach und griff etwas wie einen Stock. Verwirrt zog sie ihn aus dem Schnee und war erstaunt: Es war kein Stock, sondern ein Bogen in lila und gold mit silbern leuchtender Sehne.
    Ein Bogen? Hier einfach unter dem Schnee? Was könnte...
    Ihr Gedanke wurde von einem lauten Schrei von Tatzaru unterbrochen.
    "Was ist?!", fragte Minka erschrocken, obwohl sie nichts Gefährliches in der Nähe sah.
    Tatzaru zeigte nur verstört auf einen halb im Schnee begrabenen Schädel vor sich, der aussah wie von einem Menschen.
    Ein plötzliches starkes Erdbeben setzte ein und mit einem Mal wurde alles pechschwarz.
    "Oh Gott, ich bin blind! Ich bin blind!!!", rief Tatzaru.
    "Jetzt beruhige dich mal! Ich kann auch nichts mehr sehen..."
    Das Erdbeben hörte genauso schnell auf wie es begonnen hatte und die Dunkelheit verzog sich ebenso.
    "Siehst du? Alles bestens", meinte Minka. "Wir sind immer noch im Schnee, der Berg ist da und... ähm..."
    Als sie zu Tatzaru schaute, stand diese wie erstarrt und zitternd da, Arme und Hände ängstlich an den Oberkörper gepresst und starrte an Minka vorbei den Berg entlang. Mit dem gleichen mulmigen Gefühl, das Minka schon auf dem Hinweg zum Planeten hatte, drehte sie den Kopf in die Richtung und bekam einen Riesenschreck. Ein gigantisches rotes Auge schaute vom dunkelblauen Berg, der wohl doch kein Berg war, mit schwarzer Schlitzpupille den beiden entgegen und Minka sah vor ihrem geistige Auge kurz eine Rückblende von Ruin.
    "Können wir bitte SOFORT gehen?", fragte Tatzaru mit gesenkter Stimme.
    Wie auf Signal fing das Beben wieder an und der Kopf des Giganten erhob sich langsam in die Höhe. Er schien erwacht zu sein.
    "Sofort sofort sofort sofooort!!!"
    Das wurde auch Minka zu gefährlich und sie teleportierte sich und Tatzaru aufs Raumschiff.
    "Uff... was war das?!", rief Tatzaru immer noch entsetzt und flitzte zum Fenster.
    Minka stellte den Bogen vorerst an die Wand. "Wenn ich das wüsste... aber es hat mich an ein anderes schreckliches Monster erinnert", sagte sie mit einem Bild von Ruin im Gedächtnis. "Und das Ding würde den Menschenschädel erklären. Ich wette, das war nicht der einzige dort unten."
    Sie grübelte. Seit Ruin besiegt war, hatte sie von keiner ähnlichen neuen Gefahr gehört. Wäre dieser Gigant wohl eine neue Bedrohung für das ganze Universum?
    "Minka... Minka! Es kommt!! ES KOMMT!!!"
    Tatzarus Rufe rissen Minka aus den Gedanken und sie rannte zum Fenster nur um zu sehen, dass sich der Gigant erhoben hatte und langsam Richtung Raumschiff drehte. Sofort sprintete sie ans Steuer und nahm eine Route durch den Hyperraum zu einem anderen Sternensystem. Dieser Riese könnte mit einem Schlag ihr Raumschiff zermalmen und das wollte sie keinesfalls riskieren.
    Tatzaru ließ sich zu Boden sinken und atmete tief aus, als sie in den Hyperraum eintraten.
    "Vergiss Schnee... ich mag Grün viel lieber..."
    "Ich denke, wir sollten erstmal schlafen und Energie tanken. Was auch immer das war, wird uns so schnell nicht folgen können", meinte Minka mit prüfendem Rundblick nach draußen.
    "Klingt nach einer guten Idee", seufzte Tatzaru und kämpfte sich hoch um sich zu den Schiffsbetten zu begeben.
    Das Schiff verließ den Hyperraum, Minka stellte auf Autopilot und folgte Tatzaru.
    Doch das mulmige Gefühl wollte nicht vergehen.
    Ob sie überhaupt Schlaf finden würde?
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    Sonnenstreif reacted to JimmyRustleton in Im Westen Nichts Neues [Filler Episode]   
    Während ich noch an einer Fortsetzung arbeite bzw. solange mir keine Fortsetzung einfällt dachte ich es ist vielleicht eine gute Idee ein paar Fillers zu schreiben, in denen Chars, Orte usw. etwas durchleuchtet werden um allem ein bisschen mehr Kontext und Inhalt zu geben. Minka war wieder mal ein Schatz und hat alles fleissig lektoriert. An dieser Stelle wieder ein großes Lob! <3



    Spin Off I: Der alte Man und das All
     
     
     
    Der alte Mann starrt aus dem großen Panoramafenster. Vor ihm die Untiefen des unendlichen Weltraums, mit seinen Sternenbildern die schon damals reisenden Seefahrern beim Navigieren in unbekannten Gewässern halfen den rechten Weg zu finden. Mit seinen rauen Fingern streift er sich gedankenverloren den weißen Bart glatt. Nicht einen wie ihn weise Männer tragen. Eher wie ein in die Jahre gekommener Krieger. Nein, eher wie der Bart eines alten Kapitäns. Denn das ist er ja auch. Nun, gewissermaßen. Oberst Leutnant Edvard Mosken ist ein alter Offizier und hat das Kommando über das Dritte Armee Korp oder vielmehr über das was von der einst so starken Armee seiner Heimat übrig geblieben ist.
    Edvard ist ein alter, erfahrener Offizier der sich, im Gegensatz zu so manch anderen Schreibtischhelden, seine Orden redlich verdient hat. Ein harter Hund, würde so mancher sagen. Trotz seines fortgeschrittenen Alters ist seine Statur immer noch beeindruckend, gehärtet durch etliche Einsätze und blutigen Feldzügen in denen er Mut und Kampfgeist -und bewies. Aber vor allem zeichnete er sich durch seine Kaltblütigkeit aus. Edvard war kein Soldat der Gefangene machte. Er war ein Krieger und mit dem Feind kennt ein wahrer Krieger keine Gnade. Er war ein eiskalter Killer, skrupellos und durchtrieben aber er war auch ein berechnender Stratege. Das fiel auf und so arbeitete er sich die Karriereleiter hinauf, erntete sowohl Beifall als auch Misfallen bei seinen Vorgesetzen.
    Edvard Mosken, mehrfach dekorierter Kriegsheld war das Ebenbild eines perfekten Soldaten. Aber die Fassade bekam bald Risse. Denn vielmehr als seine eiskalte Art war seine Gier ein Laster was Kratzer auf der Medaille hinterließ.
    Bei Feldzügen kam es wiederholterweise zu Plünderung und Brandschatzungen, willkürlicher Gewalt und Schlimmerem. Er befehligte sein Armeekorp wie ein Freibeuter und ließ seine Soldaten wie die Soldateska wüten und plündern und bald war das respektierte Dritte Armeekorp zu einem gefürchtetem Haufen gewandelt. Das einzige was die Tätigkeiten des Generals von der Piraterie unterschied war die Uniform und der Freibrief alles in seiner Macht stehende zu tun um die Interessen seiner Heimatwelt zu schützen und zu wahren. Es war ein skrupeloser Feldzug unter dem Deckmantel der heiligen Pflicht seinem Land zu dienen. Er hob die Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen. Edvard Mosken war niemand den man sich zum Feind machen will.
    Und so blickte er weiter stur ins endlose Weltall wie einst Kapitän Ahab auf die Weiten der Meere, argwöhnisch nach seinem weißen Wal Ausschau haltend. Nur gab es in seiner Geschichte keinen Mobby Dick den es zu jagen galt. Sicher, man hatte ihm eine neue Aufgabe zugeteilt. Nach der Zerstörung seiner Heimat war das dritte Armeekorp tatsächlich zu sowas wie einer Piratenbande geworden. Eine durchaus mächtige, wohlgemerkt. Aber ohne Heimat in die man zurückkehren kann, keinem Land dem man dienen kann waren er und die knapp 620 000 Soldaten und Soldatinnen ohne Aufgaben und vor allem ohne Versorgung. Durch die etlichen Raubzüge war die kleine Streitmacht durchaus gut versorgt. Aber es würde nicht lange dauern und sie müssten bald auf Kapperfahrt.
    Das Blatt wendete sich jedoch -als durch einen seiner Majore, einen merkwürdigen Sonderling namens James Rustleton, der Kontakt zur neuen Republik hergestellt hatte. Die Republik war ein großer Zusammenbund aus teils föderierten, teils autonomen Welten der durch einen Senat regiert wurde. Politik waren nie Edvard's Stärken aber da die noch recht junge Republik einen starken Arm benötigte kam man recht schnell ins Gespräch. Das dritte Armee Korp hatte nun endlich wieder eine Aufgabe die einer Streitkraft würdig war und wurde damit zur republikanischen Garde. Das hieß selbst redend vorerst keine Kapperfahrten, aber konnte man einem opportunistischen alten Soldaten wie Edvard die unternehmerische Ader so ausschlagen?
    Aber der General hatte andere Sorgen. Ein Planet am Rande des republikanischen Sektor beanspruchte Welten die sich im Hoheitsgebiet der Republik befanden und attackierte und bedrohte regelmäßig Handelsschiffe und Transporter. Kurzerhand entschied sich Edvard dies auf seine Art zu regeln und entsandte, natürlich mit Befugnissen des Senats, die Garde in den weit entfernten Sektor. Doch die Kampagne entpuppte sich als Debakel. Mehrere Jahre nun lieferte er sich heftige Gefechte auf dieser kargen Felswüste von einem Planeten und hatte sich in einem trägen und mühseligen Stellungskrieg verbissen. Rückzug war keine Option. Die Garde stirbt, aber sie ergibt sich nicht! Jedoch schien jedes Vorankommen letztendlich an der besonders harten Witterung zu scheitern. Wie konnte man diese trostlose Welt eine Heimat nennen? Er selbst hatte natürlich nie die Heimat der Menschen besuchen können, die lange vor seiner Geburt zerstört wurde aber verbissen und hartnäckig wie die Einwohner es taten würde er niemals um diesen leblosen Felsbrocken kämpfen. Was der Planet aber durchaus zu bieten hatte waren Bodenschätze und davon gab es reichlich. Das war der Teil der für den alten Piraten besonders interessant war.
    Es war immer schon schwer die Beweggründe des Generals zu verstehen, er selbst gab sich recht verschlossen aber stille Wasser sind tief.
    Ein sanftes, melodisches Läuten kündigte einen Besucher an. Edvard gelang es sich aus seiner Starre zu lösen und sprach, jedoch ohne den Blick von der Aussicht abzuwenden mit rauer, tiefer Stimme.
     
    "Was gibt es?"
     
    "General Mosken, es...Es tut mir leid Sie zu stören aber..." sagte eine unsichere Stimme aus den in der Decke versenkten Lautsprechern blechern.
     
    "Jetzt sprechen Sie schon." Er sprach ruhig, aber die Stimme war befehlend und der dunkle heisere Timbre könnt so manch schüchternen Kadetten das Blut in den Adern gefrieren lassen. Und wenn es eine Sache gab die Mosken hasste dann waren es eingeschüchterte, junge Kadeten.
     
    "Wir... Wir haben ein Problem."
     
    Edvard seufzte resigniert und wandte sich an einen still in der Ecke stehenden Mann. Da er im Schatten stand erkannte man sein Gesicht nicht gut aber er trug die Uniform eines Offiziers.
     
    "Sagen Sie das Dinner für heute Abend ab. Und geben sie den Offizieren Bescheid dass ich in zwei Minuten auf der Brücke bin."
     
     
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    Sonnenstreif reacted to Sir Kunz in Elsa von Spielburg   
    Der Abend brach an. Elsa hatte den ganzen Tag mit ihrem Vater gefeiert. Ihr Magen war voll und und ihr Kopf drehte sich leicht vom Bier. Die Sonne setzte sich langsam am Horizont nieder während Elsa mit ihrem Vater, gefolgt von sämtlichen Gästen die Gärten durchstreifte. Schließlich sollte heute Abend hier noch ein Feuerwerk stattfinden. Mit ihren 17 Jahren war Elsa nun auch endlich Erwachsen laut den Gesetzen von Spielburg. Sie konnte nun theoretisch tun und lassen was sie wollte. Während des Spaziergangs dachte sie auch viel darüber nach was sie nun tun wollte.
     
    Ihr erster Gedanke war ein Besuch in Ätheria. Sie müsste einfach nur nach oben fliegen und sich das wunderschäne Königreich im Himmel ansehen. Ein weiterer Gedanke war es zu heiraten. Zwar hatte sie keinen direkten Verehrer in Spielburg, jedoch hatte sie wie jedes Mädchen den ein oder anderen Schwarm in der Jugend gehabt. Im Anschluss viel ihr ein, dass sie eines Tages Königin sein könnte. Wie würde sie regieren? Verträumt schaute Elsa in richtung Sonnenuntergang, welcher sich auf dem Wasser eines Brunnens spiegelte.
     
    Plötzlich hörten alle im Garten gewaltiges Flügelschlagen. Alle schauten nach oben und sahen unzählige geflügelte Geschöpfe in den Gärten landen. Es waren Engel aus Ätheria. Die Meisten von ihnen trugen dicke Rüstungen aus Gold, verziert mit einem roten Wappenrock. Sie waren bewaffnet mit gigantischen Breitschwertern und Schilden so groß wie eine Tür. Ein einziger Engel stach aus der Masse heraus. Sie trug ein weißes Gewand, eine weiße Krone und hatte vier Flügel, welche gleichmäßig und sanft ihren Körper in der Luft hielten. Langsam schwebte sie in Richtung Boden, ohne zu Landen. Ihre Haare waren lang, weiß und reichten bis zu ihrer Hüfte. Ihre Iris war ebenfalls nahezu komplett weiß. Ihr Gesicht strahlte einen perfekten neutralen Ausdruck aus. Als Elsa sich weiter umschaute bemerkte sie, dass alle aus Spielburg außer ihrem Vater und ihr sich verneigten.
     
    Schließlich fing sie an zu sprechen, wobei ihre Stimme in drei verschiedenen Stimmenlagen hallten.
     
    Es ist eine Ewigkeit her Kortas. Ich sehe du hast unsere Tochter zu einem echten Menschen aufgezogen. Welch weltliche Kleidung sie doch trägt.
    Es freut mich auch dich wieder zu sehen Erana. Doch welcher Anlass lässt dich in diese sterbliche Welt hinabgleiten?
    Ich bin gekommen um meine Tochter zu holen. Sie ist nun schließlich 17 und gehört sowohl zum Adel Ätherias als auch zu ihren Schwestern.
    Vater? Ich habe Schwestern?
    Ich sehe dein Vater hat dir kaum etwas über deine Abstammung erzählt mein Kind? Ich bin Königin Erana aus Ätheria, ich bin deine Mutter. Und du Elsa.. du warst von Geburt an zu höherem bestimmt. Sowohl dein Vater als auch deine Mutter haben heillige Fähigkeiten. Ebenso sind deine Schwestern gesegnet. Nun sollst auch du diese Vollkommenheit erfahren. Streck deine Flügel und erhebe dich mit uns in den Himmel.
     
    Inzwischen war die Sonne untergegangen. Bis auf ein paar Fackeln war es dunkel im Garten. Nur Erana selber strahlte in einem hellen Licht, welches sie wie eine Aura umgab.
     
    Aber was ist mit meinem Vater? Meinen Sachen?
    Dein Vater entschied sich vor 17 Jahren dazu den Himmel zu verlassen. Und deine Sachen nicht nichts wert im Vergleich zu den Dingen wie der Himmel für dich bereit hält.
    Elsa... geh mit ihr. Es wäre unfair dich hier zu behalten. Du bist ein Engel und sollst wissen woher du kommst.
    Dann ist es alles war?
    Ja. Solltest du mich vermissen brauchst du nur wieder runterfliegen... ich sorge dafür, dass deine Lieblingssachen dir nachgeschickt werden. Nun flieg mein Kind. Erfahre alles was der Himmel für dich bereit hält.
     
    Erana streckte Elsa mit einem leichten Lächeln eine Hand aus. Elsa selber umarmte ihren Vater noch einmal, blickte zurück auf Spielburg und nahm dann die Hand ihrer Mutter. Sie streckte ihre Flügel und flog mit Erana an der Hand und sämtlichen Wachen als Eskorte richtung Ätheria. Bereits wenige Meter über den Wolken umgab sie ein Gefühl der Ruhe. Unter ihr erkannte sie nur weiße Wolken. Um sie herum sah die einen klaren Sternenhimmel sowie die drei Monde, welche den Planeten umgaben. Niemand sagte ein Wort auf dem Flug nach oben. Elsa löste sich selber von Eranas Hand und flog frei durch den Himmel. Sie drehte ein paar Loopings, schnellte nach unten und dann wieder nach oben. Dann glitt sie friedlich mit ausgestreckten Flügeln sanft richtung Wolkenboden. Erana selber beobachte Elsa dabei und ein zartes Lächeln setzte sich ihr auf. Sie hatte selber vergessen wie schön es doch war fliegen zu können, frei zu sein, die Luft zu genießen...
     
    Nach gut zwei Stunden wurden dann Punkte im Himmel größer und größer. Dann waren Lichter und Gebäude auf den Inseln zu erkennen. Dann konnte Elsa auch Wasserfälle, Pflanzen und Vögel erkennen. Im weißen Licht der Monde erkannte sie Ätheria
     
     
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    Sonnenstreif reacted to Sir Kunz in Elsa von Spielburg   
    17 Jahre vergingen und Elsa von Spielburg, wie ihr Titel nun lauten sollte war inzwischen zu einer wunderschönen Engelsdame herangewachsen. Neben ihren zwei reinweißen Flügeln verrieten nur noch ihre goldenen Augen ihre Abstammung. Über die Jahre hatte sie viel Privatunterricht bei ihrem Mentor Arnhold erhalten. Dieser Historiker, Künstler, Philosoph und Physiker hatte Elsa neben den Grundlagen einiger Wissenschaften auch Schwertkampf sowie das Fliegen beigebracht. Da Elsas Vater flugunfähig war und es sonst keine Engel in Spielburg gab kreierte Arnhold zu ihrem 16. Geburtstag eine Flugrampe am Rande der Stadt. Damit Elsa nichts passieren konnte wurden die nächsten zehn Meter hinter der Rampe mit Heuballen gesichert.
     
    An diesem Tag erklärte er Elsa wie Vögel sich in der Luft halten. Das Wichtigste wär immer die Flügel weit auszustrecken und den Körper waagerecht wie möglich zu halten. Als Elsa dann ihre Flügel, mit einer Spannweite von gut sechs Metern ausstreckte und so schnell sie konnte die Rampe hochrannte schaffte sie es bereits langsam und elegant zurück zum Boden zugleiten.
     
    Bis heute ist es eine ihrer freudigsten Erinnerungen die sie und ihren Mentor eng miteinander verband.
     
    Heute jedoch an ihrem 17. Geburtstag sollte Elsa ein noch ungewöhnlicheres Geschenk als das Fliegen erhalten. Ihre Kammerzofe Serah kamm an diesem morgen erfreut in Elsas Zimmer. Sie selber lag noch im Bett und schlief.
     
    Fräulein Elsa!!! Fräulein Elsa!!! Aufstehen! Es ist euer 17. Geburtstag. Alle haben sich bereits im Thronsaal versammelt um euch zu gratulieren! Ein haufen Geschenke ist eingetroffen! Außerdem hat euer Vater euch das hier besorgt!
     
    Sie hielt ein elegantes azurblaues Kleid in den Händen. Es war weich wie Seide und hatte ein tiefschwarzes Korsett eingenäht. Dazu kamen kleine Blumenmuster, passende Schuhe, ein goldener Kamm und ein eleganter Pelzumhang.
     
    Serah... nicht so laut... ich steh ja schon auf...
     
    Serah öffnete alle Vorhänge und Fenster in Elsas Zimmer. Es war sowohl geräumig als auch gemütlich. Ein kleines Feuer prasselte verspielt im Kamin. An den Wänden hingen ein paar Felle und Gemälde von Elsa oder ihrem Vater. An der Kommode, welche direkt neben Elsas Bett stand lehnte sich ihr Holzschwert an welches ihr Vater ihr zu ihrem 4. Geburtstag schenkte. Es war abgenutzt und verstaubt. Dennoch wollte sich Elsa nie davon trennen.
     
    Schließlich stand Elsa auf und legte sich in die kleine Holzwanne für ein Bad, welches Serah schon vorbereitet hatte. Danach zog Serah Elsa in ihrem neuen prachtvollen Kleid an und steckte eine kleine Mohnblume in Elsas Haare. Elsa betrachtete sich selber im Spiegel und versuchte ihre Flügel anzulegen.
     
    Wunderbar. Das wär dann alles Serah.
    Fräulein Elsa. Ich wollte euch noch das hier schenken.
     
    Serah reichte Elsa eine Halskette mit einem Amulett aus Ebenholz und einer Goldverzieherung.
     
    Es ist wunderschön. Hab vielen dank Serah.
     
    Mit diesen Worten ließ sich Elsa von Serah die Kette anlegen.
     
    Die Beziehung der beiden Frauen war sehr eng. Serah war 30, unverheiratet und aus gutem Hause. Relativ früh kam sie in das Haus des Königs als Dienstmädchen. Als Elsa damals nach Spielburg kam wurde Serah erst ihr Kindermädchen und dann ihre Kammerzofe. Da Elsa selber kaum Kontakt zu anderen Mädchen hatte übernahm Serah ein Stück weit ihre Mutter- und Freundesrolle. Sie war die beste Freundin für Elsa mit der sie Kleider oder Männer bewundern konnte. Dennoch wagte es Serah nie Elsa wie eine unadlige Freundin anzusprechen. Diese Distanz sollte stehts aufrecht erhalten werden.
     
    Nachdem Serah gegangen war atmete Elsa noch einmal tief durch. Dann öffnete sie die Tür und ging die Treppe aus ihrem Turm hinunter. Die Holzdielen knarten unter Elsas Schritten. Die Korridore waren genau so gemütlich wie Elsas Zimmer. Überall roch es nach Holz und Bier. Schließlich ging Elsa durch die Bibliothek ihres Vaters, eine weitere Treppe hinunter und ließ sich dann von zwei Wachen die große Tür zum Thronsaal öffnen.
     
    Nun war es soweit und Elsa präsentierte sich im Thronsaal. Alle außer ihrem Vater verbeugten sich so, dass ein Gang von Elsa bis hin zum Thron und ihrem Vater enstand. Elegant aber dennoch fröhlich ging sie langsam, und dann immer schneller auf ihren Vater Kortas zu, welcher sie in die Arme nahm und ihre gratulierte.
     
    Hier ist mein Geschenk für dich Elsa. Ich hoffe es gefällt dir!
     
    Kortas zeigte auf einen Rüstungständer welcher eine Eisenrüstung trug. Die Rüstung selber bestand zum großteil aus Leder oder Stoff. Es war ein einfaches dunkelblaues Stoffhemd mit einem Lederharnisch drauf, dazu Leder Arm- und Beinschützer, Lederstiefel, eine Stoffhose und verzierte Metalschulterplatten sowie kleine Metalplatten auf der Lederrüstung. Auf einem Podest neben der Rüstung lag ein rotes Kissen mit einer Eisenkrone drauf. Die Krone selber ähnelte dem Kopfschmuck einer Walküre mit Goldverzieherungen.
     
    Es ist eine Spezialanfertigung für dich allein. Die Rüstung ist sehr leicht, damit du mit ihr auch fliegen kannst. Dennoch wirst du merken, dass du sehr gut gepanzert bist. Als Krönung des ganzen brauchst du natürlich noch eine Waffe! Hier meine Tochter!  Diese Schwert sollte sich dir würdig erweisen!
     
    Kortas reichte Elsa ein großes Breitschwert. Die Klinge selber war aus purem Eisen. Der Knauf war elegant aus Leder eingearbeitet. Und als Höhepunkt des ganzen schmückte ein großer Smaragd das Schwert an der goldenen Parierstange. 
     
    Pass aber auf Elsa. Es ist kein gewöhnliches Schwert. Es ist ein magisches Schwert aus Ätheria. Du bist nun 17 Jahre alt und es wird Zeit, dass du deiner heilligen Abstammung Ehre zuwendest. Mit diesem Geschenk wirst du die Großgenerälin von Spielburg!
     
    Oh Vater! Es ist ein wundervolles Geschenk. Nie habe ich ein schöneres Schwert gesehen. Bist du jedoch sicher, dass ich es als Großgenerälin schaffe? Ich habe noch nie in einer Schlacht gekämpft. Ich weiß nichts über Strategien oder wie man Soldaten befehligt.
     
    Das wird du alles lernen wenn du willst. Mach dir darum keine Sorgen. Heute sollst du von uns gefeiert werden!!! Lasst uns alle auf meine Tochter anstoßen!
     
    Im ganzen Saal wurde unter den vielen Gästen Bier ausgeteilt. Alle zusammen hebten sie ihre Becher und riefen "Dreimal Hoch auf Elsa! Hoch! Hoch! Hoch!"
     
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    Sonnenstreif reacted to JimmyRustleton in Im Westen Nichts Neues   
    Vorwort: Nach über einem Jahr Abwesenheit und Funkstille kommt endlich die Fortsetzung zur Lore des 77sten Infanteriebataillon. Ich hoffe ihr habt, trotz einiger Form- und Rechtschreibfehler, Spaß beim Lesen (korrigierte Version kommt hoffentlich bald!
     
     
    Teil I: Grabenratten
     
     

    Kapitel 2: Feuertaufe
     
    Zuerst konnte er nur ein Pfeifen wahrnehmen. Nicht etwa ein Pfeifen wie von einem Teekessel oder einer Trillerpfeife. Es war in etwa wie ein sehr hoher Sinuston: durchgehend, eintönig und auf hoher Frequenz. Seine Sicht war verschwommen und er musste blinzeln um die Schärfe wieder herzustellen. Doch vergebens. Es war dunkel um ihn herum und er bekam Panik beim Gedanken eventuell erblindet zu sein. Sein Puls ging dennoch langsam, alles schien in Zeitlupe zu geschehen. Sein Gehör schien beschädigt zu sein, denn alles drang nur gedämpft in seine Ohren, als wäre er unter Wasser. Er schnappte nach Luft und sog diese gierig ein. Sie brannte in seinem Hals und seinen Nasenhöhlen. Scheinbar war er doch nicht unter Wasser. Aber wo dann? Alle seine Sinne schienen durcheinander geraten zu sein. Er versuchte sich zu rühren, aber seine Gelenke und Glieder, seine Muskeln und Sehnen schienen nicht zu reagieren. Der Befehl war klar aus seinem Hirn in sein Nervensystem gedrungen, schien aber unterwegs verloren gegangen zu sein, als ob seine Gedanken selbst nicht mehr wüssten wohin. Was war geschehen? Verwirrung und Unbehagen machte sich in seinen Gedanken breit. Benommen tastete er die Umgebung ab. Er lag auf harten Boden, auf dem Rücken wie ein Käfer und konnte sich nicht bewegen.
     
    "Verdammt!" Entfuhr es ihm.
     
    Er musste schwer keuchen und husten. Die stickige warme Luft drang brennend in seine Lungen durch seinen Mund und seine Nase und hinterließ einen eisenhaltigen Geschmack auf der Zunge. Er taste sich selbst ab. Langsam fing sein Körper wieder an ihm zu gehorchen und er spührte seine Zehen und Fingerspitzen. Scheinbar war noch alles dran. Er blinzelte erneut um etwas zu erkennen und erkannte irgendetwas wie leuchtende Streifen die sich in langen Parabeln am pech schwarzen Himmel abzeichneten. Offenbar war er auch nicht blind. Er winkelte die Knie an und versuchte sich zur Seite zu wenden um sich irgendwie aufzurappeln, doch ihm war noch zu schwindelig so dass er beim Versuch sich aufzurichten umkippte wie ein Besoffener und liegen blieb. Er ächzte auf und wand sich wieder auf dem Rücken wie zuvor und versuchte seine unregelmässige Atmung zu regulieren. Er schaute zu den Leuchtstreifen am Himmel und verfolgte deren Bahn. Sie erschienen im vorderen Rand seines Blickfeldes und verschwandet, gefolgt von mehreren Erschütterungen die die Erde beben liessen. Irgendwas rieselte aus seinen Ohren. Er entfernte die ledernen Handschuhe und tastete mit der Fingerspitze die Innenseite seines Ohres ab und hielt sich diese anschliessend vor die Augen. Er konnte immer noch nicht viel erkennen denn die Schärfe hatte sich nicht eingestellt aber er konnte erkennen dass seine Fingerkupe feucht war. War das Blut? Anscheinend ist sein Trommelfell geplatzt. Er verzieht sein Gesicht zu einer Grimasse und schaute, keuchend und hustend am Boden liegend, dem Feuerwerk über ihm zu.
    Ihm war schlecht von dem Schwindelgefühl. Alles drehte sich in seinem Kopf und er hatte ernsthafte Schwierigkeiten damit einen klaren Gedanken zu fassen. Er versuchte sich zu erinnern. Wer war er? Wie hieß er, wo war er und warum? Er wendete den Blick nach rechts und betrachtete den Boden. Der Boden war teils mit Bretten und Holzplatten ausgekleidet. Er erkannte Seitenwände die ebenfalls mit Bretten und Holz verkleidet und verstärkt waren. Es war aber kein Dach über ihm und er war im Freien. Er suchte weiter die Umgebung ab und erkannte an einer seiner eine Kiste mit einer Beschriftung. Große weiße Buchstaben erklärten ihm dass es sich um eine Munitionskiste handelte. Ein Siegelprankte auf der Seite, eine Art Lorbeerenkranz. Er runzelte die Stirn und kniff die Augen zusammen. Auf der Kiste lag eine Waffe. Ein langes Gewehr aus Carbon, mit aufgesetztem Zielfernrohr, ganz in schwarz. Er konnte das erkennen da die Leuchtstreifen am Himmel die Umgebung kurzfristig erhellten ehe alles wieder in Dunkelheit getaucht wurde. Er drehte den Kopf in die andere Richtung. Er erkannte einen ebenfalls unbedachten, mit Holzplatten und Brettern verkleideten Korridor der sich in der Finsternis verirrte. An dessen Anfang erkannte er ebenfalls zwei Stiefelsohlen. Ein lebloser Körper lag dahinter, spannungslos und erschlafft. Die Übelkeit überkam ihn und er musste würgen. Und wand sich wieder gen Himmel und dachte konzentriert nach. Langsam fügten sich die Eindrücke wie von selbst zusammen und ergaben ein Muster. Er lag auf dem Boden eines Schützengrabens und die Leuchtstreifen über ihm waren kein frohes Feuerwerk, sondern Artilleriegranaten die von der anderen Seite aus geschossen kamen. Die andere Seite.. Der Feind. Der Krieg! 'Verdammt, die beschiessen uns!' sagte er zu sich selbst, die Panik und Hilflosigkeit schlugen ein und er begann sich nervös zu winden. Er musste hier sofort weg! Die Einschläge kamen immer näher und auch die Erschütterungen wurden heftiger.

    Plötzlich erschien ein Gesicht in seinem Blickfeld. Direkt vor ihm. Es war auf einmal da, wie aus dem Nichts. Es war das Gesicht einer jungen Frau, etwas blass und von Sommersprossen gespickt. Ihre Augen, unter denen schwere, dunkle Tränensecke hingen blickten ihn flehend an. Einzelnde Haarstränen hingen ihr wild im Gesicht und ihr Mund formt Worte, aber sie drangen nicht zu ihm durch. Verwunderung machte sich in seinem Gesicht breit und er blinzelte sie verdutzt an.
     
    "Was zum-.. Wer..?" stammelte er benommen.
     
    Seine Stimme klang rau und heißer. Er brauchte dringend Wasser. Wasser war auf einmal das Wichtigste.
     
    "Major!" schrie die junge Dame ihn fast schon bettelnd an. "Wir.." Ihr Satz wurde von einer starken Erschütterung unterbrochen.
     
    Sie sah sich nervös um bevor sie wieder ansetzen und weiter eindringlich auf ihn einredete.
     
    "Major! Kommen Sie zu sich! Wir müssen sofort hier weg! Unsere Stellungen werden auf allen Fronten gleichzeitig angegriffen. Uns bleibt nicht viel Zeit wir...!" Ein erneuter Anschlag ließ die Erde erneut deutlich stärker zittern.
     
    Das schien ziemlich nahe gewesen zu sein. Doch er schaute sie weiter völlig verwundert an ehe sich die Synapsen in seinem Gehirn in Gang setzen. Alles kehrte auf einmal zurück, seine Sinne und seine Wahrnehmung. Er wußte wieder wo er war und was er hier tat. Er war Major James Rustleton. Soldat im dritten Infanterie Korp der republikanischen Garde und steckte in verdammt großen Schwierigkeiten. Die Erschütterung intensivierten. Er blickte die junge Frau erneut an. Er erholte sich recht schnell von dem Granatschock. Er. Der Soldat. Elwood. Der Schuss. Die Schüsse... Das Blut. 'Fuck' dachte er und zog eine schiefe Grimasse.
     
    "Elwood... Er... Wir können nicht ohne ihn..." sagte er, nach Luft ringend. Immer noch hustend und keuchend.

    "Verdammt, Major! Wir haben keine Zeit für sowas. Wir müssen hier verflucht nochmal verschwinden und zur Basis zurück!" Sagte sie mit drängendem Ton, während sie sich immer unruhiger und nervöser umblickte.
    In ihrer Stimme schwang Angst und Entsetzen mit. Sie hatte den Major mittlerweile an seinen Lederriemen hochgehieft und in eine bequeme Position gebracht.
     
    "Hier geht gerade die Hölle ab. Sowas.." sie wurde wieder von heftigen Einschlägen unterbrochen.
     
    Diesmal waren sie bedrohlich nahe. Erde und Gesteinsbrocken wurden aufgewirbelt und regneten über ihren Köpfen nieder. Die junge Frau hielt sich schützend ihre Hände über den Kopf und kniff die Augen fest zusammen. Wer war sie nur, was machte sie hier? Sie schien noch ein halbes Kind zu sein, kaum alt genug um in einer Bar ein Bier bestellen zu können und trotzdem war sie hier mit ihm. Und sie trug eine Uniform. Er musterte die dunkelblaue Kampfweste die unter dem Kevlar hervorragte. Auf der oberen rechten Seite der Schutzweste war ein Namensschild befestigt. Leutnant S. Jarih. Der Name. Er kannte ihn. Er dachte angestrengt nach ehe es ihm wieder einfiel. Er befehligte das 77ste Infanterie Bataillon und Shura Jarih war Leutnant unter seinem Befehl.
     
    "Shura!" Er fixiert sie mit festen Blick, schaute ihr tief in die Augen.
     
    "W-was?" Erwiderte sie und zuckte dabei leicht zusammen. Sie schien völlig aus dem Konzept gebracht worden zu sein.
     
    "Wir müssen hier sofort weg!"
     
    Perplex starrte sie ihn an und schüttelte den Kopf ehe sie sich neben ihn hockte und seinen rechten Arm packte und um ihre schmale Schulter legte. Das Mädchen schien keine 60kg auf die Wage zu bringen dennoch schaffte sie es, mit einigen Mühen den benommen Major, der ja nun auch nicht mehr der jüngste war, hoch zu stämmen so dass er sich aufrichten konnte. Gestützt von seinem Leutnant wollte er in den Gang humpeln den er schon vorher ausgemacht hatte, wurde aber gestoppt.
    "Den können wir nicht mehr nehmen." warf sie kopfschüttelnd ein und wand sich in die entgegengesetze Richtung in der sich ebenfalls ein Korridor befand. Der Frontabschnitt RR1 und RR2 sind überrannt worden und der Kontakt zum Hauptquartier ist auf sämtlichen Posten zusammengebrochen. Er gillt ein allgemeiner Rückzugbefehl. Alle Soldaten in den vordersten Frontabschnitten sollen sich in die hinteren Linien zurückziehen und mit den Reservetruppen den Gegenangriff vorbereiten." erklärte sie ihm, ohne ihn dabei anzusehen.
    Shura's Blick ging entweder starr gerade aus oder nervös über ihre Schulter nach hinten. Man könnte meinen sie wäre verfolgt und irgendwie war dieses Gefühl ja auch recht. Die Granaten kamen immer näher an sie ran, versuchten sie aus der Luft auszumachen nur um sie knapp zu verfehlen. Und mit jedem Mal schien sich ihre Zielsicherheit zu verbessern. Sie waren nur knapp dreißig Meter gegangen als eine weitere Granate genau an der Stelle einschlug an der sich sich eben befanden. Shurah und der Major schauten sich darauf hin kurz an ehe sie weiter hetzten ehe sie das Ende des Grabens erreichten. An dessen Kopfseite war eine wackelige Metalleiter montiert. Oben auf der Leiter stand ein nervöser Infanterist der sich, wie Shura eben, nervös umschaute, als könnte er es nicht erwarten hier endlich wegzukommen. Er richtete den Lauf des Gewehrs mal hier hin, mal dort hin und als der Leutnant und der Major hickend und schnaufend in seinem unteren Blickfeld erschienen richtete er instinktiv und aufgekratzt wie er war das Gewehr in ihre Richtung.
     
    "He, He! Sullivan, Ich bin's, Ich bin's... Leutnant Jarih!" Sie hob beschwiftigend den freien Arm hoch und winkte ihm zu. "Nicht schiessen Ich.. Ich hab' den Major gefunden!"
     
    "Major, sind Sie das?" Der Blick des Infanteristen Namens Sullivan wirkte skeptisch und unruhig.
     
    Er kniff die Augen zusammen und musterte den Mann vor sich. Dieser hatte eine normale Größe und trug die Uniform eines höheren Offiziers. Die goldenen Schulterklappen und die aufgenähten Rangabzeichen an seiner Schulter wiesen ihn in der Tat als Major der Infanterie aus. Das war auch alles was an ihm den Anschein eines Offiziers machte. Seine Haare waren zerwühlt und sauber an der Schläfen rasiert wie es eigentlich nur die Mannschaften machten. Seine bernsteinfarbenen Augen funkelten wild aus ihren Höhlen. Ein ungepflegter Bart zierte sein -Gesicht- markantes Gesicht. Zur Krönung zog sich eine breite, rosa Narbe von seinem Jochbein bis zum Nasenrücken quer durch seine linke Gesichtshälfte. Rote Äderchen in den Augenrändern zeugten von wenig Schlaf und starken Alkoholkonsum. All das gab ihm durchaus eine verwegene Allüre und ließ ihn so garnicht wie einen Offizier wirken. Im Grunde wirkt er nicht mal wie ein Soldat. Eher wie Söldner oder wie ein Vagabund...
     
    "Scheiße, Major.." kam es krächzend aus Sullivans Hals. "Ich hab'se fast über'n Hauf'n geballert, man!" Er lachte heißer in sich rein und schulterte das Gewehr. "Jetzt aber nichts wie weg hier! Diese Bastarde machen uns verdammt nochmal die Hölle heiß. Scheiße..."
    Er spuckte aus und wischt sich mit den Handrücken den Mund ab. "Ich wußte garnicht dass die Penner sowas können..."

    Der andere Soldat, der bisher regungslos mit verschränkten Armen, an die Wand gelehnt, unter halb der Treppe stand, gab ein bestätigendes Grunzen vor sich. Sein Gesicht konnte man nicht erkennen da er eine schwarze Gasmaske trug. Gekleidet war er mit einem verschmutzten, weißen Unterhemd unter dem sich ein trainierter Körper spannte. Seine Arme waren lang und muskulös und seine dunkle Haut mit etlichen Tätovierungen und Narben verziert. Er trug eine dunkelblaue Kampfhose der Infanterie und seine Kampfjacke hatte er sich mit den Ärmeln um die Hüften gebunden. Er wirkte bedrohlich und durch seine hühnenhafte Statur überragte er die meisten anderen Soldaten.
     
    "Wir sollten verschwinden, Wie Sully gesagt hat" Gab der Riese ruhig von sich. "Hier wird es langsam eng und heiß."
     
    Jimmy antwortete mit einem knappen Nicken und die kleine Gruppe setzte sich in Bewegung. Der Himmel über ihnen war mittlerweile von Suchlichtern und umherschwirrenden Leuchtspurgeschossen hell erleuchtet so dass es ihnen leicht gelang ihren Weg in der vernarbten Landschaft zu finden. Sie hechteten über Stacheldrähte und Trümmerteile, umgingen tiefe Granattrichter in denen sich Treibstoff und giftiges Gas sammelte. Tote und Verletzte lagen gleichermassen verteilt auf dem Schlachtfeld und feindliche Granaten schlugen weiterhin um sie herum ein. Heftige Explosionen rissen tiefe Krater in den felsigen Boden und schleuderten sowohl Erde, Gesteins- und Granatesplitter also auch Körper wirbelnd durch die Gegend. Die Luft war erfüllt von dem Geruch von verbranntem Fleisch, Schießpulver und geschmolzenem Metal gemischt mit brennenden Treibstoff und Giftgas. Eine chaotische Kakophonie aus Detonationen, Schreien und heulenden Mörsergranate erfüllte die Umgebung während der Boden dermaßen zitterte dass manche glaubten die Erde würde sich jeden Moment unter ihren Füßen auftun und sie alle verschlucken. Als sie vollkommen mit Dreck bedeckt und außer Atem den hinteren Teil der Frontlinie erreichten bot sich ein Bild der Verzweiflung: Überall war Material verteilt, Soldaten irrten verloren umher, jede bis jetzt aufrecht erhaltene Ordnung schien zusammenzubrechen. Verwundete schleppten sich humpelten und stolpernd mit letzten Kräften von überall heran, tote lagen wahllos am Boden verteilt. Einige Offiziere versuchten vergebens Befehle zu erteilen jedoch schien sich in der allgemeinen Panik keiner dafür zu interessieren: Jeder war damit beschäftigt seine eigene Haut zu retten und den Arsch aus dem Schussfeld zu schaffen.
     
    "Verfluchte Scheiße" brachte der Major hustend hervor. "Wir müssen schleunigst zum Landeplatz ehe dieser Abschnitt auch verloren geht!"
     
    Sein Blick schweifte über den rotglühenden Horizont von dem die Großoffensive gleich einer Feuerwalze heran rollte. Was war hier bloß los? Klar, in der Zeit in der das 77ste Bataillon hier stationiert war gab es einige harte Gefechte aber dies war mit keiner vorhergehenden Schlacht zu vergleichen. Die Gewalt, die sich plötzlich über und um ihn herum entfesselte versetzte auch hartgesottene Frontschweine wie den Major in eine besorgte Unruhe. Keiner hatte mit einer Offensive dieser Härte gerechnet und die Kampferprobten Soldaten des Dritten Armeekorps liefen wie aufgescheuchte Hühner herum, verzweifelt auf der Suche nach Deckung und einem Ausweg aus dieser Hölle. Jimmy betrachtete eine Weile die Szenerie und ihm wurde klar: Diese Schlacht war definitiv verloren, die Front brach an sämtlichen Abschnitten zusammen, die Armee befand sich auf einem ungeordneten Rückzug ohne Chance darauf sich in den hinteren Teilen neu zu formieren. Dies schien der Anfang vom Ende zu sein. Oder das Ende vom Anfang...
     
    (Fortsetzung folgt)
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    Sonnenstreif reacted to Sir Kunz in Elsa von Spielburg   
    Viele Jahre vor der Zerstörung der Erde existierten, wenige Sterne von der Erde entfernt zwei Welten.
     
    Die obere hieß Ätheria. Eine Welt aus perfekten geflügelten Geschöpfen, gesegnet mit unendlichem Leben, ewiger Jugend und teils magischen Kräften. Letzteres war jedoch eher die Ausnahme und wurde als Privileg unter den Engeln angesehen. So waren es König Kortas und Königin Erana welche als Stärkste ihrer Rasse gekrönt wurden. Der König selber war ein ehrenvoller gerechter Anführer, welche sich in Zeiten der Krieges mit seiner mächtigen Rüstung in den Kampf stürzte und mit einem heilligen verzauberten Diamanthammer sein Reich beschützte. Königin Erana war ebenfalls eine starke Kämpferin und stand mit ihrem Mann oft Rücken an Rücken im Gefecht. Mit ihrem verzauberten Diamantschwert enthauptete sie Unwürdige und gab ihnen gleichzeitig einen barmherzigen schnellen Tod.
    Jedoch waren selbst Kortas und Erana nicht so perfekt wie sie schienen. Kortas selber hat nicht einmal richtige Flügel sondern nur zwei Federschweife, welche auch das Wappen Ätherias schmückte. Zudem hatte er unzählige Maitressen, auch außerhalb Ätherias. Erana hingegen hielt an ihrem Mann fest und war ihm nie untreu. Dafür erschien sie generell kalt und gefühlslos. Sie strebte nach einem perfekten Reich ohne Sünde, ohne Leid. Sie verabscheute Engel ohne magische Kräfte und lied diese gezielt nicht zu Festen ein oder sprach extra von "heilligen Engeln" in ihren Reden und Ansprachen.
     
    Die Welt unter Ätheria, der eigentliche Planet war eine eher mittelalterliche Welt. Gigantische Burgen zwischen Bergen und Tälern, über Bäche und Flüsse, von Höhlen bis zur Küste erstreckten sich in dieser Welt. Alle waren harmonisch unter König Kortas vereint. Da dieser jedoch kaum den sterblichen Menschen dieser Welt einen Besuch abstattete war der Adel in Spielburg fast vergessen. Ein jeder trug in diesem Reich bei was er konnte. Zwischen Bauern, Schmieden, Jägern und Wachen konnte jeder seinen Platz finden, egal ob Mann oder Frau. Jedes mal wenn Kortas Spielburg besuchte wurde die große Stadt Spielburg in der Mitte des Reichs extra hergerichtet. Zwischen weißen Blumen, bunten Bannern und jubelnden Untertanen begrüßte man den König von den fliegenden Inseln. Er brachte den Leuten stehts das Geschenk der Hoffnung. In Spielburg würde man mit dem Tod erlöst und anschließend in Ätheria als Engel wiedergeboren werden. So baten viele den König nach Verstorbenen in Ätheria zu suchen und verschiedene Nachrichten zu überbringen. Kortas selber überbrachte auch hin und wieder die ein oder andere Nachricht. Damit die Menschen Hoffnung hätten. Schließlich wollte er auch, dass es ihnen gut geht.
     
    Erana hingegen sah dies anders. Für sie waren die Bewohner Spielburgs nur Bauern, Kanonenfutter, Sterbliche. Kortas selber stritt hin und wieder mit Erana über ihre Ansichten. Dennoch geschah es, dass Erana und Kortas bald adligen Nachwuchs bekommen würden, vier Kinder sagte eine Gesegnete von Ätheria vorraus.
     
    Während der Schwangerschaft stritten sich Erana und Kortas immer mehr. Schließlich schlossen sie eine Wette ab: Kortas würde eines der Kinder mit nach Spielburg nehmen und dort als Mensch aufziehen während Erana die anderen Kinder bei sich in Ätheria behält. In 100 Jahren würden sich alle Kinder dem Volk offen präsentieren und das Volk dürfte abstimmen wer als Kronprinz oder Kronprinzessin folgen sollte.
     
    Schließlich kam der Tag und die vier Kinder wurden geboren. Alles Mädchen. Erana fand schnell namen für ihre Kinder. Das kind mit blutrotem Haar nannte sie Aveline. Das Nächste mit rabenschwarzen Haaren Madeleine. Ihr drittes Kind mit Haaren weiß wie Sternenlicht Elizabeth.
     
    Kortas bekam die Tochter die überig blieb. Sie hatte hellblonde Haare, wie das Licht des Mondes im Konflikt mit Sonnenstrahlen. Er nannte seine Tochter Elsa und verließ Ätheria. In der Stadt Spielburg war bereits alles vorbereitet. Mit Freuden feierte man die Geburt von Elsa und die ewige Heimkehr ihres Königs.
     
    So hieß es bald im Reich König Kortas von Spielburg und Königin Erana von Ätheria.
     
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    Kapitel 9: Von Wölfen und Eiseskälte
     
    Kurze Zeit später ... auf einem Berg nahe der Avianersiedlung ...
     
    Zwei Augen verfolgten ein verliebtes Avianerpaar, das turtelnd durch die Siedlung zog. Eine Zunge schleckte sich über die Schnauze, an der das graue Fell weggebrannt kurz war. Leise Schritte kamen näher.
    "Der große mächtige Eisenzahn. Besiegt von einem Silberflügel."
    Eine lichtgelbfarbene Wölfin gesellte sich gemächlich zum grauen Wolf und grinste ihn frech an. Ihre Augen waren geschlossen, als würde sie schlafen und doch wusste sie genau, wo sie ihre Pfoten hinzusetzen hatte. Ein verächtliches Schnauben kam vom Wolf, der wohl Eisenzahn hieß.
    "Sei still", sagte er mürrisch zu ihr ohne den Blick von den Avianern abzuwenden.
    "Es war sehr dumm von dir, dich in deiner Kernform vor ihr zu verstecken. Hätte sie dich gefunden--"
    "Hat sie aber nicht", unterbrach Eisenzahn sie und fletschte wütend die Zähne. "Dein Plan wäre aufgegangen, hätte Sommerglut das Feuer nicht so tölpelhaft gelegt. Es war kontrollierbar und hat niemanden erwischt. Ganz abgesehen davon...", fuhr er fort und schaute sie an. "... dass du dich viel zu früh gefreut hast. Halte dein Triumphgefühl nächstes Mal gefälligst zurück!"
    "Hihi. Es wird kein nächstes Mal geben", kicherte die Wölfin, unbeeindruckt von seinen harschen Worten.
    "Wie?", fragte der verärgert und verwirrt.
    "Wir werden schon bald bekommen, was wir wollen, glaub mir. Sie wird uns buchstäblich in die Pfoten laufen."
    Mit diesen mysteriösen Worten drehte die Wölfin um und ließ Eisenzahn unwissend und ihr fragend hinterherschauend auf dem Berg zurück.
     

    Wochen mussten vergangen sein, in denen Minka und Tatzaru von Planet zu Planet reisten, die Gegenden auskundschafteten und Tatzaru sogar noch einige Bücher aus einer leerstehenden, halb verfallenen Hylotlvilla mitgehen ließ. Minka hatte ihr zwischendurch von den Tiergeistern erzählt und dass sie hoffte, mehr über diese in Erfahrung zu bringen. Tatzaru schien davon mehr begeistert als verängstigt und es stellte sich heraus, dass Zoologie (aka Tierkunde) ihr Hobby war. Das war auch einer der Gründe wieso sie kein Fleisch essen wollte, sondern lieber an den Früchten der Planeten Vorlieb nahm.
    In erster Linie suchten die beiden nach Dörfern oder Städte, wo die Einheimischen eventuell etwas wissen konnten.
    Nach einer Ewigkeit des Erkundens auf einem Savannenplaneten fanden sie einen Canyon, auf dessen Grund sich ein mysteriöser Höhleneingang öffnete. Besonders nah heran kamen sie allerdings nicht, weil eine Horde hungriger wilder Floraner, die darin hausten, sie als ihr Mittagessen ansahen. Als Minka sich und Tatzaru in einer schnellen Flucht zurück aufs Schiff teleportiert hatte, äußerte Tatzaru eine Idee.
    "Ich finde... wir sollten es einmal bei anderen Planetenarten probieren. Wie wäre es mit Schneeplaneten?"
    "Schnee?"
    Minka hatte schon von solchen Planeten gehört. Dort herrschte bittere Kälte und sollte man unvorbereitet dort hingehen, würde man innerhalb von Minuten oder gar Sekunden erfroren sein.
    "Wir sind doch niemals gut genug ausgerüstet dafür."
    "Oh und wie wir das sind! Aufgepasst!", sagte Tatzaru fröhlich und eilte zu ihrem großen Rucksack.
    Minka schaute neugierig zu, wie sie einige dicke Kleidungsstücke herausholte.
    "Tada!", rief sie schlussendlich und hielt eine dicke gepolsterte Jacke hoch. Lederbraun mit flauschigen weißen Polstern am unteren und oberen Ende und an den Ärmelenden.
    "Die ist gefüllt mit superweichen Federn! Und dazuuu... habe ich hier noch die passende Hose. Für eine Floranerin wie Euch ist es wichtig, sich vor der Kälte zu schützen. Ich brauche es nicht wirklich. Mein Gefieder hält mich warm genug plus meine leichte Kleidung."
    Nach kurzem Überlegen und die Kleidung prüfend anstarrend willigte Minka ein.
    "Gut, wir probieren es. Sollte uns die Kälte aber doch zu schaffen machen, sind wir sofort wieder weg."
    Sie ging ans Steuer und suchte einen kalten Stern heraus. Trotz des mulmigen Gefühls freute sich Minka, denn sie würde endlich eine neue Planetenart kennenlernen.
    Das Raumschiff verließ gerade den Hyperraum als Minka mit dem Umziehen fertig war.
    "Sieh mal! Was ist das?!", hörte sie Tatzarus erstaunten Ausruf.
    Die Avianerin stand am Fenster und schaute ehrfürchtig auf den Planeten herab, den das Raumschiff gerade ansteuerte. Minka ging zu ihr und traute ihren Augen kaum, als sie hinausschaute. Auf dem eigentlich durch Schnee und Eis weißen und eisblauen Planeten erstreckte sich ein monströser dunkelblauer Berg über fast die Hälfte des Planeten.
    "Ist sowas normal?", fragte Minka, da sie sich mit kalten Sternen nicht auskannte.
    "Gewiss nicht!"
    "Na dann haben wir direkt was zu erkunden. Ich flieg uns über den Bergkamm."
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    Kapitel 8: Eine neue gefiederte Begleitung
     
    Die ersten Sonnenstrahlen schienen durch das Holzgeflecht der Fenster und blendeten Minka, die auf ihrem Bett saß und ihr Inventar überprüfte.
    ... gut. Alles beisammen.
    Sie stand auf, streckte sich und ging langsam zur Treppe. Ein letzter Blick auf Lilietta, die noch friedlich schlief.
    Tut mir leid, falls ich nicht zurückkomme..., entschuldigte sich Minka im Voraus und verließ so leise wie möglich das Haus. Draußen bekam sie den Schreck ihres Lebens, als sie plötzlich von hinten angesprochen wurde.
    "Äh... Verzeihung?"
    Eine recht junge Avianerin mit hellgelbem Gefieder stand hinter ihr. Auf dem Rücken trug sie einen riesigen Wanderrucksack.
    "Was zum... du hast mich fast zu Tode erschreckt! Was willst du?", wollte Minka wissen.
    "Oh das tut mir sehr leid, aber ich wollte unbedingt wissen, ob die Gerüchte stimmen, dass hier ein Silberflügel lebt und... wahrhaftig! Ihr seid ein Silberflügel! Besitzt Ihr auch den sagenumwobenen Spezialsinn?", fragte die Avianerin mit glänzenden Augen.
    "Ja... ja das tue ich." Die Situation war Minka etwas peinlich und sie hoffte, dass kein anderer Floraner das sah.
    "Wow... Wisst Ihr es ist unüblich, dass jemand von Eurer Spezies zum Silber- oder Flammenflügel wird."
    "Willst du nun noch meine unglaublichen Flügel berühren, wenn du schon extra hier bist?", fragte Minka leicht genervt, weil die Avianerin sich wohl länger unterhalten wollte.
    "Oh nein, keineswegs! Das ist eine heilige Gabe des Kluex und nichts für Niedere wie mich!", lehnte sie ab.
    "Gut. Sonst noch was?"
    "Nun, eigentlich..."
    "Jaaaa? Nur zu, ich fress dich schon nicht", ermutigte Minka.
    "Also... ich hätte da eine große Bitte...", zögerte die Avianerin.
    "Ich hörte, dass Ihr ein Raumschiff besitzt und auf Reisen geht und da wollte ich fragen... ob ich... eventuell mitkommen könnte?"
    "Wie gut kannst du kämpfen?", fragte Minka sofort und verschränkte die Arme.
    "Ich weiß mit einem Speer umzugehen!"
    "Aha und wie kommt das?"
    "I-Ich... war einmal Mitglied einer Garde..."
    "Eine Garde auf diesem Planeten?" Minka sah sie aus schmalen Augen an.
    "N-Nein, auf einem bewaldeten... Aber die gibt es nicht mehr, seit ein Geschöpf des Kluex uns angriff!"
    Sommerwind... "Dann warst du das damals! Ich wusste doch, dass mir diese Stimme und Federfarben bekannt vorkommen! Nur wegen dir hab ich jetzt diese blöden Flügel, weil du mich hast auffliegen lassen!", rief Minka verärgert, wobei sie versuchte, nicht zu laut zu werden.
    Die Avianerin war sichtlich zurückgeschreckt.
    "Aber...! Denkt doch an die Vorteile durch diese Gabe!"
    "Minka? Alles gut sssein?", fragte Ako, der plötzlich um die Ecke kam.
    "Ja, alles gut Ako. Geh wieder."
    Beim Gehen warf Ako der Avianerin einen warnenden Blick zu.
    "Also... darf ich nun mitkommen?", versuchte sie es vorsichtig erneut, wurde aber direkt von Minka angemurrt.
    "Vergiss es."
    Wütend wandte sich Minka ab und wollte sich aufs Schiff teleportieren, musste aber gleichzeitig an Chinzahs Motto denken.
    Widerwillig warf sie einen Seitenblick auf die Avianerin, die mit runden glänzenden Augen tieftraurig zu Boden schaute.
    Genervt rollte Minka mit den Augen und seufzte.
    "Gut, einverstanden. Fürs Erste darfst du mitkommen."
    "Wirklich?! Juhuuu!", jubelte die Gefiederte und tat einen Freudensprung.
    "Unter einer Bedingung. Ich heiße Minka und du wirst mich duzen, verstanden?"
    "Oh aber... das ist doch Eurer gar nicht angemessen...", begann die Avianerin, gab aber sofort durch Minkas bösen Blick nach.
    "Ich werde es versuchen. Mein Name ist übrigens Tatzaru", stellte sie sich erfreut vor.
    "Also dann, Tat... Tatta... ach, ich werde dich einfach Tatzu nennen", legte Minka fest. "Also dann Tatzu. Bereit?"
    "Und wie!"
    Ohne weitere Umschweife teleportierte Minka sich und Tatzaru aufs Schiff und begab sich ans Steuer.
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    Kapitel 8: Eine neue gefiederte Begleitung
     
    Die ersten Sonnenstrahlen schienen durch das Holzgeflecht der Fenster und blendeten Minka, die auf ihrem Bett saß und ihr Inventar überprüfte.
    ... gut. Alles beisammen.
    Sie stand auf, streckte sich und ging langsam zur Treppe. Ein letzter Blick auf Lilietta, die noch friedlich schlief.
    Tut mir leid, falls ich nicht zurückkomme..., entschuldigte sich Minka im Voraus und verließ so leise wie möglich das Haus. Draußen bekam sie den Schreck ihres Lebens, als sie plötzlich von hinten angesprochen wurde.
    "Äh... Verzeihung?"
    Eine recht junge Avianerin mit hellgelbem Gefieder stand hinter ihr. Auf dem Rücken trug sie einen riesigen Wanderrucksack.
    "Was zum... du hast mich fast zu Tode erschreckt! Was willst du?", wollte Minka wissen.
    "Oh das tut mir sehr leid, aber ich wollte unbedingt wissen, ob die Gerüchte stimmen, dass hier ein Silberflügel lebt und... wahrhaftig! Ihr seid ein Silberflügel! Besitzt Ihr auch den sagenumwobenen Spezialsinn?", fragte die Avianerin mit glänzenden Augen.
    "Ja... ja das tue ich." Die Situation war Minka etwas peinlich und sie hoffte, dass kein anderer Floraner das sah.
    "Wow... Wisst Ihr es ist unüblich, dass jemand von Eurer Spezies zum Silber- oder Flammenflügel wird."
    "Willst du nun noch meine unglaublichen Flügel berühren, wenn du schon extra hier bist?", fragte Minka leicht genervt, weil die Avianerin sich wohl länger unterhalten wollte.
    "Oh nein, keineswegs! Das ist eine heilige Gabe des Kluex und nichts für Niedere wie mich!", lehnte sie ab.
    "Gut. Sonst noch was?"
    "Nun, eigentlich..."
    "Jaaaa? Nur zu, ich fress dich schon nicht", ermutigte Minka.
    "Also... ich hätte da eine große Bitte...", zögerte die Avianerin.
    "Ich hörte, dass Ihr ein Raumschiff besitzt und auf Reisen geht und da wollte ich fragen... ob ich... eventuell mitkommen könnte?"
    "Wie gut kannst du kämpfen?", fragte Minka sofort und verschränkte die Arme.
    "Ich weiß mit einem Speer umzugehen!"
    "Aha und wie kommt das?"
    "I-Ich... war einmal Mitglied einer Garde..."
    "Eine Garde auf diesem Planeten?" Minka sah sie aus schmalen Augen an.
    "N-Nein, auf einem bewaldeten... Aber die gibt es nicht mehr, seit ein Geschöpf des Kluex uns angriff!"
    Sommerwind... "Dann warst du das damals! Ich wusste doch, dass mir diese Stimme und Federfarben bekannt vorkommen! Nur wegen dir hab ich jetzt diese blöden Flügel, weil du mich hast auffliegen lassen!", rief Minka verärgert, wobei sie versuchte, nicht zu laut zu werden.
    Die Avianerin war sichtlich zurückgeschreckt.
    "Aber...! Denkt doch an die Vorteile durch diese Gabe!"
    "Minka? Alles gut sssein?", fragte Ako, der plötzlich um die Ecke kam.
    "Ja, alles gut Ako. Geh wieder."
    Beim Gehen warf Ako der Avianerin einen warnenden Blick zu.
    "Also... darf ich nun mitkommen?", versuchte sie es vorsichtig erneut, wurde aber direkt von Minka angemurrt.
    "Vergiss es."
    Wütend wandte sich Minka ab und wollte sich aufs Schiff teleportieren, musste aber gleichzeitig an Chinzahs Motto denken.
    Widerwillig warf sie einen Seitenblick auf die Avianerin, die mit runden glänzenden Augen tieftraurig zu Boden schaute.
    Genervt rollte Minka mit den Augen und seufzte.
    "Gut, einverstanden. Fürs Erste darfst du mitkommen."
    "Wirklich?! Juhuuu!", jubelte die Gefiederte und tat einen Freudensprung.
    "Unter einer Bedingung. Ich heiße Minka und du wirst mich duzen, verstanden?"
    "Oh aber... das ist doch Eurer gar nicht angemessen...", begann die Avianerin, gab aber sofort durch Minkas bösen Blick nach.
    "Ich werde es versuchen. Mein Name ist übrigens Tatzaru", stellte sie sich erfreut vor.
    "Also dann, Tat... Tatta... ach, ich werde dich einfach Tatzu nennen", legte Minka fest. "Also dann Tatzu. Bereit?"
    "Und wie!"
    Ohne weitere Umschweife teleportierte Minka sich und Tatzaru aufs Schiff und begab sich ans Steuer.
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    Sonnenstreif got a reaction from Zwergengraf in Die Legende der Ciaferous   
    Kapitel 8: Eine neue gefiederte Begleitung
     
    Die ersten Sonnenstrahlen schienen durch das Holzgeflecht der Fenster und blendeten Minka, die auf ihrem Bett saß und ihr Inventar überprüfte.
    ... gut. Alles beisammen.
    Sie stand auf, streckte sich und ging langsam zur Treppe. Ein letzter Blick auf Lilietta, die noch friedlich schlief.
    Tut mir leid, falls ich nicht zurückkomme..., entschuldigte sich Minka im Voraus und verließ so leise wie möglich das Haus. Draußen bekam sie den Schreck ihres Lebens, als sie plötzlich von hinten angesprochen wurde.
    "Äh... Verzeihung?"
    Eine recht junge Avianerin mit hellgelbem Gefieder stand hinter ihr. Auf dem Rücken trug sie einen riesigen Wanderrucksack.
    "Was zum... du hast mich fast zu Tode erschreckt! Was willst du?", wollte Minka wissen.
    "Oh das tut mir sehr leid, aber ich wollte unbedingt wissen, ob die Gerüchte stimmen, dass hier ein Silberflügel lebt und... wahrhaftig! Ihr seid ein Silberflügel! Besitzt Ihr auch den sagenumwobenen Spezialsinn?", fragte die Avianerin mit glänzenden Augen.
    "Ja... ja das tue ich." Die Situation war Minka etwas peinlich und sie hoffte, dass kein anderer Floraner das sah.
    "Wow... Wisst Ihr es ist unüblich, dass jemand von Eurer Spezies zum Silber- oder Flammenflügel wird."
    "Willst du nun noch meine unglaublichen Flügel berühren, wenn du schon extra hier bist?", fragte Minka leicht genervt, weil die Avianerin sich wohl länger unterhalten wollte.
    "Oh nein, keineswegs! Das ist eine heilige Gabe des Kluex und nichts für Niedere wie mich!", lehnte sie ab.
    "Gut. Sonst noch was?"
    "Nun, eigentlich..."
    "Jaaaa? Nur zu, ich fress dich schon nicht", ermutigte Minka.
    "Also... ich hätte da eine große Bitte...", zögerte die Avianerin.
    "Ich hörte, dass Ihr ein Raumschiff besitzt und auf Reisen geht und da wollte ich fragen... ob ich... eventuell mitkommen könnte?"
    "Wie gut kannst du kämpfen?", fragte Minka sofort und verschränkte die Arme.
    "Ich weiß mit einem Speer umzugehen!"
    "Aha und wie kommt das?"
    "I-Ich... war einmal Mitglied einer Garde..."
    "Eine Garde auf diesem Planeten?" Minka sah sie aus schmalen Augen an.
    "N-Nein, auf einem bewaldeten... Aber die gibt es nicht mehr, seit ein Geschöpf des Kluex uns angriff!"
    Sommerwind... "Dann warst du das damals! Ich wusste doch, dass mir diese Stimme und Federfarben bekannt vorkommen! Nur wegen dir hab ich jetzt diese blöden Flügel, weil du mich hast auffliegen lassen!", rief Minka verärgert, wobei sie versuchte, nicht zu laut zu werden.
    Die Avianerin war sichtlich zurückgeschreckt.
    "Aber...! Denkt doch an die Vorteile durch diese Gabe!"
    "Minka? Alles gut sssein?", fragte Ako, der plötzlich um die Ecke kam.
    "Ja, alles gut Ako. Geh wieder."
    Beim Gehen warf Ako der Avianerin einen warnenden Blick zu.
    "Also... darf ich nun mitkommen?", versuchte sie es vorsichtig erneut, wurde aber direkt von Minka angemurrt.
    "Vergiss es."
    Wütend wandte sich Minka ab und wollte sich aufs Schiff teleportieren, musste aber gleichzeitig an Chinzahs Motto denken.
    Widerwillig warf sie einen Seitenblick auf die Avianerin, die mit runden glänzenden Augen tieftraurig zu Boden schaute.
    Genervt rollte Minka mit den Augen und seufzte.
    "Gut, einverstanden. Fürs Erste darfst du mitkommen."
    "Wirklich?! Juhuuu!", jubelte die Gefiederte und tat einen Freudensprung.
    "Unter einer Bedingung. Ich heiße Minka und du wirst mich duzen, verstanden?"
    "Oh aber... das ist doch Eurer gar nicht angemessen...", begann die Avianerin, gab aber sofort durch Minkas bösen Blick nach.
    "Ich werde es versuchen. Mein Name ist übrigens Tatzaru", stellte sie sich erfreut vor.
    "Also dann, Tat... Tatta... ach, ich werde dich einfach Tatzu nennen", legte Minka fest. "Also dann Tatzu. Bereit?"
    "Und wie!"
    Ohne weitere Umschweife teleportierte Minka sich und Tatzaru aufs Schiff und begab sich ans Steuer.
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    Sonnenstreif got a reaction from Olaxis in Die Legende der Ciaferous   
    Kapitel 8: Eine neue gefiederte Begleitung
     
    Die ersten Sonnenstrahlen schienen durch das Holzgeflecht der Fenster und blendeten Minka, die auf ihrem Bett saß und ihr Inventar überprüfte.
    ... gut. Alles beisammen.
    Sie stand auf, streckte sich und ging langsam zur Treppe. Ein letzter Blick auf Lilietta, die noch friedlich schlief.
    Tut mir leid, falls ich nicht zurückkomme..., entschuldigte sich Minka im Voraus und verließ so leise wie möglich das Haus. Draußen bekam sie den Schreck ihres Lebens, als sie plötzlich von hinten angesprochen wurde.
    "Äh... Verzeihung?"
    Eine recht junge Avianerin mit hellgelbem Gefieder stand hinter ihr. Auf dem Rücken trug sie einen riesigen Wanderrucksack.
    "Was zum... du hast mich fast zu Tode erschreckt! Was willst du?", wollte Minka wissen.
    "Oh das tut mir sehr leid, aber ich wollte unbedingt wissen, ob die Gerüchte stimmen, dass hier ein Silberflügel lebt und... wahrhaftig! Ihr seid ein Silberflügel! Besitzt Ihr auch den sagenumwobenen Spezialsinn?", fragte die Avianerin mit glänzenden Augen.
    "Ja... ja das tue ich." Die Situation war Minka etwas peinlich und sie hoffte, dass kein anderer Floraner das sah.
    "Wow... Wisst Ihr es ist unüblich, dass jemand von Eurer Spezies zum Silber- oder Flammenflügel wird."
    "Willst du nun noch meine unglaublichen Flügel berühren, wenn du schon extra hier bist?", fragte Minka leicht genervt, weil die Avianerin sich wohl länger unterhalten wollte.
    "Oh nein, keineswegs! Das ist eine heilige Gabe des Kluex und nichts für Niedere wie mich!", lehnte sie ab.
    "Gut. Sonst noch was?"
    "Nun, eigentlich..."
    "Jaaaa? Nur zu, ich fress dich schon nicht", ermutigte Minka.
    "Also... ich hätte da eine große Bitte...", zögerte die Avianerin.
    "Ich hörte, dass Ihr ein Raumschiff besitzt und auf Reisen geht und da wollte ich fragen... ob ich... eventuell mitkommen könnte?"
    "Wie gut kannst du kämpfen?", fragte Minka sofort und verschränkte die Arme.
    "Ich weiß mit einem Speer umzugehen!"
    "Aha und wie kommt das?"
    "I-Ich... war einmal Mitglied einer Garde..."
    "Eine Garde auf diesem Planeten?" Minka sah sie aus schmalen Augen an.
    "N-Nein, auf einem bewaldeten... Aber die gibt es nicht mehr, seit ein Geschöpf des Kluex uns angriff!"
    Sommerwind... "Dann warst du das damals! Ich wusste doch, dass mir diese Stimme und Federfarben bekannt vorkommen! Nur wegen dir hab ich jetzt diese blöden Flügel, weil du mich hast auffliegen lassen!", rief Minka verärgert, wobei sie versuchte, nicht zu laut zu werden.
    Die Avianerin war sichtlich zurückgeschreckt.
    "Aber...! Denkt doch an die Vorteile durch diese Gabe!"
    "Minka? Alles gut sssein?", fragte Ako, der plötzlich um die Ecke kam.
    "Ja, alles gut Ako. Geh wieder."
    Beim Gehen warf Ako der Avianerin einen warnenden Blick zu.
    "Also... darf ich nun mitkommen?", versuchte sie es vorsichtig erneut, wurde aber direkt von Minka angemurrt.
    "Vergiss es."
    Wütend wandte sich Minka ab und wollte sich aufs Schiff teleportieren, musste aber gleichzeitig an Chinzahs Motto denken.
    Widerwillig warf sie einen Seitenblick auf die Avianerin, die mit runden glänzenden Augen tieftraurig zu Boden schaute.
    Genervt rollte Minka mit den Augen und seufzte.
    "Gut, einverstanden. Fürs Erste darfst du mitkommen."
    "Wirklich?! Juhuuu!", jubelte die Gefiederte und tat einen Freudensprung.
    "Unter einer Bedingung. Ich heiße Minka und du wirst mich duzen, verstanden?"
    "Oh aber... das ist doch Eurer gar nicht angemessen...", begann die Avianerin, gab aber sofort durch Minkas bösen Blick nach.
    "Ich werde es versuchen. Mein Name ist übrigens Tatzaru", stellte sie sich erfreut vor.
    "Also dann, Tat... Tatta... ach, ich werde dich einfach Tatzu nennen", legte Minka fest. "Also dann Tatzu. Bereit?"
    "Und wie!"
    Ohne weitere Umschweife teleportierte Minka sich und Tatzaru aufs Schiff und begab sich ans Steuer.
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    This guy got the deserved ban.
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    Kapitel 7: Wer sind die Tiergeister?
     
    "Das würde jedenfalls erklären, warum wir ihn nie gefunden haben", endete Lilietta ihre Ausführungen.
    "Hm. Tiergeister also. Und sie haben es auf dich abgesehen", grübelte Chinzah mit nachdenklichem Blick auf Minka. "Was hast du getan, um sie so zu erzürnen?"
    "Woher soll ich das wissen?! Ich kann mich nicht erinnern, je mit denen Kontakt gehabt zu haben!", rief Minka empört, weil sie Chinzahs Frage als Anschuldigung sah.
    "Ganz ruhig. Es hätte doch sein können, dass du auf deinen Reisen Ähnlichem begegnet bist."
    "Nein", antwortete Minka trotzig.
    "Was wir tun jetzt? Beute sssein gefährlich!", sorgte sich Raziza.
    "Vor allem da es schon zwei sind", überlegte Chinzah und wechselte einen mysteriösen und gleichzeitig vielsagenden Blick mit Lilietta.
    Minka bemerkte das und konnte sich nicht mehr zurückhalten.
    "Okay, Schluss damit. Was wisst ihr beide, was ich nicht weiß?"
    Durch ein Nicken gab der Greenfinger Lilietta das Wort.
    "Es ist so", begann sie zögerlich. "Ich bin dem metallenen Wolf schonmal begegnet, damals, auf einem anderen Planeten. Und nicht nur ihm", fuhr sie schnell fort als Minka schon erstaunt etwas sagen wollte. "Sondern auch mal einer Wölfin, die eine Gruppe Avianer bedrohte. Sie hat mit mir geredet und mich gewarnt..."
    "Wovor?", fragte Minka, scheinbar gefesselt von der Erzählung.
    "Dass wir uns nicht in ihre Angelegenheiten einmischen sollen und dass wir nicht auf deren Liste stehen..."
    "Na anscheinend ja doch", zweifelte Minka.
    Der Greenfinger schaute so, als wollte er etwas sagen. Stattdessen atmete er tief ein und aus.
    "Uns wird schon etwas einfallen, wie wir das Problem lösen. Notfalls opfern wir Minka einfach, dann lassen sie uns sicher in Ruhe."
    "Wie bitte?!", rief diese entsetzt und sprang von der Couch auf. Auch Raziza und Lilietta sahen Chinzah schockiert an.
    "War nur ein Scherz", versicherte er zwinkernd und stand auf. "Ich werde recherchieren gehen. Mit Glück kann ich mehr über die Tiergeister in Erfahrung bringen."
    So verließen die drei den Raum des Greenfingers und begaben sich nach draußen.
    "Puh... ich gedacht Greenfinger meinen Opferung ernssst!"
    "Er weiß echt, wie man eine Situation bestens entdramatisiert", scherzte Minka, immer noch leicht entsetzt.
    "Hey Raziza, ich geh mit Minka jagen. Wir sehen uns später, ja?", sagte Lilietta plötzlich.
    "Okee, bisss nachher!", verabschiedete sich Raziza und ging fröhlich davon.
    "Ich muss dir noch was erzählen", gestand Lilietta, als er außer Reichweite war. "Komm mit, bitte."
     
     
    Auf einem kleinen gemütlichen Spaziergang erklärte Lilietta, warum sie keinerlei Schmerzen in ihrem Arm gespürt hatte. Sie erzählte von ihrem damaligen Greenfinger, mit dem sie einen Ausflug unternommen hatte, wo dann durch den Angriff eines Monsters und die Nachhilfe des grauen Wolfes ihr linker Arm taub wurde.
    "Verstehe... Das ist echt mies", sagte Minka mitfühlend und ihr Blick schweifte in die Ferne.
    "Kaum zu fassen, dass es eine so starke und bösartige Macht gibt."
    "Ich will vor allem verstehen, warum sie das tun. Was es damit auf sich hat."
    "Stimmt schon. Aber er hat Sommerwind auf dem Gewissen und das ist unverzeihlich."
    Den Rückweg über schwiegen die beiden. Jeder schien in seiner eigenen Gedankenwelt versunken zu sein. Die halbe Nacht lag Minka noch wach und überlegte, wie sie nun am besten vorgehen könnte. Wie weit würden diese Kreaturen gehen? Würden es vielleicht sogar immer mehr werden, bis sie genug waren, um ein ganzes Dorf ohne Mühen auszulöschen?
     
     
    Am nächsten Tag ging Minka direkt zum Greenfinger und fragte, ob er schon etwas herausgefunden hätte. Er verneinte, woraufhin sie darauf bestand, mitsuchen zu dürfen. So verbrachten beide etliche Stunden in seiner Bibliothek.
    Die Sonne ging bereits unter als Minka eine Runde Frischluft brauchte. Sie setzte sich auf ihren Lieblingsplatz, dem strohigen Vorsprung weit oben in der Baumkrone, und sah dem Sonnenuntergang zu. Zusammen mit den Riesenvögeln, die sich durch die Lüfte schwangen, verlieh die Atmosphäre ihr ein hoffnungsvolles Gefühl. Sogar eine Sternschnuppe ließ sich blicken. Minka seufzte und musste an ihren besten Freund aus ihrer zerstörten Heimat denken. In Zeiten wie diesen hätte sie seine einfallsreichen und gut durchdachten Ideen gebraucht.
    Nach einer Weile des Nachdenkens fasste sie einen Entschluss: Sie musste erneut auf Reisen gehen und mehr über die Beweggründe dieser Tiergeister herausfinden. Luka, der Architekt, hatte von Blitzen und Eissplittern gesprochen und weder der metallene Wolf noch die "Meisterin der Illusionen" nutzte genannte Kräfte, demnach musste es noch mehr von ihnen geben.
    Und ich werde sie finden. Auch wenn ich damit ein großes Risiko eingehe...
    Noch am gleichen Abend erzählte sie dem Greenfinger von ihrem Vorhaben und da sie sich schon im frühen Morgen davonschleichen wollte, verabschiedete er sich mit "Viel Glück und sei vorsichtig".
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    Kapitel 6: Das Rätsel um den Wolf
     
    Draußen war immer noch Nacht, Luka aber lief selbstsicher zum Dschungel. Er achtet nicht darauf, ob Minka ihm folgte. Seit der Aufklärung mit den Tiergeistern war er wie ausgewechselt.
    "Alles in Ordnung?", fragte Minka, nachdem sie ihn eingeholt hatte.
    "Bestens", meinte er kühl.
    "Hm... Sag mal", fuhr sie vorsichtig fort. "Welche Stellung hat Isa hier?"
    "Sie hat das Sagen. Und mit ihrem Sturkopf kann sie sich auch perfekt durchsetzen."
    "Sturkopf?"
    "Hast du es nicht bemerkt? Egal wie stark ihre Schmerzen sind, sie würde es nie zugeben, auch wenn du sie längst durchschaut hättest."
    Etwas an seiner Fürsorge war komisch. Es war nicht wie eine typische Fürsorge zwischen zwei besten Freunden, da war mehr.
    "Kann es sein... dass du in sie verliebt bist?"
    "Was?!" Luka blieb empört stehen, wurde aber deutlich rot im Gesicht.
    "Du bist verliebt!", stellte Minka schelmisch grinsend fest.
    "Halt dich da raus, okay?!", rief er aufgebracht und stakste angespannt weiter in die dunklen Wälder. Minka sah ihm nach.
    Haha, wie niedlich.
    Doch das wohlige Gefühl in ihr schlug schlagartig um. Ihr Silberflügelsinn meldete sich und ließ ihr Herz rasen. Irgendetwas Gefährliches lauerte im Dschungel.
    "Warte!", rief Minka ihm zu und holte ihn schnell ein, Luka jedoch lief verärgert weiter.
    "Nichts da! Ich bring dich nach Hause und dann..."
    Er brach ab als Minka ihn an der Kleidung zurückzog. Der graue Wolf flog nur eine Haaresbreite zuschnappend an Luka vorbei. Ganz langsam nahm Minka den Arm hoch und holte ihren Speer aus dem Inventar, den Blick dauerhaft auf ihren Feind gerichtet, der sie seltsamerweise nicht angriff.
    "Geh und hol Verstärkung", befahl sie Luka.
    Als er weder losrannte noch antwortete, warf sie einen Seitenblick auf ihn. Er zitterte am ganzen Körper, vor allem seine Hände, die griffbereit an seinen Revolvern am Gürtel lagen und sein entsetzter Blick sprach Bände. Schwere schnelle Schritte verkündeten, dass der Wolf zum Angriff überging. Allerdings nicht auf Minka. Zielgenau steuerte er Luka an, wohlwissend, dass er vor Angst wie gelähmt war. Er setzte zum Sprung an und genau in dem Moment, wo Minka ihren Speer zur Abwehr vor Luka schwang, geschah das Unglaubliche: Die Speerspitze erzeugte Feuer und hinterließ beim Schwung eine Flammenlinie in der Luft. Das gierige Maul des Wolfes bekam die Flammen zu spüren, bevor er nur noch mit einer schwachen Kopfnuss gegen Luka prallte und ihn etwas nach hinten warf. Der Wolf krümmte sich und schüttelte wild den Kopf, wobei er laut knurrte.
    "Bist du okay?!", fragte Minka Luka atemlos. Ein stummes Nicken war die Antwort.
    "Das wirst du mir büßen", drohte auf einmal eine tiefe Stimme.
    Für eine Sekunde realisierte Minka nicht, von wo sie kam, bis ihr klar wurde, dass das nur der Wolf gewesen sein konnte und als sie zu ihm sah, hatte sich sein Aussehen verändert. Sein Fell war nicht mehr glänzend metallisch, sondern mehr natürlich und struppiger und seine tiefschwarzen, floranerähnlichen Augen waren plötzlich grau mit richtigen Pupillen, die Minka rachsüchtig ansahen. Die Flammenlinie erlosch.
    "Wo ist er hin?!", fragte Luka und sah sich panisch um.
    Minka war verwirrt. "Er steht doch genau... hey!!"
    Als sie zum Wolf deuten wollte, war dieser gerade dabei die Flucht zu ergreifen.
    "Bleib stehen du Monster!!", rief sie wütend und rannte ihm hinterher.
    "Wo willst du hin?!", hallte Lukas verwirrter Ausruf ihr nach.
    Minka ignorierte ihn. Diesmal würde sie den Wolf nicht entkommen lassen. Dieser Terror musste beendet werden!

    Sie war ihm dicht auf den Fersen. Mal war er schneller, mal sie, es war eine Hetzjagd durch den nächtlichen Dschungel.
    Irgendwann wirst du müde, dachte sich Minka, die ihre Ausdauer gut einzuteilen wusste.
    Das Terrain änderte sich. Die beiden waren tatsächlich bis zum Sumpf gekommen und nun wurde der Wolf auch deutlich langsamer. Ob nun wegen Erschöpfung oder dem matschigen Boden war schwer zu sagen. Er merkte, dass Minka näher kam und wirbelte beim Rennen mit den Hinterläufen Matsch auf, der sie abbremsen sollte. Minka allerdings ließ sich kaum beirren und war schon so gut wie an ihm dran, da schlug er plötzlich einen Haken nach rechts. Weil sie so ein hohes Tempo draufhatte, konnte sie nur schwer abbremsen und rutschte noch einige Meter weiter. Mit noch schnellerem Tempo sauste sie wieder los, doch da bemerkte sie etwas. Der Wolf hatte nicht ohne Grund abgedreht. In der Ferne war ein kleines Licht und jemand rief ihren Namen. Als sie genauer hinschaute, erkannte sie zwei bekannte Gestalten und der Wolf steuerte direkt auf sie zu.
    "Lili, fang ihn ab!", rief sie Lilietta zu.
    "Minka! Da bist du!", rief diese erstaunt zurück, bevor sie verwirrt fragte: "Äh... wen soll ich abfangen?!"
    Zu spät. Der Wolf hatte sich in Liliettas linkem Arm verbissen, der stark zu bluten anfing.
    "Was ist dasss?!", fragte Raziza mit großen Augen als er das Blut rinnen sah und ließ beinahe die kleine Laterne fallen, die er trug. Lilietta jedoch spürte anscheinend keinen Schmerz und schaute ebenso fragwürdig auf ihren Arm.
    Warum sieht den keiner?!, wunderte sich Minka und holte mit ihrem Speer zum Angriff aus, als sie nah genug an Lilietta dran war. Der Wolf ließ noch rechtzeitig von dem Arm ab, sodass Minkas Speer nur in den sumpfigen Boden traf und flüchtete erneut. Langsam machte er Minka wirklich wütend. Sie zischelte aggressiv und nahm erneut die Verfolgung auf. Gerade hatte der Wolf über eine riesige umgestürzte Sumpfweide gesetzt und als Minka ebenso den Stamm erklommen hatte, musste sie enttäuscht feststellen, dass das Tier nirgends mehr zu sehen war. Vor Wut schlug sie ihren Speer in den toten Baum.
    Das kann doch nicht wahr sein!, fluchte sie im Stillen.
    "Heee! Warteee!", rief Raziza hinter ihr.
    Minka drehte sich um und sah ihn angerannt kommen, Lilietta folgte etwas langsamer.
    "Wieso habt ihr ihn nicht aufgehalten?"
    "Wen? Niemand dagewesssen..."
    "Es war der Wolf oder?", fragte Lilietta ernst, während sie sich den Arm hielt und die Bisswunden untersuchte. Dann sah sie hoch zu Minka.
    "Pass auf!", warnte sie.
    Im ersten Moment dachte Minka, der Wolf würde wieder angreifen, sah dann aber, dass der Baum direkt neben ihr Feuer gefangen hatte. In ihrer Wut hatte sie vergessen, dass ihr Speer eine permanent glühende Spitze besaß. Schnell zog sie ihn heraus, sprang herunter und nahm mit den anderen beiden etwas Abstand.
    "Tut das nicht weh?", fragte sie und sah zu Liliettas Arm.
    "Ist nicht so schlimm, wie es aussieht", versuchte sich diese herauszureden.
    "Hier, komm her."
    Nicht überzeugt holte Minka einen kleinen Glasbehälter mit leuchtendem Wasser aus ihrem Inventar und fing an, es vorsichtig über die Wunden zu gießen.
    "Uh, Heilewassser! Ich kennen dasss!", staunte Raziza mit glänzenden Augen.
    Minka jedoch fand es merkwürdig, dass Lilietta nicht einmal zuckte, als das Wasser ihre Wunden traf. Sie würde sie definitiv später darauf ansprechen.
    "Was habt ihr hier eigentlich gemacht?", fragte sie, nachdem die Blutung gestoppt war, sie den Behälter wieder eingepackt hatte und nun einen Verband anbrachte.
    "Dich gesucht."
    "Hmh! Alle Floraner gemerkt hatten wie besssorgt und unruhig du gewesssen! Und als du dann plötzlich weg, alle dich gesssucht!"
    "Achso. Und... ihr habt das Metallmonster echt nicht gesehen?"
    Sowohl Raziza als auch Lilietta schüttelten den Kopf.
    "Hätte ich den Beweis an meinem Arm nicht, hätte ich gesagt, dass du Geistern hinterherjagst."
    "Das ist mehr als kurios. Ich hab ihn doch eindeutig gesehen!"
    "Vielleicht... hat er eine besondere Fähigkeit?", rätselte Lilietta.
    "Wollen nicht insss Dorf und mit Greenfinger sprechen? Wäre bessser", schlug Raziza vor.
    Alle waren damit einverstanden und machten sich auf den Weg, wobei Minka noch einen Blick auf den brennenden toten Baum warf.
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    Kapitel 7: Wer sind die Tiergeister?
     
    "Das würde jedenfalls erklären, warum wir ihn nie gefunden haben", endete Lilietta ihre Ausführungen.
    "Hm. Tiergeister also. Und sie haben es auf dich abgesehen", grübelte Chinzah mit nachdenklichem Blick auf Minka. "Was hast du getan, um sie so zu erzürnen?"
    "Woher soll ich das wissen?! Ich kann mich nicht erinnern, je mit denen Kontakt gehabt zu haben!", rief Minka empört, weil sie Chinzahs Frage als Anschuldigung sah.
    "Ganz ruhig. Es hätte doch sein können, dass du auf deinen Reisen Ähnlichem begegnet bist."
    "Nein", antwortete Minka trotzig.
    "Was wir tun jetzt? Beute sssein gefährlich!", sorgte sich Raziza.
    "Vor allem da es schon zwei sind", überlegte Chinzah und wechselte einen mysteriösen und gleichzeitig vielsagenden Blick mit Lilietta.
    Minka bemerkte das und konnte sich nicht mehr zurückhalten.
    "Okay, Schluss damit. Was wisst ihr beide, was ich nicht weiß?"
    Durch ein Nicken gab der Greenfinger Lilietta das Wort.
    "Es ist so", begann sie zögerlich. "Ich bin dem metallenen Wolf schonmal begegnet, damals, auf einem anderen Planeten. Und nicht nur ihm", fuhr sie schnell fort als Minka schon erstaunt etwas sagen wollte. "Sondern auch mal einer Wölfin, die eine Gruppe Avianer bedrohte. Sie hat mit mir geredet und mich gewarnt..."
    "Wovor?", fragte Minka, scheinbar gefesselt von der Erzählung.
    "Dass wir uns nicht in ihre Angelegenheiten einmischen sollen und dass wir nicht auf deren Liste stehen..."
    "Na anscheinend ja doch", zweifelte Minka.
    Der Greenfinger schaute so, als wollte er etwas sagen. Stattdessen atmete er tief ein und aus.
    "Uns wird schon etwas einfallen, wie wir das Problem lösen. Notfalls opfern wir Minka einfach, dann lassen sie uns sicher in Ruhe."
    "Wie bitte?!", rief diese entsetzt und sprang von der Couch auf. Auch Raziza und Lilietta sahen Chinzah schockiert an.
    "War nur ein Scherz", versicherte er zwinkernd und stand auf. "Ich werde recherchieren gehen. Mit Glück kann ich mehr über die Tiergeister in Erfahrung bringen."
    So verließen die drei den Raum des Greenfingers und begaben sich nach draußen.
    "Puh... ich gedacht Greenfinger meinen Opferung ernssst!"
    "Er weiß echt, wie man eine Situation bestens entdramatisiert", scherzte Minka, immer noch leicht entsetzt.
    "Hey Raziza, ich geh mit Minka jagen. Wir sehen uns später, ja?", sagte Lilietta plötzlich.
    "Okee, bisss nachher!", verabschiedete sich Raziza und ging fröhlich davon.
    "Ich muss dir noch was erzählen", gestand Lilietta, als er außer Reichweite war. "Komm mit, bitte."
     
     
    Auf einem kleinen gemütlichen Spaziergang erklärte Lilietta, warum sie keinerlei Schmerzen in ihrem Arm gespürt hatte. Sie erzählte von ihrem damaligen Greenfinger, mit dem sie einen Ausflug unternommen hatte, wo dann durch den Angriff eines Monsters und die Nachhilfe des grauen Wolfes ihr linker Arm taub wurde.
    "Verstehe... Das ist echt mies", sagte Minka mitfühlend und ihr Blick schweifte in die Ferne.
    "Kaum zu fassen, dass es eine so starke und bösartige Macht gibt."
    "Ich will vor allem verstehen, warum sie das tun. Was es damit auf sich hat."
    "Stimmt schon. Aber er hat Sommerwind auf dem Gewissen und das ist unverzeihlich."
    Den Rückweg über schwiegen die beiden. Jeder schien in seiner eigenen Gedankenwelt versunken zu sein. Die halbe Nacht lag Minka noch wach und überlegte, wie sie nun am besten vorgehen könnte. Wie weit würden diese Kreaturen gehen? Würden es vielleicht sogar immer mehr werden, bis sie genug waren, um ein ganzes Dorf ohne Mühen auszulöschen?
     
     
    Am nächsten Tag ging Minka direkt zum Greenfinger und fragte, ob er schon etwas herausgefunden hätte. Er verneinte, woraufhin sie darauf bestand, mitsuchen zu dürfen. So verbrachten beide etliche Stunden in seiner Bibliothek.
    Die Sonne ging bereits unter als Minka eine Runde Frischluft brauchte. Sie setzte sich auf ihren Lieblingsplatz, dem strohigen Vorsprung weit oben in der Baumkrone, und sah dem Sonnenuntergang zu. Zusammen mit den Riesenvögeln, die sich durch die Lüfte schwangen, verlieh die Atmosphäre ihr ein hoffnungsvolles Gefühl. Sogar eine Sternschnuppe ließ sich blicken. Minka seufzte und musste an ihren besten Freund aus ihrer zerstörten Heimat denken. In Zeiten wie diesen hätte sie seine einfallsreichen und gut durchdachten Ideen gebraucht.
    Nach einer Weile des Nachdenkens fasste sie einen Entschluss: Sie musste erneut auf Reisen gehen und mehr über die Beweggründe dieser Tiergeister herausfinden. Luka, der Architekt, hatte von Blitzen und Eissplittern gesprochen und weder der metallene Wolf noch die "Meisterin der Illusionen" nutzte genannte Kräfte, demnach musste es noch mehr von ihnen geben.
    Und ich werde sie finden. Auch wenn ich damit ein großes Risiko eingehe...
    Noch am gleichen Abend erzählte sie dem Greenfinger von ihrem Vorhaben und da sie sich schon im frühen Morgen davonschleichen wollte, verabschiedete er sich mit "Viel Glück und sei vorsichtig".
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    Sonnenstreif got a reaction from Olaxis in Die Legende der Ciaferous   
    Kapitel 7: Wer sind die Tiergeister?
     
    "Das würde jedenfalls erklären, warum wir ihn nie gefunden haben", endete Lilietta ihre Ausführungen.
    "Hm. Tiergeister also. Und sie haben es auf dich abgesehen", grübelte Chinzah mit nachdenklichem Blick auf Minka. "Was hast du getan, um sie so zu erzürnen?"
    "Woher soll ich das wissen?! Ich kann mich nicht erinnern, je mit denen Kontakt gehabt zu haben!", rief Minka empört, weil sie Chinzahs Frage als Anschuldigung sah.
    "Ganz ruhig. Es hätte doch sein können, dass du auf deinen Reisen Ähnlichem begegnet bist."
    "Nein", antwortete Minka trotzig.
    "Was wir tun jetzt? Beute sssein gefährlich!", sorgte sich Raziza.
    "Vor allem da es schon zwei sind", überlegte Chinzah und wechselte einen mysteriösen und gleichzeitig vielsagenden Blick mit Lilietta.
    Minka bemerkte das und konnte sich nicht mehr zurückhalten.
    "Okay, Schluss damit. Was wisst ihr beide, was ich nicht weiß?"
    Durch ein Nicken gab der Greenfinger Lilietta das Wort.
    "Es ist so", begann sie zögerlich. "Ich bin dem metallenen Wolf schonmal begegnet, damals, auf einem anderen Planeten. Und nicht nur ihm", fuhr sie schnell fort als Minka schon erstaunt etwas sagen wollte. "Sondern auch mal einer Wölfin, die eine Gruppe Avianer bedrohte. Sie hat mit mir geredet und mich gewarnt..."
    "Wovor?", fragte Minka, scheinbar gefesselt von der Erzählung.
    "Dass wir uns nicht in ihre Angelegenheiten einmischen sollen und dass wir nicht auf deren Liste stehen..."
    "Na anscheinend ja doch", zweifelte Minka.
    Der Greenfinger schaute so, als wollte er etwas sagen. Stattdessen atmete er tief ein und aus.
    "Uns wird schon etwas einfallen, wie wir das Problem lösen. Notfalls opfern wir Minka einfach, dann lassen sie uns sicher in Ruhe."
    "Wie bitte?!", rief diese entsetzt und sprang von der Couch auf. Auch Raziza und Lilietta sahen Chinzah schockiert an.
    "War nur ein Scherz", versicherte er zwinkernd und stand auf. "Ich werde recherchieren gehen. Mit Glück kann ich mehr über die Tiergeister in Erfahrung bringen."
    So verließen die drei den Raum des Greenfingers und begaben sich nach draußen.
    "Puh... ich gedacht Greenfinger meinen Opferung ernssst!"
    "Er weiß echt, wie man eine Situation bestens entdramatisiert", scherzte Minka, immer noch leicht entsetzt.
    "Hey Raziza, ich geh mit Minka jagen. Wir sehen uns später, ja?", sagte Lilietta plötzlich.
    "Okee, bisss nachher!", verabschiedete sich Raziza und ging fröhlich davon.
    "Ich muss dir noch was erzählen", gestand Lilietta, als er außer Reichweite war. "Komm mit, bitte."
     
     
    Auf einem kleinen gemütlichen Spaziergang erklärte Lilietta, warum sie keinerlei Schmerzen in ihrem Arm gespürt hatte. Sie erzählte von ihrem damaligen Greenfinger, mit dem sie einen Ausflug unternommen hatte, wo dann durch den Angriff eines Monsters und die Nachhilfe des grauen Wolfes ihr linker Arm taub wurde.
    "Verstehe... Das ist echt mies", sagte Minka mitfühlend und ihr Blick schweifte in die Ferne.
    "Kaum zu fassen, dass es eine so starke und bösartige Macht gibt."
    "Ich will vor allem verstehen, warum sie das tun. Was es damit auf sich hat."
    "Stimmt schon. Aber er hat Sommerwind auf dem Gewissen und das ist unverzeihlich."
    Den Rückweg über schwiegen die beiden. Jeder schien in seiner eigenen Gedankenwelt versunken zu sein. Die halbe Nacht lag Minka noch wach und überlegte, wie sie nun am besten vorgehen könnte. Wie weit würden diese Kreaturen gehen? Würden es vielleicht sogar immer mehr werden, bis sie genug waren, um ein ganzes Dorf ohne Mühen auszulöschen?
     
     
    Am nächsten Tag ging Minka direkt zum Greenfinger und fragte, ob er schon etwas herausgefunden hätte. Er verneinte, woraufhin sie darauf bestand, mitsuchen zu dürfen. So verbrachten beide etliche Stunden in seiner Bibliothek.
    Die Sonne ging bereits unter als Minka eine Runde Frischluft brauchte. Sie setzte sich auf ihren Lieblingsplatz, dem strohigen Vorsprung weit oben in der Baumkrone, und sah dem Sonnenuntergang zu. Zusammen mit den Riesenvögeln, die sich durch die Lüfte schwangen, verlieh die Atmosphäre ihr ein hoffnungsvolles Gefühl. Sogar eine Sternschnuppe ließ sich blicken. Minka seufzte und musste an ihren besten Freund aus ihrer zerstörten Heimat denken. In Zeiten wie diesen hätte sie seine einfallsreichen und gut durchdachten Ideen gebraucht.
    Nach einer Weile des Nachdenkens fasste sie einen Entschluss: Sie musste erneut auf Reisen gehen und mehr über die Beweggründe dieser Tiergeister herausfinden. Luka, der Architekt, hatte von Blitzen und Eissplittern gesprochen und weder der metallene Wolf noch die "Meisterin der Illusionen" nutzte genannte Kräfte, demnach musste es noch mehr von ihnen geben.
    Und ich werde sie finden. Auch wenn ich damit ein großes Risiko eingehe...
    Noch am gleichen Abend erzählte sie dem Greenfinger von ihrem Vorhaben und da sie sich schon im frühen Morgen davonschleichen wollte, verabschiedete er sich mit "Viel Glück und sei vorsichtig".
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    Sonnenstreif got a reaction from Samuel in Die Legende der Ciaferous   
    Kapitel 7: Wer sind die Tiergeister?
     
    "Das würde jedenfalls erklären, warum wir ihn nie gefunden haben", endete Lilietta ihre Ausführungen.
    "Hm. Tiergeister also. Und sie haben es auf dich abgesehen", grübelte Chinzah mit nachdenklichem Blick auf Minka. "Was hast du getan, um sie so zu erzürnen?"
    "Woher soll ich das wissen?! Ich kann mich nicht erinnern, je mit denen Kontakt gehabt zu haben!", rief Minka empört, weil sie Chinzahs Frage als Anschuldigung sah.
    "Ganz ruhig. Es hätte doch sein können, dass du auf deinen Reisen Ähnlichem begegnet bist."
    "Nein", antwortete Minka trotzig.
    "Was wir tun jetzt? Beute sssein gefährlich!", sorgte sich Raziza.
    "Vor allem da es schon zwei sind", überlegte Chinzah und wechselte einen mysteriösen und gleichzeitig vielsagenden Blick mit Lilietta.
    Minka bemerkte das und konnte sich nicht mehr zurückhalten.
    "Okay, Schluss damit. Was wisst ihr beide, was ich nicht weiß?"
    Durch ein Nicken gab der Greenfinger Lilietta das Wort.
    "Es ist so", begann sie zögerlich. "Ich bin dem metallenen Wolf schonmal begegnet, damals, auf einem anderen Planeten. Und nicht nur ihm", fuhr sie schnell fort als Minka schon erstaunt etwas sagen wollte. "Sondern auch mal einer Wölfin, die eine Gruppe Avianer bedrohte. Sie hat mit mir geredet und mich gewarnt..."
    "Wovor?", fragte Minka, scheinbar gefesselt von der Erzählung.
    "Dass wir uns nicht in ihre Angelegenheiten einmischen sollen und dass wir nicht auf deren Liste stehen..."
    "Na anscheinend ja doch", zweifelte Minka.
    Der Greenfinger schaute so, als wollte er etwas sagen. Stattdessen atmete er tief ein und aus.
    "Uns wird schon etwas einfallen, wie wir das Problem lösen. Notfalls opfern wir Minka einfach, dann lassen sie uns sicher in Ruhe."
    "Wie bitte?!", rief diese entsetzt und sprang von der Couch auf. Auch Raziza und Lilietta sahen Chinzah schockiert an.
    "War nur ein Scherz", versicherte er zwinkernd und stand auf. "Ich werde recherchieren gehen. Mit Glück kann ich mehr über die Tiergeister in Erfahrung bringen."
    So verließen die drei den Raum des Greenfingers und begaben sich nach draußen.
    "Puh... ich gedacht Greenfinger meinen Opferung ernssst!"
    "Er weiß echt, wie man eine Situation bestens entdramatisiert", scherzte Minka, immer noch leicht entsetzt.
    "Hey Raziza, ich geh mit Minka jagen. Wir sehen uns später, ja?", sagte Lilietta plötzlich.
    "Okee, bisss nachher!", verabschiedete sich Raziza und ging fröhlich davon.
    "Ich muss dir noch was erzählen", gestand Lilietta, als er außer Reichweite war. "Komm mit, bitte."
     
     
    Auf einem kleinen gemütlichen Spaziergang erklärte Lilietta, warum sie keinerlei Schmerzen in ihrem Arm gespürt hatte. Sie erzählte von ihrem damaligen Greenfinger, mit dem sie einen Ausflug unternommen hatte, wo dann durch den Angriff eines Monsters und die Nachhilfe des grauen Wolfes ihr linker Arm taub wurde.
    "Verstehe... Das ist echt mies", sagte Minka mitfühlend und ihr Blick schweifte in die Ferne.
    "Kaum zu fassen, dass es eine so starke und bösartige Macht gibt."
    "Ich will vor allem verstehen, warum sie das tun. Was es damit auf sich hat."
    "Stimmt schon. Aber er hat Sommerwind auf dem Gewissen und das ist unverzeihlich."
    Den Rückweg über schwiegen die beiden. Jeder schien in seiner eigenen Gedankenwelt versunken zu sein. Die halbe Nacht lag Minka noch wach und überlegte, wie sie nun am besten vorgehen könnte. Wie weit würden diese Kreaturen gehen? Würden es vielleicht sogar immer mehr werden, bis sie genug waren, um ein ganzes Dorf ohne Mühen auszulöschen?
     
     
    Am nächsten Tag ging Minka direkt zum Greenfinger und fragte, ob er schon etwas herausgefunden hätte. Er verneinte, woraufhin sie darauf bestand, mitsuchen zu dürfen. So verbrachten beide etliche Stunden in seiner Bibliothek.
    Die Sonne ging bereits unter als Minka eine Runde Frischluft brauchte. Sie setzte sich auf ihren Lieblingsplatz, dem strohigen Vorsprung weit oben in der Baumkrone, und sah dem Sonnenuntergang zu. Zusammen mit den Riesenvögeln, die sich durch die Lüfte schwangen, verlieh die Atmosphäre ihr ein hoffnungsvolles Gefühl. Sogar eine Sternschnuppe ließ sich blicken. Minka seufzte und musste an ihren besten Freund aus ihrer zerstörten Heimat denken. In Zeiten wie diesen hätte sie seine einfallsreichen und gut durchdachten Ideen gebraucht.
    Nach einer Weile des Nachdenkens fasste sie einen Entschluss: Sie musste erneut auf Reisen gehen und mehr über die Beweggründe dieser Tiergeister herausfinden. Luka, der Architekt, hatte von Blitzen und Eissplittern gesprochen und weder der metallene Wolf noch die "Meisterin der Illusionen" nutzte genannte Kräfte, demnach musste es noch mehr von ihnen geben.
    Und ich werde sie finden. Auch wenn ich damit ein großes Risiko eingehe...
    Noch am gleichen Abend erzählte sie dem Greenfinger von ihrem Vorhaben und da sie sich schon im frühen Morgen davonschleichen wollte, verabschiedete er sich mit "Viel Glück und sei vorsichtig".
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    Sonnenstreif got a reaction from Viloras in Die Legende der Ciaferous   
    Kapitel 7: Wer sind die Tiergeister?
     
    "Das würde jedenfalls erklären, warum wir ihn nie gefunden haben", endete Lilietta ihre Ausführungen.
    "Hm. Tiergeister also. Und sie haben es auf dich abgesehen", grübelte Chinzah mit nachdenklichem Blick auf Minka. "Was hast du getan, um sie so zu erzürnen?"
    "Woher soll ich das wissen?! Ich kann mich nicht erinnern, je mit denen Kontakt gehabt zu haben!", rief Minka empört, weil sie Chinzahs Frage als Anschuldigung sah.
    "Ganz ruhig. Es hätte doch sein können, dass du auf deinen Reisen Ähnlichem begegnet bist."
    "Nein", antwortete Minka trotzig.
    "Was wir tun jetzt? Beute sssein gefährlich!", sorgte sich Raziza.
    "Vor allem da es schon zwei sind", überlegte Chinzah und wechselte einen mysteriösen und gleichzeitig vielsagenden Blick mit Lilietta.
    Minka bemerkte das und konnte sich nicht mehr zurückhalten.
    "Okay, Schluss damit. Was wisst ihr beide, was ich nicht weiß?"
    Durch ein Nicken gab der Greenfinger Lilietta das Wort.
    "Es ist so", begann sie zögerlich. "Ich bin dem metallenen Wolf schonmal begegnet, damals, auf einem anderen Planeten. Und nicht nur ihm", fuhr sie schnell fort als Minka schon erstaunt etwas sagen wollte. "Sondern auch mal einer Wölfin, die eine Gruppe Avianer bedrohte. Sie hat mit mir geredet und mich gewarnt..."
    "Wovor?", fragte Minka, scheinbar gefesselt von der Erzählung.
    "Dass wir uns nicht in ihre Angelegenheiten einmischen sollen und dass wir nicht auf deren Liste stehen..."
    "Na anscheinend ja doch", zweifelte Minka.
    Der Greenfinger schaute so, als wollte er etwas sagen. Stattdessen atmete er tief ein und aus.
    "Uns wird schon etwas einfallen, wie wir das Problem lösen. Notfalls opfern wir Minka einfach, dann lassen sie uns sicher in Ruhe."
    "Wie bitte?!", rief diese entsetzt und sprang von der Couch auf. Auch Raziza und Lilietta sahen Chinzah schockiert an.
    "War nur ein Scherz", versicherte er zwinkernd und stand auf. "Ich werde recherchieren gehen. Mit Glück kann ich mehr über die Tiergeister in Erfahrung bringen."
    So verließen die drei den Raum des Greenfingers und begaben sich nach draußen.
    "Puh... ich gedacht Greenfinger meinen Opferung ernssst!"
    "Er weiß echt, wie man eine Situation bestens entdramatisiert", scherzte Minka, immer noch leicht entsetzt.
    "Hey Raziza, ich geh mit Minka jagen. Wir sehen uns später, ja?", sagte Lilietta plötzlich.
    "Okee, bisss nachher!", verabschiedete sich Raziza und ging fröhlich davon.
    "Ich muss dir noch was erzählen", gestand Lilietta, als er außer Reichweite war. "Komm mit, bitte."
     
     
    Auf einem kleinen gemütlichen Spaziergang erklärte Lilietta, warum sie keinerlei Schmerzen in ihrem Arm gespürt hatte. Sie erzählte von ihrem damaligen Greenfinger, mit dem sie einen Ausflug unternommen hatte, wo dann durch den Angriff eines Monsters und die Nachhilfe des grauen Wolfes ihr linker Arm taub wurde.
    "Verstehe... Das ist echt mies", sagte Minka mitfühlend und ihr Blick schweifte in die Ferne.
    "Kaum zu fassen, dass es eine so starke und bösartige Macht gibt."
    "Ich will vor allem verstehen, warum sie das tun. Was es damit auf sich hat."
    "Stimmt schon. Aber er hat Sommerwind auf dem Gewissen und das ist unverzeihlich."
    Den Rückweg über schwiegen die beiden. Jeder schien in seiner eigenen Gedankenwelt versunken zu sein. Die halbe Nacht lag Minka noch wach und überlegte, wie sie nun am besten vorgehen könnte. Wie weit würden diese Kreaturen gehen? Würden es vielleicht sogar immer mehr werden, bis sie genug waren, um ein ganzes Dorf ohne Mühen auszulöschen?
     
     
    Am nächsten Tag ging Minka direkt zum Greenfinger und fragte, ob er schon etwas herausgefunden hätte. Er verneinte, woraufhin sie darauf bestand, mitsuchen zu dürfen. So verbrachten beide etliche Stunden in seiner Bibliothek.
    Die Sonne ging bereits unter als Minka eine Runde Frischluft brauchte. Sie setzte sich auf ihren Lieblingsplatz, dem strohigen Vorsprung weit oben in der Baumkrone, und sah dem Sonnenuntergang zu. Zusammen mit den Riesenvögeln, die sich durch die Lüfte schwangen, verlieh die Atmosphäre ihr ein hoffnungsvolles Gefühl. Sogar eine Sternschnuppe ließ sich blicken. Minka seufzte und musste an ihren besten Freund aus ihrer zerstörten Heimat denken. In Zeiten wie diesen hätte sie seine einfallsreichen und gut durchdachten Ideen gebraucht.
    Nach einer Weile des Nachdenkens fasste sie einen Entschluss: Sie musste erneut auf Reisen gehen und mehr über die Beweggründe dieser Tiergeister herausfinden. Luka, der Architekt, hatte von Blitzen und Eissplittern gesprochen und weder der metallene Wolf noch die "Meisterin der Illusionen" nutzte genannte Kräfte, demnach musste es noch mehr von ihnen geben.
    Und ich werde sie finden. Auch wenn ich damit ein großes Risiko eingehe...
    Noch am gleichen Abend erzählte sie dem Greenfinger von ihrem Vorhaben und da sie sich schon im frühen Morgen davonschleichen wollte, verabschiedete er sich mit "Viel Glück und sei vorsichtig".
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    Sonnenstreif reacted to Samuel in Was spielst Du? - Gameserver-Vorschläge   
    Ich sag's gerne noch einmal.
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    Sonnenstreif got a reaction from Olaxis in Die Legende der Ciaferous   
    Kapitel 6: Das Rätsel um den Wolf
     
    Draußen war immer noch Nacht, Luka aber lief selbstsicher zum Dschungel. Er achtet nicht darauf, ob Minka ihm folgte. Seit der Aufklärung mit den Tiergeistern war er wie ausgewechselt.
    "Alles in Ordnung?", fragte Minka, nachdem sie ihn eingeholt hatte.
    "Bestens", meinte er kühl.
    "Hm... Sag mal", fuhr sie vorsichtig fort. "Welche Stellung hat Isa hier?"
    "Sie hat das Sagen. Und mit ihrem Sturkopf kann sie sich auch perfekt durchsetzen."
    "Sturkopf?"
    "Hast du es nicht bemerkt? Egal wie stark ihre Schmerzen sind, sie würde es nie zugeben, auch wenn du sie längst durchschaut hättest."
    Etwas an seiner Fürsorge war komisch. Es war nicht wie eine typische Fürsorge zwischen zwei besten Freunden, da war mehr.
    "Kann es sein... dass du in sie verliebt bist?"
    "Was?!" Luka blieb empört stehen, wurde aber deutlich rot im Gesicht.
    "Du bist verliebt!", stellte Minka schelmisch grinsend fest.
    "Halt dich da raus, okay?!", rief er aufgebracht und stakste angespannt weiter in die dunklen Wälder. Minka sah ihm nach.
    Haha, wie niedlich.
    Doch das wohlige Gefühl in ihr schlug schlagartig um. Ihr Silberflügelsinn meldete sich und ließ ihr Herz rasen. Irgendetwas Gefährliches lauerte im Dschungel.
    "Warte!", rief Minka ihm zu und holte ihn schnell ein, Luka jedoch lief verärgert weiter.
    "Nichts da! Ich bring dich nach Hause und dann..."
    Er brach ab als Minka ihn an der Kleidung zurückzog. Der graue Wolf flog nur eine Haaresbreite zuschnappend an Luka vorbei. Ganz langsam nahm Minka den Arm hoch und holte ihren Speer aus dem Inventar, den Blick dauerhaft auf ihren Feind gerichtet, der sie seltsamerweise nicht angriff.
    "Geh und hol Verstärkung", befahl sie Luka.
    Als er weder losrannte noch antwortete, warf sie einen Seitenblick auf ihn. Er zitterte am ganzen Körper, vor allem seine Hände, die griffbereit an seinen Revolvern am Gürtel lagen und sein entsetzter Blick sprach Bände. Schwere schnelle Schritte verkündeten, dass der Wolf zum Angriff überging. Allerdings nicht auf Minka. Zielgenau steuerte er Luka an, wohlwissend, dass er vor Angst wie gelähmt war. Er setzte zum Sprung an und genau in dem Moment, wo Minka ihren Speer zur Abwehr vor Luka schwang, geschah das Unglaubliche: Die Speerspitze erzeugte Feuer und hinterließ beim Schwung eine Flammenlinie in der Luft. Das gierige Maul des Wolfes bekam die Flammen zu spüren, bevor er nur noch mit einer schwachen Kopfnuss gegen Luka prallte und ihn etwas nach hinten warf. Der Wolf krümmte sich und schüttelte wild den Kopf, wobei er laut knurrte.
    "Bist du okay?!", fragte Minka Luka atemlos. Ein stummes Nicken war die Antwort.
    "Das wirst du mir büßen", drohte auf einmal eine tiefe Stimme.
    Für eine Sekunde realisierte Minka nicht, von wo sie kam, bis ihr klar wurde, dass das nur der Wolf gewesen sein konnte und als sie zu ihm sah, hatte sich sein Aussehen verändert. Sein Fell war nicht mehr glänzend metallisch, sondern mehr natürlich und struppiger und seine tiefschwarzen, floranerähnlichen Augen waren plötzlich grau mit richtigen Pupillen, die Minka rachsüchtig ansahen. Die Flammenlinie erlosch.
    "Wo ist er hin?!", fragte Luka und sah sich panisch um.
    Minka war verwirrt. "Er steht doch genau... hey!!"
    Als sie zum Wolf deuten wollte, war dieser gerade dabei die Flucht zu ergreifen.
    "Bleib stehen du Monster!!", rief sie wütend und rannte ihm hinterher.
    "Wo willst du hin?!", hallte Lukas verwirrter Ausruf ihr nach.
    Minka ignorierte ihn. Diesmal würde sie den Wolf nicht entkommen lassen. Dieser Terror musste beendet werden!

    Sie war ihm dicht auf den Fersen. Mal war er schneller, mal sie, es war eine Hetzjagd durch den nächtlichen Dschungel.
    Irgendwann wirst du müde, dachte sich Minka, die ihre Ausdauer gut einzuteilen wusste.
    Das Terrain änderte sich. Die beiden waren tatsächlich bis zum Sumpf gekommen und nun wurde der Wolf auch deutlich langsamer. Ob nun wegen Erschöpfung oder dem matschigen Boden war schwer zu sagen. Er merkte, dass Minka näher kam und wirbelte beim Rennen mit den Hinterläufen Matsch auf, der sie abbremsen sollte. Minka allerdings ließ sich kaum beirren und war schon so gut wie an ihm dran, da schlug er plötzlich einen Haken nach rechts. Weil sie so ein hohes Tempo draufhatte, konnte sie nur schwer abbremsen und rutschte noch einige Meter weiter. Mit noch schnellerem Tempo sauste sie wieder los, doch da bemerkte sie etwas. Der Wolf hatte nicht ohne Grund abgedreht. In der Ferne war ein kleines Licht und jemand rief ihren Namen. Als sie genauer hinschaute, erkannte sie zwei bekannte Gestalten und der Wolf steuerte direkt auf sie zu.
    "Lili, fang ihn ab!", rief sie Lilietta zu.
    "Minka! Da bist du!", rief diese erstaunt zurück, bevor sie verwirrt fragte: "Äh... wen soll ich abfangen?!"
    Zu spät. Der Wolf hatte sich in Liliettas linkem Arm verbissen, der stark zu bluten anfing.
    "Was ist dasss?!", fragte Raziza mit großen Augen als er das Blut rinnen sah und ließ beinahe die kleine Laterne fallen, die er trug. Lilietta jedoch spürte anscheinend keinen Schmerz und schaute ebenso fragwürdig auf ihren Arm.
    Warum sieht den keiner?!, wunderte sich Minka und holte mit ihrem Speer zum Angriff aus, als sie nah genug an Lilietta dran war. Der Wolf ließ noch rechtzeitig von dem Arm ab, sodass Minkas Speer nur in den sumpfigen Boden traf und flüchtete erneut. Langsam machte er Minka wirklich wütend. Sie zischelte aggressiv und nahm erneut die Verfolgung auf. Gerade hatte der Wolf über eine riesige umgestürzte Sumpfweide gesetzt und als Minka ebenso den Stamm erklommen hatte, musste sie enttäuscht feststellen, dass das Tier nirgends mehr zu sehen war. Vor Wut schlug sie ihren Speer in den toten Baum.
    Das kann doch nicht wahr sein!, fluchte sie im Stillen.
    "Heee! Warteee!", rief Raziza hinter ihr.
    Minka drehte sich um und sah ihn angerannt kommen, Lilietta folgte etwas langsamer.
    "Wieso habt ihr ihn nicht aufgehalten?"
    "Wen? Niemand dagewesssen..."
    "Es war der Wolf oder?", fragte Lilietta ernst, während sie sich den Arm hielt und die Bisswunden untersuchte. Dann sah sie hoch zu Minka.
    "Pass auf!", warnte sie.
    Im ersten Moment dachte Minka, der Wolf würde wieder angreifen, sah dann aber, dass der Baum direkt neben ihr Feuer gefangen hatte. In ihrer Wut hatte sie vergessen, dass ihr Speer eine permanent glühende Spitze besaß. Schnell zog sie ihn heraus, sprang herunter und nahm mit den anderen beiden etwas Abstand.
    "Tut das nicht weh?", fragte sie und sah zu Liliettas Arm.
    "Ist nicht so schlimm, wie es aussieht", versuchte sich diese herauszureden.
    "Hier, komm her."
    Nicht überzeugt holte Minka einen kleinen Glasbehälter mit leuchtendem Wasser aus ihrem Inventar und fing an, es vorsichtig über die Wunden zu gießen.
    "Uh, Heilewassser! Ich kennen dasss!", staunte Raziza mit glänzenden Augen.
    Minka jedoch fand es merkwürdig, dass Lilietta nicht einmal zuckte, als das Wasser ihre Wunden traf. Sie würde sie definitiv später darauf ansprechen.
    "Was habt ihr hier eigentlich gemacht?", fragte sie, nachdem die Blutung gestoppt war, sie den Behälter wieder eingepackt hatte und nun einen Verband anbrachte.
    "Dich gesucht."
    "Hmh! Alle Floraner gemerkt hatten wie besssorgt und unruhig du gewesssen! Und als du dann plötzlich weg, alle dich gesssucht!"
    "Achso. Und... ihr habt das Metallmonster echt nicht gesehen?"
    Sowohl Raziza als auch Lilietta schüttelten den Kopf.
    "Hätte ich den Beweis an meinem Arm nicht, hätte ich gesagt, dass du Geistern hinterherjagst."
    "Das ist mehr als kurios. Ich hab ihn doch eindeutig gesehen!"
    "Vielleicht... hat er eine besondere Fähigkeit?", rätselte Lilietta.
    "Wollen nicht insss Dorf und mit Greenfinger sprechen? Wäre bessser", schlug Raziza vor.
    Alle waren damit einverstanden und machten sich auf den Weg, wobei Minka noch einen Blick auf den brennenden toten Baum warf.
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